Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

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Loads
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

wakabayashi hat geschrieben: 19. Jun 2023 12:22 Wir (aktiv in der Schweiz) merken eigentlich nichts mehr von einem "Kriegseffekt". Auch die Nachfrage scheint stabil zu sein. Problematisch ist eher der immer stärkere Konkurrenzkampf unter den Händler, was sich in tieferen Margen äussert...
Manchmal frage ich mich ob andere Händler nicht rechnen können oder ob die wirklich so viel billiger einkaufen als wir,
bei den Preisen die die z.B. bei Amazon anbieten.
Man muß sich dann halt wieder mühsam neue Produkte suchen und in sein Sortiment aufnehmen,
in der Hoffnung dass die so schnell nicht verramscht werden.


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iceman41
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Kann mich nicht beklagen, dickes Umsatzplus, Ebay läuft weniger dafür im eigenen Shop umso mehr.
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knoge
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

In einem unserer Sortimente merken wir es extrem. Zielgruppe ganz klar eingrenzbar, Mittelklasse mit eigenem Haus.

Wir haben das über 8 Jahre aufgebaut, Saisonartikel auf die man halt auch gut verzichten kann. In diesem Bereich liegen wir aktuell bei -67% gegenüber 2019. Da kommt aber viel zusammen. In dieser Zielgruppe (oft mit Hauskredit) merkt man recht deutlich das gespart werden muss.
Was aber sehr reinschlägt ist die Konkurrenz, bei dieser Artikelgattung hast du einfach eine gewisse Retourenquote. Aber da werden Artikel zu Preisen verkauft, wenn ich da meine eigene sehr konservative Kalkulation anlege müsste mir der Hersteller noch 50cent pro Artikel zahlen damit ich mit 0 raus gehe.

Das ist entweder absoluter betriebswirtschaftlicher Unsinn den die Konkurrenten da betreiben oder schiere Verzweiflung die Lager in der Saison doch noch irgendwie leer zu bekommen.

In 20 Jahren Selbstständigkeit habe ich aber schon viele kommen und gehen sehen. Ich ziehe das Sortiment noch ein Jahr mit und dann entscheide ich ob wir uns davon trennen. Schade weil unser Hauptsortiment traditionell im Sommer etwas schwächelt da haben diese Saisonartikel wunderbar zu uns gepasst.

Weils irgendwie zum Thema passt. Als ich neulich mein altes Privatbüro im Wohnhaus ausgeräumt habe (wird jetzt schön renoviert) habe ich einen Schnellhefter aus dem Jahr 2001 gefunden. Da hatte mein Papa fein säuberlich die 20 "Hauptkonkurrenten" aus unserem Bereich aufgelistet. 2 davon gibt es neben uns noch, wobei davon 1 rein auf Großhandel zumgestiegen ist und wir bestimmt schon seit 15 Jahren sehr partnerschaftlich zusammenarbeiten.
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lallekalle
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

knoge hat geschrieben: 19. Jun 2023 14:19 Schnellhefter aus dem Jahr 2001 gefunden. Da hatte mein Papa fein säuberlich die 20 "Hauptkonkurrenten" aus unserem Bereich aufgelistet. 2 davon gibt es neben uns noch, wobei davon 1 rein auf Großhandel zumgestiegen ist und wir bestimmt schon seit 15 Jahren sehr partnerschaftlich zusammenarbeiten.
So ähnlich ging es mir zuletzt auch. In meinem Businessplan von 2010 hatte ich auch eine Wettbewerbsbeobachtung mit drin - wo ich die Vor- und Nachteile aller Wettbewerber aufgeschrieben hatte. Von den ursprünglich 35 Stück gibts nur noch 4. Klar, 2-3 innerhalb Deutschlands sind dazugekommen, aber insbesondere merke ich es, dass meine Produkte personalisiert vom Ausland aus nach DE geliefert werden. Der Chinese und der Amerikaner bekommen es nun auch innerhalb von einer Woche hin, einen personalisierten Geschenkartikel nach Europa zu versenden.
Angelina
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Wir hatten via Google-Shopping tagelag keine einzigen Verkauf (trotz annähernd gleich gebliebenden Besucherzahlen). Hat Google etwas geändert an seinem System oder ist das weil die Leute kein Geld mehr in der Tasche haben?

