Aufregen wenn Mitarbeiterin private Dinge während der Arbeitszeit tut?

[koshop]

Zunächst Mal sollte man klare Regeln für die Handy- und private Internetnutzung am Arbeitsplatz aufstellen und diese allgemein an alle kommunizieren.

Wie strikt man das handhabt muss ja jeder Betrieb für sich selbst entscheiden.

Man muss sich allerdings bewusst sein, das zu strenge Vorgaben auch nach hinten losgehen können.

Umgekehrt wird ja auch ein Schuh draus, wer achtet denn z.B. von euch drauf das jeder Mitarbeiter nach jeder Stunde Bildschirmarbeit die vorgeschriebene Bildschirmpause einhält? Ich mach das nicht, also halte ich schön den Mund wenn jemand mal kurz ne private Textnachricht schreibt, weil ich weiss das ich am Ende immer noch mit plus dabei rauskomme, wenn es nicht überhandnimmt.

Ich will ja auch nicht das Arbeitsklima ruinieren indem ich zu strikt bin, dann machen die Mitarbeiter auch nur noch Dienst nach Vorschrift.

Netflix schauen statt zu arbeiten ist aber natürlich schon extrem, das würde ich jetzt auch nicht ohne Abmahnung durchgehen lassen.

[regalboy]

Aber immer und mit keiner Ausnahme die private Emailnutzung verbieten!
Weil wenn erlaubt - soweit ich meinen Anwalt richtig in Erinnerung habe - man als Firma quasi keine Handhabe mehr hat, diesen Account bei Urlaub, Krankheit oder nach dem Ausscheiden als Firmenaccount weiter zu nutzen - es könnten ja immer noch Emails an die (ehemals) angestellte Person privater Natur ankommen.

[DINa3]

Noch ein allgemeiner Ratschlag:
Die Kündigung des 1. Angestellten ist immer die schwerste Kündigung.
Die 1. Kündigung: (emotionale) Stress-, Bedenken- und Emotionsstufe 10.
Die 2. Kündigung dann nur noch Stufe 4
Und die folgenden Stufe 2.

Aller Anfang ist schwer.

sehe ich auch so
Denke, das Faß ist voll und du mußt jetzt deine Erfahrungen machen mit der Kündigung

[dp_]

Bei uns schaut der Empfang (nebenbei) den ganzen Tag fern. Stört mich nicht, will ich denen auch nicht verbieten.

Wie alt ist denn die Dame, arbeitet sie in Voll- oder Teilzeit? Wie ist Ihre Leistung bisher; und im Vergleich mit den anderen?

[dp_]

Aber immer und mit keiner Ausnahme die private Emailnutzung verbieten!
Weil wenn erlaubt - soweit ich meinen Anwalt richtig in Erinnerung habe - man als Firma quasi keine Handhabe mehr hat, diesen Account bei Urlaub, Krankheit oder nach dem Ausscheiden als Firmenaccount weiter zu nutzen - es könnten ja immer noch Emails an die (ehemals) angestellte Person privater Natur ankommen.

In den seltensten Fällen nutzen Arbeitnehmer noch die Firmen-E-Mail-Adresse für persönliche Angelegenheiten. Das war vor GMail & Co. noch anders. Verbieten macht gerade wegen der zitierten Gefahren trotzdem Sinn.

[kreien]

Ja, gut, bezüglich privater E-Mailerei: Das macht heutzutage eh kaum jemand mehr, und siehe Haufe: https://www.haufe.de/compliance/managem ... 17164.html. Zitat: "Wenn die private Nutzung betrieblicher E-Mail-Konten nicht ausdrücklich erlaubt und vertraglich vereinbart ist, ist sie verboten."

Jetzt empfiehlt Haufe zwar im letzten Absatz ein Verbot nochmals ausdrücklich zu verbieten, um die totale Rechtssicherheit zu erlangen. Die gibt es aber im richtigen Leben nicht, und das Ganze wirkt etwas übermotiviert. Auch werden innerbetriebliche Verbote schnell als übergriffig und destruktiv empfunden.

Zurück zum Thema: Netflix kann natürlich auch nebenbei wie so ein Radio dudeln, … es muss aber die Frage erlaubt sein, ob jede betrieblich Internetanbindung den Datenstrom abkann. Wenn das über unbegrenztes Datenvolumen via Mitarbeiter-Handy läuft, habe ich nichts gesagt.

[dp_]

Wenn wir gerade Haufe verlinken: https://www.haufe.de/personal/hr-manage ... 67670.html

Privates Surfen steigert die Mitarbeitermotivation, aber mögliche Internet-Bummelei mit Richtlinien einschränken.

[kreien]

"Cyberloafing", wieder ein neues Wort gelernt, Danke.

Wobei der Begriff in Wikipedia und der Zeitschrift "Psychologie heute" anders benutzt wird, als bei Haufe, vgl. https://www.psychologie-heute.de/beruf/ ... afing.html und https://de.wikipedia.org/wiki/Cyberloafing.

