Scarabaeus hat geschrieben: Bei Arbeitnehmern wird u.a. die EKSt direkt abgeführt. Ähnliches gilt für Kapitalertragssteuern. Eine solche Regelung könnte für die Umsatzsteuer für Transaktionen via Handelsplattformen eingeführt werden. Möglicherweise mit verschiedenen Negativ- oder Positivoptionen. Aber dann wird es wieder bürokratisch.

Amazon beschäftigt inzwischen in D eine grosse Zahl an MA direkt und ermöglicht durch seine bloße Existens wahrscheinlich zigtausend Arbeitsplätze indirekt. Solch einer Macht wird man in D niemals durch ernstafte Vorschriften, in welcher Form auch immer, schaden. Andernfalls hätte es sicher Reaktionen auf den Dieselskandal gegeben oder wir würden vermutlich doch zeitnah aus den Fossilen aussteigen. Was stört es da den amerikanischen Mammutbaum, wenn sich das deutsche Eichhörnchen an ihm reibt?

Aber ich habe kein Studium der Wirtschaft absolviert und kann daher die jeweiligen Konsequenzen gar nicht abschätzen.

Scarabaeus hat geschrieben:

Woody-HH hat geschrieben:Mein Vorschlag: Da die Zahlungsabwicklung über Amazon läuft sind ja die Umsätze auf der Plattform leicht nachzuvollziehen. Also haftet Amazon für die korrekt abgeführte Steuer - wie Amazon die Steuer von den Händlern einkassiert ist deren Problem.
Bei Ebay ist das nicht ganz so einfach, aber im Prinzip auch möglich.

Bei Arbeitnehmern wird u.a. die EKSt direkt abgeführt. Ähnliches gilt für Kapitalertragssteuern. Eine solche Regelung könnte für die Umsatzsteuer für Transaktionen via Handelsplattformen eingeführt werden. Möglicherweise mit verschiedenen Negativ- oder Positivoptionen. Aber dann wird es wieder bürokratisch.

Das einfachste wäre: AMA (als Beispiel) stellt zusammen mit jeder Auszahlung / Monatsabrechnung eine Bescheinigung über abgeführte Umsatzsteuer aus. Diese berücksichtigt der inländische Händler bei seiner Umsatzsteuererklärung.

Was machen wir bei Leuten die Differenzbesteuern ? Dein Vorschlag ist nur für Neuware praktikabel

roemerhaardesign hat geschrieben:
Amazon beschäftigt inzwischen in D eine grosse Zahl an MA direkt und ermöglicht durch seine bloße Existens wahrscheinlich zigtausend Arbeitsplätze indirekt. Solch einer Macht wird man in D niemals durch ernstafte Vorschriften, in welcher Form auch immer, schaden. Andernfalls hätte es sicher Reaktionen auf den Dieselskandal gegeben oder wir würden vermutlich doch zeitnah aus den Fossilen aussteigen. Was stört es da den amerikanischen Mammutbaum, wenn sich das deutsche Eichhörnchen an ihm reibt?

Welche indirekten Arbeitsplätze sollen da vorhanden sein, die bei Wegfall von Amazon auch dran glauben müssten? Der Umsatz der Marketplace Händler würde zu EBay und in eigene Shops wandern.
Sehe hier also wenig bis keine Arbeitsplätze gefährdet, ausser die der Amazon MA.

Dies ist mMn in keiner Form mit Hunderttausenden Arbeitsplätzen in der Industrie zu vergleichen, die eben nicht von jetzt auf gleich umstellen kann auf andere Produkte.

cookie hat geschrieben:
Was machen wir bei Leuten die Differenzbesteuern ? Dein Vorschlag ist nur für Neuware praktikabel

Relevant bei "China-Händlern" ?

wolle hat geschrieben:Naja. Dann registriert sich der Chinese halt umsatzsteuerlich hier oder klaut sich irgendwo eine ID. Das heißt ja immer noch nicht, dass er auch nur dran denkt, hier Umsatzsteuer zu zahlen. Dann wird halt schlicht nicht angemeldet, und wenn es auffällt, dann wird einfach nicht gezahlt.

