Fahrradhändler, der Leasing mit einem guten Leasinganbieter (Präferenz: Eurorad) anbietet

[Ach]

Moin moin,
ich möchte unseren Mitarbeitern das Fahrradleasing als Dienstfahrrad anbieten.
Unser örtlicher Fahrradhändler hat drei Leasinganbieter im Angebot, die ich nach dem Velomotion-Testergebnis eigentlich nicht nehmen möchte.

Ist einer von Euch Fahrrad-Online-Händler und möchte die Lücke füllen? Am liebsten unseren Mitarbeitern noch einen kleinen Vorteil anbieten?

Volumen kann ich nicht abschätzen. Wir sind 80 Mann und das Fahrradleasing wird wahrscheinlich zu 15-20% bezuschusst. Ländliche Region in der Fahrrad schon ein wichtiges Verkehrsmittel ist.

[Mount7]

Ich finde es ja super, dass du dir da als Arbeitgeber Gedanken machst, aber ich glaube du machst dir zu viel Mühe. Das schöne an jobrad und co ist ja, dass sich die MAs einfach aussuchen können, wo sie hingehen wollen.
Jobrad, Businessbike und Bikeleasing sind Imho die verbreitetsten Leasinganbietenden und auch wenn Jobrad für uns als Händler teurer geworden ist, läuft das extrem zuverlässig und sie machen vor allem auch politisch richtig gute Arbeit, auf der sich dann die Mitbewerbenden mittreiben lassen.
-> such dir was, was vor allem für dich wenig Aufwand ist. Unsere MAs haben fast alles jobräder und der Aufwand für uns ist extrem gering.

[Ach]

Ich will aber, dass die Kollegen so richtig zufrieden sind. Und gerade bei Jobrad die betragsmäßige Begrenzung der Servicekostenübernahme ist mir da ein Dorn im Auge, weil ich befürchte, dass das im Nachhinein zu Enttäuschungen führen kann.

Ist es für den Arbeitgeber wirklich so viel einfacher, das mit Jobrad zu machen? Mein Plan ist, die Abwicklung komplett an eine Projektassistentin zu übertragen.

Nachtrag: Verstehe ich das richtig, dass Du Fahrradhändler bist?

[Lena_1977]

Also Jobrad ist wirklich easy und nach 3 Jahren und garantiert über 100 Nutzern haben wir da gar keine negative Erfahrung und auch die Händler (die sich auf das System einlassen) sind zufrieden.

[Wollomo]

Bei Mount7 habe ich auch schon eingekauft und war sehr zufrieden

Grundsätzlich würde ich mich aber wirklich nicht auf einen Händler versteifen. Das sollen die Mitarbeiter schön selbst aussuchen. Heutzutage ist ein Fahrrad nicht nur ein Fahrrad, die Marke spielt auch eine große Rolle. Örtliche Händler führen i.d.R. nur 2-3 Marken im Hauptsegment, du wirst immer Mitarbeiter haben denen das nicht passt .

[Mount7]

@wollomo: Danke!

So gerne wir online Räder verkaufen, so sehr sehe ich die Zukunft des Radhandels in lokalen Läden. Nicht unbedingt immer so, wie man es vom klassischen Radlader kennt, aber in einem bestimmten Qualitätsbereich gehört eine richtig gute Beratung mit Körpervermessung, Bikefitting und ergonomische Anpassung für mich einfach dazu.
Es kann doch nicht sein, dass es für über 50% der Radfahrenden normal ist, beim Radfahren Schmerzen zu haben. Und schon gar nicht, wenn ich den Gegenwert eines Kleinwagens kaufe.

[Wollomo]

Ich selbst fahre eigentlich auch sehr viel Fahrrad (E-MTB) und kann die Leute auch nicht verstehen die bei den großen "Fahrradhäusern" hier in München oder im Internet ein Fahrrad für 5.000 + X€ kaufen. Da gibt es so viele Unterschiede bei den Größen oder Ergonomie, dass sich selbst die Modelle eines Herstellers extrem unterscheiden.
Im Internet kann man das gar nicht abbilden, in solch großen Fahrradhäusern ist die Beratung sehr bescheiden bis gar nicht vorhanden. Da gehen Leute rein und suchen sich das Fahrrad und den Helm nach Farbe aus (selbst schon erlebt)

Gleichzeitig benötigt man beim E-Bik früher oder später dann doch die Hilfe einer Fachwerkstatt. Das sag selbst ich der das Schaltwerk von Mount7 selbst montiert hat

Für den Onlinebereich gibt es aber genügend andere Dinge im Fahrradbereich auf die man sich spezialisieren kann. Ich denke das hat schon eine Zukunft. Die Leute kaufen sich ja nicht nur das Rad sondern bauen jede Menge Extras mit an oder um. Gerade in dem Bereich wird ja extrem viel fachgesimpelt und entsprechend groß ist auch die Vielfalt.
Früher hat man sich eben ein Fahrradschloss gekauft, heute ist das eine Wissenschaft für sich und kann zwischen 10 und 200€ wahrscheinlich aus 100 verschiedenen Modellen aussuchen. Auch das kann kein örtlicher Händler komplett im Laden abbilden.