So als "Digital Immigrant" (vgl. Haufe-Artikel) muss ich aber zugeben, dass ich früher – ganz analog – fast immer eine Tageszeitung auf dem Schreibtisch/der Werkbank liegen hatte, die selbstverständlich nur den Zweck hatte, als Unterlage zu dienen, sodass die Arbeitsplatte nicht mit Öl versaut wird.

[aro]

hallo,
puh ich kann auch nur aus leidiger erfahrung sagen, das wird nie was. lieber sofort kuendigen als sich noch laenger aergern (und muehsam erarbeitetes geld verschwenden). geld, was die mitarbeiterin offenbar nicht erwirtschaftet.

wie frech ist das! unglaublich!

die antwort von ach finde ich super, aber das lsetzt auch voraus dass der entsprechende mitarbeiter ein mindestmass an anstaendigkeit besitzt. und wer netflix schaut waehrend der arbeit, hat diese anstaendigkeit nicht. der verarscht dich wo er kann, wann immer du nicht schaust.

viele mitarbeiter betrachten ihren job als von gott gegeben, wenn einmal unterschrieben ist muss man nix mehr tun. und es gibt wahnsinnig viele lowperformer, irgenwann kennt man seine pappenheimer. ausreden fuer alles! lange diskutieren. alles kompliziert machen. klauen. zeit schinden. ich hatte so viele davon!

ich hatte mehrfach leuten chancen gegeben, im nachinein betrachtet sinnlos.

wenn man einmal anfaengt sich ueber den mitarbeiter zu aergern wirds nur noch immer schlimmer - und wenn er dich so behandlet dass er meint netflix schauen zu koennen (er verarscht dich) dann ist das im kleinbetrieb fuer deinen stand als chef und die arbeitsmoral ganz schlecht. gerade im kleinbetrieb sollte die arbeitsmoral sein, dass alle mithelfen und alle an einem strang ziehen.

so jemanden brauchst du nicht, manchmal ist es auch so dass 1 mitarbeiter den ganzen betrieb runterziehen kann. nicht nur weil er geld kostet sondern der rattenschwanz danach, weil er resourcen verbraucht.

gruss anne

[aro]

ich kenne das, sich ueber mitarbeiter aergern. am wochendene, abends, das sollst du dir nicht antun!!!

[DINa3]

es gibt eine Ausnahme:
Ihr kennt in eurer Gemeinde sicherlich auch die Jungs in den orangenen Anzügen, die für Reinigung und Grünschnitt usw. zuständig sind
oft sieht man einen mit der Schaufel arbeiten, während 4 daneben stehen und sich lebhaft austauschen.
ganz ehrlich:
seit vielen, vielen Jahren muss ich schmunzeln, wenn ich sie sehe - und ich gönne ihnen ihren Job, genau so wie sie es machen !!!
Keine Akkort-Arbeit - aber eine tolle Arbeit, die die Gruppe in eigenem Ermessen abarbeitet mit eigenem Tempo und eigenen Diskussionen, eigenen Pausen usw.
Daumen hoch !

[Olikun]

Kann ich gut verstehen... meine Mitarbeiterin ist zwar sehr zuverlässig und ich hab kein Problem, wenn das Telefon klingelt, dass sie ran geht.
Auch kann Sie so oft gehen wie sie möchte...

Ist mir alles egal, ich will nur, dass ordentlich Verpackt wird... dies ist das einzige was mich interessiert.

Leider hat sie sehr viele private Termine die irgendwie immer in die Arbeitszeit fallen... zumal sie nur bis 11 Uhr Arbeitet und der ganze Tag noch vor einem ist.
Ich sage auch immer "ja sie braucht nicht kommt" wenn sie einen Termin hat und fragt...

Chef sein muss man echt lernen.

Werde mich aber sicher bald anderweitig umsehen... Schwierigkeiten jemanden zu finden habe ich eigentlich nicht... ist eher eine Helfertätigkeit bei mir und die kann jeder machen der Hände und Beine hat.

[LuftpolsterManu]

Meine Freundin arbeitet im Home-Office in einer Teamleiter Position. Ich gucke ihr oft über die Schulter. Sie arbeitet extrem hart, oft 10h jeden Tag und manchmal am Wochenende noch. Das dann aber ohne Unterbrechungen wie Klo, Kaffee, Zigarette, Kühlschrank oder sonstiges (wie ich als Selbständiger das sonst mache). Selbst wenn ich mal kurz zu ihr gehe, blockt sie öfters ab mit: "Schatz, ich muss arbeiten". Finde ich erstaunlich wie fokussiert man sein kann. Ich halte sie für extrem produktiv und gut in ihrem Job.
Und linker Bildschirm IMMER Youtube Politikpodcast, Netflix Film oder Kolumbianische Musik. Es kommt also wirklich auf die Gesamtsituation an. Einfach zu sagen: "guckt Netflix = schlecht", geht meiner Meinung nach nicht.

