"Als Kritik an der Eröffnung einer weiteren Primark-Filiale in Stuttgart haben sich lokale Läden eine ungewöhnliche Aktion ausgedacht. Kunden des Textildiscounters sollen ihre neu gekaufte Kleidung in einen eigens aufgestellten Container werfen, schlagen die Initiatoren vor. Im Müll wollen die Läden die Kleidung damit aber nicht sehen: Die am Dienstag gesammelten Teile sollten an Bedürftige gehen, hieß es auf der Facebookseite der Veranstalter. Der Kaufbetrag von allen Stücken in der Tonne soll zudem an eine wohltätige Organisation gespendet werden. Hinter der Aktion stehen das „Kaufhaus Mitte“, das vor allem regionale Ware verkauft, und das Café „Mission Coffee“."

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedw ... 42518.html

Bitte?
Ich soll in den Discounter gehen, Klamotten kaufen und diese dann draußen in einen Container schmeissen um meinen Protest auszudrücken?
Habe ich das richtig verstanden?

Wer macht gegen mich mobil, indem er meine Ware kauft, um sie zu hinterher zu verschenken/spenden?

Entweder ist der Bericht nicht korrekt verfasst oder die Leute, die auf die Idee gekommen sind, ticken etwas seltsam.

Rotzeplom hat geschrieben:Bitte?
Ich soll in den Discounter gehen, Klamotten kaufen und diese dann draußen in einen Container schmeissen um meinen Protest auszudrücken?
Habe ich das richtig verstanden?

Tja, ich grüble auch noch. Aber keine Angst: Im Schwabenland schmeißt keiner was weg, was noch gut ist.

Nun ja, man will dann anderweitig den Wert der Artikel nochmal obenauf spenden. Das macht es aber nicht halb so verrückt ....

Kann man bei Primark online bestellen?
Vielleicht sogar am besten über Amazon?

Dann würde ich im bösen Internet kaufen und es direkt in die Tonne liefern lassen.

#kauflokal

Ich war bisher 1x in so einem Primark und frage mich seitdem, weshalb die Leute diesen m.M.n. minderwertigen Kram überhaupt kaufen.

Das dünne Zeug fällt doch beim ersten Waschgang auseinander und verstopft danach das Flusensieb im Trockner?!?

fossi hat geschrieben:Ich war bisher 1x in so einem Primark und frage mich seitdem, weshalb die Leute diesen m.M.n. minderwertigen Kram überhaupt kaufen.

Das dünne Zeug fällt doch beim ersten Waschgang auseinander und verstopft danach das Flusensieb im Trockner?!?

Das Zeug ist so billig, da ist Waschen teurer, als neu kaufen.
Was allerdings mit den Giftstoffen so direkt auf der Haut passiert, scheint den meisten egal zu sein.

fossi hat geschrieben:Ich war bisher 1x in so einem Primark und frage mich seitdem, weshalb die Leute diesen m.M.n. minderwertigen Kram überhaupt kaufen.

Dieses Phänomen tritt verstärkt nur in den Altbundesländern + Berlin auf. Bei den Primarks in den Neubundesländern kommen den Betreibern sicherlich Tränen in die Augen, von den Besucherzahlen her gesehen. In Dresden kommt auch die Hauptkundschaft aus der CZ. Hier gibt es halt kaum verpeilte Türkis und Araber. Ebenso scheint die jugendliche Zielgruppe hier direkt noch ihr Gehirn zu benutzen. Wenn ich aber sehe, wie sich die Kopftücher in Berlin, Frankfurt/Main, Lautern und Mannheim durch die Gänge schieben - ohne Worte. Im Primark Oxford Street vor 10 Jahren, bin ich auch das erste mal mit dem Marketinginstrument, der am Boden liegenden Ware vertraut gemacht worden.

Mein erster und letzter Primark-Besuch war tatsächlich vor einem Jahr in Berlin und die Hütte war voll, als gäbe es dort was kostenlos.

In Bayern gibt es auch keinen!

Beim Gedanken an Primark-Kleidung bilden sich quasi kleine rote Pusteln auf meiner Haut. Widerlicher Laden mit widerlichem Geschäftskonzept.

Ich war nur einmal in einem Primark.
Die Qualität war echt teilweise sehr minderwertig, oft echt dünner Stoff.
Aber wenn ich ehrlich bin, finde ich das Preis-Leis­tungs-Ver­hält­nis besser als bei H&M oder C&A oder...
Klar, das sind die Stoffe teilweise etwas besser aber die Artikel kosten auch mindestens das Doppelte, wenn noch ein Name drauf steht das Dreifache. Und die lassen in den gleichen Billiglohnländern unter schlechtesten Bedingungen fertigen wie Primark.

Primark - unsere Sachen müssen sie nicht waschen, denn Neukauf ist billiger.
Ich verstehe den Kult und die Schlangen bei Neueröffnungen der Klitsche nicht.

Die Qualität der Primark-Klamotten kann locker mit Discounterware a la ALDI & Co. mithalten und liegt deutlich über KiK. Und ALDI hat nicht wirklich einen schlechten Ruf.

