daytrader hat geschrieben: ↑10. Dez 2019 10:31
Zu deinem Seitenhieb mit dem "messerschwingenden". Hast mal die Messerschwinger am WE mitgezählt? War wieder äußerst friedlich, gelle.
Ich hab auch mitgezählt - nämlich die Frauen, die von ihren Männern im Jahr 2018 in Deutschland getötet wurden: Es waren offiziell 122, d.h. jeden dritten Tag eine. Äußerst friedlich so Bio-Deutsche, gelle?
Da das offensichtlich außerhalb des Ereignishorizontes gewisser Personen Realität ist (Anwesende eingeschlossen), fasse ich gern mal Auszüge aus dem Artikel zusammen:
die Taten werden von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. (...) Berichterstattung ist selten, oft ausschließlich in Lokal- und Boulevardzeitungen, während überregional meist nur dann berichtet wird, wenn die Tat von einem nicht deutschen Ehemann begangen wurde.
Es gibt nicht mal ein genaues Wort für das Geschehen: Femizid, Hassverbrechen, Beziehungstat, Familiendrama?
Familien-Drama, Ehe-Tragödie, Eifersuchts-Tragödie. Das sind alles verharmlosende Umschreibungen für Mord.
Auch meldeten sich einige Stellen nicht zurück oder waren nicht zu einer Auskunft bereit, (...) weil sie keine Statistik über Tötungsdelikte in Partnerschaften führen
Er versteckt die tote Frau zunächst in einer Mülltonne, steckt die Leiche am nächsten Tag in Brand.
Sie gibt zu, dass sie fremdgeht, und sagt, sie könne nicht verstehen, warum sie ihn je geheiratet habe. Er würgt sie, fügt ihr 32 Messerstiche zu. Das Gericht wertet die Tat nicht als Mord, sondern als Totschlag. Die Trennung habe dem Täter den Boden unter den Füßen weggezogen, so die Begründung.
In der Wohnung, in der sie mit ihren Kindern und ihrem neuen Partner lebt, tötet er sie, 41 Jahre alt, mit neun Messerstichen. Er nimmt nach der Tat ein Video auf: "Gerade bin ich zu meiner Frau gegangen, um mit ihr zu sprechen und alle Probleme zu klären, um unsere Beziehung wieder zu bessern. Aber sie hat mich rausgeschmissen, woraufhin ich sie mit dem Messer erstochen habe. (...) Das ist eine Nachricht an alle Frauen, die das mit ihren Männern machen.
Das ist ein Auszug aus den ersten 8 der 122 Fälle, deren Hintergründe recherchiert wurden. Die anderen kann man im Artikel nachlesen:
https://www.zeit.de/2019/51/frauenmorde ... riminalamt