Amazon: Automatisiertes Retouren-Etikett für ALLE Sendungen

[MrChad]

Wir verkaufen einige große Artikel, wo Rücksendungen manchmal ein größerer Akt sind.

Ich nehme an, dass du für diese Artikel die Ausnahme von der Labelpflicht beantragen kannst. Begründung kannst du ja liefern.

[Buchmerlin]

Hat schon jemand erfolgreich sich versucht, sich davon abzumelden?
Im Ama-Forum sind wohl schon erste erfolgreich gewesen, ich würde das für meine überwiegend kleinpreisigen Bücher auch versuchen wollen. Aber da ich annnehme, daß es nur einen Versuch gibt, wüßte ich dafür natürlich gerne die richtigen Stichworte....

[MrChad]

Hat schon jemand erfolgreich sich versucht, sich davon abzumelden?

Ich nehme an, dass eine Abmeldung jetzt noch problemlos möglich ist, weil das - Stand heute - zulässig war und ist.

MMn wird der Schalter nach bewährter Amazon-Manier zum Termin umgelegt und danach ist (1.) die Genehmigung weg und (2.) eine Erneuerung unmöglich.

[fussel]

Ich frage auch mal: Hat sich schon jemand abgemeldet?

[Charon]

Wenn das so von Amazon duch gezogen wird, werden wir erst mal die Rücksendekosten gem Widerrufsrecht von der Gutschrift abziehen. Sollte es dann ärger geben, stellen wir den Verkauf dort ein. Amazon richtet sich doch die letzten Jahre selber zu Grunde.

Bis ca 2020 habe ich privat und auch einige in der Familie wirklich viel bei Amazon gekauft, da dort der Preis oft gut war. In den letzten 12Monaten sind dort massiv die Preise gestiegen und ich finde in der Bucht oder auch bei Google oder anderen Shops deutlich bessere Preise.

[fonprofi]

Wer weiß ob man an die Gutschrift noch dran kommt oder ob Ama erstattet nach dem ersten Scan.

Wir haben Ama auch massiv zurückgefahren beim kaufen. Prime ist auch gekündigt worden.

[clarius]

Ich habe im Juli 2021 den Verkauf auf Amazon eingestellt, meine FBA-Artikel aus den Amazon Lägern zurückgeholt, und war gerade noch am überlegen, ob ich das Verkäuferkonto ganz schließe oder ein paar Artikel mit FBM einstelle. Hier macht Amazon mir die Entscheidung mal wirklich leicht.

Seit meine Verkäufe auf Amazon schlecht gelaufen sind, habe ich auch den Einkauf über Amazon stark eingeschränkt. Lange Zeit ging jede Online Bestellung von mir an Amazon. Heute ist das die absolute Ausnahme. [OT] Prime Abo habe ich aktuell noch, weil ich Prime Video benutze. Amazon Music benutze ich nicht mehr, weil die App nervt und nach ein paar Liedern spielt, was sie will, und nicht, was ich ausgewählt habe. Am Schwierigsten ist die Abgewöhnung von Kindle, weil ich viele eBooks kaufe und lese, und das ging mit Amazon echt gut. Wenn man den lokalen Buchhändler unterstützen will, ist der Aufwand, das Buch auf das Endgerät zu bringen sehr unkomfortabel, und wenn man Pech hat, ist es mit Adobe DRM verseucht, die Adobe Apps zum Lesen dieser eBooks sind katastrophal schlecht. [/OT]

[jupp]

Puh, das wird zu weiteren Preiserhöhungen führen.
Schreibt uns Amazon hier nicht vor, die WRB so umzuschreiben, dass wir die Kosten der Rücksendung gar nicht mehr dem Kunden übertragen können?

[nutreon]

Die Seite "Rücksendeeinstellungen" wurde stark verändert seit ich das letze mal reingeschaut habe. Man kann da jetzt pro Marktplatz wählen bei "Rücksendegenehmigung" zwischen "Amazon" und "Verkäufer"

Bedeutet dies dass man die automatische Genehmigung von Amazon wieder abwählen kann? Macht eigentlich keinen Sinn in Kombination mit den neuen Regeln....

Nein, meldet man sich ab, wird direkt und immer sofort erstattet.
Nichts anderes ist das.

Daher sehe ich, so krass es nun klingt, den Tod für den Marketplace im Eigenversand voraus.
Das wird sich kein Händler auf Dauer leisten können...

