Gibt eine Beitragsanpassung meiner PKV zum 01.03. Da kam dann ein Brief mit dem neuen Beitrag zusammen mit alternativen Tarifoptionen.

Ich könnte in einen Tarif wechseln der mit meinem derzeitigen von der Leistung identisch ist. Der Beitrag würde im Jahr um 1800 EUR sinken. Dafür würde meine jährliche maximale Zuzahlung von 100 auf 1000 EUR steigen.

Da mach ich ja selbst bei Inanspruchnahme 900 EUR Gewinn. Wo könnte hier der Haken sein?

Ich denke der Gedankengang wird folgender sein:

bei kleiner Zuzahlung geht man öfter zum Arzt, bei höherer Zuzahlung überlegt man sich, ob man wegen Schnupfen hingeht (bzw. zahlt die Rechnung ohnehin selbst ohne Einreichung, damit man die Rückzahlung ggf. erhält).

Ich hatte letztes Jahr intensiv PKV-Tarife verglichen und die mit geringer Zuzahlung waren am Ende immer deutlich teurer.

Wunder mich halt schon etwas. Mein Tarif würde von 350 EUR auf 198 EUR sinken.

Ist halt ein Grund-Tarif auf GKV Niveau ohne Chefarztbehandlung und Einzelzimmer.

(Bei Chefarztbehandlung muss ich immer lachen, das ist vermutlich so wie wenn jemand bei mir im Shop eine Chef-Verpackung buchen würde, damit ich ihm sein Paket selbst packe. Würde dann 3 mal so lange dauern, vermutlich pack ich noch das falsche ein, vertausche die Sendungsaufkleber und unterwegs läuft dann alles aus.)

Ich würde noch bei einem unabhängigen Berater nachfragen oder mir zumindest schriftlich von der Versicherung bestätigen lassen, dass du durch den neuen Vertrag keine Verschlechterung hast. Eventuell ändern sich damit Versicherungsbedingungen auf die Aktuellen, die vermutlich für dich ungünstiger sind als die deines alten Vertrags. Was passiert z.B. mit deinen Altersrückstellungen im alten Vertrag, werden die 1:1 übernommen und werden die mit der gleichen Verzinsung fortgeführt? Bei der Verzinsung der Altersrückstellungen könnte z.B. der Gewinn für die Versicherung liegen, wenn sie dich zu einem neuen Vertrag überreden. Je nach alter deines Vertrags wird die Verzinsung noch recht hoch sein. Das würde dann zu höheren Beiträgen im Alter führen.

je nach alter deines Vertrags wird die Verzinsung noch recht hoch sein. Das würde dann zu höheren Beiträgen im Alter führen.

Ja, das war auch irgendwie meine Befürchtung. Das ich jetzt in die höhere Zuzahlung wechsle und dann steigen die Beiträge plötzlich wie blöd für den Tarif und in 5 Jahren zahl ich dann genauso viel nur mit mehr Zuzahlung.

Lass dich bei der Verbraucherzentrale beraten, bevor Du was unterschreibst.

Das muss irgendwo einen Haken haben.

Eine PKV hat doch eingebaute Boni für Gesunde bzw. Selbstzahler von Kleinkram. Also z.B. 3 Monate Beitragserstattung am Jahresende. Die würde sich jetzt natürlich auch verringern.

Und richtig, rechne mit je 20% Beitragserhöhung für die kommenden 3 Jahre. Laß Dir mal die Beitragshistorie der letzten Jahre des neuen Tarifs geben. Den gibt es vermutlich noch nicht lange und hat damit viele Jungspunde, welche mit günstigen Tarifen geworden worden sind. Das zieht dann irgendwann automatisch an.

Trotzdem ist die Nummer bzw. das Angebot recht ungewöhnlich.

Auch nicht zu vergessen: Der höhere Beitrag lässt sich steuerlich geltend machen, die Selbstbeteiligung nicht.

Doch doch, die Selbstbeteiligung kann man als außergewöhnliche Belastung absetzen, den Beitrag als Sonderausgaben.

Aber bei den außergewöhnlichen Belastungen ist ne zumutbare Belastung abzuziehen und bei den Sonderausgaben sind ggf. die Beiträge, die über die Basisabsicherung hinaus gehen nicht abziehbar.