Kalkulationsgrundlage?

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roemerhaardesign
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Kalkulationsgrundlage?

'nabend Gemeinde,

ich hatte heute ein nettes Gespräch mit einer Wirtschaftsprüferin, in deren Verlauf sie auf die Kalkulation im Allgemeinenzu sprechen kam. Das brachte mich zu der Frage, wie im Onlinehandel wohl kalkuliert wird.

Entstehen euere VK-Preise duch:

-Orientierung am Wettbewerb
-eine einfache DB-Rechnung
-eine mehrstufige BD-Rechnung

oder ganz anders?

Ich erwarte natürlich keine konkreten Zahlen, sondern einfach nur allgemeine Aussagen..


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Klaus09
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Re: Kalkulationsgrundlage?

Erst eine (grobe) einfache DB Rechnung, das Feintuning durch Beobachtung der Mitbewerber on und Offline
anickl
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Re: Kalkulationsgrundlage?

Gefühl :-)
roemerhaardesign
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Re: Kalkulationsgrundlage?

anickl hat geschrieben:Gefühl :-)
Ich vermute, wenn Jemand so offen darüber spricht, trifft es eher nicht zu saufen
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fossi
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Re: Kalkulationsgrundlage?

Ich würfel meine Preise aus!
Bei einer 1 gibts Brutto-EK + 10%, bei einer 2 +20% usw.
Bei der 6 darf man nochmal würfeln, die Punkte zusammenzählen und bekommt so Artikel mit höherer Marge. :)


Ernsthaft: es kommt auf den einzelnen Artikel an!
Eine globale Formel würde bei mir nie funktionieren.

Mit einem fertigen Stecker für 50 Cent EK kann ich sicher einen anderen Aufschlag wählen, als bei 3m großen Flachbildschirmen.
Alleine die Ermittlung des echten Einkaufspreises inkl. Nebenkosten variiert.
Manche Artikel kommen fix&versandfertig portofrei vom Großhandel, andere wiederrum müssen erst zeitaufwändig produziert / umgepackt werden, benötigen zusätzlichen Verpackaufwand, nehmen viel Lagerfläche weg, etc. .

Versuche zwar immer einen ungefähren Schnitt zu halten, aber spätestens nach einer Preisanpassung an die Mitbewerber oder aufgrund zu gutem / schlechten Abverkauf kommen am Ende die verschiedenste Aufschläge raus.
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Scienceticker
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Re: Kalkulationsgrundlage?

In der Regel UVP, manchmal auch drüber. Konkurrenzpreise interessierten mich früher rein informativ, heute gucke ich sie nicht mehr an.
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fossi
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Re: Kalkulationsgrundlage?

UVP als Richtwert funktioniert aber nur, wenn man überhaupt welche hat.
In meinem Bereich sind UVP vollkommen unüblich, da regelt der Markt den Preis.
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Scienceticker
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Re: Kalkulationsgrundlage?

fossi hat geschrieben:UVP als Richtwert funktioniert aber nur, wenn man überhaupt welche hat.
In meinem Bereich sind UVP vollkommen unüblich, da regelt der Markt den Preis.
Klar.

Bei Spielzeug lautet der Richtwert meistens "EK mal 2".
norwayfishing

Re: Kalkulationsgrundlage?

Ganz grob kenn ich es von diversen Anbietern so:

Alleinstellungsmerkmal bzw. Eigenmarke -> EK*3
Normale Handelsware 0-300 EUR -> EK*2
Normale Handelsware 300 EUR+ -> EK*1,7
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Ach
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Re: Kalkulationsgrundlage?

Wir orientieren uns am erlösbaren Rohgewinn.

In den Fällen, in denen wir online tätig sind:
"Günstigster Ebay-Preis abzüglich ca. 1 Euro"

In anderen Geschäftsbereichen kalkulieren wir deutlich anders. Von mehrstufiger Deckungsbeitragsrechnung halte ich nichts.
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Re: Kalkulationsgrundlage?

Mich interessiert in erster Linie was bleibt nach Abzug von Plattformgebühren und Versand übrig.

- jeder Artikel wird jeweils einzeln betrachtet
- dabei werden die Preise der Mitbewerber berücksichtigt
- Schnelldreher werden anders kalkuliert

wir haben einen Kostenblock - dieser sollte jeden Monat überschritten werden
was bringt mir die ganze Kalkulation - wenn ich das Lager voll habe und mich mit einer beschissenen Liquidität in Nirwana schieße....
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knoge
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Re: Kalkulationsgrundlage?

- mehrstufe Deckungsbeitragsrechnung
Lou mi sa.
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koshop
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Re: Kalkulationsgrundlage?

Ich verkauf einfach grundsätzlich zur UVP. D.h. meine Kalkulation mache ich wenn ich Ware neu aufnehme. Ich schau mir den EK an, die UVP und wenn die Marge stimmt dann nehm ichs auf, wenn nicht dann nicht.
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degraf
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Re: Kalkulationsgrundlage?