Und die Preise anzuziehen, geht nur kurzfristig gut. Amazon reguliert derweil schon die Preise und diktiert sie vor, ansonsten wird das Angebot deaktiviert. Zudem werden Kunden bei keinem Marketplace Händler bestellen, wenn er überteuert ist (was er sein muss um die heftigen Retourenkosten einzukalkulieren). Man zwingt den Verkäufer zu FBA, das Chaos will sich keiner antun. FBA kosten massiv teurer geworden, Waren verschwinden im Lager und es wird nichts erstattet. Retourenquote hoch und man bekommt nur Schrott zurück, wenn überhaupt was kommt usw.

Man sagt allgemein:
Der Verkäufer ist da, wo der Kunde ist.
Eigentlich geht der Satz aber anders: Der Kunde ist da, wo der Verkäufer ist.

Daher zieht der Verkäufer ab, kommen die Kunden hinterher. Wenn Ebay jetzt nichts falsch macht und nicht noch mehr verschlimmbessert, sehe ich gute Chancen, dass Ebay ein Revival erleben könnte... Amazon wird mit dieser Maßnahme echt viiiiiele Verkäufer vergraulen. Schlicht, weil es nicht leistbar für viele ist.

Privat habe ich Prime nach der Preiserhöhung auch gekündigt. Kaufe nur noch selten bei Amazon, preislich nicht mehr attraktiv und nutze da eher Preissuchmaschinen oder Ebay. Amazon ist seltenst der günstigste. Service hin oder her, alles Marketing wie wir hier wissen. Jeder Verkäufer aus der EU muss die gesetzlichen Gewährleistungsansprüche mir gewähren, das genügt mir. Mehr Service brauche ich nicht...

[MrChad]

Wenn das so von Amazon duch gezogen wird,

Meine Prognose:
Amazon wird das durchziehen. Zu versuchen, sich abzumelden ist Zeitverschwendung,

werden wir erst mal die Rücksendekosten gem Widerrufsrecht von der Gutschrift abziehen.
Sollte es dann ärger geben, ...

Das wird überhaupt nur in Ausnahmefällen möglich sein. Bei gängigen Retourengründen, z.B. auch "Ungenaue Beschreibung auf Website" wird das von vorneherein technisch unterbunden.

Wenn ein Verkäufer das trotzdem versucht, dann hat der ganz schnell den A-Z an der Backe.
6 oder 7€ Rücksendekosten wird kaum jemand ohne Widerspruch akzeptieren. Da muss der Warenwert schon im mittleren dreistelligen Bereich sein.

Ärger wird es in jedem Fall geben, z.B.

• jeder kennt die nette Nachricht vom Kundenservice "wünscht kostenloses Rücksende-Etikett"
• Kunden-Feedback, notfalls auch direkt beim Artikel "Unverschämte Rücksendekosten von 5,99 !!1!1elf!"
  (BTW: Wie soll das eigentlich mit der MwSt. laufen?)
• Ware kam im kleinen Luftpolster-Umschlag an, DHL-Filiale lehnt die Annahme mit Paket-Label ab.
  Kunde: "Was soll der Scheiss?"

---
PS: und dass deswegen jetzt eine massive Abwanderung einsetzt, vermag ich auch nicht zu glauben.

[silent-invest]

@nutreon

Die Hoffnung auf einen Marktplatz der Amazon als nennenswerter Wettbewerb gegenübersteht, habe ich längst aufgegeben. Seit Jahren hoffen wir auf Wettbewerb der Amazon zu halbwegs normalen Geschäftsgebaren "zwingt", von fair würde ich noch nichtmal sprechen wollen.

eBay verpasst jede Chance und entwickelt sich eigentlich nur zurück. Auf kleinanzeigen oder etsy verkaufe ich mehr als auf eBay - das ist lächerlich und war mal anders. Wenn ich jetzt alles auf eBay ziehe, könnte ich auch gleich aufhören. Vor Jahren hat man heimlich gehofft, das Alibaba hier aktiv wird... real/Kaufland... naja.
Ich sehe momentan absolut keine Entwicklung, die Amazon irgendwie Paroli bietet.

Amazon schadet mit seinen Käufererlebnis-Aktionen nicht nur den Händler, auch den Kunden. Den die hohen Endverbraucherpreise zahlt der Kunden. In vielen Fällten verdient Amazon mit seinen Sellern mehr als alle anderen in der Kette.

In meinem privaten Umkreis wissen viele, das man bei Amazon vergleichsweise teurer einkauft. Nicht immer, aber sehr oft. Aber sie sagen ALLE ganz klar, es ist ihnen egal. Weil ja dies und weil ja jenes - um Amazon weiss das ganz genau.