[DINa3]

@LuftpolsterManu
genau das meine ich mit meinen erwähnten Stadt-Jungs : man muss das Gesamtbild sehen !

[regalboy]

Im vorliegenden Fall ist es aber inkl. Abmahnung explizit vom Arbeitgeber verboten, von daher sicherlich anders zu bewerten als eine sehr produktive Fachkraft mit einem geben und nehmen.

[BiDoubleu]

Ich denke, dass kann man nicht über einen Kamm scheren, sondern es ist individuell zu entscheiden.
Es ist ein guter Mitarbeiter, die Aufgaben werden (fristgerecht) erledigt und das Private am Arbeitsplatz hält sich in Grenzen (die festgelegt und kommuniziert werden) dann lass gut sein.
Es handelt sich um einen Lowperformer, die Aufgaben werden geschoben und das Private überwiegt am Arbeitsplatz? Dann ein Gespräch, 1 Abmahnung, 2 Abmahnung und beim dritten Mal gut sein lassen und sich von dem Mitarbeiter verabschieden.
Ja, Mitarbeiter führen und motivieren muss man lernen. Genauso wie zu erkennen, wenn man einen gehen lassen muss. Aber es gehört zu Job dazu und wird leichter, wie die meisten Aufgaben die man schon mal gemacht hat.
PS: Bildschirmaufzeichnungen find ich persönlich übertrieben und wie schon angemerkt, nach 2 Wochen ist das ganze hinfällig.

[JohannesS]

Ich habe vor einigen Jahren eine sehr ähnliche Situation gehabt und musste einen Mitarbeiter Entlassen, der ständig Private Dinge am PC erledigt hatte.

Er saß mir gegenüber und über Monate viel mir auf, dass es immer dann Tastenanschläge gab, wenn Ich am Schreibtisch des Mitarbeiters vorbei gelaufen bin.

Ich habe dann tatsächlich ein Tool auf dem PC Installiert, welches alle 30 Sekunden einen Screenshot machte. Ich konnte dann im Nachgang einsehen, dass ca. 40% der Arbeitszeit für Private Dinge erledigt wurden.

Ich habe Ihn ordentlich gekündigt, und Ihn bis Ende freigestellt.

Wir kannten uns schon lange vor der Einstellung, und waren auch befreundet, und können mittlerweile auch wieder miteinander reden.

Natürlich ist so eine Kündigung ultraschwer, aber Erfahrungsgemäß entstehen aus Schwierigen Situationen oder Veränderungen immer großartige Chancen.

( Zum Beispiel neue, Engagierte Mitarbeiter )

Wenn deine Mitarbeiterin so viel Zeit mit Privaten kram verbringt, stell dir mal vor, wie viel weiter Ihr mit engagierten Mitarbeitern sein könntet...

LG

[gesund]

Bis gestern dachte ich dass die Woche gut gelaufen ist. Sie war am Montag nicht krank und es lief eigentlich alles ganz normal und Arbeit wurde auch gemacht. Wir haben uns auch kaum gesprochen und gesehen weil ich viel unterwegs war. Gestern Mittag habe ich sie ganz normal nach einem Angebot gefragt auf das ein Kunde wartet warum das noch nicht gemacht wurde da ist es ausgeartet warum ich nur noch Stress mache und das es keinen Spaß mehr macht und sie so keinen Bock hat. Das Gespräch hat sich dann leider hochgeschaukelt soweit dass sie mich dann sogar angeschrien hat. Ich hab das Gespräch dann beendet und habe gesagt dass es besser ist wenn sie Feierabend macht und wir morgen noch mal sprechen. Aus meiner Sicht hat es keinen Sinn mehr gemacht und anschreien lassen möchte ich mir auch nicht geben. Sie ist dann direkt gegangen und heute nicht erschienen ohne sich krank zu melden oder sonstwas. Telefonisch habe ich sie nicht erreicht. Vor einer halben Stunde habe ich ihr eine Whatsapp geschickt dass ich sie nicht erreiche und mir Sorgen mache. Gerade kam die Antwort: sie ist krank und war beim Arzt. Krankgeschrieben bis nächsten Mittwoch.

Ich versuche über das Wochenende darüber zu schlafen aber jetzt glaube ich auch es hat keinen Sinn mehr.

[Andre (KM)]

Ich versuche über das Wochenende darüber zu schlafen aber jetzt glaube ich auch es hat keinen Sinn mehr.

Da gibt es eigentlich keine 10 Sekunden drüber nachzudenken.

[gesund]

Ich versuche über das Wochenende darüber zu schlafen aber jetzt glaube ich auch es hat keinen Sinn mehr.

Da gibt es eigentlich keine 10 Sekunden drüber nachzudenken.

Ich kann leider an gar nichts anderes mehr denken. Selber arbeiten geht garade nicht wirklich deswegen habe ich mich auch erst mal hier ins Forum geflüchtet.