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iceman41
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Angelina hat geschrieben: 19. Jun 2023 16:20 oder ist das weil die Leute kein Geld mehr in der Tasche haben?
Das halte ich immer noch für ein Gerücht.
Angelina
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Gibt es irgendwo übergreifende Statistiken wo man den allgemeinen Umsatzverlauf ablesen kann?
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Zierfischprofi
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

iceman41 hat geschrieben: 19. Jun 2023 16:54
Angelina hat geschrieben: 19. Jun 2023 16:20 oder ist das weil die Leute kein Geld mehr in der Tasche haben?
Das halte ich immer noch für ein Gerücht.
Dann solltest du dich mal hier mit unserem Sparkassenvorstand unterhalten. Dann wirst du es nicht mehr für ein Gerücht halten. Mal ganz ehrlich, hast du einen Internetanschluss und kannst damit die Nachrichten lesen? Oder einen Fernseher? Auch die Restaurants bei uns sind inzwischen leergefegt, was am Anfang der Krise noch nicht so war.

Unsere Branche hat im Vergleich zu 2022 rund 30% Umsatz verloren. Zu 2019 rund 15%. Und die Zahlen sinken wöchentlich weiter. Da schwillt mir echt der Kamm, wenn ich sowas lese. Der Internethandel verliert insgesamt im Vergleich zum Vorjahresquartal 8,6%. Einzig die Tafeln verzeichnen Rekordzuwächse. Und selbst die Leute die noch Geld haben, geben es nicht aus, weil die Regierung jeden Tag eine neue teure Idee absondert.
Rennschnecke
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Restaurants sind leergefegt? Ich weiß nicht wo Du wohnst. Hier sind die Restaurants voll, Innenstädte voll, die Flughäfen sind voll weil die Leute in den Urlaub fliegen. Der DAX steigt und steigt, die Unternehmen fahren Gewinne ein und so weiter. Also keine Ahnung, die Leute konsumieren ohne Ende, aber vielleicht hat sich auch einfach die Priorität verschoben, so dass manche Bereiche nicht mehr gefragt sind. Wandel eben.
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Zierfischprofi
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Bitte einfach googlen Umsatzeinbruch Onlinehandel. Viele Branchen mit -20-30%.
bauti
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Bei uns läuft es weiterhin ganz gut. Aber es wird halt immer aufwendiger, was aber nichts mit dem Krieg zu tun hat. Wir haben das Sortiment (wie jedes Jahr seit ich im Onlinehandel bin) stark erweitert und deshalb auch etwas Umsatzplus (vom Juni, wegen dem schönen Wetter mal abgesehen). Die Konkurrenz wird halt auch immer besser und der Konkurrenzkampf wird jedes Jahr härter, wenn man da nicht mithält verliert man natürlich Umsatz und die Marge wird natürlich sowieso schlechter bei hohem Konkurrenzdruck.

Natürlich gab es schon mal wirtschaftlich besser Zeiten (aber auch schon schlechtere), aber wir sind weit entfernt von Massenarbeitslosigkeit oder extremen Pleitewellen. Branchenabhängige Schwankungen (auch noch immer durch Sättigungseffekte durch die Coronazeit) sind da wahrscheinlich eher ausschlaggebend. Ich denke wenn die Wirtschaft normal laufen würde, hätten wir vielleicht 5% mehr Umsatz, das fällt im Vergleich zu anderen Effekten nicht ins Gewicht...
bauti
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Rennschnecke hat geschrieben: 19. Jun 2023 17:53 Restaurants sind leergefegt? Ich weiß nicht wo Du wohnst. Hier sind die Restaurants voll, Innenstädte voll, die Flughäfen sind voll weil die Leute in den Urlaub fliegen. Der DAX steigt und steigt, die Unternehmen fahren Gewinne ein und so weiter. Also keine Ahnung, die Leute konsumieren ohne Ende, aber vielleicht hat sich auch einfach die Priorität verschoben, so dass manche Bereiche nicht mehr gefragt sind. Wandel eben.
Bei uns in AT auch. Das Problem ist nur dass überall Mitarbeiter fehlen und die Betriebe 1-2 Tage in der Woche zuzusperren müssen. Den Arbeitskräftemangel sehe ich als wirklich großes Problem für die Zukunft, denn niemand will mehr 40 Stunden arbeiten, weil viele auch mit 20-30 Stunden gut über die Runden kommen.
kreien
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Gleichwohl glaube ich, dass die Leute den Ernst der Lage noch nicht begriffen haben und zurzeit mehr Geld ausgeben als sie eigentlich haben. Ich gehe fest davon aus, dass nennenswerte Bevölkerungsanteile in sechs bis zwölf Monaten ihren bisherigen Lebensstil an die Realität anpassen müssen, und das wird bei Volkes Stimmung Folgen haben.

