@Technokrat.
Für die Frage ob Handlungsbedarf besteht, ist aber nicht nur die Eintrittswahrscheinlichkeit ausschlaggebend.
Nehmen wir z.B. die Frage ob mir das Lager abbrennt. Eintrittswahrscheinlichkeit sehr niedrig. Wirtschaftliche Folgen ohne Absicherung: Hoch bis existenzbedrohend. Ergo: Prüfen ob es eine Möglichkeit einer Absicherung gibt, deren Kosten zum Risiko und Schaden im Verhältnis stehen: Gibt es - also Feuerversicherung/Betriebsinhaltsversicherung abschließen.
So seh ich das hier auch: Eintrittswahrscheinlichkeit zumindest noch niedrig - tendenz aber steigend: Wirtschaftliche Folgen einer zwei bis dreiwöchigen Betriebsunterbrechung: vermutlich nicht existenzbedrohend aber hoch.
Also gilt hier auch: Prüfen, ob es eine Möglichkeit einer Absicherung gibt, deren Kosten zum Risiko und möglichen Schaden im Verhältnis steht.
Um den Betrieb am Laufen zu halten brauche ich nur einen einzigen Mitarbeiter, der die Betriebsabläufe kennt und vor Ort ist und ansonsten kann ich jeden x-beliebigen von der Straße an den Packtisch stellen.
Mögliche Lösung also: Ein oder zwei Notebooks kaufen und ein oder zwei Büro-Mitarbeiter als Reserve ins Home-Office schicken. Oder selbst Home-Office machen.
Ob ich das mache, entscheide ich Anfang nächste Woche. Im Moment warte ich erstmal noch ab wie sich die Fallzahlen entwickeln.
Krisenvorsorge
Re: Krisenvorsorge
Ich teile deine Einschätzung, glaube aber, dass es keine Zeit mehr hat, zu warten.
Wenn ein Krankheitsfall auftritt, wird doch vermutlich nur von der Quarantäne ausgenommen, wer die letzte 2 Wochen weg war. Und der Zeitraum ab Montag zwei Wochen ist in meinen Augen noch mit deutlich mehr Unsicherheit behaftet als der ab gestern zwei Wochen bzw. ab heute zwei Wochen, sofern heute schon alle in deiner Firma eingetrudelt sind.
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Re: Krisenvorsorge
@ Koshop vielen Dank für Deine gerne gelesene Einschätzung.
Prinzipiell teile ich sie, sehe Dich allerdings in einer ganz anderen Liga. Bis vor ein paar Tagen habe ich ja noch als One-Man-Show volles Risiko gefahren. Fahr da mal gegen einen Baum, oder hab einen überraschenden Krankenhausaufenthalt (letzteres hatte ich, meine Frau hat von 0 - 100 die Abwicklung gelernt und wir eine jenseits Telefonrechnung Das ginge heute so gar nicht mehr).
Ich finde das nur vernünftig, das Risiko zu verteilen - ich in meinem Gebimse habe nicht allzuviel Stellen, die ich verteilen könnte. Die Aushilfe hat nun - eigentlich viel zu früh - nen Schlüssel bekommen, weil ich mir in den Hintern beißen würde, wenn sie nicht rein kann - und ich Zuhause nicht raus. Allerdings habe ich bei dem Schlüssel auch kein schlechtes Gefühl, weil ich da einen absoluten Glücksgriff habe, der mit Karma eigentlich nicht zu erklären ist Ob das was bringt mit dem Schlüssel ist ja auch fraglich, wir werden es sehen.
Prinzipiell teile ich sie, sehe Dich allerdings in einer ganz anderen Liga. Bis vor ein paar Tagen habe ich ja noch als One-Man-Show volles Risiko gefahren. Fahr da mal gegen einen Baum, oder hab einen überraschenden Krankenhausaufenthalt (letzteres hatte ich, meine Frau hat von 0 - 100 die Abwicklung gelernt und wir eine jenseits Telefonrechnung Das ginge heute so gar nicht mehr).
Ich finde das nur vernünftig, das Risiko zu verteilen - ich in meinem Gebimse habe nicht allzuviel Stellen, die ich verteilen könnte. Die Aushilfe hat nun - eigentlich viel zu früh - nen Schlüssel bekommen, weil ich mir in den Hintern beißen würde, wenn sie nicht rein kann - und ich Zuhause nicht raus. Allerdings habe ich bei dem Schlüssel auch kein schlechtes Gefühl, weil ich da einen absoluten Glücksgriff habe, der mit Karma eigentlich nicht zu erklären ist Ob das was bringt mit dem Schlüssel ist ja auch fraglich, wir werden es sehen.
Re: Krisenvorsorge
Ja, habe ich mir vor 2 Wochen schon überlegt.
Ergebnis: Alle Büro-Mitarbeiter können ohne großen Aufwand aus dem Home-Office arbeiten.
