Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

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playingthere
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Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Ich nutze Shopify schon seit einiger Zeit mit SevDesk- und DHL-Versandintegration und bin alles andere als zufrieden damit. Mehr als 60 Euro pro Monat für die Combo scheinen für ihre Leistung viel zu sein. Shopify-Provisionen für Zahlungen und die Umkehrung der Mehrwertsteuerschuldnerschaft machen mich traurig.

Andere Plattformen sind auch nicht großartig – entweder wollen sie 2 % und haben 1000 Hebel wie Selldone oder sie sehen aus wie im Jahr 2003 und versuchen, bei jedem Schritt Gebühren zu erheben, wie WooCommerce.

Vielleicht übersehe ich etwas und es gibt irgendwo eine einfache, kostengünstige Hosted-Shop-Lösung?

Als Software-Ingenieur sieht das nach einer Gelegenheit aus, einen guten alten Website-Builder mit Stripe- und PayPal-Integration für 9 Euro im Monat auszuliefern. Es sollte nicht allzu schwierig sein, dort auch den Lagerbestand zu zählen und PDF-Rechnungen auszustellen. Vielleicht führen Sie eine grundlegende Buchhaltung durch.

Übersehe ich eine grundlegende Komplexität, die sich in diesen Systemen verbirgt und die rechtfertigt, was sie verlangen?

Was wäre für Sie ein attraktives Serviceangebot? Danke.


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MatthiasB
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Einfache Rechnung:
bei 9€ im Monat brauchst du - geschätzt - 1000 Kunden, um Betrieb und Gehalt zu zahlen.
Bei 1000 Kunden schaffst du alleine weder Support noch Akquise noch Buchhaltung. Vielleicht gerade mal Weiterentwicklung. Also brauchst du Mitarbeiter.
von 9000€ kannst du aber keine (nennenswerten) weiteren Mitarbeiter bezahlen.
Also reichen 9€ nicht.
Und wenn dann mal einer quer schlägt, ein Streitfall, oder gar ein Sonderwunsch steht der Laden.
Und - lang her - aber sprungfixe Kosten für die Infrastruktur nicht vergessen. In der amz-cloud etc. vielleicht etwas kalkulierbarer...aber von deinen 1000 Shops ist dann einer dabei, der in DHDL-Pitcht und schon stehen 1000 Shops....

Ist das gleiche Thema wie mit vielem hier. Im kleinstkleinst rechnet sich das (egal ob Wohnzimmerbetrieb oder sowas). Aber zum Geldverdienen braucht man eine andere Kalkulation.
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koshop
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Es gibt ja einen Grund, warum viele Systeme Open Source sind oder eine Open Source Variante haben oder hatten.
Dann kann man den Kundenservice an die Community auslagern.
Wollomo
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Sind die 60 Euro denn wirklich so viel Geld für einen Onlineshop? Keine Ahnung, aber das sind in meinem Betrieb, wenn man die Gesamtkosten betrachtet, eher überschaubare Beträge. Lieber habe ich ein System, egal wie es nun heißt, das ordentlich funktioniert, als mich ständig damit rum zu ärgern.
vbc
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Ob 9,- oder 60,- spielt mE auch nicht die große Rolle, das sollte der Shop durchaus einspielen.

Viel wichtiger ist das einfache Handling, die einfache Anpassung an diverse Zahlungsssysteme und die Buchhaltung.
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Technokrat
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Ich denke, ob es nun 60,- oder 9.- EUR sind ist nicht entscheidend. Die Einstiegshürden sind in den letzten Jahren auf rechtlicher Seite stark gewachsen. Um eben mal ein paar Sachen in einem eigenen Shop zu verkaufen, weil etwa der stationäre Laden nicht mehr so läuft, ist die Hürde imho zu groß geworden.

Nachdem Rakuten das Mietshopmodell Tradoria aufgekauft und dann erfolgreich zerstört hat, würde ich eher hier eine Lücke sehen.
fuzzy
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Wie oft ich dieses "Es sollte nicht schwer sein..." in den letzten 20 Jahren gehört habe...

Es gab auch 100 Leute, die Twitter oder Facebook nachgebaut haben, nur "in besser", und wenn wir nur 1% Marktes..., aber alle sind sie gescheitert.

