Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

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dom325
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Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

Da in den letzten Wochen einige E-Mails von DHL Express und UPS zum Thema ATLAS-IMPOST rumkamen, habe ich mal versucht, mich zu erkundigen. Dabei bin ich dann auf so viele widersprüchliche Informationen gestoßen und mit der Zollsprache ist es auch nicht so einfach, daher wollte ich mal hier nachfragen.

Wir importieren monatlich 10-15 Sendungen, mit allen möglichen Paketdiensten: UPS, FedEx, DHL Express, Deutsche Post usw. Da die Versender (meist Privatpersonen) nicht immer richtig deklarieren, müssen wir über die Einfuhr und die damit verbunden Zollgebühren die Kontrolle behalten. DHL Express fragt z.B. bei jeder Sendung an, FedEx importiert einfach.. die haben zwar keine generelle Vollmacht, denken das aber :roll: Letztendlich kassieren aber alle Paketdienste für die Verzollung eine Gebühr. Nur bei einigen Postsendungen erhalten wir die Möglichkeit, die Pakete selber beim Zollamt abzuholen. Bei geringwertigen Sendungen (es sind häufig defekte Autoteile) verlangt der Zoll dann auch keine Zahlung, da wir ja sowieso vorsteuerabzugsberechtigt sind. Hier schon die erste Frage: warum ist das bei DHL Express & co nicht der Fall? Auch hier geben wir an, dass wir vorsteuerabzugsberechtigt sind. Trotzdem fällt Einfuhr-USt. und die Gebühr an.

So wie ich das mit ATLAS-IMPOST verstehe, können wir in Zukunft auf die Vertretung durch die Paketdienste verzichten und die Zollanmeldung selber abgeben. An anderen Stellen steht dann wieder, dass das nur für Privatpersonen gilt. Außerdem soll es nur bis Warenwert von 150€ gehen. Bedeutet das, dass uns bei einem höheren Warenwert wieder die Paketdienste vertreten müssen? Gibt es ein Webportal für die Anmeldung? ATLAS scheint ja nur eine Schnittstelle zu sein, die über Software bedient wird.

Vielleicht weiß ja jemand mehr oder nutzt sogar schon die Möglichkeit, per ATLAS-IMPOST zu importiereen? Über etwas Aufklärung wäre ich dankbar :)


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rubixcube
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

Soweit ich weiß, kann über entsprechende Software bereits die verkürzte Anmeldung gemacht werden. Es soll wohl auch eine Möglichkeit über das Bürgerportal geben - ist aber noch nicht fertig. Eigentlich hätte ja Juli letzten Jahres alles fertig sein müssen, aber naja.

Die Kuriersendungen (DHL, FEDEX) können leider gar nicht beim Binnenzollamt abgeholt werden

Aber: wenn du FedEx eine Einzugsermächtigung gibst, entfallen die Gebühren. Mir wird einfach die EuSt vom Konto genommen.
Theoretisch auch bei DHL Express möglich, scheint aber komplizierter. Habe es gemacht, warte aber noch auf Ergebnisse.

Der Zoll kann laut Paragraph xy bei Vorsteuerabzugsfähigkeit bis 50€ Wert auf die EuSt verzichten. Manche machen es, manche nicht
rubixcube
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

Nachtrag: vermutlich wird bei DHL, FedEx und co nicht auf die Vorsteuerabzugsfähigkeit Rücksicht genommen, weil kein tatsächlicher Zollbeamte entscheidet. Die werden einfach müssen. Oder wollen, wegen Gebühren ;)
Slater
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

Die Kurierdienste melden die Sendungen über ATLAS an und ab einem Schwellenwert ist die EUSt zu zahlen. Das ist unabhängig davon, ob man vorsteuerabzugsberechtigt ist oder nicht. Ich kann ja auch keine Rechnungen an Inlandskunden ohne MwSt. ausstellen, obwohl ich weiß, dass der Kunde vorsteuerabzugsberechtigt ist.
Der Zollbeamte z.B. im IPZ Frankfurt oder in einer Inlandszollstelle kann sicher im Rahmen seiner Kompetenzen eine Sendung durchwinken, vielleicht auch nur, weil die zuviel zu tun haben.
rubixcube
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

Von www.zoll.de

"Aus Vereinfachungsgründen wird von der Festsetzung der Einfuhrumsatzsteuer in Bagatellfällen abgesehen. Diese Kleinbetragsregelung nach § 15 EUStBV setzt voraus, dass

- die Gegenstände bei ihrer Einfuhr nur der Einfuhrumsatzsteuer unterliegen,
- der festzusetzende Einfuhrumsatzsteuerbetrag weniger als 10 Euro beträgt und
- der Steuerbetrag in voller Höhe als Vorsteuer abgezogen werden kann."