Wir und die Endkunden sind Klickvieh welches durch einen Algo analysiert wird um Strategien zu finden um weiteres Geld aus Prozessen zu pressen. Klar kündigen ein paar tausend Leute ihre Abos oder verkaufen nicht mehr auf Ama, dass ist aber im Big Picture sicher egal und in den Zahlen wahrscheinlich nicht sichtbar. Zur Wahrheit gehört wohl auch, dass die meisten dann doch irgendwann wiederkommen - aus Faulheit oder weil sie nicht anders können.

Das große Ärgernis ist auch, das Politik und Behörden noch immer einfach zuschaut und nix macht. Somit macht Amazon die Gesetzte und niemand anders. Sicher auch deshalb, weil diese Leute nicht verstehen (wollen?), was da läuft. Aber gut, Internet und onlinehandel ist Neuland und erst seit einem viertel Jahrhundert ein Thema.

Ich habe von Händler auf Otto gehört, dass sie nach einiger Zeit den Verkauf dort eingestellt haben. Das lag an der Pflicht, einen kostenlosen Retourenschein beizulegen. Die Retourenquoten, auch jenseits der Klamotten-Kategorien, sollen utopisch gewesen sein.

Mir wird richtig schlecht, wenn auch nur die Hälfte meiner Befürchtungen infolge dieser Regelung eintritt.

[MrChad]

Mir wird richtig schlecht, wenn auch nur die Hälfte meiner Befürchtungen infolge dieser Regelung eintritt.

Das ist Bezos' Jagd auf die Gazellen.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.1804565

Du (und ich) sind so unverzichtbaraustauschbar wie ein Paketfahrer.

[Investor]

eBay verpasst jede Chance und entwickelt sich eigentlich nur zurück.
Ich sehe momentan absolut keine Entwicklung, die Amazon irgendwie Paroli bietet.

Das ist wirklich Wahnsinn das ebay jede Chance nutzt alles zu verschlechtern. Ich verkaufe dort seit fast 20j und ebay war früher bei mir (Sport) besser als amz, dann gleicher Umsatz bei höherem Gewinn. Seit einem Jahr vor der Pandemie hat sich das ohne eigenes zutun so verschoben das ebay eigentlich gar keine Rolle mehr spielt. Ich mache das hauptberuflich, ebay erreicht aber ein Level das es tlw. fast gegen 0 geht. Das muss man auch erstmal schaffen.

[Charon]

Meine Prognose:
Amazon wird das durchziehen. Zu versuchen, sich abzumelden ist Zeitverschwendung,

Kann Amazon ja machen, wir werden da nichts weiter tun, ausser anpassen. Abzug wie angegeben, wenn das auf Widerstand stößt werden halt die Versandkosten pauschal um 2-3EUR angepasst. Fertig. Die Verkäufe auf Ama sind so und so seit Jahren Rückläufig....

Amazon macht nur noch 10% unseres Umsatzes, von daher WAYNE. Ich warte so und so auf den Tag wo Ama unseren Account schließt da wir die Kunden dort genauso behandeln wie in unserem Shop oder bei Ebay (auch wenn Amakäufer meinen sie sind was gaaaaanz besonderes, dabei sind diese Käufer das letzte was es gibt), der Sekt dafür steht schon bereit. Der Marktplatz hat sich in den letzten 3 Jahren massiv verschlechtert. Alle meckern über Ebay, dort haben wir absolut keine Probleme. Unser Hauptaugenmerk liegt aber in unserem Shop, womit wir 65% des Umsatzes fahren.

[fossi]

Habe das Thema heute in unserem im Support durchgekaut und wir werden uns wohl erst ansehen, ob und wie das überhaupt ab November vom Kunden angenommen wird.

Vielleicht ist es sogar eine Arbeitserleichterung und vom Versuch einer Befreiung sehen wir erstmal ab, obwohl wir sicher eine Chance hätten.
Nicht eingelöste Paketscheine kosten nix, daher ist es letztlich wurscht, wenn der Kunde was bekommt. Normale DPD bzw DHL Shops nehmen unsere Problemrücksendungen sowieso nicht an (zu groß) und wenn ein Kunde dennoch mit einem aufgebauten Sessel, oder einer aufgeblähten Matratze in den Paketshop rennt, ist er irgendwie auch selber Schuld. Die Probleme haben wir jetzt schon und unser Kundenservice kann gut damit umgehen.

[Olli]

Auf deutsch:
Amazon generiert für alle FBM-Rücksende-Anfragen ein vorfrankiertes Retouretikett, Verkäufer zahlt.