Eigene Beobachtung: Tatsächlich sind die Restaurationen voll, obwohl dort auch alles arschteuer geworden ist, zu zweit geht man dort selten unter 50 € aus der Veranstaltung. Beim REWE stöhne ich innerlich, wenn ich pro Einkauf an die 80 € da lasse, die Leute in der Schlange vor mir toppen das noch bei Weitem. Ich glaube ja nicht, dass die alle so ein tolles Haushaltseinkommen haben, das das hergibt.

Ich finde das unvernünftig und natürlich wird das – je nach Sortiment im Online-Handel – eine Umsatzrelevanz aufweisen, zumal der nächste Winter und andere hausgemachte Abenteuer kommen ja noch on top. Auch kann die ganze Geschichte mit der Ukraine auch schief gehen, was dann?
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Ich bin gerade voll in der Hauptsaison und seit fast 60 Tagen zufrieden.

Vergleiche ich die Zahlen mit Januar-März 2022 habe ich weiterhin ein Minus von 20%
Ab April 2022 ging es monatlich immer weiter runter mit den Zahlen, 30-40% zu den Vorjahren.

Dieses Jahr konnte ich die Umsätze von 2019 halten bzw. übertreffen. Mai und Juni habe ich ein starkes Plus und liege 15% über den Werten von Mai/Juni 2022.

Den Shop gibt es seit 2007, daher finde ich das zweistellige Umsatzplus richtig gut.
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

kreien hat geschrieben: 19. Jun 2023 18:11 Ich finde das unvernünftig und natürlich wird das – je nach Sortiment im Online-Handel – eine Umsatzrelevanz aufweisen, zumal der nächste Winter und andere hausgemachte Abenteuer kommen ja noch on top. Auch kann die ganze Geschichte mit der Ukraine auch schief gehen, was dann?
Ändern kann man die Situation eh nicht, man muss sich halt darauf einstellen.
Ich erhöhe weiterhin meinen Warenbestand, dadurch kann man auch Durststrecken überbrücken.
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Wir sind ebenfalls mitten in der Hauptsaison und sind zufrieden, denn wir wachsen mit beiden Shops und freuen uns schon im nächsten Jahr alles an einem Standort und zusätzlich mehr Platz zu haben.
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Ob man Umsatzeinbußen in diesen Zeiten zu verzeichnen hat oder nicht, hängt vom Sortiment ab. Wir können momentan einen Effekt beobachten, der sich Lipstick Economy nennt. Das bedeutet, dass man sich den großen Luxus nicht mehr leistet und zum kleineren Luxus greift.
Andre (KM)
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

bauti hat geschrieben: 19. Jun 2023 18:09 Das Problem ist nur dass überall Mitarbeiter fehlen und die Betriebe 1-2 Tage in der Woche zuzusperren müssen. Den Arbeitskräftemangel sehe ich als wirklich großes Problem für die Zukunft, denn niemand will mehr 40 Stunden arbeiten, weil viele auch mit 20-30 Stunden gut über die Runden kommen.
Der Fachkräftemangel wird die mit Abstand größte Herausforderung in den nächsten Jahren werden. Davon bin ich leider auch überzeugt.
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Wolkenspiel
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Das mit den 20-30 Stunden ist aber leider viel zu kurz gedacht. Mit dem Einkommen kann niemand für die Rente vorsorgen. Aber muss man ja auch nicht, gibt ja genug Geld vom Staat. Für alle! Kamelle!
COD
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Re: Kriegsbeginn - Umsatzeinbruch

Wo denkst du hin. Das sind natürlich 20-30 Stunden bei vollem Lohnausgleich zu einer 45-Stunden-Woche.
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