Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

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Ach
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Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

Um den Thread von Andé von Grundsatzdiskussion frei zu halten :-)


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Ach
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Re: Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

regalboy hat geschrieben: 12. Sep 2023 10:12 Als ich meinem Steuerberater gefragt habe, wie ich aus der PKV in die GKV kommen kann hat er mir den Vogel gezeigt.

Weil laut ihm die GKV auch im Alter nach Einkommen abrechnet - das ja optimalerweise durch Mieteinnahmen, etc. ansehnlich ist,
Mieteinnahmen und Kapitaleinnahmen werden nicht für die Ermittlung des GKV-Satzes herangezogen.
regalboy
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Re: Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

Wie sieht es mit Solaranlage, Aktien, Rente, (520 Euro-)Nebenverdienst aus?

Hat jemand eine Übersicht, was für die Berechnung herangezogen wird und was nicht?
MatthiasB
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Re: Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

Ach hat geschrieben: 12. Sep 2023 10:15
Mieteinnahmen und Kapitaleinnahmen werden nicht für die Ermittlung des GKV-Satzes herangezogen.
Leider falsch :-X - zumindest wenn wir von Selbstzahlern reden..

https://www.gkv-spitzenverband.de/media ... lieder.pdf <-- Übersicht zur Berechnung
...Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung und Einnahmen aus Kapitalvermögen sind den beitragspflichtigen Einnahmen nach Abzug von Werbungskosten zuzurechnen....
MatthiasB
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Re: Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

Mal BTT - ich bin freiwillig gesetzlich versichert. Ich kann irgendwie die "Bevorzugungsdiskussionen" nicht nachvollziehen.

- Facharzttermin (Großraum München) i.d.R. innerhalb weniger Tage direkt
- Im KH könnte ich mir das Einzelzimmer auch so leisten
- Gerade aktuell: Reiseimpfung - paar 100€ - bei mir werden sie bezahlt, die PKV-Mitreisende muss selbst blechen
- OK - Zahnzusatzversicherung macht Sinn, wenn man da bisschen häufiger was hat
- Im KH lieber vom fitten OA oder FA behandelt als vom "alten CA", der alles seit 30 Jahren gleich macht (bisschen pauschal, klar, aber die CA-Bekannten sagen selbst, mit bspw. Robotern ist die jüngere Generation oft viel fitter)
- Bin zwar noch nicht so alt, aber hab tatsächlich bisschen Respekt vor Altersbeiträgen in der PKV... bin da aber eher risikoavers
- Immer dran denken: Es gibt keinen gesunden PKV-Patienten - nur einen zu wenig diagnostizierten!

Trotzdem hadere ich seit Jahren mit nem Wechsel.... aber irgendwie hab ich noch nicht so den Ausschlag dafür gehabt.....
dp_
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Re: Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

Alternativ gäbe es noch die "GKV + Restkostenversicherung". Die Restkostenversicherung kann entweder eine private Versicherungsgesellschaft sein oder auch die GKV selbst, wie z. B. bei der Knappschaft (hat jedoch ein paar Einschränkungen, dafür keine Gesundheitsfragen): https://www.knappschaft.de/DE/Versicher ... /Node.html

Ein "Privat-Vollpaket" für die GKV hat aber soweit ich weiß nur die DKV.

Wer mehr als 240 EUR für Zusatzleistungen pro Jahr auf Dauer ausgibt (Brille, Privatrezepte, Zuzahlungen, ...), kann sich mal die "Nürnberger BudgetSelect privat 600" anschauen.
Zuletzt geändert von dp_ am 12. Sep 2023 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Ach
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Re: Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

dp_ hat geschrieben: 12. Sep 2023 10:45 Alternativ gäbe es noch die "GKV + Restkostenversicherung".
Oder als vierte Alternative, gerade für die hier Anwesenden interessant:
GKV + betriebliche KV.
Ist letztlich auch eine private Zusatzversicherung, die aber alle Mitarbeiter einer bestimmten Mitarbeitergruppe umfasst. Da es sich um Gruppentarife handelt, sind die Gesundheitsfragen typischerweise sehr knapp und auf diese Weise könnt ihr als Unternehmen in eine private Zusatzversicherung kommen, die ihr anderenfalls auf Grund von Vorerkrankungen o.ä. nicht (oder sehr teuer/mit Einschränkungen) bekommen würdet.
Andre (KM)
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Re: Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

MatthiasB hat geschrieben: 12. Sep 2023 10:41 Mal BTT - ich bin freiwillig gesetzlich versichert. Ich kann irgendwie die "Bevorzugungsdiskussionen" nicht nachvollziehen.