Zurzeit haben ca. 99,8% der chinesischen Anbieter keine Umsatzsteuerregistrierung.
Wie kann dies überhaupt möglich sein, denn somit ist der Umsatzsteuerbetrug bereits belegt?
Und wie kann es sein, dass Amazon Verkäufer selbst dann nicht sperrt, wenn Kunden darüber informieren, dass der Verkäufer keine (Umsatzsteuer-)Rechnung ausstellt?
Und wie kann es sein, dass Amazon sogar Kundenbewertungen löscht, bei denen der Kunde auf die fehlende Rechnung hinweist?
Wie kann Amazon dies alles mit der Bankenlizenz und den Geldwäschegesetzen vereinbaren?

Aus meiner Sicht, ist hier die Mitverantwortung eindeutig und es sollten strafrechtliche Konsequenzen gegen die Geschäftsführer geprüft und umgesetzt werden.

Ja, natürlich kann sich der Chinese umsatzsteuerlich registrieren, aber dies ist bereits ein erheblicher Aufwand und sehr viele Anbieter (ich denke die große Mehrheit) würden umgehend wegfallen.

Amazon kann sicherlich nicht für falsche Umsatzsteuermeldungen verantwortlich gemacht werden.
Aber die Verifizierung der VAT-ID ist sehr einfach möglich und somit können z.B. zumindest keine falsche VAT-ID genutzt werden.
Und Amazon müsste doch nur monatlich oder quartalsweise die Umsätze den Steuerbehörden zum Abgleich melden, somit würden Steuerbetrüger schnell auffallen.

Amazon müsste dann derartige Anbieter und deren "Marken" auf allen Amazon Plattformen als Konsequenz sperren.
Dann hätte dies wirkliche Auswirkungen auf die Anbieter, denn neue Accounts, neue Marken und der Neuaufbau des Rankings sind sehr zeit- und kostenintensiv.

Insgesamt ist dies alles nicht so schwer umsetzbar, sofern es Amazon und die Politik wirklich wollen.

Und es ist doch immer noch besser, sofern es 0,2% schwarze (chinesische) Schafe als jetzt 99,8% gibt....

Es gibt auch deutsche Händler ohne uid

Relevant:

https://www.wortfilter.de/wp/haftung-de ... k-wirkung/

Im Gegenteil, dadurch würden wohl eher wieder mehr Personen in Lohn und Brot kommen, da nicht wirklcih viele Verkäufer in Deutschland effizienter als Amazon arbeiten werden.

bwrede hat geschrieben:

roemerhaardesign hat geschrieben:
Amazon beschäftigt inzwischen in D eine grosse Zahl an MA direkt und ermöglicht durch seine bloße Existens wahrscheinlich zigtausend Arbeitsplätze indirekt. Solch einer Macht wird man in D niemals durch ernstafte Vorschriften, in welcher Form auch immer, schaden. Andernfalls hätte es sicher Reaktionen auf den Dieselskandal gegeben oder wir würden vermutlich doch zeitnah aus den Fossilen aussteigen. Was stört es da den amerikanischen Mammutbaum, wenn sich das deutsche Eichhörnchen an ihm reibt?

Welche indirekten Arbeitsplätze sollen da vorhanden sein, die bei Wegfall von Amazon auch dran glauben müssten? Der Umsatz der Marketplace Händler würde zu EBay und in eigene Shops wandern.
Sehe hier also wenig bis keine Arbeitsplätze gefährdet, ausser die der Amazon MA.

Dies ist mMn in keiner Form mit Hunderttausenden Arbeitsplätzen in der Industrie zu vergleichen, die eben nicht von jetzt auf gleich umstellen kann auf andere Produkte.

Bei Factoring Dienstleistern "funktioniert" das System bereits bzw. wurde Ihnen die Verantwortung einfach auferlegt. Wenn die Kunden die Umsatzsteuer nicht konform abführen, ist der Dienstleister in der Haftung.

Wir dürfen daher regelmäßig BWA, Ust-Voranmeldung und die Zahlung der Steuer belegen.

Bei Spiegel online ist gestern ein neuer Artikel zu dem Thema erschienen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 81124.html

Ich wäre ja wirklich froh wenn sich in dieser Richtung mal was tun würde.
Ich finde die Idee der Quellensteuer auch gar nicht schlecht bei der Amazon direkt die Umsatzsteuer abführen muss, so sollten Betrüger eigentlich keine Chance mehr haben das zu umgehen.