Hallo an alle Internet-Händler auf Sellerform,

ich recherchiere derzeit für einen Artikel zum Thema „SEPA-Lastschrift im Internethandel nach dem 1. Februar 2014“.

Wie euch ja bekannt sein sollte, wird im Februar 2014 die nationale Lastschrift abgeschafft - dann ist nur noch die SEPA Lastschrift verfügbar!

Das heisst, dass alle Daueraufträge, Abo- und Mitgliedschaftsbeiträge nicht mehr funktionieren, wenn ihr nicht rechtzeitig SEPA Lastschrift als Zahlungsmethode eingerichtet habt.
Laut meinen Recherchen tun sich genau damit aber viele Merchants schwer, weil viele deutsche Banken z.B. ein schriftliches Mandat in Papierform verlangen, um auch nach der Umstellung die Gelder bei euren Kunden einzuziehen.

Auf der anderen Seite bietet die neue SEPA Lastschrift auch Vorteile, wie zum Beispiel, dass dieses so beliebte online-Bezahlverfahren jetzt für alle Kunden in Europa angeboten werden kann.

Für meinen Artikel brauche ich nun Erfahrungswerte von Praktikern wie euch! Ich habe folgende Fragen und danke jedem im vorhinein dafür, seine Erfahrungen hier kurz zu beschreiben:

• Wie beschäftigt ihr euch mit der SEPA Lastschrift?
  
  Habt ihr bereits irgendwelche Erfahrungen mit der SEPA Lastschrift gewinnen können?
  
  Habt Ihr bei eurer Bank schon mal wegen der SEPA Lastschrift nachgefragt und besteht die auf einem Papiermandat? Oder akzeptiert eure Bank auch weiterhin die Version ohne Mandat? Und wenn, kalkuliert sie dann das Rücklastschriftrisiko entsprechend (teurer)?
  
  Bietest du die SEPA Lastschrift schon deinen europäischen Kunden (z.B. Frankreich, Holland etc.) an?
  
  Bietest du bis zum 31. Januar 2014 nur die nationale Lastschrift an und erst ab dem 1. Februar 2014 die SEPA Lastschrift? Oder wechselst du früher?
  
  Oder bietest du ab Februar 2014 gar keine Lastschrift mehr an?

Für eure kurzen Antworten danke ich im voraus und freue mich auf eure Erfahrungen entweder im Board oder gerne auch als PN.

Vielen Dank und beste Grüsse

Sebastian

Wir bieten keine Lastschrift mehr an, ist mir doch egal und zu einen Dienstleister wird unser Unternehmen auch nicht gehen, Lastschrift wird so unter 2% genutzt.

Zu bedenken ist auch, dass ab dem 01.02.2014 eine Lastschrift-Bestellung per Web so gut wie unmöglich geworden ist, da immer eine SCHRIFTLICHE Zustimmung des Kunden vorliegen muss. Es reicht nicht mehr wie früher aus mit einem Ankreuzfeld zu arbeiten mit "Hiermit bestätige ich ...".

Somit ist für den reinen Online handel Lastschrift wirklich tot! (so zumindest unsere Meinung!)

M3iki hat geschrieben: Somit ist für den reinen Online handel Lastschrift wirklich tot! (so zumindest unsere Meinung!)

Kann das noch jemand bestätigen? Bisher verdränge ich das Thema noch, nur so langsam wird es Zeit.

also ich hab das so im Hinterkopf, dass man das wie gehabt handhaben kann, nur, dass eine Rücklastschrift wegen Widerspruchs dann bis zu einem Jahr möglich ist.
Was mir persönlich egal wäre, da das bei uns erstens sehr selten vorkommt und zweitens sofort und nicht erst nach mehreren Wochen...

So wie es jetzt ist KANN es dann nicht mehr funktionieren! Es gibt eine Mandatsvewaltung und du benötigst für jeden Kunden ein Mandat (daher auch schriftlich mit Unterschrift). Des Weiteren benötigst du eine GläubigerID (http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/ ... ummer.html) , welche auf jeder Rechnung aufgedruckt sein muss, ... Diese Daten (MandatsID und GläubigerID) müssen an deine Bankübertragen werden. (Bei erst Abbuchung 5Tage Vorlauf bei anschließenden Abbuchungen 2Tage Vorlauf).
Auf der Rechnung muss genau das Datum stehen wann die Abbuchung erfolgt, ...

Klar ist das Fazit, dass der Kunde 1 Jahr Widerrufen kann. Aber du hälst dich somit an keine rechtliche Vorgabe ... ist die Frage ob da wirklich der Widerruf 1 Jahr für dich das Problem ist?

