Nein, überhaupt nicht. Ich habe das beim Schreiben gar nicht auf dieses Forum bezogen, sondern auf das allgemeine sozialpädagogische Verständnisgetue für die Mitläufer, den sogenannten "normalen" Bürger (wer immer das ist und wer immer das definiert), der "eigentlich" gar nichts mit dem Gedankengut der Rechten zu tun haben will, aber ihnen trotzdem sekundiert.
Ich glaube, die faktische und neutrale Argumentation hätte vor drei Jahren kommen müssen, jetzt bringt das nichts mehr. Das ist das, was ich Merkel und der Regierung vorwerfe, dass sie diesen ganzen Prozess nicht mit einer faktischen und möglichst neutralen Informationsstrategie begleitet haben. Dann hätte sich viel Stimmung vermeiden lassen. Es ist ja nicht so, dass man das alles nicht wissen konnte. In der deutschen Geschichte reihen sich die Immigrationsereignisse in schöner Regelmässigkeit auf: türkische Gastarbeiter, Mauerfall, Balkankrise - um nur ein paar ganz unterschiedliche Komplexe zu nennen. Man schaue sich nur mal die CSU-Propaganda während der Balkan-Krise an. Das ist alles copy-paste.
Jetzt stehen sich die Lager gegenüber und eigentlich sind alle Meinungen und Daten (ich schreibe bewusst nicht "Fakten") schon vielfach ausgetauscht worden. Bringt aber jetzt nichts mehr. Denn genauso wenig wie mich zum Beispiel Tichys sogenannte "Fakten" überzeugen ist es umgekehrt mit den "Fakten", die das Gutmenschen-Lager anführt bei den rechts oder rechts-konservativ denkenden Menschen. Da schenken sich beide Seiten nichts.
Das Ganze ist ein emotionales Thema. Das ist der große Fehler, den das Gutmenschen-Lager in der Diskussion macht, sie argumentiert nicht emotional genug sondern viel zu intellektuell. Man schaue sich die Rhetorik Trumps an. Der Mann ist doch nicht blöd, der weiß, was er tut - auch wenn uns das nicht gefällt. Nur mit Emotionalität bekommt man überhaupt noch einen Fuß zwischen die Gedankengänge der Menschen. Gewaltfrei laut sein.