Ich importiere regelmäßig aus den USA. Es ist immer der gleiche Lieferant und alle Artikel haben die gleiche Zolltarifnummer, daher kann ich ganz gut abschätzen, mit welchen Beträgen für Zoll und Einfuhrumsatzsteuer zu rechnen ist. Mein Lieferant hat zwei Marken und stellt dafür getrennte Rechnungen aus. Das war bei der Verzollung bisher kein Problem. Die Aufteilung des Lieferwerts zwischen den beiden Marken ist üblicherweise ca. 70% zu 30%.
Beim letzten Import war die Aufteilung eher 99% zu 1% und zur Verzollung wurde offensichtlich nur die eine Rechnung mit 1% des Gesamtwerts der Lieferung herangezogen, obwohl beide Rechnungen der Lieferung beilagen. Ich frage mich nun, ob ich den Fehler melden oder es dabei belassen soll.
Meine Rolle bei der Importverzollung ist ja an sich eine rein passive. Der Lieferant macht die Zolldeklaration, die Zollabteilung bei FedEx macht die Verzollung und ich zahle die vorgeschriebenen Beträge. Dazu zwei Fragen:
1) Bin ich verpflichtet, die vorgeschriebenen Beträge auf Plausibilität zu prüfen und gegebenenfalls offensichtliche Fehler zu melden?
2) Auffallen könnte das später wohl nur bei einer Finanzprüfung, wenn ersichtlich wird, dass der an den Lieferanten bezahlte Betrag und die EinfuhrUSt nicht zusammenpassen. Müsste ich dann nur den zu wenig bezahlten Zoll nachzahlen oder kann das mehr werden (weil z.B. die EinfuhrUst nachzuzahlen ist aber nicht mehr als Vorsteuer angemeldet werden kann oder weil Strafen dazukämen)?
Es geht mir weniger darum, das bisschen Zoll zu sparen, als den Aufwand der Meldung und das danach möglicherweise von FedEx veranstaltete Chaos zu vermeiden.
Umgang mit falscher Verzollung (Import)
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Re: Umgang mit falscher Verzollung (Import)
Wenn FedEx die Verzollung in indirekter Vertretung für Dich erledigt hat, bist Du für Fehler verantwortlich. Da FedEx die Verzollung gemacht hat, lief das sicher über deren Aufschubkonto und muss wohl auch durch FedEx über Atlas korrigiert werden. Am Besten FedEx Rechnung erstmal nicht bezahlen, weil falsch deklariert und die auffordern eine korrekte Zolldeklaration zu übermitteln.
Wenn das FA prüft, wirst Du für die korrekten und dann zu spät gezahlten Abgaben wohl Verzugszinsen zahlen müssen. Da Dir der Fehler ja bekannt war, ist das meiner Meinung nach vorsätzlich passiert.
Ich würde das in Ordnung bringen.
Wenn das FA prüft, wirst Du für die korrekten und dann zu spät gezahlten Abgaben wohl Verzugszinsen zahlen müssen. Da Dir der Fehler ja bekannt war, ist das meiner Meinung nach vorsätzlich passiert.
Ich würde das in Ordnung bringen.
Re: Umgang mit falscher Verzollung (Import)
Wir bekommen regelmäßig mit Fedex Waren aus USA. Zoll fällt bei unseren Waren nicht an, aber EUst. Trotzdem ist die Rechnung immer anders. Fedex haut zb. oft imaginäre Transportkosten drauf obwohl die Invoice bereits Shipping enthält. Da wird auch mal ein anderes Produkt verzollt mit 0€, obwohl auf den Transportscheinen immer die Richtige Zolltarifnummer drauf steht.
Am Anfang habe ich das reklamiert. Das ging dann ans Zollamt in Köln. Von dort kam jedesmal eine Absage das die Abrechnung nicht geändert wird, da wir als Unternehmer eeh die EUst geltend machen, und deshalb es egal wäre ob richtig oder falsch. Seitdem lass ich es. Trotzdem habe ich bei identischem Verkaufspreis jedesmal andere Summen auf der Fedexrechnung als Dollar-Basis der Abrechnung
Am Anfang habe ich das reklamiert. Das ging dann ans Zollamt in Köln. Von dort kam jedesmal eine Absage das die Abrechnung nicht geändert wird, da wir als Unternehmer eeh die EUst geltend machen, und deshalb es egal wäre ob richtig oder falsch. Seitdem lass ich es. Trotzdem habe ich bei identischem Verkaufspreis jedesmal andere Summen auf der Fedexrechnung als Dollar-Basis der Abrechnung
Re: Umgang mit falscher Verzollung (Import)
Danke, das hilft mir weiter. Ich werde es wohl diesmal bei FedEx melden und je nachdem, was dabei raus kommt, überlege ich mir ob ich es gegebenenfalls noch einmal mache.
