Warnung vor OTTO Waalkes

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COD
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Re: Warnung vor OTTO

Ich glaub in Landshut, einer mittelgroße Stadt mitten in Bajuwarien, gibt's ein gut gehendes Café mit dem Namen Mohrenkopf, das jeden Tag voll ist und einen guten MOHRgen wünscht.

Und jetzt bräuchte ich noch irgend ein Browser-Addon/Tool, das mir auch auf dem Android-Tablet CSS-Klassen ausblenden kann. Jemand Tipps?


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Vio
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Re: Warnung vor OTTO

kreien hat geschrieben: 22. Aug 2023 16:09 Habe ich überlesen, wobei https://de.wikipedia.org/wiki/Strukture ... iminierung den Durchschnittsleser gleichermaßen überfordern wird, und so schließt sich der Kreis.
Hier nochmal eine einfache, aber fundierte Definition der strukturellen Diskriminierung (die auch institutionell sein kann) bzw. allgemein der Formen von Diskriminierung: https://www.humanrights.ch/de/ipf/mensc ... minierung/
Menschen aus Ostfriesland genießen in D grundsätzlich die selben Privilegien wie diejenigen aus Hessen oder ein Bayern. Sie werden in keiner Weise benachteiligt aufgrund ihrer Herkunft Ostfriesland.

In Bezug auf Menschen aus der ehemaligen DDR würde ich persönlich da einen Unterschied machen wollen, aber das ist ein anderes Thema.
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koshop
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Re: Warnung vor OTTO

Oh, Mann, schau sich das einer an. Das ist ja echt schlimmer als gedacht:

Da haben die aus dem Völkermord und Massen-Ersäufnis bei Noah aus der Bibel eine Art Benjamin Blümchen Nachmittagsausflug gemacht. Diese woken linksgrünversifften Verlage schrecken echt vor nichts zurück:

https://www.amazon.de/Meine-erste-Bibel ... 21&sr=8-20

Da hat der Herr Müller-Vogg aus dem Focus ja voll recht. Der nächste Schritt ist vermutllich das Bibel Totalverbot. Denkt den keiner an die Kinder!!11! Ich fühl mich grad so bevormundet, ich weiß gar nicht wohin mit meiner Empörung.
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Re: Warnung vor OTTO

Glaube ist doch etwas für Anfänger. Der Sexismus ist die Wurzel allen Übels.

Otter vergewaltigen Robbenbabys, sogar später noch die Leichen. Männer sexualisieren Frauen und alles weiblich gelesene..... äh und Männer und äh.... alles andere eben.... und...... rosa Einhörner.... äh nee..... egal....

Wir müssen also Männer abschaffen. Dann Frauen, weil deswegen finden die Probleme ja statt. Dann die Tiere, weil die ja offenbar auch nicht besser sind. Dann einfach alle Säugetiere, weil die ja alle onanieren..... Und schon haben wir mal schnell die Weltprobleme gelöst. wegrenn

Apropos Sexismus und Weltliteratur....... Hüstel.... so leid es mir tut, aber muss auch weg. Nicht mehr zeitgemäß. Das Kamasutra.... muss dringend überarbeitet werden. Erscheint mir etwas zu Hetro und zu weiß zu sein.... Das legen wir mal in Disneys Hände, wenn die mit Schneewittchen fertig sind.

So, ich schreibe jetzt mal das Dekameron um, denn das erscheint mir auch nicht mehr so ganz zeitgemäß.
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Technokrat
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Re: Warnung vor OTTO

Der Witz an der Sache ist ja, dass nichts wegkam, sondern dazu.
kreien
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Re: Warnung vor OTTO

Vio hat geschrieben: 22. Aug 2023 16:56 @ kreien
Ich war noch nie in Offenbach und werde aufgrund Deiner Schilderungen vermutlich auch nie hinfahren. :-y
Das würde ich jetzt nicht so eng sehen, man kann in Offenbach super Urlaub machen, schau mal hier: https://www.offenbach-queich.de/freizei ... aesserung/.
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Ach
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Re: Warnung vor OTTO