[kreien]

So gerne wir online Räder verkaufen, so sehr sehe ich die Zukunft des Radhandels in lokalen Läden.

Das würde ich mir auch wünschen, sehe mich aber seit vielen Jahren von Fahrradhändlern umgeben, die an Kundenunfreundlichkeit und Arroganz schwer zu überbieten sind. Über Wochen ausgebucht, Notfalltermine, Beratungstermine nur für Stammkunden, ähnlich wie in einer schlechten Arztpraxis, fehlt nur noch der Überweisungsschein.

Dieses Phänomen der merkwürdigen Fahrradhändler ist während des Corona-bedingten Bike-Booms der Branche eher noch unvorteilhafter für die Kunden geworden. Die Google-Rezensionen sprechen in den Großstädten eine deutliche Sprache, Offenbach mag mal wieder ein Spezialfall sein, aber in München und Frankfurt am Main sieht es nicht besser aus. Exemplarische Google-Rezensionen:

Mir hat der obig kritisierte Fahrradhändler freundlicherweise 0,50 € Entsorgungskosten für eine Fahrradkette mit auf den Werkstattzettel geschrieben, habe ich bezahlt und komme natürlich nie wieder.

Kurzum: Diese Erfahrung der Arroganz vor Ort machen viele Kunden, ich bin mittlerweile soweit und würde im Online-Handel sogar mehr Geld ausgeben, um nicht im Ladenlokal sein zu müssen. Ging mir aber damals mit anderen Branchen ähnlich, z. B. Radio- und Fernsehtechniker oder Foto.

Das ist der Grund, warum ich im stationären Fahrradhandel wenig Perspektive sehe.

[Wollomo]

Ja die gibt es bei uns auch. Guck dir mal die Rezessionen von "Glückliches Fahrrad" oder Hubert und "Staller" Fahrradgeschäft in München an, beide sprechen Bände!

Mein Örtlicher ist mit 4,8 bewertet, Mount7 anscheinend sogar mit 4,9 - ich denke das spricht schon für sich. Mein Örtlicher kann im übrigen mit den Internetpreisen mithalten und gibt sogar noch die erste Inspektion gratis mit dazu.

[kreien]

Eine Ein-Sterne-Bewertung ist statt einer Rezension eine Google-Rezession? Das ist eine geniale und wahre Wortschöpfung

Meinst du "Stadler":

Am Rande:

Unvergessen ist Rabbit BMX, http://rabbit-bmx-bremen.de/, ich war dort Jahrzehnte Kunde und gerne dort, der Tod des Inhabers hat mich sehr berührt, ist aber auch schon ein paar Jahre her, siehe http://funsports-zeven.de/2015/02/mit-e ... ing-heute/. Schade, dass BMX aus der Mode gekommen ist.

[cashregister]

Mit Jobrad habe ich mich in den letzten Wochen beschäftigt, meiner Meinung nach ist der Zinssatz bei der Leasingkalkulation deutlich zu hoch. Ich würde mir mal Vergleichsangebote bei "normalen" Leasinganbietern holen.

[roman]

Eigentlich möchte ich nicht OT werden, aber da im thread eh nicht viel los ist, erlaube ich mir trotzdem die Frage, weil es mich interessiert:

Was ist der Sinn des ganzen? Warum tut man das?
Ist das in DE irgendwie steuerlich extrem gefördert dass man als AG über sowas nachdenkt?

Als ich selbst noch Arbeitnehmer war, hatte ich ein Dienstauto. Das ist natürlich schon ein guter benefit.
Ehrlichgesagt, wenn mir Dienstgeber ein Fahrradl anbieten würde, käme ich mir ziemlich verarscht vor

Wenn man schon Geld ausgeben möchte, könnte man ja einfach die paar Euro statt fürs Radl besser als Gehaltserhöhung geben.
Dann kann sich der MA selbst ausdenken ob er diese in ein Radl, in ein Auto oder fürs Puff ausgeben möchte.

[regalboy]

... Wenn man schon Geld ausgeben möchte, könnte man ja einfach die paar Euro statt fürs Radl besser als Gehaltserhöhung geben.
Dann kann sich der MA selbst ausdenken ob er diese in ein Radl, in ein Auto oder fürs Puff ausgeben möchte.

Ganz einfach: Weil die Firmenfahrräder steuerlich begünstigt sind.

Grob gesagt und gerechnet: Der Arbeitgeber kann sie voll absetzen, weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer müssen Steuern hierfür zahlen.

2.000 Euro Firmenrad (inkl. MWSt): AG zahlt am Ende nur 1.000,- Euro

Würde der Arbeitgeber dem Angestellten mehr Lohn auszahlen, dann müsste der Lohn voll versteuer werden und danach wäre dann "nur noch die Hälfte übrig".
Da müsste also - wie gesagt grob gerechnet - der Arbeitnehmer 4.000 Euro Lohn (und Steuern) bekommen, damit er sich das gleiche Fahrrad kaufen kann.

[regalboy]

Das ist so wie Firmenhandy, Tankkarte / Gutscheinkarte, Geburtstagsgeschenk und was es sonst noch alles an Steuersparmöglichkeiten gibt.

