Da ich alle meine bisherigen PCs tatsächlich noch habe , habe ich´s noch nie gemacht und weiß nicht wie: ich müsste tatsächlich mal einen überflüssigen Tower-PC entsorgen, den ich beruflich genutzt habe und möchte nicht, dass irgendwer irgendwo auf diesem Planeten die Daten wieder sichtbar machen kann.

Was ist denn da die sinnvollste Vorgehensweise?

Hallo, Festplatte ausbauen und dann einmal mit einem Bohrer senkrecht durchs Gehäuse bohren.

Bin mal gespannt, was noch für Vorschläge kommen...

Danke Dir schonmal - das bekomm ich vermutlich hin, wenn mein Mann mir hilft.

Was mache ich dann mit den Überresten? Kann/soll/darf ich die Festplatte in den Hausmüll werfen (zwecks Verbrennung) und macht es dann Sinn den Towerkorpus zum Wertstoffhof zu bringen oder soll beides zum Wertstoffhof oder ganz anders?

Ausbauen und grossem Hammer Gehäuse zerbeulen.

Software-mäßig per Tool ("sicheres Löschen"): Bei alten Platten kann das lange dauern.
Ausreichend physische Beschädigung wie von Crassiflo z.B. vorgeschlagen.
Es gibt aber auch wie für Papiervernichtung zertifizierte Dienstleister, die das übernehmen. Kostet auch nicht die Welt.

online-beobachter hat geschrieben: ↑25. Feb 2024 11:24 Ausbauen und grossem Hammer Gehäuse zerbeulen.

Das würde mir bei meinen eigenen Daten nicht ausreichen. Natürlich ist es unwahrscheinlich, dass jemand mit alten Festplatten vom Wertstoffhof noch was anfängt, aber Gehäuse und Elektronik halten bei Festplatten nicht die Daten.
Das Durchbohren der Scheiben macht die Platten für "Normalsterbliche" unzugänglich.

Vio hat geschrieben: ↑25. Feb 2024 11:24 Was mache ich dann mit den Überresten? Kann/soll/darf ich die Festplatte in den Hausmüll werfen (zwecks Verbrennung) und macht es dann Sinn den Towerkorpus zum Wertstoffhof zu bringen oder soll beides zum Wertstoffhof oder ganz anders?

Elektroschrott ist alles, auch einzelne Platten. Egal ob beschädigt oder nicht. Hier bei uns könnte ich das kostenlos einfach entsorgen. Ich denke, das ist in den meisten Gemeinden so.
In den Hausmüll gehören Festplatten nicht.

Vio hat geschrieben: ↑25. Feb 2024 11:24 ...das bekomm ich vermutlich hin, wenn mein Mann mir hilft.

Bei Tower-PCs erkennt man Festplatten sehr leicht. Meist braucht man für alles nur einen Kreuzschlitz. Wenn Du die Geräte ohnehin entsorgen willst, kann man im Zweifel ja auch ein wenig Gewalt anwenden, wenn es irgendwo klemmt.

Bei Laptops kann es schwierig sein, an die Platte zu kommen.

Vio hat geschrieben: ↑25. Feb 2024 11:02 Da ich alle meine bisherigen PCs tatsächlich noch habe , habe ich´s noch nie gemacht und weiß nicht wie: Ich müsste tatsächlich mal einen überflüssigen Tower-PC entsorgen, den ich beruflich genutzt habe, und möchte nicht, dass irgendwer irgendwo auf diesem Planeten die Daten wieder sichtbar machen kann.

Was ist denn da die sinnvollste Vorgehensweise?

Ich empfinde dieses mechanische zerstören als Offenbarungseid und unprofessionell. Es ist nicht nötig, Laufwerke mechanisch zu zerstören. Jeder Anwender muss "Herr der Daten" und in der Lage sein, eine Festplatte sicherheitszulöschen.


Ich möchte folgende Vorgehensweise vorschlagen:

Vorab: Wenn die Boot-Partition auf der zu löschenden Platte ist, dann sollte der Rechner nicht von der zu löschenden Festplatte gestartet werden. Also entweder vom USB-Stick starten, oder die Festplatte wird mit in einem anderen Rechner verbunden. Das geht ganz gut mit so Docking-Stationen (exemplarisch https://www.voelkner.de/products/665559 ... ation.html).

Lade dir die Portable-Variante der Kostenlos-Version vom CCleaner herunter (https://www.ccleaner.com/de-de/ccleaner/builds) und gehe dort auf "Extras -> Festplatten Wiper -> Löschen Komplettes Laufwerk -> Komplexes Überschreiben 7×".

Siebenfach komplex überschreiben entspricht den BSI-Empfehlungen und NATO-Standard – mir ist es ein völliges Rätsel, warum einzelne Protagonisten darüber hinaus gehen wollen. Das ist völlig unnötig, man kann eine sicherheitsgelöschte Festplatte bedenkenlos gebraucht weiterverkaufen.