Vio hat geschrieben: 22. Aug 2023 18:34 Menschen aus Ostfriesland
daytrader hat geschrieben: 18. Aug 2023 12:56
Ach hat geschrieben: 18. Aug 2023 12:22
Dass Ostfriesenwitze nationalistisch und diskriminierend sind, ist selbst mündigen Bürgern oft nicht bewusst.
Es gibt doch auch Witze über Weiße, Deutsche, Sachsen, Blondinen etc. Da schmunzelt man doch auch drüber.
(Hervorhebung durch den Verfasser)

Voll am Thema vorbei.
Menschen aus Ostfriesland sind eben genau die kolonialistischen Sachsen, die Kultur, Lebensraum und Sprache der indigenen ostfriesischen Menschen marginalisiert haben. Sie sind jetzt fremd im eigenen Land. Ihre Sprache und Kultur durch Einwanderung fast ausgelöscht. Ihr Land dem Untergang geweiht.

Und da Ach laut eigener Aussage eigentlich nur trollen möchte, habe ich mir den Atem gespart.
Besonders gut hat mir ja gefallen, dass ich eine Position gefunden habe, die sowohl dich als auch daytrader herausfordert.
Die Grabenkämpfe zur Identitätspolitik (oder war's identitäre?) mit den immer gleichen zwei Lagern hier im Forum waren doch ermüdend. Jetzt gibt's endlich ein drittes, friesisches. Deren politische Vertretung übrigens tatsächlich mit meiner Stimme im Bundesrat sitzt.
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koshop
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Re: Warnung vor OTTO

Die Grabenkämpfe zur Identitätspolitik (oder war's identitäre?) mit den immer gleichen zwei Lagern hier im Forum waren doch ermüdend.
Leider sind das mehr als Grabenkämpfe, wie der Blick in andere Länder zeigt. Auch hier im Forum haben ja viele bereits durchblicken lassen, dass sie für diese angebliche Bevormundung und eingebildete Beschneidung ihrer Freiheit oder für die Abschaffung von "Gender Gaga" bereit sind, ihre Grundrechte aufzugeben. Teilweise ohne dass sie es selbst bemerken.

Wie jetzt? Wieso Grundrechte aufgeben?

Nehmen wir die angebliche wokeness die unsere Literatur bedroht: Der Inhaber von Urheberrechten (Autor oder dessen Erben) macht von seinem Grundrecht auf Kunst- und Meinungsfreiheit sowie der Verlag von seinen grundgesetzlich geschützten unternehmerischen Freiheiten gebraucht und ändert ein Wort im Buch auf "Südseekönig".
Es kommen zwei Lügen ins Spiel. Erste Lüge: Das wäre was ganz Neues das jetzt Literatur geändert wird. Ein unbekanntes Sakrileg! Dabei gabs das schon immer. Die meisten hier kennen z.B. Moby Dick nicht als 1000 seitigen Klassiker der Weltliteratur, sondern als gekürzte Jugendbuchausgabe. Genauso den Lederstrumpf. Es gibt den Readers Digest Verlag dessen Geschäftsmodell ist es seit Jahrzehnten ausschließlich gekürzte Bücher herauszubringen. Selbst die Bibel ist ja nicht heilig.
Zweite Lüge: Hier werden Freiheiten beschnitten. Nein - hier üben Inhaber von Rechten ihre Freiheiten aus! Ein Autor oder dessen Erben können Bücher ändern, kürzen, zu bestehenden Büchern neue dazuschreiben oder den Verkauf ganz einstellen.
Dagegen steht es jedem, frei in seiner Ausgabe von Pippi Langstrumpf den Südseekönig durchzustreichen und durchs Originalwort zu ersetzen. Oder zu warten bis der Autor 70 Jahre tot ist und dann seine eigene Originaledition zu veröffentlichen. Oder ein eigenes Kinderbuchzu schreiben und dort die Kinder soviel Zigeunersauce, Mohrenköpfe oder sonstwas essen zu lassen wie er lustig ist.

Gendergaga: Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, wie ich zu reden habe! Naja, eigentlich reden da ja andere. Ich muss zuhören. Also richtiger: Andere sollen gefälligst so reden wie ich das will! Wie jetzt ein Unternehmen darf selbst entscheiden wie es kommuniziert und Gendern in Medien ist von der Pressefreiheit geschützt?

