Deutsche Post: neuer Service "Post persönlich" :-)

[fossi]

"...Hier will jetzt die Deutsche Post einspringen mit ihrem neuen Service "Post persönlich".
Jeden Tag – von Dienstag bis Samstag – soll der Postbote bei älteren, behinderten oder hilfsbedürftigen Menschen klingeln. Egal, ob er Briefe dabei hat oder nicht. Falls es dem Kunden nicht gut geht und er Hilfe benötigt, verständigt der Postbote den Johanniter Pflegedienst.

Das soll Menschen, die in ihren eigenen vier Wänden leben wollen, ein Stück mehr Fürsorge und Sicherheit im Alltag bieten, sagt die Post. Der Service soll von Juli bis September als Pilotprojekt im Ruhrgebiet laufen. Je nach Variante wird er rund 40 Euro pro Monat kosten."

Quelle: http://www.swr.de/swrinfo/post-persoenl ... index.html

[fonprofi]

was der Fossi immer findet...

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[Roadrunner22]

Prinzipiell eine gute Sache. Diverse Sozialverbände bieten so etwas auch an. Die Frage ist ob eine gestresste DHL Aushilfe die richtige Person für so etwas ist.

[Da Vinci]

"Jeden Tag – von Dienstag bis Samstag – soll der Postbote bei älteren, behinderten oder hilfsbedürftigen Menschen klingeln. Egal, ob er Briefe dabei hat oder nicht. Falls es dem Kunden nicht gut geht und er Hilfe benötigt, verständigt der Postbote den Johanniter Pflegedienst.

Eine gute Sache aber auch der Wolf, verkleidet als Postbote, wird bei der Oma klingeln.

[Technokrat]

Hoffentlich ist sich der Postbote bewusst, dass er in einem Notfall auch dran ist..

Ich erlebe gerade, wie sich Diakonie, Sozialstation und Ärzte um alles drücken, was irgendwie nach Verantwortung riecht, um im Nachhinein nicht verklagt werden zu können.

[fuzzy]

Am Montag kommt der Postbote nicht, weil die Post montags nicht mehr zustellt - hoppla, das ist ja noch ein streng gehütetes und stets dementiertes Geheimnis!
Die Oma kann dann von Samstag bis Dienstag hilflos irgendwo rumliegen, kein Problem.

Aber mal ernsthaft: Was nutzt so ein Dienst, wenn er nicht täglich angeboten wird?

[roemerhaardesign]

Aber mal ernsthaft: Was nutzt so ein Dienst, wenn er nicht täglich angeboten wird?

Ernsthaft?
Was nützt so ein Dienst, wenn er nur täglich und nicht stündlich angeboten wird. Und selbst Das kann schon zu lange sein.
Und was nützt ein Krankenhaus in dem es MRSA gibt?

Wir sind ein Volk von Bedenkenträgern. Lasst DHL doch erst mal machen. Vielleicht sind sie zum Scheitern verurteilt. Aber vielleicht retten sie demnächst auch die Mutter oder Oma von Einem von uns.

[new100]

Eine prima Idee für Trickbetrüger, weiter so....
Was soll der Quatsch eigentlich ?
Der DHL Mitarbeiter, soll Worte für einen älteren Menschen finden, die bräuchten doch selbst teilweise einen Psychologen.

Wenn die Post auf diese Schiene will, dann sollen Sie Seelsorger einstellen, aber nicht die Mitarbeiter zusätzlich belasten.
Solche Gespräche, gerade bei älteren Menschen dauern oft Stunden, und die Worte müssen gewählt sein.
Was passiert wenn er an einen Suizid gefährdeten Menschen die falschen Worte schenkt ?

Versteht mich nicht falsch, ich bin grundsätzlich von der Idee nicht abgeneigt, nur die Tatsache, dass man einen DHL Mitarbeiter dafür einsetzt, schockiert mich.

[Kaluna]

Die Post mach auf mich einen geradezu verzweifelten Eindruck.

Ich stell mir gerade vor, Lieschen Müller öffnet dem Postboten mal an einem Morgen nicht die Tür. Was passiert dann? Macht der Postbote dann mobil und geht mit Polizei in die Wohnung, um dann festzustellen, dass Lieschen Müller nicht zuhause ist, weil sie nen Arzttermn hatte und das tatsächlich dem Postboten vorher nicht mitgeteilt hatte?

Umgekehrter Fall: der Postbote denkt sich: auch Lieschen Müller muss nicht ständig zuhause sein und macht nichts. Und hört am nächsten Tag, dass die Dame 20 Stunden hilflos in ihrer Wohnung gelegen hat und niemand es bemerkte. Auch wenn er rechtlich dann nichts zu befürchten hat, möchte ich in seiner Haut dann nicht unbedingt stecken.

So ein Ansinnen an die Postboten find ich mehr als grenzwertig und ehrlich gesagt eine Zumutung.

LG Birgit

[Hobbyzubehör]

Sorry, aber für mich ist das ziemlicher Unsinn. Warum?

