Fehler eines Auszubildenden und Accountsperrung

[sharky91]

Liebes Sellerforum

Aufgrund eines fahrlässigen Fehlers einer unserer Auszubildenden droht Amazon unser Konto zu sperren und wirft uns einen Richtlinienverstoß vor: “Versuch einem anderen Verkäufer zu schaden”. Vorwurf ist, dass wir einem anderen Verkäufer geschadet haben, indem wir ihn negativ bewertet haben. Zunächst haben wir Einspruch eingelegt und die Bewertungs- und Bestellhistorie unseres Accounts bei Amazon offengelegt und gezeigt, dass keine negative Bewertung oder Bestellung eines Konkurrenzproduktes vorliegt. Amazon hat unseren Einspruch aber abgelegt und verlangt weitere Informationen und droht weiterhin mit Sperrung des Accounts (dies war gestern).

Mittlerweile wissen wir, dass einer unserer Auszubildenden, welcher auch Zugang zu unserem Seller Account hat, aus Fahrlässigkeit mit seinem privaten Amazon-Account eine negative Bewertung bei unserem Konkurrenten und positive Bewertungen bei uns hinterlassen hat (zwei positive für uns, eine negative für unseren Konkurrenten). Er hat sich auch sowohl mit seinem privaten als auch unserem geschäftlichen Account bei uns gleichzeitig im Firmen-WLAN eingeloggt. Wir wissen auch, dass unser Konkurrent uns dafür bei Amazon gemeldet hat, weil er die Bewertungen bei ihm im Profil gesehen hat (kleine Branche).

Das Fehlverhalten unseres Auszubildenden ist uns klar und wir werden entsprechende interne Maßnahmen durchführen. Ihm hätte bewusst sein müssen, dass dies nicht in Ordnung ist. Aber wie können wir den Schaden bei Amazon gering halten? Wir haben die Sorge, dass wenn wir den Verstoß zugeben, unser Account direkt gesperrt wird und wir einen Maßnahmenplan vorlegen müssen, dessen “Akzeptanz” in den Sternen steht und eine wochenlange Sperre unseres Accounts mit sich zieht.

Daher haben wir folgende Fragen:

Wie gehen wir am besten vor?
Zieht die “Akzeptanz” des Verstoßes eine Sperrung mit sich und ist daher nicht das Mittel der Wahl?

Wir sind verzweifelt und haben die Sorge, dass uns im wichtigen Monat Dezember der Account gesperrt wird.

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.

Liebe Grüße
Sharky

[aaha]

Meine Herangehensweise wäre (ohne Garantie auf eine erfolgreiche Vermeidung der Sperrung):

1. Aufforderung an den Azubi, die abgegebenen Bewertungen sofort wieder zu löschen,

2. pro-aktive Erstellung eines Maßnahmenplans, inkl.

3. vorläufiger Entfernung des Azubis aus allen firmeneigenen Amazonaktivitäten und

4. ausführliche Schulung aller im Amazon SellerCentral herumwurstelnden Nutzer:innen zu allen Amazon-Richtlinien, vor allem aber den leistungssensiblen/sperrkritischen.

[Azurblau]

Wahrscheinlich habt Ihr jetzt hier: https://sellercentral.amazon.de/performance/dashboard einen Punkteverlust in der Bewertung der Verkäuferleistung. Dieser Punktverlust verschwindet aber nach 6 Monaten automatisch. In dieser Zeit solltet Ihr Euch eben nichts mehr zuschulden kommen lassen.

[Angelina]

Das ist hart. So dicht vorm Weihnachtsgeschäft.

[Roemer]

Laß Dir was einfallen, damit Dein Wettbewerber seine "Anzeige" bei Ama zurückzieht.

[sharky91]

Vielen Dank für eure Rückmeldungen und Tipps soweit. Ich denke mit dem Wettbewerber Kontakt aufzunehmen um ihn zum Zurückziehen seiner "Anzeige" zu bewegen gibt ihm allenfalls einen weiteren Grund uns bei Amazon zu melden, weil Kontaktaufnahme zu anderen Verkäufern meiner Kenntnis nach auch nicht erlaubt sind. Hier bewegen wir uns vielleicht auf noch dünneres Eis?

Habt ihr noch weitere Tipps zur Vorgehensweise? Vielen Dank erneut...

[NEO123]

ich GLAUBE an 2,5 Wege

- nix machen und hoffen das nix passiert (schlechteste Wahl)
- bei der Verkäuferperformance anrufen und fragen ob nach deren Meinnung die Accountsperre kommt wenn man nix macht (ich weiß die sehen das wie eng es um den Account steht) - ggf. mehrfach anrufen und verschiedene Meinungen einholen (wäre mein erster Weg)
- offen Kommunizieren was passiert ist und viele Maßnahmen aufzählen, die sich auf die proaktive Vermeidung beziehen (Schulung, Schulungswiederholung alle x Monate, Software, die doppelte Logins verhindert bzw. private Nutzung der IT verbieten, kein WLAN für private Smartphones erlauben.....)

