Gestern abend nur die Kurzform zum Thema Integrationspolitik, heute die Langform:
http://www.bpb.de/politik/grundfragen/d ... onspolitik
Ist ganz lesenwert. Dass sich die Einwanderer (die von vor dem Jahr 2000) dennoch integriert haben, ist imho ein Verdienst der Menschen und eher "trotz" der z.T. genau gegenteiligen Ausrichtung Integrationspolitik geschehen.
Aus dem, was ich persönlich erlebt habe, kann ich nichts gegenteiliges schließen. Als in den 80ern vermehrt Einwanderer mit deutschen Wurzeln aus den Oststaaten eingewandert sind, war u.a. Thema bei den Erwachsenen, dass die eine Komplettausstattung an technischen Haushaltsgeräten + Videorekorder (unglaublicher Luxus) gesponsort bekamen und die Klassenfahrten für deren Kinder konstenlos waren. Skandal!
Als Teenie hab ich dann erst die Wende miterlebt und dass Ossis keine richtigen Deutschen sind, wurde mir da sehr schnell klar. [Achtung: Zynismus/]
Zum einen hat man sich ohne Ende über die lustig gemacht und zum anderen erstmal die DDR ausverkauft. So geht das.
Dann kamen die Ereignisse von Rostock-Lichtenhagen und Mölln. Joa, da muss ich glaube ich nicht viel zu sagen.
Heute sind es hier vor Ort vor allem die Russen, mit denen angeblich irgendwas nicht stimmt. Jedenfalls meinen das sehr viele Leute in meinem Viertel. Mir persönlich fällt an den Russen nichts weiter auf: Reihenhausbesitzer, 2 Autos (die fahren sehr gerne VW), 2 Kinder, nen Hund, viele haben einen Kleingarten gepachtet - was könnte deutscher sein als das?
Als die Flüchtlingskrise kam, hat man mir einen Job angeboten: Ich sollte bei einem privaten Bildungsträger als Dozentin für Deutsch mit Geflüchteten arbeiten und mit denen darüber hinaus ein bisschen Integrationsarbeit betreiben indem ich sie mit in Supermärkte nehme und Bus fahre, also ihnen allg. erkläre, wie die Dinge hier so ablaufen.
Kurz durchgerechnet: wäre lukrativ gewesen.
Dann hab ich mal gefragt, was ich an Materialien zur Verfügung gestellt bekomme - ich verfüge übrigens über keinerlei Qualifikationen dafür, mit Menschen zu arbeiten oder Sprachen zu unterrichten und habe auch noch niemals in ähnlichen Bereichen praktisch gearbeitet und bin auch nicht danach gefragt worden.
Die Antwort lautete: Da gibt es nichts, das ist Ihnen völlig frei gestellt, wie und was und womit Sie da arbeiten.
Theoretisch hätte ich da also meine Zeit mit denen absitzen und die Kohle einkassieren können oder mir alternativ eine Aufgabe aufgeladen, an deren sinnvoller Erfüllung man locker ausbrennen kann.
Das ganze war zum damaligen Zeitpunkt so dilettantisch organsiert und aufgezogen, dass mehr als deutlich war, dass es dem GF des Bildungsträgers vorrangig darum ging, die neuen Fördergelder so breit wie möglich abzuschöpfen. Später wurde mir das aus beteiligten Quellen auch so bestätigt. Ich habe das selbstverständlich abgelehnt.
Gestern abend sah ich auf Bayern 3 (?) zufällig einen Beitrag über Urban Gardening. Die Frau, die das organisiert, hatte vor längerer Zeit schon in der Nähe wohnende Einwanderer aus dem Irak eingeladen, einfach mitzumachen. Die Iraker waren ziemlich happy, sprachen gut deutsch und waren mit Begeisterung bei der Sache. So einfach geht das.