Ach hat geschrieben: In den Fällen, in denen wir online tätig sind:
"Günstigster Ebay-Preis abzüglich ca. 1 Euro"
Eine wirklich wirtschaftlich ausgeklügelte Berechnungsgrundlage, von der jeder noch etwas lernen kann.
norwayfishing

Re: Kalkulationsgrundlage?

degraf hat geschrieben:
Ach hat geschrieben: In den Fällen, in denen wir online tätig sind:
"Günstigster Ebay-Preis abzüglich ca. 1 Euro"
Eine wirklich wirtschaftlich ausgeklügelte Berechnungsgrundlage, von der jeder noch etwas lernen kann.
Spannend wirds dann wenn zwei solche Strategen aufeinander treffen.
wolle
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Re: Kalkulationsgrundlage?

Interessanter Thread. Ich empfehle jedem, einfach mal das Buch hier zu lesen:
http://www.amazon.de/Preisheiten-Alles- ... reisheiten

Eine Deckungsbeitragskalkulation etc ist in der Regel für Händler völlig ungeeignet, um den richtigen Preis zu finden (ich bleib jetzt einfach mal beim Regelfall und such nicht die hunderste Rückausnahme): Wenn Ihr ein Produkt für 11,50 kauft, laut Kalkulation müsst ihr es für 26 verkaufen und der Marktpreis ist 29: Verkauft ihr dann für 26? Oder doch eher für 29 oder 28,50?

Die kostenseitige Kalkulation ist i.d.R. nur geeignet um zu entscheiden, ob man das Produkt überhaupt verkauft oder nicht. Wenn die Kosten so hoch sind, dass man über dem Marktpreis liegen müsste, dann macht es keinen Sinn.

Ich orientiere mich ausschließlich am Markt. Mit Kosten argumentiere ich nur, wenn mich jemand fragt, warum wir die Preise erhöht haben. "Allgemeine Kostensteigerung" hört sich einfach besser an als "weil ichs kann".
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degraf
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Re: Kalkulationsgrundlage?

Dank für den Tipp, ist notiert.
Gibt es auch außerhalb von Amazon, z.B.:
http://www.booklooker.de/app/detail.php ... ediaType=0
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knoge
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Re: Kalkulationsgrundlage?

wolle hat geschrieben: Eine Deckungsbeitragskalkulation etc ist in der Regel für Händler völlig ungeeignet, um den richtigen Preis zu finden (ich bleib jetzt einfach mal beim Regelfall und such nicht die hunderste Rückausnahme): Wenn Ihr ein Produkt für 11,50 kauft, laut Kalkulation müsst ihr es für 26 verkaufen und der Marktpreis ist 29: Verkauft ihr dann für 26? Oder doch eher für 29 oder 28,50?

Das mag durchaus sein, so manchem Händler würde es aber mal nicht schaden so eine Rechnung zu machen. Dann würde er nämlich sehen das er so manchen Artikel mit Verlust verkauft. Ich ermittle ja mit dem Deckungsbeitrag nur meinen Mindestpreis. Hab ich einen DB von 26 und der Marktpreis ist 29 wird natürlich nicht für 26 verkauft.

In einem gewissen Produktsortimen treten wir auch als Großhändler auf. D.h. ich weiß ganz genau zu welchen Kondition Händler XY bei mir Ware bestellt hat. Wenn ich dann sehe wie da manche kalkulieren grußelt es mich.
Lou mi sa.
alexhell
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Re: Kalkulationsgrundlage?

Ich bin jetzt kein Händler, aber ich orientiere mich wie wolle auch daran, was ich verlangen kann.

Natürlich mache ich intern immer ne Schattenrechnung, ob ich da vernünftigen Deckungsbeitrag habe. Wenn der durch die Decke geht, reduziere ich das, damit ich meinen Kunden ins Gesicht schauen kann. Wenn der im Rotbereich ist, dann schaue ich, ob da nicht Potential ist. Wenn nicht, dann baue ich die Leistung ab oder wenn das nicht geht, überlege ich mir, ob ich das Produkt quersubventionieren muss/soll.

Bei mir ist es aber oft über die verschiedenen Kunden hinweg eine Mischkalkulation.

Wenn ich den Kunden nicht "mag", erhöhe ich den Preis. Das ist netter als, wir wollen dich nicht. Und wenn er doch kommt, ist es Schmerzensgeld :-)
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Ach
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Re: Kalkulationsgrundlage?

Zum Buch Preisheiten:
Das Buch ist ganz interessant, kann Gedankenanstöße bringen.
Wer aber schon eine gute Kalkulation hat, braucht das Buch nicht mehr unbedingt - mit der Zeit kann er wertvolleres anfangen.
norwayfishing hat geschrieben:
degraf hat geschrieben:
Ach hat geschrieben: In den Fällen, in denen wir online tätig sind:
"Günstigster Ebay-Preis abzüglich ca. 1 Euro"
Eine wirklich wirtschaftlich ausgeklügelte Berechnungsgrundlage, von der jeder noch etwas lernen kann.
Spannend wirds dann wenn zwei solche Strategen aufeinander treffen.
Den Spott könnt ihr euch schenken.
Ich verkaufe online nur, was ich stationär nicht schnell genug loswerde. Wenn andere Strategen drauf einsteigen wollen, nur zu.
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