Damit kann es dir auch passieren, dass ein Kunde bei dir 1 Jahr lang bestellt und dann auf einen Schlag alle Buchungen Widerruft, da du dich nicht an die rechtlichen Vorgaben gehalten hast. Ok, der Kunde muss so oder so zahlen. Aber wenn dir auf einen Schlag X 100€ / 1000€ fehlen und dies dann je nach Branche 10-100 Kunden durchführen, kann es schon zu Zahlungsengpässen kommen ...

Durch die Umstellung auf SEPA wird ein (ohne Not) seit Jahrzehnten funktionierendes System umgeworfen aber das scheint ja so gewollt zu sein, weil in vielen EU-Ländern der Zahlungsverkehr anders funktioniert wird uns unser System jetzt Bürokratisch ausgetrieben.
Das gleiche ist im Überweisungsverkehr, IBAN und BIC auswendig lernen wird lustig, gerade für ältere Menschen.

Ich habe bisher jedenfalls keine (praktikable) Lösung gefunden wie man ab 2014 noch Lastschrift in Selbstabwicklung anbieten will. Wir werden es wohl oder übel aus unseren Onlineshops entfernen müssen obwohl es durch unsere Kunden viel genutzt wird.

Langfristig wird es meiner Meinung nach dazu führen das Lastschrift immer mehr verschwindet, Dienste wie Kreditkarte / Paypal / Amazon Payments / Factoringdienste etc... werden davon enorm profitieren. Da diese Zahlungsmethoden für den Händler i.d.R. deutlich teuerer sind werden diese Kosten natürlich über den Preis weitergeben werden.

(Natürlich nicht bei allen Händlern da viele sowieso nicht kalkulieren können und vom Umsatz leben, viele große Unternehmen möchten Marktanteile diese brauchen ebenfalls in den ersten Jahren nichts verdienen)

Die Big Player werden bestimmt eine Möglichkeit finden mit dem neuen System klarzukommen, der Aufwand / Gefahr für kleine Unternehmen wird enorm steigen.

........ die Unterschrift des Kunden hat man eigentlich schon immer benötigt. In der Praxis hat das aber auch noch nie jemanden interessiert.

Wenn es denn mal so weit ist mit der SEPA-Lastschrift, wird es sicher auch wieder eine pragmatische Lösung geben - zumindest f. Inlands-Lastschriften.

Vermutlich wird ein Lexware Update reichen ))))

Der Roemer

knoge hat geschrieben:...
Das gleiche ist im Überweisungsverkehr, IBAN und BIC auswendig lernen wird lustig, gerade für ältere Menschen.
....

Meine Mutter wird im Sommer 83. Am Freitag hat sie mir erzählt daß die von der Bank sie aufgefordert haben eine Zahl auf den Erlagschein zu schreiben. Ich sagte ihr daß dies die selben Zahlen wie bisher wären nur eben in einer langen Schlange geschrieben. Diese IBAN Zahl steht auf der Rückseite ihrer Kundenkarte und sie muß sie nur abschreiben. Ich hab ihr auch gesagt daß viele derzeit ein Problem damit hätten und warum das jetzt so ist.. Hat sie sich amüsiert und den Schein ausgefüllt.
Von der Schalterbeamtin hat sie ein fettes Lob bekommen.
Ich glaub nicht daß ältere Menschen nicht 14 Zahlen abschreiben können, sie wollen nur wissen warum sie dies die letzten 20 Jahre nicht mussten.

Roemer hat geschrieben:die Unterschrift des Kunden hat man eigentlich schon immer benötigt. In der Praxis hat das aber auch noch nie jemanden interessiert.

Dies ist fast korrekt. Es reichte aus, wenn der Kunde eine Einzugsermächtigung erteilt. Diese Ermächtigung konnte er auch Online durch das setzen eines Haken machen.

Roemer hat geschrieben:Wenn es denn mal so weit ist mit der SEPA-Lastschrift, wird es sicher auch wieder eine pragmatische Lösung geben - zumindest f. Inlands-Lastschriften.

Leider gibt es in Deutschland noch kein E-Mandat. Dieses wird auch Voraussichtlich nicht vor 2015 kommen (so die Aussage von einigen Banken), bzw. einige Seiten zu diesem Thema schreiben, dass dieses in Deutschland noch nicht einmal in Arbeit ist (siehe z.B. https://www.sepadeutschland.de/faq (Seite der Deutsche Bundesbank)). Dies gilt ebenfalls für Länder, welche aktuell schon SEPA verwenden, wie zum Beispiel die Niederlande.