Umgekehrt wird ein Schuh draus:
Wer solch sensible Daten, die größer gleich der Schutzstufe VS-Vertraulich, gemäß § 20 Abs. 4 VSA entsprechen, inne hat, der sollte doch sowieso ein verschlüsseltes Dateisystem (VeraCrypt) verwenden. Dann stellen sich solche Fragen des Sicherheitslöschens überhaupt nicht.

Zusätzlicher Vorteil: Man kann dann auch defekte Festplatten bedenkenlos einschicken.

Danke auch dir, kreien. Ich bin ja eine DAU auf dem Gebiet und hatte aus der oberflächlichen Lektüre von Artikeln und dem Überfliegen von Überschriften mitgenommen, dass sicheres Löschen allein nicht ausreicht/nicht möglich ist.

Vio hat geschrieben: ↑25. Feb 2024 11:02 Da ich alle meine bisherigen PCs tatsächlich noch habe , habe ich´s noch nie gemacht und weiß nicht wie: ich müsste tatsächlich mal einen überflüssigen Tower-PC entsorgen, den ich beruflich genutzt habe und möchte nicht, dass irgendwer irgendwo auf diesem Planeten die Daten wieder sichtbar machen kann.

Was ist denn da die sinnvollste Vorgehensweise?

Einfachste Lösung: Die Festplatte ausbauen und weiter lagern - nur den PC ohne Festplatte entsorgen.

Wenn man die Festplatte selbst entsorgen möchte:
1) sicher löschen wie schon erwähnt. Eventuell muss man aber beim "7x überschreiben" Kompromisse machen, wenn das zu lange dauert (ich würde jetzt nicht einen PC eine Woche laufen lassen nur um eine Festplatte genug oft zu überschreiben)

2) Trotzdem wenn möglich noch 5-10x mit der Standbohrmaschine (wenn vorhanden) durchbohren. Warum? Weil man dem Software-Löschvorgang trauen kann, oder auch nicht trauen kann. Sprich die Software gibt der Festplatte vielleicht den Befehl Sektor x zu überschreiben, die Elektronik der Festplatte macht aber vielleicht etwas anders. Gerade bei modernen SSDs ist die Software sehr "aktiv" und bestimmt wo Daten gespeichert werden, welche Bereiche reserviert bleiben - ich vertraue einer Lösch-Software also nicht zu 100%, dass sie auch alles wie erwartet löschen kann.
Bohren: Standbohrmaschine + Festplatte in einem Schraubstock fixieren ist am sichersten. Augen schützen. Bei einer Handbohrmaschine die Festplatte auch sicher fixieren. Sonst kann die Festplatte rotieren und es kann Verletzungen geben. Auf keinen Fall die Festplatte mit der Hand festhalten wenn man reinbohren möchte.

In Zukunft nur vollständig verschlüsselte Festplatten in PCs verwenden (schon bei der Installation eine verschlüsselte (System-)Festplatte einrichten). Dann ist auch das Entsorgen / Verlieren des Datenträgers unproblematischer.

Ich hab in der Vergangenheit die Festplatte eben aufgeschraubt und die innenliegenden "CDs" einfach in den Papierschredder gestopft (der hat auch eine CD-Schredder Funktion). Ich denke, dass ist sicher

Thomas-G hat geschrieben: ↑25. Feb 2024 20:47 Bohren: Standbohrmaschine + Festplatte in einem Schraubstock fixieren ist am sichersten. Augen schützen. Bei einer Handbohrmaschine die Festplatte auch sicher fixieren. Sonst kann die Festplatte rotieren und es kann Verletzungen geben. Auf keinen Fall die Festplatte mit der Hand festhalten, wenn man reinbohren möchte.

Die Tipps hier, sind für jemanden wie mich, der eine Metallausbildung genießen durfte, von großem Unterhaltungswert. Ich könnte noch einen Doppelschleifbock anführen, mit etwas Geduld lassen sich nicht nur verbotene Gegenstände, sondern auch Massenspeicher pulverisieren. Bitte Schutzbrille tragen und Werkstückauflage regelmäßig nachstellen.

Übrigens, der Vollständigkeit halber: Anders als in zahlreichen YouTube-Laien-Videos gefährlich falsch dargestellt, es werden in der Nähe von rotierenden Teilen keine Handschuhe getragen – auch nicht am Schleifbock, vgl. https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/29206.

Zurück zum Thema: Der Vorschlag, die HDD noch ein paar Jahre im Schrank reifen zu lassen, ist einer der Besten. Wie oft ist mir das passiert, dass vermeintlich gesicherte Daten durchgerutscht sind oder irgendein Backup überhaupt nicht lesbar ist.

-....oder einfach ein- oder mehrfach durchbohren. 100%ig sicher, einfach und schnell.
Gern warte ich auf weitere illustre Vorschläge.

