Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

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miezekatze
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Das Problem ist eher, dass man sich heutzutage mit 40 Stunden kein Eigentum mehr leisten kann. Also warum so viel oder ggf. noch mehr arbeiten wenn man eh zu nichts kommt? Grade die älteren unter euch sollten mal überlegen was ein Haus (am besten mit großem Grundstück) in euren 20er Jahren gekostet hat und was es heute kostet. Und ob die Löhne dementsprechend gestiegen sind, ob das Verhältnis noch passt? Spoiler: nicht ansatzweise.


Zum leben reichen eben auch 20-30 Stunden. Und Rente...nunja, das es die in 50 Jahren noch gibt für die jüngeren glaubt eh niemand dran also auch da: wofür? wenn man vorsorgt, dann privat. Der Generationenvertrag ist zum scheitern verurteilt.


Da könnt ihr noch soviel auf die jungen schimpfen (so wie es alle alten schon immer getan haben seit Jahrhunderten), sich in die mal rein zu versetzen und mit ihnen unvoreingenommen zu reden könnte helfen. Wobei das noch nicht einmal sein muss, im Zeitalter des Internets kann man das auch alles nachlesen.


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Andre (KM)
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

OK, lassen wir mal das Haus weg. Trotzdem möchte man ja leben: Kino, Essen gehen, Urlaub, Amazon, Netflix & Disney - Abo, nicht zu vgeressen Fitness-Studio, Handyvertrag, ggf. noch Auto, neue Klammotten usw.

Es wird ja nach wie vor konsumiert und Freizeit ist ja schön und gut, aber Freizeit kostet in der Regel auch Geld?!
COD
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Und wenn ich schon davon überzeugt bin, dass ich keine Rente bekomme in x Jahren zeugt es eher von Fatalismus als von Weitsicht, wenn ich dann heute auch wenig arbeiten möchte und mir damit keine Eigenvorsorge leisten kann. Aber hey, who cares, das werden schon andere richten.
miezekatze
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Andre (KM) hat geschrieben: 20. Jun 2023 09:45 OK, lassen wir mal das Haus weg. Trotzdem möchte man ja leben: Kino, Essen gehen, Urlaub, Amazon, Netflix & Disney - Abo, nicht zu vergessen Fitness-Studio, Handyvertrag, ggf. noch Auto, neue Klamotten usw.

Es wird ja nach wie vor konsumiert und Freizeit ist ja schön und gut, aber Freizeit kostet in der Regel auch Geld?!
Klar, aber wenn man keinen Kredit + Zinsen abbezahlen muss lebt es sich eben ganz gut mit weniger Stunden. Ansonsten haben ja nicht alle Leute alle Dinge die du aufzählst. Grade das teure Auto ist in der Stadt absolut unnötig. Kleine Wohnung zur Miete und der rest geht eben fürs leben drauf. Wodrauf soll man sparen?

Man lebt halt in den Tag hinein mit dem Geld was man hat ohne groß für die Zukunft vorzusorgen oder dran zu denken. Auch weil man glaubt, dass es eben keine gute Zukunft gibt. Wodran auch unter anderem auch das Thema Klima hängt - wo man sich sowieso sicher ist, dass es der Politik und der deutlichen Mehrheit aller Wähler (vor allem ab einem gewissen Alter) mehr oder weniger egal ist. Ich kann diese Einstellung eben durchaus nachvollziehen, ist natürlich nicht nachhaltig und führt langfristig natürlich zu noch größeren Problemen, aber wer sich das dann auf die Fahne zu schreiben hat lässt sich sicher lang und breit ohne Ergebnis diskutieren saufen

edit: und das ihr glaubt, dass die Jungen denken der Staat sorgt für einen zeigt eben ganz deutlich das ihr keine Ahnung habt wie die Jugend (wenn man 20-30 jährige noch so bezeichnen möchte) tickt oder was sie denken. Die mögen ja an vieles glauben, aber sicher nicht, dass der Staat für die im Alter sorgen wird.
COD
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

miezekatze hat geschrieben: 20. Jun 2023 09:54 ...das ihr keine Ahnung habt...
Dafür haben wir ja dich.
Niki1101
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

