Kurze Frage: Hat man eine reelle Chance einen PayPal-Fall zu gewinnen, wenn es keine Sendungsverfolgung gibt? (Ich hatte noch nie einen PayPal-Fall und kenne mich Null aus).

Kunde behauptet, ein Buch erhalten zu haben, welches ich noch nie gesehen habe. Entweder ist das eine Intelligenzfrage oder er will mich bescheißen. Den einzigen "Nachweis", den ich erbringen könnte, wäre der, dass mein Buch unter 500 g wiegt und seins über 500 g. Da ich ein Foto vom Umschlag mit BüWa-Porto für unter 500 g habe passt das also nicht. Aber ob das von PayPal anerkannt wird, wage ich doch sehr zu bezweifeln.

Eigentlich geht´s mir um´s Prinzip und nicht um den Warenwert, aber wenn er einen Fall aufmacht, hat er das Buch und das Geld. Wenn ich ihn "zurück"schicken lasse, habe ich wenigstens ein Buch im selben Preissegment, welches ich weiter verkaufen könnte.
Verloren habe ich so oder so und mit dem falschen Buch hätte ich wenigstens einen kleinen finanziellen Ersatz für die verplemperte Zeit.

Ruf dort an. Bei mir hatte das auch schon funktioniert. Die sehen doch auch, wie viele (besser: wie wenige) strittige Fälle du bei PainP schon hattest. Probier's ainfach aus.

Danke dir für den Tipp. Bislang hat der Käufer ja noch keinen Fall eröffnet (oder meinst du, dass ich da proaktiv anrufen soll?).

FunFact: die Basis-Sendungsverfolgung von der Briefmarke hat vorhin geklemmt. Jetzt aktuell ist der Status, dass die BüWa am 10.01. um 12:37 Uhr im Logistikzentrum Köln West bearbeitet wurde. Um 13:07 Uhr schreibt er mir die Mail. Das kann doch nicht sein, oder?

Ich habe ihn nochmal um ein Foto von der beiliegenden Rechnung gebeten und er antwortet gerade, dass er die leider nicht mehr hat. Das wundert mich nicht, dass er mir das Foto nicht schicken kann.

Er sagt, er hätte das Buch am 06.01. erhalten; es kann also nicht meins sein. Gut, dass ich das nochmal nachgefragt habe.

wie du würde ich aus reiner Neugier den Kunden um Rücksendung bitten.

payPal anrufen: naja: Tausendmal nichts passiert .... aber Wunder gibt es immer wieder ....

aber wenn du noch keine Erfahrung hast, ruf mal an.... aber wenn es noch keinen Fall gibt, wird es eh schwierig

So: er hat mittlerweile "mein" Buch erhalten (also will er mich schonmal nicht beduppen). Er behauptet aber immer noch steif und fest, dass ich ihm das andere Buch auch geschickt habe. Herr im Himmel!

da fällt mir auf Anhieb nur folgende Eventualtät ein:

Der, von dem er dieses ominöse Buch hat, ist ein Verkäufer, den du selbst mal beliefert hast und der deinen Umschlag verwendet und dein Absenderlabel nicht entfernt hat.

Oder er ist nun wegen der Basis-Sendeverfolgung ertappt und redet sich so raus.

Mein Absender steht gemeinsam mit der Empfängeradresse auf einem Label, das kann also nicht sein, aber die Idee ist gut, Danke dafür.

Dass er sich ertappt weiß, könnte sein, aber dann hätte er ja auch schreiben können "oh, da habe ich was verwechselt" oder so. Ich traue mich nicht, ihm zu antworten, weil ich mich vor seiner Antwort fürchte (also für den Fall, dass er das Buch zurückschicken will und am besten noch Geld erstattet bekommen möchte oder so in die Richtung), meine Nerven benötigen dringend ein Wochenende Abstand, bevor ich mich wieder mit dem beschäftigen kann.

Der hatte mich am Montag total auf dem falschen Fuß erwischt, weil ich eh gerade ziemlich im Streß war und ich habe echt an meinem Verstand gezweifelt. Ich versuche aktuell auch den Impuls zu unterdrücken, von nun an zu filmen, wie ich verpacke und Label aufbringe nur weil in fast 20 Jahren nun einmal sowas vorkam.