Datenkompression:

Wenn man weit in die Vergangenheit zurückblickt, gab es hier auch einen Nutzer der ungebetene Tiere aus dem Garten sprengen wollte. Eventuell gibt es Zündler, die so ein Ding gerne hochjagen möchten

Ansonsten, wirklich die Platten ausbauen, den Rest entsorgen. Die alten Rechner nochmal lauffähig zu kriegen und dann die Dinger via der Rechner irgendwie überschreiben zu lassen, halte ich für übertriebene Liebesmühe - und das Argument von Kreien ist nicht von der Hand zu weisen.

In London gibt´s einen (da war das glaube ich, oder gab es) der ewig darum stritt, eine Festplatte aus der Müllhalde ausgraben zu dürfen, weil da Bitcoins drauf waren.

Edit: Ich habe einmal in einem Rechtsstreit genau eine eMail gebraucht, diese aber nicht mehr finden können. Ich wusste genau, dass die da war, aber entweder war die Platte kaputt (1x passiert) oder ich habe sie per mehrfacher Überschreibung gelöscht (auch 1x passiert).

kreien hat geschrieben: ↑25. Feb 2024 21:45 Übrigens, der Vollständigkeit halber: Anders als in zahlreichen YouTube-Laien-Videos gefährlich falsch dargestellt, es werden in der Nähe von rotierenden Teilen keine Handschuhe getragen – auch nicht am Schleifbock, vgl. https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/29206.

Wir hatten hier schonmal einen üblen Unfall, weil jemand Handschuhe beim Bedienen der Bohrmarschine trug :-/


zur Datenlöschung: Ich habe mich bisher höchstens mechanisch die Auslesung von Daten erschwert. Mit einem Hammer und viel Schwung (und ohne Schutzbrille oder Handschuhe) ein paar Schläge auf die Datenträger (oder bei Smartphones: auf das Gerät).
Bisher hat das gereicht, ich bin noch nicht mit meinen Urlaubsbildern erpresst worden.

Thomas-G hat geschrieben: ↑25. Feb 2024 20:47 Einfachste Lösung: Die Festplatte ausbauen und weiter lagern - nur den PC ohne Festplatte entsorgen.

Ich nehme Lösung D.

Hab sogar schon eine Platte hier liegen, die ich so konserviert habe (da war mir der Tower wegen Wollmäusen beinahe abgeraucht und ein Fachmensch hat mir die Platte in so ein Dings mit USB-Anschluß eingebaut) - hatte ich überhaupt nicht mehr auf dem Schirm.

Allerbesten Dank - es kann so einfach sein.

@ Technokrat
(@ Tiere sprengen) Irgendwas klingelt da bei mir bzgl. Topic und Threadersteller. Es waren Maulwürfe, oder?

kreien hat geschrieben: ↑25. Feb 2024 21:45

Thomas-G hat geschrieben: ↑25. Feb 2024 20:47 Bohren: Standbohrmaschine + Festplatte in einem Schraubstock fixieren ist am sichersten. Augen schützen. Bei einer Handbohrmaschine die Festplatte auch sicher fixieren. Sonst kann die Festplatte rotieren und es kann Verletzungen geben. Auf keinen Fall die Festplatte mit der Hand festhalten, wenn man reinbohren möchte.

Die Tipps hier, sind für jemanden wie mich, der eine Metallausbildung genießen durfte, von großem Unterhaltungswert. Ich könnte noch einen Doppelschleifbock anführen, mit etwas Geduld lassen sich nicht nur verbotene Gegenstände, sondern auch Massenspeicher pulverisieren. Bitte Schutzbrille tragen und Werkstückauflage regelmäßig nachstellen.

Übrigens, der Vollständigkeit halber: Anders als in zahlreichen YouTube-Laien-Videos gefährlich falsch dargestellt, es werden in der Nähe von rotierenden Teilen keine Handschuhe getragen

Ich hatte auch mal so eine Ausbildung

Inwieweit meine "Bohranleitung" für Unterhaltungswert sorgt weiß ich nicht. Zu Handschuhen habe ich nichts geschrieben - natürlich soll man keine tragen.

Festplatten durchbohren habe ich schon öfters gemacht, funktioniert so wie ich es beschrieben habe. Ist aber wohl nur praktikabel wenn man eine Standbohrmaschine griffbereit hat, und wenn man Freude an der physischen Zerstörung von Datenträgern hat.

Sind eure Festplatte nicht verschlüsselt? Bei uns ist alles Bitlocker verschlüsselt, d.h. eigentlich reicht ausbauen weil dann der TPM Chip fehlt für die Entschlüsselung.

Das ist eigentlich auch der sicherste Weg wenn man Festplatten hat: Einfach ne Vollverschlüsselung vor dem Entsorgen machen, dann ist auch wirklich jeder Speicherplatz überschrieben.