COD hat geschrieben: 20. Jun 2023 09:19 Wo denkst du hin. Das sind natürlich 20-30 Stunden bei vollem Lohnausgleich zu einer 45-Stunden-Woche.
Das ist gar nicht mal unrealistisch und wird in einigen Branchen auch schon so gemacht. Liegt halt daran, dass wir inzwischen einen Arbeitnehmermarkt haben und ich mir als Angestellter in einigen Berufen quasi aussuchen kann wo ich arbeite und mir die Unternehmen sonst etwas anbieten würden. Und dann hab ich eben die Wahl, geh ich 40 Stunden arbeiten und verdiene richtig ordentlich oder mache ich 20-30 Stunden und hab mehr Freizeit.
Tony
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Bei meinem B2C Shop konnte ich meine Umsätze mit viel Aufwand dieses Jahr noch 5% steigern, was inflationsbereinigt natürlich ein Minus ist.

Der B2B Shop bewegt sich im Bereich -15%, hier haben wir uns auch schon von einer Mitarbeiterin getrennt. Bin mal gespannt, wie es da weiter geht.

Zur Gesamtsituation gibt es genug Statistiken, die eine negative Entwicklung bestätigen. Das zuweilen die Restaurants trotz heftiger Preise noch voll sind, wundert mich allerdings auch und kann ich nicht wirklich erklären.
kasselbag
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Der Umsatz über unseren Online Shop wächst dieses Jahr, wenn auch nicht so wie erhofft. Wir wollen aber als Gewinner aus der Krise gehen und arbeiten ab nächsten Monat mit einer Marketing-Agentur zusammen. Zuerst wollte ich mein Marketing-Team aufstocken, aber keine Chance Mitarbeitende zu finden. Egal ob Senior oder Berufseinsteigerin: Die Leute können sich ihren Job quasi frei aussuchen.

Im Bekanntenkreis geht die Schere aber immer weiter auseinander: Leute mit hoher Qualifikation und gutem Einkommen müssen nach wie vor auf nichts verzichten. Die, welche vorher schon auf ihr Geld achten mussten, haben mittlerweile große Probleme und Sorgen. Das macht mir schon Angst. Zu sehen, wie viele Menschen noch so gerade eben über die Runden kommen.
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Wolkenspiel
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

15 Mio Nettosteuerzahlern stehen knapp 70 Mio gegenüber, die davon leben.
Aber das wird schon.
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hkhk
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Woher kommen die Zahlen?
Deutschland hat ca. 83 Mio Einwohner.

45 Millionen sind erwerbstätig (wobei man als erwerbstätig gilt, wenn man mind. 15 Jahre alt ist und mindestens 1 Stunde pro Woche gegen Bezahlung arbeitet)

Wenn man also die oben genannten 15 Mio heranzieht, die so viel verdienen, dass sie Steuern zahlen, bleiben ja genügend Rentner übrig und Kinder oder Jugendliche, die bei den Eltern leben.

Die Zahlen müssen also besser aufgeschlüsselt werden.
Nur so als Zahlen genannt ist das leider unbrauchbar und man bekommt ein falsches Bild.
Niki1101
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

In Deutschland haben wir 27 Mio Netto Steuerzahler. Davon müssen noch die 12 Mio Staatsangestellen abgezogen werden.
Nettosteuerzahler bist du aber erst, wenn du mehr Steuer zahlen musst, als das was du vom Staat als Hilfen bekommst.
Die Zahlen sind aus dem Managermagazin.
Angelina
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Ich bin dafür, dass wir einen Lobbyverband gründen, der auf die Politik einwirkt. Die soll das GuteShopUmsatzGesetz auf den Weg bringen, was jeden Bürger verpflichtet aus Gründen dem Umweltschutz 80% seiner Einkäufe online zu tätigen.

Grund: Umweltschutz

Bei den Wärmepumpen hat das auch funktioniert - oder auch nicht ;)
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Ach
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Der Begriff "Nettosteuerzahler" ist ein politischer Kampfbegriff, der sich wenig für wirtschaftswissenschaftliche Argumentation eignet.