[Inigualable]

Er hat sich auch sowohl mit seinem privaten als auch unserem geschäftlichen Account bei uns gleichzeitig im Firmen-WLAN eingeloggt.

Normalerweise gibt es zwar nur Probleme wenn man sich ohne Genehmigten Zweitaccount in das selbe wlan einloggt, allerdings würde ich dennoch raten sich auch niemals mit einem anderen Privaten account in das wlan einzuloggen. Was die KI anstellt hat amazon nicht immer unter kontrolle…. Und mit pech ist euer account wegen einem angeblichen Zweitaccount gesperrt.

[arnego2]

Nutze den Schreck und baue dir was eigenes auf, klar ist es nicht einfach nur bei Amazon, eBay, Shopify etc. ist man nur einen Klick vor dem Rauswurf. Und das ist nur eins der Übel.

[fluxperfect]

Hoffentlich geht es für Euch gut aus. Hoffentlich könnt ihr das Weihnachtsgeschäft noch mitnehmen.
Ich denke, dass ich auch den Konkurrenten kontaktieren würde um ihm die Situation zu erklären. Nicht, dass ein fader Nachgeschmack bleibt.

[sharky91]

Danke für die Tipps soweit. Wir sind dabei eine ausführliche Antwort an Amazon vorzubereiten. Hat jemand Erfahrung damit, wenn man den Verstoß per Button annimmt / akzeptiert? Wird man dann direkt gesperrt oder kann es sein, dass der Account aktiv bleibt und man auch mit aktivem Account einen Maßnahmenplan einreichen kann?

[Verkäuferperformance]

Ich würde an dieser Stelle nur noch nach Absprache mit Amazon handeln, allerdings nicht nach Kontakt mit diesen Vollspaten von Verkäuferservice oder -performance, sondern nach einem Telefonat mit dieser Verkäuferleistungs-Account-Health-Abteilung, die man hier oben rechts auf dieser Seite https://sellercentral.amazon.de/performance/dashboard anrufen kann (gelber Button). Die leute haben mir geholfen, als in der Stille der Nacht die KI meinte, ich hätte fast 300x gegen Markenrechte verstoßen und alles in meiner VP rot blinkte. Die haben mir das Richtige geraten, und siehe da, ich bin noch da. Kontakt hatte ich da schon mehrfach, es war immer sofort ein deutschsprachiger Mitarbeiter mit Ahnung dran.

Alles erdenkliche Glück dabei, und tritt dem Azubi im Arsch. Aber gut, schulen muß man schon.


Ganz am Rand und nebensächlich: Ich logge mich im Firmen-(W)LAN niemals in andere Accounts ein, und auch zuhause und außerhalb der Firma nicht in den VK-Account, weil ich dieser beknackten KI wirklich alles zutraue. Mir wurden schon zu zwei Geburtstagen Echo-Dots und Alexa-Dosen und weiteres Amazon-Alexa-Gerümpel geschenkt. Ich habe alles zurückgegeben, hat jedesmal 10 Minuten und ein paar Kracher, was so an Ungeheuerlich- und Ungerechtigkeiten bei A ablaufen, gebraucht, dann hatte ich vollstes Verständnis. Wie soll man es nennen... Hygiene? Egal wie, aber das scheint mir wichtig.

[Olikun]

ich hoffe für dich es wird wieder.
Habe zwar keinen wirklichen Tipp für dich... nur was alle anderen auch schon gesagt haben.
- Bewertungen löschen
- Konkurrenten und Amazon kontaktieren.
usw.

Leider muss ich aber sagen - und ist jetzt nicht böse gemeint - aber da bist du schon etwas selber dran "schuld"

Diese KI IP / Cookie Verbindung die Amazon da manchmal macht ist schon bekannt.

In meinem Firmen-Wlan ist absolut NIEMAND außer ich persönlich drin.
Meine Mitarbeiterin hat nach WLan gefragt damals, habe es ihr aber erklärt und dann war gut

Nicht mal meine Frau hat das WLan Passwort und als mein Vermieter da war und dort in der oberen Wohnung geschlafen hat, hat er auch nach WLan gefragt und ich habe gesagt, es geht leider nicht wegen Amazon und Cookies und wtf da noch alles sein kann.

Ist mir letztendlich egal ob die es verstehen oder nicht.


Würde dir dringend empfehlen diesen Vorfall als Anlass zu nehmen, das WLan zu sperren für jeden außer dich.


Wenn ich zuhause bin und mich einloggen muss bei ebay, Amazon und Co., dann gehe ich über google Remote Desktop auf meinen PC in der Firma und bediene alles über den Firmen PC