Die Geschichte geht weiter: Er hat sich jetzt in der Wartezeit zwischen Mittwoch und Freitag (dem Tag, als mein Buch eintraf) den Kaufbetrag über die Käuferschutzfunktion der Plattform erstatten lassen.
Und da er ja behauptet nirgendwo anders bestellt zu haben, muss das ja mit Referenz auf die Bestellung passiert sein, die er bei mir abgeschlossen hat.

Ich bin natürlich schwer begeistert, dass da jetzt mein VK mit einem solchen Erstattungsvorgang in Verbindung steht und ich ggf. mit Repressionen rechnen muss, oder aber zumindest für evtl. zukünftige Fälle angezählt oder schonmal unangenehm aufgefallen bin. Toll. Allerherzlichsten Dank.

Ich überlege ernsthaft, die Plattform vorbeugend anzuschreiben, um diesen Sachverhalt aufzuklären. Doof dabei ist, dass über die Emailfunktion der Käufer sämtliche Korrespondenz zu einer Bestellung im CC erhält. Das möchte ich eigentlich nicht.

Ich ärgere mich aber auch ein bisschen über die Plattform, dass die Gelder erstatten, obwohl mein Buch innerhalb der von mir angegebenen Lieferfrist angekommen ist.

Was ein Rattenschwanz, der da dranhängt.

die Erfahrung musstest du einmal machen.....
ich kann dich trösten - mir ging es ähnlich als mich die ersten vor 15 Jahren anpissten.
lass es ruhen !
oder überdenke dein Versand-Konzept. - also alles registriert - aber wenn du eine so geringe Ausfall-Quote hast ....
(amazon hat früher nur Bücher versendet und diese auch ohne Sendungs-Nr) - aber früher war die Erde auch eine Kugel ....

Hat das denn für die entsprechende Plattform eine so große Relevanz?
Als eBay und Ama-gebranntes Kind zucke ich bei "proaktiv" immer ein bisschen

Technokrat hat geschrieben: ↑19. Jan 2024 21:38 Hat das denn für die entsprechende Plattform eine so große Relevanz?
Als eBay und Ama-gebranntes Kind zucke ich bei "proaktiv" immer ein bisschen

Jein, hat eigentlich keine große Relevanz, weil ich da seit fast 20 Jahren mit 100% Performance verkaufe. Wirklich verzichtbar ist in meinem Segment allerdings keine der diversen Plattformen, die man so bespielt; also ich würde schon gern weiterhin da verkaufen.

Das mit dem Zusammenzucken verstehe ich, aber im konkreten Fall ist das eine asolute Ausnahmplattform im positiven Sinn, was Kommunikation und auch den Umgang mit den Händler*innen angeht. Also das würde schon hinhauen, aber ich habe glaube ich, nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe, einfach keine Lust auf den Aufwand.

@ DINa3
Najanun. Genau genommen hätte ich nichts anders oder besser machen können, außer mich beim Verpacken des Buches gerichtssicher zu filmen. Er hätte ja exakt die selbe Geschichte auspacken können, wenn ich als Paket versendet hätte und der unversicherte Versand ist ohnehin allgemein üblich in meiner Branche, weil man sonst keine wettbewerbsfähigen Preise machen kann.
Ich fand die Geschichte vom logischen Aufbau eher interessant und habe sie deshalb hier gepostet, weil es zumindest für mich neu war. Wäre ja ungefähr so, als wenn sich jemand an einen Schuhonlineshop wendet und behauptet, er hätte eine Gitarre erhalten.

Ob die Plattform die Kosten an mich weitergibt, sehe ich erst bei der nächsten Abrechnung und weiß dahingehend auch nichts über die Abläufe, weil es noch nie vorkam. Ich gehe auch nicht davon aus, dass das passiert und sollte es passieren, habe ich genug "Munition" um das abzuwenden inklusive seiner schrifltichen Bestätigung, dass er das richtige Buch erhalten hat.

Aber mit deinem Ratschlag, das ruhen zu lassen, hast du vollkommen recht, deswegen Danke dafür.