[roman]

Grob gesagt und gerechnet: Der Arbeitgeber kann sie voll absetzen, weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer müssen Steuern hierfür zahlen.

OK, das scheint Sinn zu ergeben. Danke.

Wobei es mich trotzdem wundern dass man mit einem Fahrradl jemanden hinterm Ofern hervorholen kann. Aber es ist halt nicht jeder gleich gestrickt.

[regalboy]

Grob gesagt und gerechnet: Der Arbeitgeber kann sie voll absetzen, weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer müssen Steuern hierfür zahlen.

OK, das scheint Sinn zu ergeben. Danke.

Wobei es mich trotzdem wundern dass man mit einem Fahrradl jemanden hinterm Ofern hervorholen kann. Aber es ist halt nicht jeder gleich gestrickt.

„Das Firmenleasing teurer E-Bikes ist in den vergangenen fünf Jahren förmlich explodiert“, kommentiert EY-Parthenon-Berater Zuberer.

https://www.handelsblatt.com/unternehme ... 47314.html

[MrCocktail]

@roman
Naja, die Frage ist doch, was verstehst du unterFahrrad Unser aktueller Fahrradfuhrpark kostet halt auch knapp 20.000 Euro über 4 Räder

Mein Rieise und Müller Charger 2022 kostet 9.000
Der Charger meines Sohnes hat noch einen Wert von 3.000
Die Gazelle meiner Frau ist bei 2.000
Das Lastenrad ist bei 6.000

Und das ganze wird aus dem Brutto bezahlt und drückt unsere Steuerlast.

[Mount7]

Mit Jobrad habe ich mich in den letzten Wochen beschäftigt, meiner Meinung nach ist der Zinssatz bei der Leasingkalkulation deutlich zu hoch. Ich würde mir mal Vergleichsangebote bei "normalen" Leasinganbietern holen.

Da hast du nicht unrecht. Auf der anderen Seite ist das aber so ein full-service Anbieter der sich um fast alles kümmert. Der Aufwand für Arbeitgeber ist da wirklich gering.
Mir ist gestern beim Rennrad fahren ein Stein ins Schaltwerk gesprungen. Schaltwerk, eine Speiche + so ein Spezialkäfig defekt. 1500€ Schaden. -> theoretisch hätte ich mich ADAC Style vor Ort abholen lassen können und dadurch das Jobrad versicher ist und nicht ich, kann die Versicherung nach dem Schaden, den Betrag nicht kündigen.
-> da kann man sich auch richtig nice Sachen ans Rad bauen und es tut nicht weh, wenn die Sachen mal kaputt gehen.

[Ach]

Ich habe auch die gleiche Wahrnehmung von Jobrad: Recht teuer und weniger Schäden versichert.

@Mount: Würdest Du trotz allem Jobrad den anderen Anbietern vorziehen? Ich denke halt, dass ich mit Eurorad - die immerhin auch einige tausend angeschlossene Händler haben - besser fahre. Die Auswertung von velomotion legt das nahe.

Und: Möchtest Du im Anschreiben an unsere MA genannt werden? Wärst natürlich nicht Exklusivlieferant o.ä. Aber da der lokale Händler nicht mit dabei ist, würde ich gerne einen Online-Händler explizit nennen. Fall ja: Ich schicke Dir meine Kontaktdaten per PN.

[Mount7]

Ich habe auch die gleiche Wahrnehmung von Jobrad: Recht teuer und weniger Schäden versichert.

@Mount: Würdest Du trotz allem Jobrad den anderen Anbietern vorziehen? Ich denke halt, dass ich mit Eurorad - die immerhin auch einige tausend angeschlossene Händler haben - besser fahre. Die Auswertung von velomotion legt das nahe.

Und: Möchtest Du im Anschreiben an unsere MA genannt werden? Wärst natürlich nicht Exklusivlieferant o.ä. Aber da der lokale Händler nicht mit dabei ist, würde ich gerne einen Online-Händler explizit nennen. Fall ja: Ich schicke Dir meine Kontaktdaten per PN.

Ich habe da aus mehreren Gründen keinen neutralen Blick. Eurorad kommt im Leasinganbieter Ranking der SAZ Bike (B2B Branchenmagazin) immer auf den letzten Platz und es ist für uns der mit Abstand unkulanteste Anbieter wenn wir Verschleiß und Schadensreparaturen abrechnen und benötigt Zeit ohne Ende. Das ist bei Jobrad extrem easy. Z.b. Bei Mountainbikes (mit oder ohne Motor) sind Imho Gabel- und Dämpferdichtungen Verschleißteile, bei Jobrad kann das abgerechnet werden, Eurorad sagt dazu -> ist Service und keine Versicherungsleistung.

Zum anderen: Ehrlich gesagt lieber nicht, wir sind zwar gut aber manchmal auch nicht perfekt und da das hier im Forum mehr oder weniger Privatvergnügen ist, fände ich es schade, das wenn was schief geht, es am Ende hier landet. Dazu bin ich operativ viel zu wenig eingebunden. Ich hoffe du kannst das nachvollziehen.