Oder hier: Eine Redaktion trifft eine redaktionelle Entscheidung und stellt einen Hinweis vor eine alte Fernsehsendung?

Aber da gibts ja Abhilfe und zumindest eine Partei, die sich da Änderungen auf die Fahne geschrieben hat. Nun üben bei diesen ganzen Sachen Journalisten, Unternehmen oder Autoren einfach nur ihre Grundrechte aus. Dumme Sache das. Grundrechte lassen sich nur schwierig ändern. Aber die Demokratie hat Achilessfersehen die sich da nutzen lassen - wie man in Ungarn, Polen, USA oder Israel sehen kann.

Man kann nämlich einfach die Hüter der Grundrechte, die Gerichte sabotieren. Zuständigkeiten wegnehmen (Israel). Besetzungsmodus und Besetzung mit Leuten auf Parteilinie ändern (Ungarn, Polen, USA), damit die dann genehme Urteile fällen und verbieten, was nicht gefällt oder gesetzliche Verbote nicht behindern.
Und die Leute klatschen Beifall - endlich wird dieser wokeness mal Einhalt geboten.

Dann passieren merkwürdige Dinge. Der Unternehmer, der grad noch geklatscht hat, bekommt plötzlich keine öffentlichen Aufträge mehr. Die gehen alle an die Konkurrenz - weil der in der richtigen Partei ist. Aber das lass’ ich mir nicht gefallen, wozu haben wir unabhängige Gerichte (oh Moment, da war doch was...). Oder ganz extrem in Ungarn: Da stehen plötzlich Mitarbeiter des Geheimdienstes beim Unternehmer im Büro und legen ihm nahe, sein Unternehmen für einen günstigen Preis an einen parteinahen Konkurrenten zu verkaufen. Kann ja dagegen klagen: Hahaha.

Ungarn ist inzwischen das korrupteste Land der Europäischen Union. Aber Hauptsache kein Gendergaga, und keine Transpersonen:
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... n-100.html

Und ach, ja die Bücher ... Wer entfernt in den USA die Bücher aus den Bibliotheken - na die woken linken Demokraten - ach nee doch nicht:
https://www.fr.de/politik/republikaner- ... 41607.html

Und wie man hier lesen konnte, fallen ja hier auch genug auf diese Bauernfängerei rein und lassen sich von dieser Empörungsmasche vereinnahmen. Wegen einer Infotafel bei Otto! Wegen eines Wortes in Pippi Langstrump! Wegen Gendersternchen! Wegen Pipipfax.

Nun wird hier der eine oder andere Schreiben ich würde völlig übertreiben. Speicher dir den Post ab, wähl halt deine AFD und dann schauen wir in 10 Jahren noch mal.
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Vio
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Re: Warnung vor OTTO

Ach hat geschrieben: 23. Aug 2023 07:16 Besonders gut hat mir ja gefallen, dass ich eine Position gefunden habe, die sowohl dich als auch daytrader herausfordert.
Die Herausforderung meinen Irrtum darüber zu erkennen, dass Du tatsächlich mal etwas ernst gemeint haben könntest, habe ich auf jeden Fall gemeistert indem ich Deinen ursprünglich von mir gelikten Beitrag wieder entlikt habe.
Die Grabenkämpfe zur Identitätspolitik (oder war's identitäre?) mit den immer gleichen zwei Lagern hier im Forum waren doch ermüdend.
Ich für meinen Teil befinde mich in keinem Krieg mit irgendjemand und kämpfe dementsprechend auch nicht. Dass es ein Problem mit der korrekten Einordnung der Inhalte und Ziele von Identitätspolitik vs. identitärer Poltik gibt, scheint mir allerdings zuzutreffen. Das ist einer der Gründe, warum ich von meinem Recht auf freie Äußerung gern und oft Gebrauch mache.
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Re: Warnung vor OTTO Waalkes

Astrid Lindgren hat sich zu Lebzeiten eindeutig gegen das Umschreiben ausgesprochen. Dieses Diskussion gibt es ja schon zig Jahre. Sie sagte in einem Interview vor einigen Jahren, daß es so nicht noch einmal schreiben würde, aber auch nicht umschreiben möchte. Und danach folgten weltweit noch zig Auflagen.