Ich habe persönlich das Thema für unsere Firma ebenfalls etwas schleifen gelassen und habe mich in den letzten Wochen intensiv mit dem Thema befasst und ich muss euch ehrlich sagen, dass ihr dies ebenfalls machen solltet. In diesem Fall ist ein "mal abwarten und schauen was passiert, wird schon nicht so schlimm sein" nicht wirklich ratsam!! Besonders dann nicht, wenn ihr aktuell Lastschrift als ein gut genutztes Zahlungsmittel einsetzt.

Ich möchte hier gerne mal mit einem Vorurteil aufräumen.
Es ist falsch, dass die SEPA Lastschrift zwingend ein schriftliches Papier-Mandat verlangen.
Der deutsche Bankenverband hat diese Vorgabe den deutschen Banken "empfohlen".

Es liegt also an der jeweiligen Bank, ob man auf das Papiermandat besteht oder Alternative Mandatslösungen akzeptiert.

Mit unseren eMandat-Lösungen wird die SEPA Lastschrift sogar sicherer.

Unsere Kunden setzen für die deutschen Endkunden bis Februar 2014 die nationale Lastschrift ein und für alle anderen europäischen Endkunden bereits die SEPA Lastschrift.
Ab Februar 2014 wird dann auch in Deutschland auf die SEPA Lastschrift umgestellt.

Ich würde empfehlen, dass man da mal mit seiner Hausbank spricht. Ansonsten steht es jedem deutschen Händler frei, sich eine andere Bank zu suchen und diese Bank muss nicht in Deutschland sein, sondern kann in einem der anderen 32 SEPA Ländern sein.

werden nach Februar 2014 auch die nationale Kontonummer/BLZ abgeschafft für Vorkasse-Überweisung Kunden, d.h. das man nur noch mit IBAN/BIC überweisen kann?

SVen0 hat geschrieben:werden nach Februar 2014 auch die nationale Kontonummer/BLZ abgeschafft für Vorkasse-Überweisung Kunden, d.h. das man nur noch mit IBAN/BIC überweisen kann?

Nee, die werden aber durch die neuen internationalen 22stelligen Nummern ersetzt :)

Repricing hat geschrieben:
Nee, die werden aber durch die neuen internationalen 22stelligen Nummern ersetzt

Moin,

eine super Verbesserung sich statt 15 Ziffern 22 Ziffern merken - und diese korrekt schreiben oder tippen - zu dürfen.

Diese Art "Erleichterung" braucht der Bürger dringend...

Hörfreak hat geschrieben: Diese Art "Erleichterung" braucht der Bürger dringend...

Jede Veränderung tut weh, generell würde ich SEPA aber nicht verfluchen. Dadurch wird ja auch vielles leichter/Europa rückt zusammen.

Moin,

trotzdem ist es für den Durchschnittsbürger keine Verbesserung im Alltag. Die Menge der zu merkenden Zahlen, PINs und Passwörter nimmt ständig zu, da müssen im inländischen Zahlungsverkehr nicht dringend längere Zahlenwürmer her.

Gruß

Kai

Hier hat man in keinster Weise an die Bürger ab 75+ gedacht.

Repricing hat geschrieben:Hier hat man in keinster Weise an die Bürger ab 75+ gedacht.

Ich bin zwar noch nicht 75+ aber ich habe heute schon Probleme mir die ganzen Kontoverbindungen und Karten-Pin´s zu merken und nicht zu verwechseln.
Zudem darf ich mir ja auch noch die Nummern von meinem Ehegatten merken. Also auch nicht leicht.
LG Sabina

So schwierig ist die IBAN auch wieder nicht.

Meistens setzt die sich zusammen aus vorne DE dann kommt die alte Bankleitzahl und dann die Kontonummer.

Wer seine alte Bankverbindung im Kopf hat, der lernt auch schnell die Neue auswendig

Bei der Kreditkarte ist das ja auch kein Problem. Oder wer hat die 16stellen auswendig im Kopf.

Es wird umständlich sein, aber nach 12- Monaten ist es normal und keinen stört es.

Wetten?

Pay4 hat geschrieben:So schwierig ist die IBAN auch wieder nicht.

Meistens setzt die sich zusammen aus vorne DE dann kommt die alte Bankleitzahl und dann die Kontonummer.

Wer seine alte Bankverbindung im Kopf hat, der lernt auch schnell die Neue auswendig

Bei der Kreditkarte ist das ja auch kein Problem. Oder wer hat die 16stellen auswendig im Kopf.

Es wird umständlich sein, aber nach 12- Monaten ist es normal und keinen stört es.

Wetten?

Du bist ja auch erst 22 :)
Werde Du mal 60 oder 75 datlig etc. - die Kunden haben dann schon weit mehr Schwierigkeiten sich Zahlen zu merken, geschweige denn dann so lange neuen Bank-Nr :) :)