Nur für das Lager gibts naturgemäß keine perfekte Lösung. Da sollten schon minimum 1-2 Mitarbeiter vorhanden sein, damit das Nötigste läuft.
Ein Teil des Sortiments könnte noch per Dropshipping gehen.
Ich stelle mir die Frage, ob ich die Leute vorsorglich ins Homeoffice schicke, oder erst wenn es ernst oder noch ernster wird.
Habe ich erwähnt, das Heinsberg mein Nachbarkreis ist?
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Re: Krisenvorsorge
Zum eigentlichen Thema "Vorsorge" kann ich gute Dinge melden:
in der Eifel ist noch Niemand verhungert und die örtlichen Märkte werden weiterhin gut bestückt.
War eben im REWE: Es fehlen nur ein paar billige Eigenmarken-Dinge wie Mehl, 0,45€ Nudeln und ein paar Sorten Konserven.
Im Moment schiebt eine große Anzahl Nachräumkräfte aber palettenweise Zeug nach und sogar Desinfektionsspray für unter 2€ oder Hygienetücher sind seit wenigen Minuten wieder erhältlich. Entweder hatten die noch Lagerbestände, oder die Produktion wurde inzwischen kräftig hochgefahren, auf jeden Fall sieht es fast wieder normal aus, sogar bei den heiß begehrten "Wucherangebots-Artikeln".
in der Eifel ist noch Niemand verhungert und die örtlichen Märkte werden weiterhin gut bestückt.
War eben im REWE: Es fehlen nur ein paar billige Eigenmarken-Dinge wie Mehl, 0,45€ Nudeln und ein paar Sorten Konserven.
Im Moment schiebt eine große Anzahl Nachräumkräfte aber palettenweise Zeug nach und sogar Desinfektionsspray für unter 2€ oder Hygienetücher sind seit wenigen Minuten wieder erhältlich. Entweder hatten die noch Lagerbestände, oder die Produktion wurde inzwischen kräftig hochgefahren, auf jeden Fall sieht es fast wieder normal aus, sogar bei den heiß begehrten "Wucherangebots-Artikeln".
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Re: Krisenvorsorge
Das weiß man sicher erst in ein paar hundert Jahren, wenn sich mal wieder ein paar Archäologen in das Gebiet verirren und dann die armen Corona-Hamsterkauf Opfer finden, festgekrallt an einer vollen Raviolidose die sie nicht aufbekommen haben.in der Eifel ist noch Niemand verhungert
Re: Krisenvorsorge
koshop hat geschrieben: ↑6. Mär 2020 14:59Das weiß man sicher erst in ein paar hundert Jahren, wenn sich mal wieder ein paar Archäologen in das Gebiet verirren und dann die armen Corona-Hamsterkauf Opfer finden, festgekrallt an einer vollen Raviolidose die sie nicht aufbekommen haben.in der Eifel ist noch Niemand verhungert
Re: Krisenvorsorge
In einem Land, in dem im vorigen Monat das 10jährige inländische Bestehen des Aldi gefeiert wurde - Ungarn. Ich weiss noch, was wir uns gefreut haben, als endlich ein Aldi hier eröffnet wurde.
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Re: Krisenvorsorge
war heute bei einem meiner Großhändler, wo ich ab und an was hole. Der hatte doch tatsächlich noch massig FFP2 Masken
pro 10.000€ Vorjahresumsatz bei ihm, kann man eine Packung Masken (12 Stk) zum Preis von 6,00€ kaufen. +60 Masken für mich
ich werde das mal in 4 Wochen adaptieren und pro 10k Umsatz bei mir, gibt es dann 1 Maske gratis dazu
pro 10.000€ Vorjahresumsatz bei ihm, kann man eine Packung Masken (12 Stk) zum Preis von 6,00€ kaufen. +60 Masken für mich
ich werde das mal in 4 Wochen adaptieren und pro 10k Umsatz bei mir, gibt es dann 1 Maske gratis dazu
auch 'ne blinde Katze findet mal ne tote Maus!
Re: Krisenvorsorge
Wir haben jetzt im Nachbardorf (3km) den ersten Corona Fall. Die junge Frau kam am 01.03 mit einer 50 köpfigen Busreisegruppe aus dem Südtriol Skiurlaub zurück, es dürften also wahrscheinlich noch mehrere Fälle in unserer Gegend folgen.
Da macht man sich schon Gedanken. Ich habe ja das Geschäftsgebäude auf dem gleichen Grundstück wie das Wohnhaus. Im hypotetischen Falle einer angeordneten Quarantäne wäre also wohl auch das Geschäft betroffen. Jetzt mal ganz ernst gemeint, wie würdet ihr im Ernstfall einer Betriebsschließung wegen Quarantäne das nach außen kommunizieren? Ein Banner im Shop "Wegen Quarantäne geschlossen" dürfte ja wirtschaftlich gesehen ein ziemliches Supergau sein, sowas bleibt bei den Kunden hängen.