Und nach meiner unmaßgeblichen Meinung hat NUR sie das Recht das Werk zu ändern. In dem Werk verstorbener rumzuradieren ist Fälschung. So einfach ist das.
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Re: Warnung vor Otto Waalkes

schön, dass der Thread umbenannt wurde (bzw. um "Waalkes" ergänzt wurde.
Otto schreibt man aber trotzdem "Otto" und nicht "OTTO". Bei OTTO denkt man an Amazons härtesten Konkurrenten, aber nicht an den Friesenjung!
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Re: Warnung vor OTTO Waalkes

Booki hat geschrieben: 23. Aug 2023 18:49 In dem Werk verstorbener rumzuradieren ist Fälschung. So einfach ist das.
In dem Werk von Lebenden auch:

https://www.n-tv.de/leute/Texter-von-Kl ... 60081.html
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Re: Warnung vor OTTO Waalkes

Vielleicht wäre die Idee mit einem Hinweis nicht schlecht, dass das alter Content ist, der nicht verändert wurde, aber sich die Zeit und Sprache entwickelt hat. Aber darauf kommt sicherlich mal wieder niemand.

Ich hab vor einigen Jahren meine alte "Schatzinsel" meinem Sohn vorgelesen. Jo, teilweise schon harter Tobak :)
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Ach
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Re: Warnung vor OTTO Waalkes

Technokrat hat geschrieben: 23. Aug 2023 22:33 Vielleicht wäre die Idee mit einem Hinweis nicht schlecht, dass das alter Content ist, der nicht verändert wurde, aber sich die Zeit und Sprache entwickelt hat. Aber darauf kommt sicherlich mal wieder niemand.
also eine WARNUNG?
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Re: Warnung vor OTTO Waalkes

Technokrat hat geschrieben: 23. Aug 2023 22:33 Vielleicht wäre die Idee mit einem Hinweis nicht schlecht, dass das alter Content ist, der nicht verändert wurde, aber sich die Zeit und Sprache entwickelt hat. Aber darauf kommt sicherlich mal wieder niemand.

Ich hab vor einigen Jahren meine alte "Schatzinsel" meinem Sohn vorgelesen. Jo, teilweise schon harter Tobak :)
Dann nimm ein Buch welches für Deine Überzeugung Zeitgemäß ist. Aber Patscherchen weg von dem Text der Schatzinsel. :konfuzius:

Das für mich das geniale an der Literatur ist doch, daß sie schon sehr vielfältig ist. Man muss nicht alles glattbügeln und und von Ecken und Kanten befreien. Die Fickmaschine von Herrn Charles Bukowski wird früher auch keine radikale Kampflesbe gelesen haben, sondern sich für ein Buch entschieden haben, welches ihr gefällt. Oder American Psycho ist sicher auch kein Buch für zartbeseidete.

Heute gibt es für jede Idiologie Bücher in allen Farben und Formen. Das sollte doch reichen. Wozu also auch noch am Kulturgut Hand anlegen?
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koshop
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Re: Warnung vor OTTO Waalkes

Und nach meiner unmaßgeblichen Meinung hat NUR sie das Recht das Werk zu ändern. In dem Werk verstorbener rumzuradieren ist Fälschung. So einfach ist das.
Das ist eine Meinung die man gut vertreten kann, ich bevorzuge auch wo immer es geht Originale statt adaptierter Werke. Aber kein Problem mit adaptierten Jugendbuchversionen von Moby Dick zu haben, oder dass zu einer Buchserie eines Autors neue Bücher dazu erfunden werden von anderen Autoren, oder das aus der Bibel alles böse rausgestrichen wird und diese dann als weichgespülte Kinderbibel verkauft wird, aber dann einen Aufstand machen, wenn aus dem Negerkönig ein Südseekönig wird und so tun als ginge es hier um den Schutz von Astrid Lindgren, ist schlichtweg Heuchelei.

Mir geht es auch nicht um die Kritik als solche. Schreibt Leserbriefe, kauft die Bücher nicht mehr, macht ne Montagsdemo. Veröffentlicht ein Buch indem sich jemand auf jeder zweiten Seite einen Mohrenkopf reinstopft und sich nen Einlauf mit Zigeunersoße macht.

