Erfahrungen mit Inkassokosten

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Wolkenspiel
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Erfahrungen mit Inkassokosten

Folgender Fall:
Gewerblicher Kunde kauft auf Rechnung, bezahlt nicht. Ich telefoniere gefühlt 100 mal hinterher, ändere Rechungsadresse, schicke wieder, nix passiert. Es geht um popelige 500 Euro. Es ist eine große Supermarktkette, also kein insolventer, kleiner Laden.
Dann wirds mir zu doof und ich schalte ein Inkassounternehmen ein. Auch die schreiben 4 mal den Schuldner an, versuchen es telefonisch - nix zu machen. Nach der vierten Mahnung ruft mich der Schuldner an, labert irgendwas rum und zahlt dann die 500 Euro an mich. Zieht aber natürlich die Inkassokosten vom Betrag ab.
Die Frage, die sich jetzt stellt, lautet: wenn der Schuldner sich weigert, zu zahlen, muss entschieden werden, ob ein Mahnverfahren eingeleitet wird. Das ist mit Mehrkosten verbunden und im Falle der Erfolglosigkeit muss geklagt werden. Das Inkassounternehmen sagt, die Aussichten stehen gut, weil die Forderung mit der Zahlung anerkannt wurde. Es kann passieren, dass die Gebühren zusammen gestrichen werden, aber ein Teil könne wohl geltend gemacht werden.

Meine Frage an alle, die sowas schon mal durchgemacht haben (bitte nicht: ich denke, ich glaube oder ich habe gehört): wie ist Eure Erfahrung? Ist es wirklich so, dass Gerichte diese Inkassogebührenforderungen generell abschmettern, weil Inkasso als unverhältnismäßig eingeordnet wird?
Ist man dann besser beraten, wenn man nicht bezahlte Rechnungen sofort über einen Anwalt eintreiben lässt?


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4now
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Re: Erfahrungen mit Inkassokosten

Wolkenspiel hat geschrieben:zahlt dann die 500 Euro an mich. Zieht aber natürlich die Inkassokosten vom Betrag ab.
Und die Inkassospesen hat er getrennt an das Inkassounternehmen bezahlt ?
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Wolkenspiel
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Re: Erfahrungen mit Inkassokosten

4now hat geschrieben:Und die Inkassospesen hat er getrennt an das Inkassounternehmen bezahlt ?
Eigentlich dachte ich, mein Posting wäre eindeutig:
Wolkenspiel hat geschrieben:Die Frage, die sich jetzt stellt, lautet: wenn der Schuldner sich weigert, zu zahlen, muss entschieden werden, ob ein Mahnverfahren eingeleitet wird. Das ist mit Mehrkosten verbunden und im Falle der Erfolglosigkeit muss geklagt werden. Das Inkassounternehmen sagt, die Aussichten stehen gut, weil die Forderung mit der Zahlung anerkannt wurde.
Wenn die Kosten bezahlt wären, wäre mein Thread überflüssig.
Investor
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Re: Erfahrungen mit Inkassokosten

Hilft Dir zwar nicht weiter, aber wieso musst Du das Mahnverfahren einleiten? Wenn der Schuldner den mir zustehenden Betrag direkt an mich zahlt melde ich das dem Inkasso als Direktzahlung und damit ist die Sache für mich erledigt. Kommt ja öfter mal vor.
Viele Grüße,
Christian
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Wolkenspiel
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Re: Erfahrungen mit Inkassokosten

Wenn der Schuldner die Inkassokosten aber nicht an das Inkassounternehmen zahlt, muss ich als Gläubiger einspringen - (ist vertraglich so geregelt), zwar nicht im vollen Umfang, aber das Unternehmen möchte natürlich schon bezahlt werden. ICH muss das Mahnverfahren nicht einleiten, sondern das Inkassounternehmen. Dafür brauchen sie aber mein Einverständnis, da ja dann wieder neue Kosten anfallen.
Es handelt sich übrigens um Adebio, mit denen haben ja hier viele zu tun.
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4now
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Re: Erfahrungen mit Inkassokosten

Du schreibst nur daß er dir 500 Minus Mahnspesen überwiesen hat.
das die Mahnspesen aber nicht an Adebio überwiesen wurden hast du erst jetzt geschrieben.

Somit fehlen die Mahnspesen 2x
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Investor
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Re: Erfahrungen mit Inkassokosten

Wolkenspiel hat geschrieben:Wenn der Schuldner die Inkassokosten aber nicht an das Inkassounternehmen zahlt, muss ich als Gläubiger einspringen - (ist vertraglich so geregelt), zwar nicht im vollen Umfang, aber das Unternehmen möchte natürlich schon bezahlt werden. ICH muss das Mahnverfahren nicht einleiten, sondern das Inkassounternehmen. Dafür brauchen sie aber mein Einverständnis, da ja dann wieder neue Kosten anfallen.
Es handelt sich übrigens um Adebio, mit denen haben ja hier viele zu tun.
Okay, das verwundert mich.
Viele Grüße,
Christian
babys
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Re: Erfahrungen mit Inkassokosten

Wolkenspiel hat geschrieben:Folgender Fall:
Gewerblicher Kunde kauft auf Rechnung, bezahlt nicht. Ich telefoniere gefühlt 100 mal hinterher, ändere Rechungsadresse, schicke wieder, nix passiert. Es geht um popelige 500 Euro. Es ist eine große Supermarktkette, also kein insolventer, kleiner Laden.
Dann wirds mir zu doof und ich schalte ein Inkassounternehmen ein. Auch die schreiben 4 mal den Schuldner an, versuchen es telefonisch - nix zu machen. Nach der vierten Mahnung ruft mich der Schuldner an, labert irgendwas rum und zahlt dann die 500 Euro an mich. Zieht aber natürlich die Inkassokosten vom Betrag ab.
Die Frage, die sich jetzt stellt, lautet: wenn der Schuldner sich weigert, zu zahlen, muss entschieden werden, ob ein Mahnverfahren eingeleitet wird. Das ist mit Mehrkosten verbunden und im Falle der Erfolglosigkeit muss geklagt werden. Das Inkassounternehmen sagt, die Aussichten stehen gut, weil die Forderung mit der Zahlung anerkannt wurde. Es kann passieren, dass die Gebühren zusammen gestrichen werden, aber ein Teil könne wohl geltend gemacht werden.

Meine Frage an alle, die sowas schon mal durchgemacht haben (bitte nicht: ich denke, ich glaube oder ich habe gehört): wie ist Eure Erfahrung? Ist es wirklich so, dass Gerichte diese Inkassogebührenforderungen generell abschmettern, weil Inkasso als unverhältnismäßig eingeordnet wird?
Ist man dann besser beraten, wenn man nicht bezahlte Rechnungen sofort über einen Anwalt eintreiben lässt?

Große Supermarktketten haben 180 Tage Valuta normalerweise :-)
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Re: Erfahrungen mit Inkassokosten

Ich hatte mal einen ähnlichen Fall...

damals habe ich die Direktzahlung nicht ans Inkasso gemeldet. :roll:
Der Inkassoauftrag wurde dann eingestellt.

Derzeit bemühe ich kein Inkassounternehmen mehr.
Nach 2 Mahnungen und einem Anruf erstelle ich in der Regel einen gerichtlichen Mahnbescheid.

Grüße
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