Der Schwellenwert ist 1€ EuSt, also Produktkosten inkl. Versandkosten von 5,96€
dom325
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

rubixcube hat geschrieben: 2. Feb 2022 10:34 Von www.zoll.de

"Aus Vereinfachungsgründen wird von der Festsetzung der Einfuhrumsatzsteuer in Bagatellfällen abgesehen. Diese Kleinbetragsregelung nach § 15 EUStBV setzt voraus, dass

- die Gegenstände bei ihrer Einfuhr nur der Einfuhrumsatzsteuer unterliegen,
- der festzusetzende Einfuhrumsatzsteuerbetrag weniger als 10 Euro beträgt und
- der Steuerbetrag in voller Höhe als Vorsteuer abgezogen werden kann."

Der Schwellenwert ist 1€ EuSt, also Produktkosten inkl. Versandkosten von 5,96€
Ok, das erklärt, warum wir beim Zollamt i.d.R. ohne Zahlung abholen können.

Die Zahlung der Einfuhr-USt ist ja auch kein Problem, sondern jedes Mal die 15€ für die Paketdienste. Wenn man nur gelegentlich große, wertvolle Sendungen importiert, mag das vielleicht keine Rolle spielen. Wenn es aber viele Sendungen mit niedrigem Wert sind, dann ist das nervig. Man kann zwar teilweise die Gebühr vermeiden, wenn man die Einzugserlaubnis gibt, aber das schließt dann die Avisierung aus. Man verliert damit also die Kontrolle darüber, was in seinem Namen importiert wird.

Bin mal gespannt, wie das dann mit ATLAS-IMPOST läuft. Im Prinzip würde sich das Problem ja damit lösen?
rubixcube
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

Denke schon. Zumal bei Impost und Sendungen unter 150€ eh nur noch die verkürzten Warennummer genutzt wird, also nur noch 6(?) Ziffern statt 11. Insofern ist gar nicht genauer definiert, welche Ware da gerade importiert wird.

Frage ist jetzt, inwieweit DHL, FedEx eine eigene Anmeldung zulassen oder am Ende darauf bestehen, dass sie jene Anmeldung machen.

Ich verstehe deine Genervtheit und freue mich auf die Möglichkeit von IMPOST
kreien
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

rubixcube hat geschrieben: 3. Feb 2022 00:25 Frage ist jetzt, inwieweit DHL, FedEx eine eigene Anmeldung zulassen oder am Ende darauf bestehen, dass sie jene Anmeldung machen.

Ich verstehe deine Genervtheit und freue mich auf die Möglichkeit von IMPOST
Mit Deutschlandgeschwindigkeit den üblichen mehreren Jahren Verzögerung ist die Fachanwendung ATLAS-IMPOST seit 19. September 2023 verfügbar, vgl. https://www.zoll.de/SharedDocs/Fachmeld ... mpost.html. Ich habe die Vorteile des Zollverfahrens IPK leider immer noch nicht ganz verstanden, insbesondere was Privatpersonen als Empfänger betrifft (eine der Hauptzielgruppen).

So wie es aussieht, währt die Freude nur kurz, denn das Ganze dürfte nur bisherige ATLAS-Teilnehmer entlasten. Ich kann nicht erkennen, dass UPS und FedEx fremde IPK-Anmeldungen zulassen, die Provisionen vermeiden ließen. Vielmehr muss die Sendung wohl bereits beim Zoll gestellt und an den Empfänger benachrichtigt sein, um IPK-mäßig elektronisch verzollt zu werden. Das mag dann ja ganz nett sein für bisherige Selbstverzoller (also nur DPAG (DHL), noch nicht mal DHL Express), deren Heimatzollamt nicht so ganz in der Nähe ist. Nur, wie kommt die Sendung dann nach erfolgter elektronischer Verzollung wieder zurück in den Paketstrom? Durch Zoll-Beauftragung von DPAG/DHL?