Aber zu behaupten, hier würden "Freiheiten" eingeschränkt, ist schlichtweg falsch.

Am schlimmsten ist es jedoch, wenn man meint für solche gesellschaftlichen Änderungen und Konflikte müsste eine politische Lösung her und man könnte das durch die Wahl der richtigen Partei abstellen.

Wie stellen sich solche Leute das in der Praxis vor? Die Anti-Wokness Kommision der AFD legt dann fest, dass im Tatort Münster mindestens zwei Alberich Witze vorkommen müssen? Wenn eine Firma sich aus irgeneinem Grund entscheidet sich von ihren Sexy Deo-Tiegeln zu verabschieden, muss sie dann beim Anti-Wokeness Beauftragten einen Antrag stellen und nachweisen, dass sie das nicht aus linksgrünversiffter wokeness tut, sondern weil z.B. die Lizenzrechte der Bilder abgelaufen sind?

Ist das dann die Freiheit? Und wenn ihr dann meint: Ach nein das geht dann doch zu weit: Wie werdet ihr dann ne Partei los, deren Repräsentanten vollmundig ankündigen, daß sollte sie an der Macht sein, die demokratischen Spielregeln so geändert werden, dass das nicht mehr so einfach geht?

Solche Konflikte können und müssen in einer Demokratie im bestehenden politischen System ausgetragen werden. Fallt nicht auf Leute rein, die euch anbieten, durch Änderung der Spielregeln einen billigen Sieg davonzutragen. Dann kommt schneller als ihr denkt der Tag, an dem die neuen Spielregeln gegen euch angewandt werden.
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Vio
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Re: Warnung vor OTTO Waalkes

koshop hat geschrieben: 24. Aug 2023 08:50 Mir geht es auch nicht um die Kritik als solche. Schreibt Leserbriefe, kauft die Bücher nicht mehr, macht ne Montagsdemo. Veröffentlicht ein Buch indem sich jemand auf jeder zweiten Seite einen Mohrenkopf reinstopft und sich nen Einlauf mit Zigeunersoße macht.

Aber zu behaupten, hier würden "Freiheiten" eingeschränkt, ist schlichtweg falsch.
Das möchte ich unterschreiben!
Und ich persönlich reibe mich sehr gern an falschen Behauptungen und ellenlangen Argumentationsketten, die auf solchen basieren.

Kurzversion* zu Astrid Lindgren: Das Wort Fälschung suggeriert einen Sachverhalt, der nicht den Fakten entspricht.
Zum einen ist AL schon seit über 20 Jahren tot und man weiß nicht, aus welcher Zeit (gesellschaftlich sowie sie persönlich betreffend) ihre angebliche Aussage in Bezug auf den Südseekönig überhaupt stammt und/oder ob sie diese nicht evtl. noch revidiert hätte.
Angeblich deshalb, weil ich keinen Beleg im Netz dafür gefunden habe, dass sie das tatsächlich gesagt hat und somit natürlich auch der Kontext dieser angeblichen Aussage unbekannt ist.
Zum anderen hat die Erbengemeinschaft von AL den Änderungen am Originaltext schon vor etlichen Jahren zugestimmt (und dürfte nebenbei gesagt ganz gut an den aufgrund dieses Entschlusses gedruckten Neuauflagen verdienen; ein kaufmännisch sehr kluger Move) - übrigens auch für die schwedischsprachigen Ausgaben. Ist ja immerhin schwedisches Kulturgut und kein deutsches. Und scheint somit auch kein ausschließlich deutsches Phänomen zu sein.

Kleine Anekdote am Rande: die ehemalige Familienministerin Kristina Schröder (CDU), eher als wertkonservativ bekannt, hat in einem Zeit-Interview erzählt, dass sie u.a. das Wort N-König freiwillig zensiert, wenn sie ihren Kindern vorliest (und daraufhin selbstverständlich einen Shitstorm geerntet, was sehr "schön" den oft bemühten Freiheitsbegriff karikiert).