Die geringeren Stundenzahlen lassen sich auch auf zwei weitere Effekte zurückführen, die hier nicht genannt werden:
- Zunahme von Berufen, in denen der Output kaum mehr oder zumindest nicht mehr von der eingesetzten Zeit abhängt.
- Zunehmende Single-Haushalte und zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen. Während von einem Mann früher erwartet wurde, dass er alleine eine vierköpfige Familie ernähren kann, geht die Tendenz eher dahin, dass jeder in dem Umfang erwerbstätig ist, in dem er und ggf. anteilig seine Kinder auf Erwerbseinkommen angewiesen sind.
Umgekehrt nehmen glücklicherweise auch Männer inzwischen an der familiären Care-Arbeit teil, die manchmal mit einer 40-h-Woche zzgl. Fahrtzeiten schwer vereinbar ist.


Eine Vermutung, für die ich keinen Beleg habe außer eigener Beobachtung:
- Zunehmende Kombination aus mehreren Einkommensformen: Rente + Teilzeit, Teilzeit+Teilzeit, Teilzeit+Selbstständigkeit
Diese Kombinationen gehen dann oft mit niedrigeren Stundenzahlen einher. Dementsprechend: Bei uns sind es gerade die älteren Mitarbeiter, die weniger arbeiten, im Gegensatz zu der hier gepflegten Geschichte der "jungen Generation".
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Ach
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Um einmal das ganze auch mit handfesten Anekdoten zu untermauern, einmal meine letzten TZ-Einstellungen, alle seit April:
- Männlich, <30 Jahre: Wegen paralleler Meisterschule ->32 h
- Männlich, >50 Jahre: Wegen paralleler Selbstständigkeit -> Minijob
- Weiblich, 40 Jahre: Wegen parallelem Hauptjob -> Minijob
- Männlich, >50 Jahre: Wegen Kind -> 25 h
- Männlich, >60 Jahre. Weil schon Rentner ->Minijob
- Männlich, >60 Jahre, Weil schon Rentner -> 25 h

Weder faul noch Jugend.
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Wolkenspiel
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Das ist ja alles eine Erklärung für Einzelfälle. Wobei selbst mein letzter Grafiker, alleinerziehend und nebenbei selbstständig, Vollzeit gearbeitet hat. Und gerade jetzt stelle ich wieder eine selbstständige Gastronomin ein, die bei mir Vollzeit arbeiten will, die gibt ihre Imbissbude auch nicht auf, sondern stellt da teilweise ihre Mutter mit rein.

Es sind aber meist junge Frauen bei mir, die alle nur 30 Stunden arbeiten wollen. Da ist keine selbstständig und die haben auch keine Kinder. Das sind Singles oder auch Paare, völlig egal. Die haben auch teilweise ein Auto und leben nicht wirklich spartanisch. Aber sie werden alle in der Altersarmut landen, das ist sicher.
Und wohnen müssen sie ja auch. Das ist ja jetzt auch nicht wirklich ein günstiges "Vergnügen".
Im Grund genommen ist es mir egal, ob jemand privat dahin darbt, weil er Freizeit haben will. Aber warum die dann alle später Steuergelder bekommen für Ihr Überleben im Alter, die sie ja für andere nie wirklich eingezahlt haben, ist mir schleierhaft.
Roemer
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Damit wir keine größeren Slums bekommen. Der soziale Frieden ist teuer.
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Wolkenspiel
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Einfach mal alle ab in die sozialen Dienste, das rückt das Weltbild zurecht.
Mozartkugel
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Wie sieht es bei euch aktuell aus? Bei uns geht es leider stetig bergab. Wir steuern natürlich entgegen um das abzufedern, aber von Wachstum ist momentan keine Rede.
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fossi
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Der Versandhandel ist laut Statistiken dieses Jahr mit ca. 8% im Minus (gegenüber Vorjahr).
Wir sind nicht betroffen, im Gegenteil. Allerdings habe ich auch sehr viel umstrukturiert (unrentables Zeug raus, neue Produkte rein, weitere Märkte angebunden usw).
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iceman41
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Über die Sommerflaute bin ich sehr gut gekommen, wenn jetzt dann das Wetter wieder schlechter wird sehen wir ob es wieder anzieht. Bin bis jetzt mit 2023 aber zufrieden.
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