Moment. Ich sprach nicht davon: den Knüppel komplett aus der Hand legen. Aber: als militärisch/technologisch "Stärkster" habe ich einiges an Möglichkeiten. Bleiben wir mal beim Ausgangspunkt unserer Diskussion: Cyber War.derHändler hat geschrieben: Da halte ich es nicht gerade für klug den Knüppel aus der Hand zu legen und mit offenen Armen "i Love you all" zu rufen. Denn es sind ja Neandertaler.
Welchen Grund habe ich als USA die Bundeskanzlerin, die europäischen Politiker und europäische Firmen auszuspähen? Und weiter: selbst wenn ich jetzt den Iran als auf der "Achse des Bösen" befindlich erachte, gibt mir das das Recht so etwas wie Stuxnet auf den Iran loszulassen? Wie würde ich denn eine Handlung Russlands, Chinas oder des Iran beurteilen, wenn eines dieser Länder bei mir Atomanlagen mit so einem Virus/Trojaner flachlegt und sogar Hardware ruiniert?
Nun, die Antwort kennst Du wohl. Wir würden es als kriegerische Handlung seitens der Iran/Russlands/Chinas definieren. Und es würde ganz knapp werden in Bezug auf Krieg usw.
So. Aber bloß, weil wir die fettesten Bullies im Ring sind dürfen wir das? Und gleichzeitig beschweren wir uns (NSA Director aus dem Artikel) über viel harmlosere Verstösse, die wir einfach mal ohne grosse Ahnung den Nordkoreanern in die Schuhe schieben? Ich halte das jedenfalls für einen Ausbund an Hypocrisy (Scheinheiligkeit).
Nein, es gab viel bedeutendere Leute als mich, die das ähnlich sehen. Fangen wir bei Berühmtheiten wie Mahatma Gandhi und dem Dalai Lama an, führen wir fort mit Chomsky und z.B. sogar CDU'lern wie Todenhöfer. Es gibt viele Leute, die begriffen haben, dass "immer feste druff" - die Methode rückständiger Regierungsformen wie Monarchien, Diktaturen usw. - nicht gerade zum Ansehen sogenannter Demokratien gereichen. Traurig ist nur, dass "der Trend" momentan nicht zur Vernunft tendiert.Das Bild kommt mir immer auf den Schirm, wenn Du mal wieder rauslässt wie irre und rückständig doch alle, alle, alle sind. Nur Du nicht.
Tja, das siehst Du jetzt schön an den Russen. Bis vor 30 Jahren noch "mit der Grösste", inzwischen nur noch ziemlich winzig im Vergleich zum US-Knüppel. Und was passierte: die USA samt Nato rückten denen so auf die Pelle, wie sie es sich unter Chrustschow nie getraut hätten. Bin mal gespannt, wie der Westen das dann verkraftet, wenn z.B. die Chinesen beispielsweise mal die Spielregeln der Marktwirtschaft diktieren ...Übrigens Knüppel in 30 Jahren: Man muss auch nicht zwangsläufig den größten haben. Er muss nur groß genug sein, um dem anderen richtig eines auf die Nase geben zu können.
Konventionelle Kriege im Sinne von Kriegen bis WW2? Klar. Aber das ist alter Käse. Nun läuft der Hase halt anders. Bestes Beispiel Irak. USA ziehen den großen Knüppel. Gibt voll auf die Fr***e für die Iraker. Land besetzt. Dann kommen tausende kleine Knüppel und USA kriegen im Laufe vieler Jahre voll auf die Fr***e. Die haben alle von den Nordvietnamesen gelernt. Nix Panzer und Flugzeuge - denn dieses Spielfeld hätten die USA gerne. Nö - IEDs, Sprenggürtel, Kalaschnikow-Überfälle.Mit dem WW2 hat sich das geändert und man sah, dass man an einem Punkt ist, wo es so richtig, richtig weh tut. Der Preis war zu hoch.
Seit dem werden Kriege praktisch nur noch zwischem XL und Mini Knüppel geführt. Die USA gegen x,y,z - Namen sind bekannt.
So. Und nun werden gewisse Herren immer verrückter, weil sie ja auch immer wieder auf die Mütze kriegen. Nur sind denen Menschenleben noch "wurschter" als unseren Militärstrategen. ISIS ist ein wunderbares Beispiel. Was kommt als Nächstes? (Ich möchte gar nicht dran denken, was die bislang alles noch nicht richtig und exzessiv ausprobiert haben, was aber absolut einfach und wirkungsvoll ist - schmutzige Atomwaffen, Gasattacken auf U-Bahnen und Großveranstaltungen, Autobomben in Europa und USA, Sachen wie Oklahoma City usw. usf.)
Ja, wenn wir nicht diese Spirale der Gewalt als der vermeintlich viel Stärkere durchbrechen wird es solche Dinge in der Zukunft immer öfter geben. Und dann trifft es auch Leute wie Dich und mich sowie unsere Kinder, Verwandte und Freunde.
Nur der Stärkere hat wirklich die Möglichkeit etwas zu ändern. Und wenn er sich schon für so großartig hält wie es die westlichen Demokratien tun, dann sollte er auch endlich mal das Neandertalerfell ablegen.
Das widerspricht sich doch in sich selbst. An Waffen mangelt es doch wirklich nicht. Ganz im Gegenteil sollte man dafür beten, dass Waffen so gewaltig besteuert werden, dass die sich keiner mehr leisten kann. Oder gleich so geächtet werden wie harte Drogen. Mit den entsprechenden Strafen für Besitz und erst recht für den Vertrieb.Als Pazifist solltest Du dafür beten, dass diese Länder sich erstens besser bewaffnen und zweitens ein Bündnis schmieden, die Chinesen und Inder mal aus dem Quark kommen und so eine Situation geschaffen wird, in der Armeeeinsätze einfach als Option ausscheiden. Weil sie Dir selber immer mehr schaden, als nutzen bringen werden.
Aber, die Neandertaler werden das zu verhindern wissen. Ein paar davon verdienen sich ja dumm und dämlich daran. Und die finanzieren wieder die korrupten Entscheidungsträger.