Wenn diesbezüglich mal jemand aus der Praxis berichten könnte, wäre das sehr freundlich.

Die werden doch wohl nicht etwa jahrelang teuer ein zusätzliches Portal in das Bürgerportal integriert haben, das effektiv für einen einzigen ehemals staatlichen Paketdienst genutzt werden kann und einzig die persönliche Vorsprache beim Zoll ersetzt, aber keine Vorlageprovisionen und andersgeartete Entgelte der Paketdienste vermeidet?
janoroh
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

Ja, IPK ist Unsinn. Das war ursprünglich eigentlich mal so beworben worden (oder so hatte ich das zumindest verstanden, weil das als Einziges Sinn ergeben würde), als ob man darüber dann bereits während eine Sendung unterwegs ist die Daten eingeben und die Einfuhrumsatzsteuer zahlen könnte, unabhängig vom Dienstleister. Also einfach Paketnummer rein, egal ob Post, FedEx, UPS o. Ä., Kram bezahlen und dann bequem zugestellt bekommen, weil die Anbieter bei sich im System dann schon sehen, dass die Verzollung bereits erfolgt ist.

Ist allerdings nicht so, nicht mal ansatzweise. In der jetzigen Version (an der sich wohl auch nichts mehr ändern wird), können - obwohl das System "Post- und Kuriersendungen" heißt - ausschließlich die Sachen angemeldet werden, die auch vorher schon beim Zollamt gelandet wären, nämlich die normalen Postsendungen. Man muss dort auch die PüB-Nummer eingeben, die man nach Eintreffen beim Zollamt per Post bekommt, also kann man das erst machen, wenn der Kram bereits beim Zoll vor Ort liegt.

Konkret ist das IPK einfach nur ein Onlineformular, mit dem man im Endeffekt nur exakt dasselbe machen kann wie bisher bereits mit dem Dienst "Postabfertigung von zu Hause", wo man ein Formular ausfüllt, das ans Zollamt mailt, dann den Bescheid bekommt, die Steuer überweist und dann entweder das Paket vor Ort abholen kann oder sich zuschicken lassen (wofür man zusammen mit dem Anmeldeformular ein selbst gekauftes DHL-Label hinschicken muss).

Im IPK macht man genau das Gleiche. Nur dass das Onlineformular deutlich umständlicher ist als das Mailformular, weil man da dann auch noch unnötigen Kram wie den vollständigen Absender samt Telefonnummer und Adresse als Pflichtfelder angeben muss. Also Daten, die man oftmals gar nicht kennt, und die man beim Mailformular für die Postabfertigung von zu Hause ebenfalls nicht angeben muss.

Ich hatte mich auf dieses IPK-Gedöns zwei Jahre gefreut, weil das alles viel einfacher und bequemer hätte machen können ... und hab mich dann so geärgert, als das endlich online gestellt wurde, weil man nur genau das Gleiche wie bisher schon machen kann, nur in unbequemer und umständlicher. Dumm.
kreien
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

Danke für die Rückmeldung. Ich fasse es nicht und bin sprachlos – aber teuer war es sicherlich, den Schwachsinn über viele Jahre zu implementieren.
aro
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

Hallo, wir machen unsere Einfuhren, vorwiegend Retouren, per Internet Einfuhranmeldung auf zoll.de ist der Link, die wir an das lokale Zollamt schicken wo die Pakete ainkassiert wurden mit Ruecksendelabel und bekommen die Ware nach Beabreitung und ggf Zahlung der Einfurhabgaben zugestellt. Die Einfurhanmeldung ist etwas kompliziert allerdings und das ganze kann mehrere Wochen dauern.
aro
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

wenn ein paket per UPS oder DHL kommt ist man also eher froh dass die das fuer einen machen ;-) und die Zustellung ist wesentlich schneller. Da du die Einfurhabgaben eh erstattet bekommst reichst du einfach einen Zahlungsnachweis ein.
kreien
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

aro hat geschrieben: 11. Jan 2024 06:29 Da du die Einfuhrabgaben eh erstattet bekommst, reichst du einfach einen Zahlungsnachweis ein.
Ich habe das leider nicht verstanden, die Bezugnahme ist auf Retoure oder?