Vor dem Virus an sich habe ich jetzt weniger Angst aber auch wenn du einen Teil des wirtschaftlichen Schadens bei Quarantäne ersetzt bekommst bleibt doch ein potentieller langfristiger Schaden durch das Quarantäne Stigma.
Da macht man sich schon Gedanken. Ich habe ja das Geschäftsgebäude auf dem gleichen Grundstück wie das Wohnhaus. Im hypotetischen Falle einer angeordneten Quarantäne wäre also wohl auch das Geschäft betroffen. Jetzt mal ganz ernst gemeint, wie würdet ihr im Ernstfall einer Betriebsschließung wegen Quarantäne das nach außen kommunizieren? Ein Banner im Shop "Wegen Quarantäne geschlossen" dürfte ja wirtschaftlich gesehen ein ziemliches Supergau sein, sowas bleibt bei den Kunden hängen.
Vor dem Virus an sich habe ich jetzt weniger Angst aber auch wenn du einen Teil des wirtschaftlichen Schadens bei Quarantäne ersetzt bekommst bleibt doch ein potentieller langfristiger Schaden durch das Quarantäne Stigma.
Lou mi sa.
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Re: Krisenvorsorge
Ich würde auch den Betriebsurlaub verkünden, und offene Bestellungen mit einer ehrlichen Mail stornieren - wahrscheinlich sind die Leute in dem speziellen Fall dann sogar dankbar.
Re: Krisenvorsorge
"Betriebsurlaub".... Ich bin jetzt 18 Jahre Online-Händler, aber Betriebsurlaub hatten wir noch nie... Ich glaube da wären die Kunden doch etwas verwundert.
In dem Fall haben jetzt mal die Plattformhändler einen Vorteil, bei denen merkt niemand wenn die mal für 2 Wochen weg sind.
Bei uns in der näheren Umgebung hat es bis jetzt erwischt: einen Kindergarten, eine Arztpraxis, ein Altenheim, einen Lidl, und einen großen Autozulieferer.
Der Vorteil als Online-Händler ist immerhin der fehlende Publikumsverkehr, das schränkt das Risiko dann doch etwas ein.
In dem Fall haben jetzt mal die Plattformhändler einen Vorteil, bei denen merkt niemand wenn die mal für 2 Wochen weg sind.
Bei uns in der näheren Umgebung hat es bis jetzt erwischt: einen Kindergarten, eine Arztpraxis, ein Altenheim, einen Lidl, und einen großen Autozulieferer.
Der Vorteil als Online-Händler ist immerhin der fehlende Publikumsverkehr, das schränkt das Risiko dann doch etwas ein.
Re: Krisenvorsorge
Mach ich zwei bis drei Mal im Jahr. Funktioniert ohne große Umsatzeinbußen, ist danach aber immer ganz schön stressig.
- Xantiva
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- Land: Deutschland
- Firmenname: Xantiva.de
- Branche: Entwickler, aber auch selber Seller!
- Kontaktdaten:
Re: Krisenvorsorge
Danke, sehr interessant!Europäer hat geschrieben: ↑6. Mär 2020 08:51 Interessanter Podcast mit dem Leiter des Instituts für Virologie der Berliner Charité: Das Coronavirus-Update mit Christian Drosten
mein Bastelshop: basteln-selbermachen.de
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Re: Krisenvorsorge
Kein Wunder 2-3x / Jahr
Wenn es danach stressig ist, muss man danach, nach dem abarbeiten, wohl wieder Urlaub nehmen....
Teufelskreis und teufelszeugs dieses Urlaub.
Mache ich aber auch 2x/ Jahr + hänge paar Tage dran bei Auslandsmessen/Reisen
Re: Krisenvorsorge
Ich war heute in der Stadt und es wird immer schlimmer mit den Hamsterkäufen.
Bin in die Buchhandlung und die hatten schon keinen Kafka mehr. Dachte ich - nehm ich halt was italienisches, aber Umberto Eco war auch aus. Am Ende bin ich mit nem Stephen King vom Vorjahr nach Hause gegangen.
Bin in die Buchhandlung und die hatten schon keinen Kafka mehr. Dachte ich - nehm ich halt was italienisches, aber Umberto Eco war auch aus. Am Ende bin ich mit nem Stephen King vom Vorjahr nach Hause gegangen.
Re: Krisenvorsorge
Ich geh für Klopapier nich in den Supermarkt....danach käme Bildzeitung... und wenn die auch alle ist vielleicht weiche Literatur. Schwere Literatur wär so das letzte Mittel der Wahl
Hier - Münchener Speckgürtel - ist alles problemlos zu bekommen... merklich weniger - aber gibt noch alles.
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