Und wenn man von Astrid Lindgren spricht, sollte man der Vollständigkeit halber erwähnen, dass es keinen vergleichbaren Aufschrei gegeben hat, als der im schwedischen Original "Emil aus Lönneberga" genannte Lausejunge zu "Michel aus Lönneberga" wurde. Das geschah aus dem ganz pragmatischen Grund, weil durch Erich Kästners "Emil und die Detektive" der Name im deutschsprachigen Raum bereits besetzt war.
Daran hat sich anscheinend niemand gestört. Doppelmoral.

*Für eine Langversion fehlt mir gerade die Zeit, vielleicht schreibe ich dazu nächste Woche noch was.
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Re: Warnung vor OTTO Waalkes

Astrid Lindgren wurde nach dem Negerkönig bestimmt in jeden zweiten Interview gefragt. Ich erinnere ich mich da an eines kurz vor ihren tot vom Deutschen Fernsehen.

Wenn Kristina Schröder ihren Kindern etwas anderes vorliest, dann ist das ihre Entscheidung, aber sie greift nicht in das Kulturgut Buch ein. Da ist für mich ein himmelweiter unterschied. Die Variante finde ich sogar gut. Warum auch nicht.

Es gibt bei mir keinen Aufschrei wegen Astrid Lindgren. Vorsichtig ausgedrückt könnten die aus Pipi auch eine Transe machen. Das wäre miir ziemlich egal. Ich habe das nur als Beispiel genommen. (Kinderbücher sind einfach nicht mein Ding und auch nicht meine Baustelle. Sind sie nicht ungewöhnlich teuer, dann werfe ich sie weg.)

Das Thema AfD war da echt schon überfällig. Habe ich schon die ganze Zeit drauf gewartet. Irgendwie müssen die armen Säue ja langsam für alles herhalten.

Im übrigen glaube ich so sehr an die Demokratie, daß ich denke, der Spuk wird auch bald vorbeigehen.
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Re: Warnung vor OTTO Waalkes

koshop hat geschrieben: 24. Aug 2023 08:50 Wie stellen sich solche Leute das in der Praxis vor? Die Anti-Wokness Kommision der AFD legt dann fest, dass im Tatort Münster mindestens zwei Alberich Witze vorkommen müssen? Wenn eine Firma sich aus irgeneinem Grund entscheidet sich von ihren Sexy Deo-Tiegeln zu verabschieden, muss sie dann beim Anti-Wokeness Beauftragten einen Antrag stellen und nachweisen, dass sie das nicht aus linksgrünversiffter wokeness tut, sondern weil z.B. die Lizenzrechte der Bilder abgelaufen sind?
Warum genau muss sich die Politik denn immer in alle Angelegenheiten einmischen?

Ich glaube, da ist die Intension der AFD eben genau das Gegenteil.
Die Politik sollte sich eben eher mit wichtigeren und dringenderen Fragen beschäftigen.
Und genau das ist u.a. auch der Knackpunkt, warum die AFD momentan so einen Zulauf hat.
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Ach
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Re: Warnung vor OTTO Waalkes

aDarkGod hat geschrieben: 25. Aug 2023 00:03
koshop hat geschrieben: 24. Aug 2023 08:50 Wie stellen sich solche Leute das in der Praxis vor? Die Anti-Wokness Kommision der AFD legt dann fest, dass im Tatort Münster mindestens zwei Alberich Witze vorkommen müssen? Wenn eine Firma sich aus irgeneinem Grund entscheidet sich von ihren Sexy Deo-Tiegeln zu verabschieden, muss sie dann beim Anti-Wokeness Beauftragten einen Antrag stellen und nachweisen, dass sie das nicht aus linksgrünversiffter wokeness tut, sondern weil z.B. die Lizenzrechte der Bilder abgelaufen sind?
Warum genau muss sich die Politik denn immer in alle Angelegenheiten einmischen?

Ich glaube, da ist die Intension der AFD eben genau das Gegenteil.
Durch mein trollen wollte ich mit ungewöhnlichen Gedanken einen Debattierklub provozieren.
Dein trollen verhöhnt all diejenigen, die durch die Pläne der AFD in ihrer physischen Existenz bedroht sind. Hör damit auf.
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