Hallo,

Wie löst Ihr das folgende Problem?

Grundsätzlich: Von wem lasst Ihr bei DHL Paketen die Ausfuhranmeldungen erstellen falls erforderlich? Kosten? Empfehlungen währen interessant.

Und nun das Problem:
Es ist eine Ausfuhranmeldung erforderlich (Wert EUR 1500), aber der Empfänger möchte in diesem Fall unbedingt, das der Warenwert für seinen Import mit nur EUR 100,00 deklariert wird. Das passt ja so gar nicht zusammen. Wenn ich nachgeben würde und den Wert zu niedrig ansetze erspare ich mir auch die Ausfuhranmeldung, aber dann bekomme ich doch früher oder später Ärger mit dem Finanzamt bei einer Prüfung, oder? Ehrlich gesagt mag ich solche Kunden gar nicht und versuche solche wenn es irgendwie geht gar nicht zu beliefern, aber vielleicht könnt ihr mal schreiben wie ihr damit umgeht, das Problem dürfte ja häufig vorkommen.

Es wird grundsätzlich der Betrag angegeben der fällig ist, Umsatzsteuerbetrug kann machen wer will aber ich nicht.
Der Kunde will sich die Steuer sparen und du sollst im Falle der Fälle der Depp sein.
Ausfuhranmeldungen mache ich selbst wenn nötig. Ist aber bisher nur 3 Mal vorgekommen.

Tigerlord hat geschrieben: ↑24. Mär 2024 13:49 Es ist eine Ausfuhranmeldung erforderlich (Wert EUR 1500), aber der Empfänger möchte in diesem Fall unbedingt, dass der Warenwert für seinen Import mit nur EUR 100,00 deklariert wird.

So etwas ist sowohl im In- als auch Ausland Steuerhinterziehung. Du bist verpflichtet, Wertangaben gegenüber dem Zoll wahrheitsgemäß zu machen, dabei reichen unrichtige oder unvollständige Angaben bereits für den Anfangsverdacht der Steuerhinterziehung. Es gibt ja auch einen Grund, warum die Dinger unterschrieben werden müssen.

Jetzt könnte man meinen, dass das doch eher ein Thema im Zielland ist – das mag sein. Dabei gilt es aber zu berücksichtigen, dass diese Ausfuhranmeldungen eine wichtige Datenquelle für das Statistische Bundesamt darstellen und § 15 BStatG dich verpflichtet, Auskünfte wahrheitsgemäß und vollständig zu machen, und auch diese Behörde kann Bußgelder verhängen. Ein schneller Weg, auffällig zu werden, ist ständig Korrekturmeldungen via ATLAS zu generieren .

Kurzum: Ist doch nur eine Frage der Zeit, bis dein Kunde mit seinem Geschäftsgebaren in seinem Heimatland auf die Schnauze fliegt – zumal wenn er es auch noch offenherzig via E-Mail kommuniziert. Und dann bist du da wegen Beihilfe mit drin, weil es aus den Unterlagen auch noch schön hervorgeht. Dass es in vielen Ländern keine Verjährung gibt, ist bei der Ein- und Durchreise dann auch viele Jahre später misslich – ich sage nur USA.

Zu niedrig deklarieren ist nicht erlaubt. Damit verstößt Du gegen die Zollvorschriften und hast auch keinen gültigen Ausfuhrnachweis und somit auch keine USt.-Befreiung. Bei einer Prüfung hast Du dann den Ärger. Ausserdem ist es Beihilfe zur Steuerhinterziehung im Ausland, da der Empfänger ja Abgaben spart.

Zudem wird das Paket vermutlich höher versichert, was diesen 100EUR wiedersprechen würde und wäre wahrscheinlich im Versicherungsfall ein Problem?

Ich denke solchen Kunden ist gar nicht bewusst, das es keinen Ersatz bei einem Transportschaden geben kann, wen man den Wert zu niedrig ansetzt.

Könnte jemand auch meine andere Frage beantworten

"Von wem lasst Ihr bei DHL Paketen die Ausfuhranmeldungen erstellen falls erforderlich? Kosten? Empfehlungen währen interessant. "

z.B. Zollfix? Ausfuhranmeldung EUR 45,00, Einfuhranmeldung EUR 120,00. Ich zahle aber bei meiner Spedition für die Einfuhranmeldung nur die Hälfte. Daher frage ich mich, ob es für die Ausfuhranmeldung auch bessere / günstigere Anbieter gibt.

Wenn Du eine EORI Nummer hast, erstellst Du mit IAA Plus eine Ausfuhranmeldung kostenlos. In die Thematik muss mann sich aber einarbeiten.

Ja eben, das ist wie "Ich könnte meinen Onlineshop auch kostenlos erstellen, wenn ich Programmierer wäre.. Für 1 Ausfuhranmeldung pro Monat kann ich mich aber nicht auch noch in diesem Thema weiterbilden. Auch wenn EORI und Grundkenntnisse vorhanden sind, ist das denke ich für eine kleine Firma keine Option.

Wir machen die Ausfuhranmeldungen über ein lokales Verzollungsbüro für 30,- Euro + MWSt.

Prüfen tut nicht nur das Finanzamt, sondern - insbesondere wenn sich die Exporte und oder Importe häufen - also bei uns "normalen" Händlern eher die Importe - dann steht auch mal gerne der deutsche Zoll für die Prüfung aller Zollangelegenheiten vor der Tür.

Und der zieht sich aus den elektronisch bereitgestellten Rechnungsdaten dann mal schnell alle Exporte ab 1.000,- Euro Rechnungswert und lässt sich die Nachweise hierzu vorlegen.