Weil es ein viel besseres System gibt. Zur Veranschaulichung habe ich nur dieses privat zu kaufende Amazon-Angebot ausgewählt, weil das Prinzip da erklärt wird:

http://www.amazon.de/Senioren-Funk-Notr ... B00BCX9UQE

Dieses Angebot würde ich nicht empfehlen. Es gibt aber von den (z.B.) Wohlfahrtsorganisationen DRK, ASB, Johanniter, Malteser usw. ein System, das auch je nach Region um die 40 € im Monat kostet und das genauso funktioniert. Dabei trägt der alte Mensch diesen Notrufknopf entweder als "Armbanduhr" oder als Halskette - wasserdicht auch unter der Dusche usw. Drückt er drauf, meldet sich über ein in der Wohnung am Telefon angeschlossenes Notrufsystem - die Notrufzentrale meldet sich und fragt nach - laut in den Raum hinein - ob alles in Ordnung ist. Meldet sich niemand, wird vom Rettungsdienst ein hinterlegter Schlüssel geholt und in der Wohnung nachgesehen. Bei Fehlalarm braucht man bloß kurz sagen "Tut mir leid, Fehlalarm". Zusätzlich muss der Senior/die Seniorin das Hauptgerät 1x pro Tag durch einen Tastendruck "entschärfen". Wird das nicht getan, meldet sich die Box ebenfalls in der Wohnung und die gleiche Prozedur wird abgerufen.

Bei Urlaub o.ä. kann man sich abmelden.

Dieses System funktioniert rund um die Uhr, am So. und an Feiertagen, ist eine Hilfe für die Leute, wenn sie irgendwann umkippen. Ansonsten warten die einen Tag auf das Klingeln des Postboten.

Nö, ehrlich, für den gleichen Preis ein 100x besseres System. Ich halte das für eine "Amazon-Drohne".

[ComputerHaus]

Die Post-Persönlich-Idee gibt es in Belgien schon ein paar Jahre. Dort wird das gut angenommen.

[Hobbyzubehör]

Die Post-Persönlich-Idee gibt es in Belgien schon ein paar Jahre. Dort wird das gut angenommen.

Das mag schon sein. Für Leute, die die m.E. viel bessere Alternative nicht kennen, ist das Angebot ja auch "gut". Ich weiß nicht, ob in Belgien der Hausnotruf angeboten wird/wurde. Wenn man den aber kennt und über die Vor-/Nachteile beider Angebote nachdenkt, wird man wohl zwangsläufig zum Schluss kommen, dass der Hausnotruf der Wohlfahrtsorganisationen wesentlich besser ist. Zumal die Kosten in etwa gleich sind, beim alternativen System aber eine 365-Tage-rund-um-die-Uhr Notrufgelegenheit gegeben ist.

[JohnGalt]

Das mag schon sein. Für Leute, die die m.E. viel bessere Alternative nicht kennen, ist das Angebot ja auch "gut". Ich weiß nicht, ob in Belgien der Hausnotruf angeboten wird/wurde. Wenn man den aber kennt und über die Vor-/Nachteile beider Angebote nachdenkt, wird man wohl zwangsläufig zum Schluss kommen, dass der Hausnotruf der Wohlfahrtsorganisationen wesentlich besser ist. Zumal die Kosten in etwa gleich sind, beim alternativen System aber eine 365-Tage-rund-um-die-Uhr Notrufgelegenheit gegeben ist.

Du hast IMHO Recht und Unrecht. Für die Daseinsvorsorge, also der echte medizinische Notruf, ist ein Telematiksystem besser als der Postdödel geeignet, schon weil das Telematiksystem nicht schläft oder streikt. Unrecht hast du, was den sozialen Kontakt angeht: Das Hausnotrufsystem ist (für viele) kein Ersatz für jemanden, der wirklich mal vorbei kommt und wenigstens mal klingelt und Hallo sagt. Sind vielleicht auch einfach unterschiedliche use cases.

[ComputerHaus]

So ist es. Die alte Witwe, die sich Zuhause irgendwie durch den Tag wurschtelt und kaum mehr soziale Kontakte hat, für die is der Postmann gut. In Belgien sind die geschult, soziale Mißstände zu erkennen und bei Bedarf die Caritas zu verständigen. So wird quasi überwacht, ob der Mensch noch alleine zurechtkommt. Um mehr geht es da auch nicht. Das ist auch keinesfalls als medizinische, sondern nur als soziale "Überwachung" zu verstehen. Um medizinische Notfälle kann es da nicht gehen, das ist klar.

[Hobbyzubehör]

OK, da habt ihr natürlich recht.

[mocard]

Prinzipiell eine gute Sache. Diverse Sozialverbände bieten so etwas auch an. Die Frage ist ob eine gestresste DHL Aushilfe die richtige Person für so etwas ist.

Und selbst wenn er nicht gestresst ist.... man kennt doch ältere Menschen. Die laden dann einen ein auf einen Kaffee oder was zu trinken. Bieten einen Snack an. Oder reden auch nur 5-10 Minuten. Dass kann der Postbote auf keinen Fall durchgehend durchziehen.

Ist zwar eine Gute Sache aber in der Realität kaum durchziehbar.