- Facharzttermin (Großraum München) i.d.R. innerhalb weniger Tage direkt
Also die Versorgung als Privatpatient ist schon definitiv besser (und ehrlich gesagt wahrscheinlich auch eine Überversorgung).

2 Beispiele:
- Mitarbeiter hat starke Magenprobleme, muss zur Magenspiegelung. Hat einen Termin in 4 Wochen bekommen.
- meine Frau hatte sich abends ziemlich böse geschnitten mit einem Messer (da war sie noch privat versichert, da verbeamtet). Zum Arzt, nächsten morgen 08:30 Uhr MRT Termin

OK, positiv- und negativ-Beispiele gbt es überall, aber hier Termine zeitnah zu bekommen ist fast unmöglich.

Ansonsten zahle ich den Höchstsatz in der GKV. Dann kann ich auch in die private gehen und definitiv die besseren Leistungen erhalten und ggf. noch bisschen Geld sparen.
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Ach
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Re: Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

Andre (KM) hat geschrieben: 12. Sep 2023 11:01 2 Beispiele:
- Mitarbeiter hat starke Magenprobleme, muss zur Magenspiegelung. Hat einen Termin in 4 Wochen bekommen.
- meine Frau hatte sich abends ziemlich böse geschnitten mit einem Messer (da war sie noch privat versichert, da verbeamtet). Zum Arzt, nächsten morgen 08:30 Uhr MRT Termin
Ist das ausschließlich auf die private Versicherung zurückzuführen?

Bei mir hatte ich folgende Erfahrung:

1. Mitarbeiter (Monteur) hat starke Bauchschmerzen, wird von Allgemeinmedizinern wiederholt vertröstet und bekommt keinen Zeitnahen Termin.
2. Seine Kollegin aus dem Büro - eloquenter Sprachstil, gewinnende und verbindliche Art, - greift zum Telefon. Zack hat er einen sofortigen Termine beim Hausarzt und beim Spezialisten am nächsten Tag.

Unser Gesundheitssystem diskriminiert jedenfalls nicht nur entlang der Linie GKV/Privatzahler.


Im Krankenhaus dagegen war's für mich ganz deutlich sichtbar: Die Privatpatienten haben eine eigene Station, die einfach besser ausgestattet wird. Viel medizinisch nicht hilfreiches tüdelüt wie Kuchen, Zeitschriften, Ambiente. Aber eben auch anderes Personal & andere Behandlungen.
iceman41
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Re: Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

Ich bin freiwillig gesetzlich versichert, Private nehmen mich aufgrund diverser Bandscheibenleiden nicht.
Ich bin mehr als froh die gesetzliche Versicherung zu haben, meine Frau war Privat versichert, das war ein permanentes Theater.
Hatte einen Top Tarif wo eigentlich alles drin sein sollte, Während der Schwangerschaft fings dann an mit das musst selbst zahlen und jenes und das hier auch noch. Die Kinder mussten auch privat versichert werden und und und.
Dann umgeswitcht auf gesetzlich und seitdem ist Ruhe. Familienversicherung und Käse ist gegessen.
Wir können uns bisher nicht beschweren. Es war auch nur ein geringer Unterschied festestellbar zwischen privat und gesetzlich was die Terminvergabe angeht. Und zumindest als Angestellter bist im Alter versorgt und musst dir keine Gedanken machen.
fuzzy
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Re: Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

Auch hier wieder (wie bei der Altersvorsorge) eine Wette auf eine unsichere Zukunft.

