SWR: Jugendliche kommen im Internet zu leicht an Alkohol

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fossi
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SWR: Jugendliche kommen im Internet zu leicht an Alkohol

SWR hat geschrieben: Kinder und Jugendliche können sich im Internet viel zu einfach alkoholische Getränke bestellen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Stichprobe der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bei 16 Online-Händlern.


Nur die Hälfte der überprüften Anbieter hat nach Angaben der Verbraucherzentrale auf ihren Produktseiten auf Altersbeschränkungen hingewiesen. Dort erscheint dann eine Schaltfläche, um das Alter zu bestätigen, oder eine Abbildung "18+" deutet auf den ausschließlichen Verkauf an Volljährige hin. 14 der 16 Anbieter wiesen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) auf die Vorrausetzung der Volljährigkeit hin, so die Verbraucherschützer. Zwei der Online-Anbieter hätten keinerlei Hinweis darauf gegeben, dass Käufer volljährig sein müssen. "Das Ergebnis der Stichprobe im Internet ist erschreckend", sagte Susanne Umbach von der Verbraucherzentrale. Problematisch sei, dass kaum Händler das Alter kontrollierten.
Rechtslage nicht eindeutig geklärt

Der rechtliche Rahmen zum Verkauf von alkoholischen Getränken über den Versandhandel ist im Jugendschutzgesetz (JuSchuGe) nicht eindeutig festgelegt. In Gaststätten, Verkaufsstätten oder sonst in der Öffentlichkeit dürfen Bier, Wein und Sekt nicht an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, Spirituosen nicht an Minderjährige verkauft werden (§ 9 Abs. 1 Nr. 1&2). Der Versand- und Online-Handel werden nicht explizit erwähnt. "Auch wenn die gesetzlichen Verpflichtungen nicht klar geregelt sind, sollten Versandhändler Verantwortung übernehmen und die Altersbegrenzung deutlich kennzeichnen", sagte Umbach.

Das Landgericht Koblenz hatte als erstes Gericht entschieden, dass der Verkauf und Versand von Alkohol nicht unter den Begriff "in der Öffentlichkeit" falle. Das JuSchuGe gelte demnach nicht für den Versandhandel und der Verkauf von alkoholischen Getränken sei ohne Altersprüfung erlaubt.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist jedoch der Meinung, dass der Versandhandel auch als Öffentlichkeit zu sehen sei, da die Übergabe im öffentlichen Raum erfolge. "Die Regelungslücken im Jugendschutzgesetz müssen geschlossen werden"

Die Verbraucherzentrale fordert, dass der Gesetzestext, analog zum Tabakwarenverkauf (§ 10 Abs. 3 JuSchG), ergänzt wird und den Verkauf von Alkohol an Jugendliche im Versandhandel verbietet. Außerdem sollten Online-Händler auch ohne gesetzliche Verpflichtung die Altersbeschränkung kennzeichnen.
Bestätigung des Alters reicht nicht aus

Eine Bestätigung des Alters über eine Schaltfläche auf der Produktseite reicht laut Verbraucherzentrale nicht aus. Sie animiere eher zu einer falschen Altersangabe. Händler sollten über spezielle Versandmethoden sicherstellen, dass alkoholische Getränke nur an Personen abgegeben werden, die das erforderliche Mindestalter erreicht haben.
Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... l-100.html


Das riecht schon förmlich nach baldigen Gesetzesänderungen.


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koshop
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Re: SWR: Jugendliche kommen im Internet zu leicht an Alkohol

Ich hoffe bloss, das da nicht gleich wieder übertrieben wird und eine Altersverifikation durch den Lieferanten bei der Übergabe reicht. Nicht dass man dann vorher Postident machen muss, bevor man sich einen Wein zur Pizza mitbestellen kann oder wenn man mal ne gute Flasche Whisky im Internet bestellt.
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fossi
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Re: SWR: Jugendliche kommen im Internet zu leicht an Alkohol

Möglich ist Alles, sogar ein Vertriebsverbot.
Der stationäre Handel hat die größere Lobby.

Außerdem muss der Handel vor Ort gestärkt werden, denn diese bösen Internethändler zahlen ja keine Steuern und tun Nichts für die Wirtschaft vor Ort! :konfuzius:

wegrenn
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Re: SWR: Jugendliche kommen im Internet zu leicht an Alkohol

Darf man eigentlich nicht schon dankbar sein, wenn Jugendliche eine eigenständige Planung hinbekommen, wann die Ware gekauft wird, wann sie eintrifft, wie viel gebraucht wird, und wann die Feier eigentlich steigt?
Bei manchen Wortäußerungen dachte ich, die schaffen nichtmal das. Dabei werden die uns mal in Altersheime mit Robotern bringen und die uns erklären - oder andersrum :-D

Ey, wir sehen uns heute Abend? Ja warte, ich bestelle mir noch schnell online ein Bier. Ähm, hast Du übermorgen auch Zeit?
ReginaSF
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Re: SWR: Jugendliche kommen im Internet zu leicht an Alkohol

Unser Hermes Abholfahrer hat am Donnerstag immer 8 Kästen einer bestimmten Biersorte im Laderaum (nicht weiter verpackt). Als ich ihn letztens spaßeshalber fragte, ob da immer alle Flaschen voll ankämen, hat er nur fies gelächelt.
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Re: SWR: Jugendliche kommen im Internet zu leicht an Alkohol

ReginaSF hat geschrieben: 7. Sep 2018 06:41Unser Hermes Abholfahrer hat am Donnerstag immer 8 Kästen einer bestimmten Biersorte im Laderaum (nicht weiter verpackt).
Das sind die neuen V1 4.0 L Fahrer ^^
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Re: SWR: Jugendliche kommen im Internet zu leicht an Alkohol

Typisch Verbraucherzentrale RLP.

Wieviel % des Alkohols den Jugendliche konsumieren kommt aus dem Vesrsandhandel? 0,0001%?
Viele Grüße,
Christian
Alfron
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Re: SWR: Jugendliche kommen im Internet zu leicht an Alkohol

Man sollte den Suff nicht auf die leichte Schulter nehmen ...

Für mich war das Problem schon lange nicht mehr aktuell, bis ich vor ~2 Wochen am bahnhof neben einer Gruppe Halbstarken saß.

Da ging es bestimmt 10 min um das Thmema bei welchem Supermarkt man am ehesten die Smirnoff Flaschen an der Kassiererin ohne Persokontrolle vorbeibekommt. Irgendwann kam auch der Satz "Ich bestelle einfach ...", da dachte ich mir auch ... nicht so prikelnd ..

Bin da eh ein Fan von Schweden, wenn man richtigen Alkohl Bier, Wein, Schnaps ... braucht kann man auch in spezial Läden gehen. Kein Mensch muss sich zu einer Pizza, Wein bestellen wegrenn , das kann man auch bewusst vorher im Laden kaufen ...

Der Alk wird gerne verharmlost, einige kennen sicher auch seine Schattenseiten und wenn einer ersteinmal da drin hängt ist das ein ganz böses Zeug und steht für mich auf einer Stufe mit anderen harten Drogen ....
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