Die Rechnung von FedEx sehe ich frühestens Ende August, sofern überhaupt eine kommt. Durch den geringen Betrag ist kein Zoll angefallen und mit der Zahlung der EUSt hat FedEx nichts zu tun, die wird auf mein Konto beim Finanzamt gebucht. Also wenn, dann kann nur die Bearbeitungsgebühr verechnet werden.
Re: Umgang mit falscher Verzollung (Import)
Ganz genau nachvollziehen konnte ich noch keine Zollabrechnung. Irgendwelche Zuschläge oder Korrekturfaktoren, die nicht nachvollziehbar sind, gibt es fast immer. Aber wenn der Betrag um mehr als die Hälfte von der Erwartung abweicht, fällt das schon auf.fonprofi hat geschrieben: ↑23. Jul 2023 10:35Wir bekommen regelmäßig mit Fedex Waren aus USA. Zoll fällt bei unseren Waren nicht an, aber EUst. Trotzdem ist die Rechnung immer anders. Fedex haut zb. oft imaginäre Transportkosten drauf obwohl die Invoice bereits Shipping enthält. Da wird auch mal ein anderes Produkt verzollt mit 0€, obwohl auf den Transportscheinen immer die Richtige Zolltarifnummer drauf steht.
Wenn es nur EUSt wäre, würde ich es wohl auch sein lassen, da das ein Nullsummenspiel ist. Aber bei mir fällt eben normalerweise auch Zoll an. Daher werde ich es diesmal melden und sehen, was dann passiert.fonprofi hat geschrieben: ↑23. Jul 2023 10:35Am Anfang habe ich das reklamiert. Das ging dann ans Zollamt in Köln. Von dort kam jedesmal eine Absage das die Abrechnung nicht geändert wird, da wir als Unternehmer eeh die EUst geltend machen, und deshalb es egal wäre ob richtig oder falsch. Seitdem lass ich es. Trotzdem habe ich bei identischem Verkaufspreis jedesmal andere Summen auf der Fedexrechnung als Dollar-Basis der Abrechnung
Re: Umgang mit falscher Verzollung (Import)
Du meinst, dass durch die Falschdeklaration kein Zoll angefallen ist, oder aufgrund des Gesamtwert der Sendung?
Auf jeden Fall bist du letztendlich verantwortlich für den Import - und der Zoll macht auch Außenprüfungen.
Wenn der Steuerberater bei deiner Steuererklärung Mist baut bist du ja auch dran, wenn es bekannt wird.
Re: Umgang mit falscher Verzollung (Import)
Noch im Juli hatte ich den Fehler an FedEx gemeldet. Bereits vier Wochen danach wurde ich davon informiert, dass die Sache jetzt an die Zollbehörde weitergeleitet wurde. Anfang November liegt jetzt endlich der Bescheid zur korrigierten Verzollung vor.
Jetzt könnte ich endlich einmal keinen offenen Fall bei FedEx haben, wenn sie nicht im Oktober schon wieder falsch verzollt hätten. Diesmal in die andere Richtung: Zollbetrag viel zu hoch. Der FedEx-Mitarbeiter hat offensichtlich zwei Seiten einer Rechnung als zwei getrennte Rechnungen behandelt und zur Zwischensumme der ersten Seite den Gesamtbetrag der Rechnung addiert. Zumindest komme ich nur so auf den angegebenen Zollwert, also wird es wohl so gewesen sein. Also auf ein neues, bis nächste Ostern ist es ja vielleicht bereinigt.
Re: Umgang mit falscher Verzollung (Import)
Ich lese das hier gerade und frage mich, warum Ihr vor dem Hintergrund der mit Fedex gemachten negativen Erfahrungen die Importverzollung weiterhin durch Fedex machen lasst. Für die Ausführung dieser Dienstleistung empfehle ich die Beauftragung einer Zollagentur mit Schwerpunkt Import. Damit habe ich selbst schon gute Erfahrungen gemacht. Ich könnte auch eine Empfehlung für eine Importagentur abgeben, weiß aber nicht, ob das hier gestattet ist.
Beste Grüße
Beste Grüße
Re: Umgang mit falscher Verzollung (Import)
Und die verzollt dann anstatt von Fedex die von Fedex für dich importierten Sendungen?
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Re: Umgang mit falscher Verzollung (Import)
Nutzt der Versender denn nicht die digitalen Zollpapiere?
Normalerweise ist es ja so, dass der Absender die Zolldaten beim Transportunternehmen eingeben muss/kann, sodass die Verzollung bereits während des Transports umgesetzt wird.