Der Leistungsumfang der GKV ist nicht garantiert - wenn irgendwann aus Kostengründen Behandlung x nicht mehr bezahlt wird, ist das halt so. In der PKV ist der Leistungsumfang vertraglich garantiert. Das merkt man in jungen Jahren weniger, aber wenn man dann irgendwann statt des guten, teuren Antikörpers nur noch eine Chemo bezahlt bekommt, ist das ziemlich blöd.

Dafür ist man in der PKV den Tricksereien der Versicherer ausgeliefert, die immer mal wieder neue Tarife für (junge, gesunde, billige) Neukunden aufmachen. Natürlich hat man das Recht, in so einen neuen Tarif zu wechseln, das ist aber mit Aufwand verbunden.

Und ein weiteres Manko der PKV ist das fehlende Verhandlungsmandat der PKV mit den Ärzten und Krankenhäusern. Würde man den Versicherern erlauben, die Preise frei auszuhandeln, könnte die PKV deutlich billiger werden. Da man die PKV aber zur Quersubventionierung der GKV-Versicherten braucht, wird das erst mal nicht passieren.
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Ach
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Re: Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

fuzzy hat geschrieben: 13. Sep 2023 15:45 Auch hier wieder (wie bei der Altersvorsorge) eine Wette auf eine unsichere Zukunft.

Der Leistungsumfang der GKV ist nicht garantiert - wenn irgendwann aus Kostengründen Behandlung x nicht mehr bezahlt wird, ist das halt so. In der PKV ist der Leistungsumfang vertraglich garantiert.
Umgekehrt gilt das aber doch auch: Wenn es neue Behandlungsmethoden gibt, die die GKV zukünftig übernimmt, die aber bei Vertragsabschluss mit der PKV noch nicht berücksichtigt werden, übernimmt die PKV diese möglicherweise nicht.
MatthiasB
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Re: Grundsatzdiskussion: PKV oder GKV oder...?

fuzzy hat geschrieben: 13. Sep 2023 15:45 Der Leistungsumfang der GKV ist nicht garantiert - wenn irgendwann aus Kostengründen Behandlung x nicht mehr bezahlt wird, ist das halt so. In der PKV ist der Leistungsumfang vertraglich garantiert.
Ist andersrum genauso blöd. Neue Untersuchungen und Behandlungen werden teilweise in der GKV erstattet, in der PKV (noch) nicht. Auch weil es dafür noch keine Abrechnungsgrundlage gibt.
Der Vertrag wird ja meist fixiert auf "Leistungen nach GOÄ.... plus folgendes" - und die GOÄ hängt da teilweise hinterher.....

(Wer noch tiefer einsteigen möchte kann sich die Musterbedingungen des PKV-Verbandes anschauen, auf denen viele Verträge fußen - und da steht drin
"Der Versicherer leistet im vertraglichen Umfang für Untersuchungs- oder Behandlungsmethoden und Arzneimittel, die von der Schulmedizin überwiegend anerkannt sind. Er leistet darüber hinaus für Methoden und Arzneimittel, die sich in der Praxis als ebenso erfolgversprechend bewährt haben oder die angewandt werden, weil keine schulmedizinischen Methoden oder Arzneimittel zur Verfügung stehen; der Versicherer kann jedoch seine Leistungen auf den Betrag herabsetzen, der bei der Anwendung vorhandener schulmedizinischer Methoden oder Arzneimittel angefallen wäre. )
..... letztlich muss das die GKV auch....
§70 SGB V
Die Krankenkassen und die Leistungserbringer haben eine bedarfsgerechte und gleichmäßige, dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse entsprechende Versorgung der Versicherten zu gewährleisten. Die Versorgung der Versicherten muß ausreichend und zweckmäßig sein, darf das Maß des Notwendigen nicht überschreiten und muß in der fachlich gebotenen Qualität sowie wirtschaftlich erbracht werden.
)

Ich könnte da jetzt Beispiele aus der Praxis nennen - aber das wäre sehr speziell :)

alles nicht so leicht - aber der Leistungsumfang ist m.E. nahezu Deckungsgleich. Mal die eine bisschen mehr, mal die andere. Blöd, wenn man genau sowas erwischt..... :)

EDIT: Ach war ein my schneller....
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