Und die gesetzlichen Vorgaben werden damit außer Kraft gesetzt?

Zitat aus der WRB:

Sie haben die Waren unverzüglich und in jedem Fall spätestens binnen vierzehn Tagen
ab dem Tag, an dem Sie uns über den Widerruf dieses Vertrags unterrichten, an uns
zurückzusenden oder zu übergeben. Die Frist ist gewahrt, wenn Sie die Waren vor Ablauf der Frist von vierzehn Tagen absenden.
Sie tragen die unmittelbaren Kosten der Rücksendung der Waren.

Abweichend hiervon werden die Rücksendekosten bei Ausübung dieses Rückgaberechts
von uns getragen, wenn Sie einen Artikel mit einem Verkaufspreis von mehr als 40 EUR
innerhalb von 14 Tagen ab dem Erhalt der Ware an uns absenden.

[MrChad]

Und die gesetzlichen Vorgaben werden damit außer Kraft gesetzt?

Wie schon 1000fach geschrieben:
- Das sind Verbraucherschutzgesetze ggü. dem Händler, aber weder Rechte des Händlers ggü. dem Verbraucher noch ggü. Amazon.

Oder anders:
- Es sind Mindeststandards. Den Verbraucher besser stellen darf man immer. Und Amazon darf auch selbst festlegen, zu welchen Bedingungen man auf ihrem Marktplatz mitspielen darf.

[MrChad]

Normale DPD bzw DHL Shops nehmen unsere Problemrücksendungen sowieso nicht an (zu groß) ...

Für diese Fälle kann man evtl. in den Rückgabeeinstellungen sowas in dieser Art hinterlegen. Deckt sowohl zu klein als auch zu groß ab.
Vielleicht liest es sogar der eine oder andere:

Aufgrund technischer Beschränkungen wird Ihnen von Amazon u.U. ein ungeeignetes Rücksendeetikett angeboten.
In diesen Fällen bitten wir um direkte Kontaktaufnahme und werden Ihnen kurzfristig und kostenlos ein bequem verwendbares und geeignetes Etikett zur Verfügung stellen.

Vielen Dank für Ihre Mithilfe,

[Superuse]

In der Hilfe zu dem neuen Rücksendesystem bei Amazon steht:

Pflegen und aktualisieren Sie die genauen Gewichts- und Größenangaben für Ihre verkauften Produkte. Die Versandkosten für die Rücksendung berechnen wir auf Basis dieser Informationen. Amazon belastet Ihr Verkäuferkonto mit den Kosten für die Rücksendung, sobald das vom Käufer versandte Produkt beim Transportdienst angekommen ist und zum ersten Mal gescannt wurde. Die Kosten für Warenrücksendungen sind unter Versandkosten für Warenrücksendungen mit Versand durch Verkäufer aufgeführt.

Ich würde mal vorschlagen, alle unsere Artikel sind 5x5x5 cm und wiegen 1 kg. Dann belastet uns Amazon nur die Gebühren für dieses Gewicht. Was es real kostet, ist dann egal

bzw. in einem anderen Hilfetext steht:

Nicht für vorfrankierte Rücksendungen zugelassene Artikel

Amazon stellt nicht immer vorfrankierte Rücksendeetiketten für automatisch genehmigte Rücksendungen zur Verfügung. Ausnahmen gelten für die folgenden Szenarien:

Wenn keine Abdeckung durch den Transportdienst besteht. Weitere Informationen zu den internationalen Rückgabebedingungen von Amazon finden Sie unter Rücksendeanträge verwalten.
Artikel, die nicht den mit dem Transportdienst vereinbarten Richtlinien zu Gewicht und Volumen entsprechen, sowie Artikel, die Amazon als Gefahrgut einstuft. Für solche Produkte werden keine vorfrankierten Etiketten bereitgestellt. Stattdessen muss sich der Kunde oder der Amazon-Kundenservice an den Verkäufer wenden, um für die Rücksendung des Produkts ein Etikett für die Versand für Gefahrgut zu erhalten. Verkäufer müssen ein solches Etikett für Kunden bereitstellen und die Erstattung für den Kunden innerhalb von 2 Werktagen nach Erhalt des Produkts veranlassen.

Also sind nun alle Produkte im Versandmaß 3x3 Meter groß und wiegen 300 kg. Dann entscheidet Amazon auch nichts mehr automatisch

[welpe]

Ich überlege genau das Gegenteil zu machen und alle Produkte über 35 Kilo bzw. auf 2 Meter zu ändern.