Durch die Eingabe des Versenders können diese Fehler vermieden werden.
Bei DHL Express sogar glaube ich inzwischen vorgeschrieben:
https://www.dhl.de/content/dam/images/E ... ragung.pdf
Bei UPS ist beides erlaubt, also nur Papierrechnung am Paket, Papierrechnung+digital oder aber nur digital (UPS Paperless Invoice)
Normalerweise ist es ja so, dass der Absender die Zolldaten beim Transportunternehmen eingeben muss/kann, sodass die Verzollung bereits während des Transports umgesetzt wird.
Durch die Eingabe des Versenders können diese Fehler vermieden werden.
Bei DHL Express sogar glaube ich inzwischen vorgeschrieben:
https://www.dhl.de/content/dam/images/E ... ragung.pdf
Bei UPS ist beides erlaubt, also nur Papierrechnung am Paket, Papierrechnung+digital oder aber nur digital (UPS Paperless Invoice)
Re: Umgang mit falscher Verzollung (Import)
Ja klar. Fedex erledigt die Transportdienstleistung. Die Importverzollung ist eine davon unabhängige Dienstleistung, für deren Erbringung sich Fedex zwar anbietet, aber nicht zwingend beauftragt werden muss.
Der Ablauf ist dann wie folgt: Sobald die Ware zur Verzollung eingetroffen ist und sofern man Fedex keine Zollvollmacht erteilt hat, erhält man von Fedex eine Benachrichtigung per Mail, in der Fedex fragt, wie die Verzollung stattfinden soll. Diese Benachrichtigung von Fedex schickt man dann der Zollagentur, die sich um alles Weitere kümmert.
Vorteil der Zollagentur ist, man hat nur einen festen Ansprechpartner, der einen individuell berät und direkt ansprechbar ist.
Falls Du Fedex schon eine Zollvollmacht erteilt hast, kannst Du die jederzeit widerrufen.
Re: Umgang mit falscher Verzollung (Import)
Der Fall vom Juli ist jetzt endgültig erledigt. Im Fall vom Oktober ist der Änderungsbescheid der Zollbehörde bereits da. Die Zollabteilung von FedEx Austria weiß das auch schon, nur die Rechnungsabteilung von FedEx Austria wird noch etwas länger benötigen.AndreasSt hat geschrieben: ↑7. Nov 2023 11:23 Jetzt könnte ich endlich einmal keinen offenen Fall bei FedEx haben, wenn sie nicht im Oktober schon wieder falsch verzollt hätten. Diesmal in die andere Richtung: Zollbetrag viel zu hoch. Der FedEx-Mitarbeiter hat offensichtlich zwei Seiten einer Rechnung als zwei getrennte Rechnungen behandelt und zur Zwischensumme der ersten Seite den Gesamtbetrag der Rechnung addiert. Zumindest komme ich nur so auf den angegebenen Zollwert, also wird es wohl so gewesen sein. Also auf ein neues, bis nächste Ostern ist es ja vielleicht bereinigt.
Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Ich fürchte aber, dass das langsamer und teurer sein würde. Muss die Ware physisch an die Zollagentur geliefert werden?mandi hat geschrieben: ↑23. Nov 2023 13:46 Ich lese das hier gerade und frage mich, warum Ihr vor dem Hintergrund der mit Fedex gemachten negativen Erfahrungen die Importverzollung weiterhin durch Fedex machen lasst. Für die Ausführung dieser Dienstleistung empfehle ich die Beauftragung einer Zollagentur mit Schwerpunkt Import. Damit habe ich selbst schon gute Erfahrungen gemacht. Ich könnte auch eine Empfehlung für eine Importagentur abgeben, weiß aber nicht, ob das hier gestattet ist.
Da die Verzollung in der Regel ein paar Tage vor dem Eintreffen der Ware vorgenommen wird, gehe ich davon aus, dass der Absender die Daten digital übermittelt. Der jeweilige Luftfrachtbrief von FedEx USA ist auch immer korrekt, mit meiner richtigen EORI-Nr. und dem richtigen Warenwert für die Verzollung. Das hat aber anscheinend nur bedingt Einfluss auf die verzollenden Mitarbeiter bei FedEx Austria.logistics_star hat geschrieben: ↑23. Nov 2023 14:09 Nutzt der Versender denn nicht die digitalen Zollpapiere?
Normalerweise ist es ja so, dass der Absender die Zolldaten beim Transportunternehmen eingeben muss/kann, sodass die Verzollung bereits während des Transports umgesetzt wird.
In der Theorie ja. In der Praxis leider nicht.logistics_star hat geschrieben: ↑23. Nov 2023 14:09 Durch die Eingabe des Versenders können diese Fehler vermieden werden.
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