Leider gibt es kaum was für Kerle > 180 cm und > 90 kg. Oder anders ausgedrückt, XXXL gibbet auch beim Primark fast gar nicht.

Den schlimmsten Schrott (T-Shirt) lieferte zuletzt der Fan-Shop vom FC St. Pauli. Da hat Persil direkt den Aufdruck entfernt Und es lief sogar bei 40 Grad ein. Und das Zeug ist das Gegenteil von billig.

zum Thema Primark, hier in Wuppertal wurde der größte Verkehrsknotenpunkt gegebüber dem HBF über lange Jahre untertunnelt (incl. Vollsperung der Bundesstraße 7)
Diese Maßnahme hat vielen Einzelhändlern das Genick gebrochen.
Nun ist das Bauvorhaben kurz vor der Finalisierung, statt eines offenen Blicks auf den historischen Bahnhof nebst der historischen Postverwaltung blickt der geneigte Einwohner / Besucher nun auf einen hingeklatschten Primark Kubus, welcher den usprünglichen Blick völlig versperrt.
Nachdem das Scheißteil nicht wirklich gut ankam, wurde es mit Kupferplatten (!!) verkleidet..




"Das Erste, was mir beim Anblick dieses Montrums in den Sinn kam, war: Protzklotz. Ich finde, das trifft den berüchtigten Nagel auf den Kopf: Nach außen einen auf dicke Hose machen, im Innern Schrott verschachern."
Zitat Klaus D. (fand ich passend)

Signatur Capital hat den Unfug zu vertreten, bzw., die bekloppte Stadverwaltung Wuppertal hat diesen Unfug trotz aller Widerstände durchgeboxt. Ist halt wie immer..

Deren Dreck wird in den Übersee Containern heftig begast, da braucht es nicht mal die üblen Chemikalien in der Herstellung in den produzierenden Ländern. Wer ohne Atemschutz einen Geschäftsraum dieses Anbieters betritt, nun ja..
To each his own.

just my 2 cents

hoebag hat geschrieben:Deren Dreck wird in den Übersee Containern heftig begast, da braucht es nicht mal die üblen Chemikalien in der Herstellung in den produzierenden Ländern.

Das und natürlich alle anderen negativen Begleiterscheinungen von Textilproduktion in Billiglohnländern hat natürlich Primark erfunden.

martin_82 hat geschrieben:Ich war nur einmal in einem Primark.
Die Qualität war echt teilweise sehr minderwertig, oft echt dünner Stoff.
Aber wenn ich ehrlich bin, finde ich das Preis-Leis­tungs-Ver­hält­nis besser als bei H&M oder C&A oder...
Klar, das sind die Stoffe teilweise etwas besser aber die Artikel kosten auch mindestens das Doppelte, wenn noch ein Name drauf steht das Dreifache. Und die lassen in den gleichen Billiglohnländern unter schlechtesten Bedingungen fertigen wie Primark.

Es geht ja auch nichtmal unbedingt um Qualität. Es geht darum, dass für ein paar Cent Kostenersparnis Mindeststandards unterlaufen werden.

Dass die in Bangladesh produzieren ist in Ordnung. Einfache manuelle Arbeiten lagert man in Billiglohnländer aus, das ist auch eine Form der Entwicklungshilfe. China hat sich so zur Weltmacht gemausert. Was nicht in Ordnung ist, ist die Art und Weise wie mit den Menschen umgegangen wird. Ein normales Maß an Brandschutz (es muss ja nicht so übertrieben sein wie in Deutschland) kostet nicht die Welt, die Leute könnten normale 40-45 Stunden pro Woche arbeiten, die Produktionsbedingungen könnten so sein, dass man nicht mit 40 wegen der Schadstoffbelastung tot umfällt. Das würde das alles etwas teurer machen, ja. Aber es wäre die Verantwortung von Primark&Co, das durchzusetzen.

wolle hat geschrieben:Aber es wäre die Verantwortung von Primark&Co, das durchzusetzen.

Ich bin ganz bei dir.
Was ich aber etwas befremdlich finde ist, dass das plötzlich scheinbar nur auf Primark zutrifft.
Obwohl man seit Jahren weiß, dass sogar teure Markenhersteller unter schlechtesten Bedingungen und sogar von Kindern produzieren lassen, steht überall der Händler am Pranger, der die billig produzierte Ware am günstigsten an den Mann bringt.

Jens hat geschrieben:Wer macht gegen mich mobil, indem er meine Ware kauft, um sie zu hinterher zu verschenken/spenden?

Entweder ist der Bericht nicht korrekt verfasst oder die Leute, die auf die Idee gekommen sind, ticken etwas seltsam.

ich habe bewegte Bilder dazu gesehen, leider stimmt es genau SO, traurig aber wahr. Das lustige ist, initiator ist ein kleiner "kaufhaus" besitzer.... desweiteren, wer glaubt Arbeiter verdienen mehr, weil das Produkt mehr kostet ist noch armseeliger.