Wer Shopify Konkurrenz machen will, bringt besser sehr, sehr viel Geld mit, denn in der Sekunde, in der Shopify & Co. merken, dass ihnen eine Konkurrenz entsteht, husten sie mal kurz, dann liegen da plötzlich 20 Mio. auf dem Tisch, und schon ist dein Angebot nachgebaut - nur in besser, während du dich im Support mit deinen Kunden verlierst, die alle nur 9 EUR zahlen, aber natürlich eine Anbindung an jedes noch so obskure Drittsystem verlangen.
Wollomo
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Aber genau die Anbindungen, wenn sie auch ein wenig Geld kosten, sind eben wichtig. Jeder extra Klick oder manuelle Arbeitsschritt ist eben eine Fehlerquelle mehr bzw. kostet auf Dauer richtig Geld. 60€ sind mit Lohnnebenkosten gerade mal 2 Arbeitsstunden/Monat bzw. bei 20 Arbeitstagen/Monat täglich 6 min die irgendwo eingespart werden müssen
playingthere
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Vielen Dank für das ausführliche Feedback, es ist sehr aufschlussreich. Um die Diskussion fortzusetzen:

- 60 Euro im Monat sind für jedes seriöse Unternehmen ein vernachlässigbarer Betrag, aber für einen kleinen Laden, der nur 300 Euro Umsatz im Monat macht, könnte es sein gesamter Gewinn sein

- Es besteht die Möglichkeit, eine transparente Provision für einige sekundäre Integrationen zu erhalten – Versand, Drucke, Verpackung usw. Diese könnte letztendlich die monatlichen Zahlungen übersteigen.

- Wie Sie richtig bemerkt haben, macht es keinen Sinn, ein eigenes Twitter oder Facebook zu betreiben, die „kostenlos“ sind und auf Netzwerkeffekte angewiesen sind. Das Hosten einer Website für jemanden ist ein ganz anderes Geschäft, das seit den Anfängen des Internets von normalen Menschen gerne übernommen und bezahlt wird. Meta kümmert sich nicht um Nischen unter 1 Milliarde Dollar.

- Kundensupport ist kein Grund zur Angst, ich betreibe jetzt ein viel unterstützungsintensiveres Unternehmen und es war schön. Es ist auch aufschlussreich. Solange sich die Leute gehört fühlen und verstehen, wofür sie bezahlen, ist das in Ordnung. Der Shopify-Kundensupport hingegen hat mich unzufrieden gemacht.

- Die Integration mit allen anderen Systemen ist nicht der Plan – stattdessen sollten 20 % durchgeführt werden, um 80 % der Probleme zu lösen.

Dennoch stimme ich zu, dass es keine Goldgrube ist.

Es wäre hilfreich, wenn Sie mitteilen könnten, welche Kernfunktionen für den Online-Shop Ihrer Meinung nach ausreichend sind. Vielen Dank!
Wollomo
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Ganz einfache Shops gibt es doch bereits von Jimdo, 1&1 und Co. Für ein paar Bestellungen+Homepage ist eine solche Lösung sicherlich absolut ausreichend.
playingthere
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Jimdo sieht interessant aus, aber ihr Basisplan ist sehr reduziert und kostet 19 pro Monat. Sie verlangen zusätzliche monatliche Gebühren für zusätzliche Funktionen und für einen vernünftigen Plan ist es genauso (oder teurer) wie Shopify?

Für 1&1 konnte ich kein gehostetes Online-Shop-Angebot finden.
fuzzy
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Wer 300 EUR Umsatz im Monat macht, arbeitet besser zum Mindestlohn irgendwo, da kommt in weniger Zeit mehr rum.

Die 80/20-Lösung heißt WooCommerce. Für 5 EUR im Monat auf Hetzner Cloud / Digital Ocean, und fertig:
https://docs.digitalocean.com/products/ ... ocommerce/
Ein entfernter Bekannter ist wahrlich nicht die hellste Kerze auf der Torte, aber das hat selbst er hinbekommen.
Andre (KM)
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Also an Shop-Angeboten (egal ob selbst gehostet oder als Software-as-a-Service) mangelt es nun wirklich nicht. Und wer nur ansatzweise ernsthaft einen Shop betreiben will, gibt dafür auch Geld aus. Das Shopsystem ist quasi das Herzstück einer eCommerce-Firma (neben der Warenwirtschaft).

Wir zahlen für unser System rund 1.000 Euro im Monat. Also eigentlich eher 2.000 Euro, da es 2 Seiten sind. Und das ist den Preis auf jeden Fall wert (kein Online-Shop, Ferienhaus-Buchungssystem, also sehr speziell).
COD
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Wie viele Mannjahre schätzt du denn für die Entwicklung so grob für die Entwicklung eines simplen aber fehlerfreien, sicheren und rechtssicheren Shopsystems mit rudimentären Angebots-, Bezahl-, Bestands- und Logistikfunktionen?
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fonprofi
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Schon mal Gambio Cloud geprüft?
clarius
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

playingthere hat geschrieben: 28. Jul 2023 09:53 ...
Andere Plattformen sind auch nicht großartig – entweder wollen sie 2 % und haben 1000 Hebel wie Selldone oder sie sehen aus wie im Jahr 2003 und versuchen, bei jedem Schritt Gebühren zu erheben, wie WooCommerce.

