neroBRN hat geschrieben: ↑6. Feb 2024 11:33
Für die Steuerschuld haftet amazon, also hat man die Auszahlung während der Prüfung eingestellt.
Ob sie das „dürfen“ hat amazo wie so oft nicht weiter interessiert.
Nein, Amazon haftet NICHT, da eine gültige deutsche UID Nummer im Seller Konto hinterlegt ist (wohl bei allen Betroffenen hier), und Amazon die täglich automatisch prüfen kann.
Der normale Weg: Firma zahlt Steuern nicht ans Finanzamt -> Finanzamt deaktiviert UID Nummer -> Amazon merkt das sofort und sperrt den Händler. Nur wenn Amazon den Händler dann nicht sperren würde haftet Amazon für die USt. des Händlers.
Es stimmt, dass Finanzinstitute regelmäßig die Identität ihrer Kunden prüfen müssen ("Kenne deinen Kunden" oder so), aber mir ist kein Finanzinstitut bekannt dass in so einem Fall noch bevor überhaupt Dokumente angefragt werden die Kundengelder sperrt.
Das passt alles nicht zusammen, irgendetwas läuft bei Amazon gewaltig schief. Ich vermute, dass sich irgendwer in den USA überlegt, wie man mit EU Vorgaben umgehen soll, und dabei eine Vorgehensweise wählt die vielleicht gut zu Chinesischen Händlern passt (die ja tatsächlich nicht in der EU ansässig sind, und nur vielleicht USt. abführen...).
Ich könnte mir auch vorstellen, dass das bis vor ein paar Jahren anders gehandhabt wurde, vielleicht wurde mehr lokal entschieden, Amazon war bis vor kurzem ja sowohl für DE Händler als auch für DE Kunden attraktiv und vertrauenswürdig. Jetzt entwickelt sich Amazon DE immer stärker in die Richtung wo andere Amazon Marktplätze (IT, ES...) schon sind: Überwiegend China Anbieter, wenn etwas nicht passt wird das Geld erstattet, fertig. Und: Die Kunden merken das. Man geht zu Amazon wenn man billiges China Zeug sucht, das man sonst nicht so leicht bekommt, und das beim geringsten Mangel erstattet wird.