Ich konnte noch keine Vorteile einer entgeltbehafteten Verzollung ankommender Pakete durch Paketdienste beim deutschen Zoll erkennen. Schade, dass ich nicht bei allen KEP-Diensten via ATLAS-IMPOST als Selbstverzoller agieren kann, da hatte ich wirklich große Hoffnungen, nun kann man das Portal auch umbenennen in ATLAS-Imposter.
aro
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

retouren kannst du als abgabenfreie ruckwarensendung anmelden, welches programm du nutzt weiss ich nicht aber generell geht es da wir es so machen. dhl, ups usw machen das auch, du musst den ausfurhnachweis erbringen ueber den ausgangsvermerk
AF_89
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

Ich klinke mich hier mal ein.

Nutzt jemand hier ATLAS-IMPOST und klappt es hier auf irgendeinem Weg, das so zu gestalten, dass die Sendung schon vorab verzollt wird und direkt durchläuft, ohne beim Zoll zu landen? Bei mir wären es wahrscheinlich nur DHL und Deutsche Post. Da kann man sich als Selbstverzoller anmelden.

Ich habe schon das Handbuch zum IMPOST vom Zoll runtergeladen aber das sind 360 Seiten schwere Kost in Zolldeutsch. Habe schon die ersten Seiten etwas durchgelesen. Wenn ich das richtig verstehe, ist es sowohl eine Schnittstelle, als auch eine Webanwendung. Ist das soweit richtig? oder kann man nur über entsprechende Programme die Zoll-Anmeldung erledigen?
AF_89
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

Update: Habe heute mit dem Zoll telefoniert. IMPOST ist wohl eine reine Schnittstelle. Dazu braucht man ein Programm, welches dann wiederum pro Sendung genau so viel kostet wie die Verzollung durch die Post/DHL. Zumindest so bei kleinen Mengen pro Monat und bei den Anbietern, die ich mir angeschaut habe, die eine Preisliste haben.

Also werden wir die USt. bei Sendungen unter 31€ vorher über IOSS entrichten und direkt durchlaufen lassen und dann als Betriebsausgabe als Brutto abschreiben.
Bei Sendungen zwischen 32 und 150€ dann über die kostenpflichtige Abwicklung durch die Post/DHL und dann die Vorsteuer ziehen. Wegen 6€ zum Zoll zu fahren wird sich bei einzelnen Sendungen kaum rentieren.

Oder hat jemand einen besseren Weg gefunden?

Die erste Sendung ist zum Test schon unterwegs. Mal sehen, wie es klappt.

Warum die USt. nicht einfach über IOSS entrichtet werden kann und dann als Vorsteuer gezogen werden kann, erschließt sich mir wirklich nicht. Fließt doch eh an das deutsche Finanzamt. Aber irgendwie muss das Steuerrecht ja immer kompliziert gemacht werden. /-(x)
janoroh
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

Das IOSS ist aber ... nicht dafür gedacht? Wie willst du das praktisch machen? Das IOSS ist für Absender aus dem Ausland, die an private Endkunden was schicken und für die die Steuer bereits vorab abführen. Die geben dann bei ihren Absenderdaten ihre IOSS-Nummer an, unter der dann zugeordnet werden kann, dass die Steuer bereits abgeführt wurde.

Das funktioniert aber auch oft nur so halb und wenn die Sendung dann trotzdem beim Zoll landet, muss man die regulär verzollen und sich dann die vorausbezahlte Steuer vom Absender wieder erstatten lassen.

Das ist jedenfalls nicht für Importe von Firmenkunden gedacht.

Die von dir zitierte Aussage bezieht sich auf Impost generell. Das kann man entweder über die Atlas-Software verwenden oder eben wie hier im Thread erwähnt als IPK über das Bürgerportal des Zolls (https://www.zoll-portal.de/). Das ist dann das entsprechende umständliche Formular, wo man den vollständigen Absender und weitere überflüssige Angaben eintragen muss. Aber auch das geht, wie bereits erwähnt, erst dann, wenn die Sendung bereits beim Zoll liegt und man benachrichtigt wurde.