Vielleicht übersehe ich etwas und es gibt irgendwo eine einfache, kostengünstige Hosted-Shop-Lösung?
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Was wäre für Sie ein attraktives Serviceangebot? Danke.
WooCommerce selbst ist ja kostenlos. Es gibt kostenpflichtige Module von WooCommerce und vielen anderen Modulanbietern, aber der Shop bestehend aus Wordpress und WooCommerce (und der Basisversdion von Germanized und den Basisversionen vieler weiterer Module) ist kostenlos. Natürlich wollen die Softwarehersteller auch Geld verdienen, deshalb bieten die häufig ein kostenloses Grundmodul an, welches die meisten Standardfälle gut abdeckt, und darüber hinaus kostenpflichtige Pro- Versionen, die aber häufig nur dann benötigt werden, wenn man spezielle Anforderungen hat.

Diese Bazahlmodelle für WooCommerrce Module halte ich im großen und ganzen für gerechtfertigt, weil die Software und die Module laufend in Sachen Softwareabhängigkeiten (PHP-Versionen, Wordpress-Versionen, Zusammenarbeit mit anderen Modulen) und Sicherheit aktuell gehalten werden müssen.

Auch das Hosting ist nichts, was einmal eingerichtet wird, und dann für immer einfach läuft, weil es auch hier viele Abhängigkeiten von Infrastruktur, Software und Updates gibt, die laufend Aufwand bedeuten, dazu kommt die Datensicherung und die Absicherung der Systeme vor sonstigen Ausfällen und laufenden Angriffen. Irgendwann soll das ganze dann noch skalieren, wenn die Anzahl der Kunden steigt.

Wenn man eine Shopsoftware plant, dann muss man mit den Funktionen die Anforderungen an eine Shopsoftware aller möglichen Nutzer weitestgehend erfüllen und die Möglichkeit bieten, zusätzliche Funktionen über Customizing oder Plugins bereitzustellen. Je nach Ausgestaltung bläst das die Lösung und oder das Hosting erheblich auf. Wir sind hier aber bisher nur bei der Business-Logik für den Shop an sich. Zusätzlich muss man ein Designkonzept anbieten können, das für die meisten möglichen Benutzer passt und Schnittstellen zu allen möglichen Fremdsystemen bereithalten.

Besonders in Bezug auf Internationalen Verkauf und Steuerberechnung, Zahlungsabwicklung mit einer Vielzahl möglicher Zahlungsdienstleister und Versandabwicklung mit vielen möglichen Versendern wird das ganze so umfangreich, dass viele Mannjahre Entwicklungszeit notwendig sind und das ganze nicht für eine schmale Mark umsetzbar ist.
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Kätzchen
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

COD hat geschrieben: 29. Jul 2023 07:34 Wie viele Mannjahre schätzt du denn für die Entwicklung so grob für die Entwicklung eines simplen aber fehlerfreien, sicheren und rechtssicheren Shopsystems mit rudimentären Angebots-, Bezahl-, Bestands- und Logistikfunktionen?
Das ist der Knackpunkt. Die Realität ist, dass sowohl die Erwartungen, die Kunden an Shops stellen (Usability, Features, Bediengewohnheiten, die sich über die Jahre ändern, neue Technologien), als auch die Erwartungen, die die Shop-Betreiber an Shops stellen, als auch die rechtlichen Voraussetzungen (Rechte, Pflichten, notwendige Angaben...) und Logistik- und Bezahlsysteme ständig im Wandel befinden. Neue Systeme müssen laufend integriert werden: vielleicht denkt sich irgendein Land ein neues Adresssystem aus, oder durch einen Krieg spaltet sich ein Land in mehrere auf etc. Da sind Gründe dabei, die gar nicht unbedingt was mit einem selbst zu tun haben müssen.
Man muss die Software einfach die ganze Zeit auf dem neuesten Stand halten können. Ich glaube, das ist als Solo-Selbstständiger unmöglich und sobald man dann ein paar Mitarbeiter braucht ist die 9€-Idee spätestens gestorben. :)

Wir haben auch eine sehr günstige Shop-Software zu Sonderkonditionen. Wir kommen mit ca. 15€ im Monat für die Software hin. Allerdings ist das lediglich der Preis für einen "Lego-Baukasten" für Entwickler, die daraus dann einen individuellen Shop bauen. Keine All-In-One-Lösung wo schon alles fertig ist. Das Know-how ist intern vorhanden und die "Legosteine" ermöglichen uns einen sehr individuellen speziellen Shop.
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koshop
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Re: Lassen Sie uns einen guten Online-Shop-Builder erstellen – was sollte das sein?

Letztendlich sind ja alle Shopsysteme ursprünglich mit dem Anspruch ein einfaches günstiges System zu sein gestartet. Die waren dann ja auch attraktiv für neue Shops, aber die wachsen ja dann und haben dann auch höhere Ansprüche und man will ja die Nutzer nicht verlieren und dann wächst und wuchert das einfache Shopsystem zur komplexen eierlegenden Wollmilchsau.

Womit das Spiel dann irgendwann von vorne beginnt.
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