Meines Wissens nach existiert keine Möglichkeit, die Verzollung bei Postsendungen bereits während des Versands vorzunehmen. Das war eigentlich das, was der Sinn des Onlineportals gewesen wäre ... den es aber, wie erwähnt, jetzt gar nicht erfüllt.
AF_89
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

janoroh hat geschrieben: 2. Feb 2024 13:31 Das IOSS ist aber ... nicht dafür gedacht? Wie willst du das praktisch machen? Das IOSS ist für Absender aus dem Ausland, die an private Endkunden was schicken und für die die Steuer bereits vorab abführen. Die geben dann bei ihren Absenderdaten ihre IOSS-Nummer an, unter der dann zugeordnet werden kann, dass die Steuer bereits abgeführt wurde.

Das funktioniert aber auch oft nur so halb und wenn die Sendung dann trotzdem beim Zoll landet, muss man die regulär verzollen und sich dann die vorausbezahlte Steuer vom Absender wieder erstatten lassen.

Das ist jedenfalls nicht für Importe von Firmenkunden gedacht.
Das funktioniert bei uns bisher zu 100%. Es sind mehrere Hundert Sendungen, die wir sowohl privat als auch mit Angabe der Firma erhalten haben. Keine einzige wurde angehalten. Ob es rechtlich so zulässig ist, bleibt offen. Das muss ich noch unbedingt klären. Ich habe mich schon Tagelang darüber belesen und bekomme keine eindeutige Antwort. Hier im Forum wurde es auch behandelt: viewtopic.php?f=50&t=60547&p=744391&hil ... ss#p744391
Ergebnis: Die Vorsteuer kann bei IOSS nicht gezogen werden. Irgendjemand schrieb noch, dass man dann auf den Vorsteuerabzug verzichten könnte und das ganze Brutto als Betriebsausgabe verbuchen kann (finde den Thread nicht mehr).

Meine letzte Bestellung (der Testlauf so zu sagen), die wir ohne Anwendung des IOSS aufgegeben haben, ist nun angekommen. Wurde kurz vom Zoll angehalten und offensichtlich verzollt. Muss nur noch bei der Post abgeholt werden. Bestellwert 81,33€. "Zoll" trotzdem nur 4,24€ + 6€ Auslagenpauschale, so die Angaben auf der Benachrichtigungskarte. Da haut doch wieder nichts hin.

Unter 150€ ist doch eh alles Zollfrei und die EUSt. werde ich eh wieder als Vorsteuer ziehen. Da wäre es doch für alle Beteiligten einfacher, wenn sowas auch über IOSS abgewickelt wird. Jetzt wird es nicht korrekt verzollt und am Ende bin ich als Einführer wieder der Dumme, weil ich für die richtige Verzollung verantwortlich bin. (-o
janoroh
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

AF_89 hat geschrieben: 4. Feb 2024 13:41 Das funktioniert bei uns bisher zu 100%. Es sind mehrere Hundert Sendungen, die wir sowohl privat als auch mit Angabe der Firma erhalten haben. Keine einzige wurde angehalten. Ob es rechtlich so zulässig ist, bleibt offen.
Ich verstehe auch nach dem verlinkten Thread weiterhin nicht, wo der Bezug zu deiner Aussage ist. Du hast geschrieben, dass *du* die Steuer als Importeur über das IOSS abführst, also für eine unverzollte Sendung auf dem Weg die Steuer über IOSS bezahlst. Das tust du aber nicht. Wenn es um solche Kleinsendungen von Aliexpress u. Ä. geht, dann bezahlst du die Steuer vorab an die Plattform, die sie dann (theoretisch) über IOSS an die deutschen Behörden abführt.

Wahrscheinlich war das das, was du gemeint hast, ist aber nicht das, was du geschrieben hast. Du selbst führst jedenfalls über IOSS gar nichts ab, du bezahlst das lediglich an den Verkäufer oder die Plattform.

Und ja, das kannst du natürlich machen, aber daraus dann halt auch nicht die Vorsteuer ziehen, wie du ja bereits selbst weißt.
AF_89
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Re: Einfuhr mit ATLAS-IMPOST

Korrekt, die EUSt führe ich natürlich nicht selbst über die IOSS ab, das macht der Marktplatz. Eigentlich habe ich auch nichts anderes geschrieben.

Meine Aussage mit 100% Funktionsfähigkeit war darauf bezogen, dass die Sendungen immer durchgelaufen sind, ohne vom Zoll angehalten zu werden. Ich mache mir nur Sorgen, dass es nachher bei irgendeiner Prüfung heiß, dass es so nicht zulässig war.
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