Hallo zusammen,
folgender Fall. Wir planen ein neues Geschäftsmodell.
Hier soll der Kunde als zusätzliche Serviceleistung einen Paketschein von mir generieren können, um seine Artikel zu mir zu senden.
Ist es jetzt möglich, die Haftung auszuschließen?
Weil ich kann nichts dafür, wenn der Kunde schlecht verpackt.
Oder wenn der Kunde einen Stein rein legt und sagt, ein Zusteller hätte den Artikel entwendet.
Gibt es hier die Möglichkeit die Haftung auf den Kunden zu übertragen?
Oder irgendwelche Alternativen?
Wer haftet beim Versand?
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- Wolkenspiel
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Re: Wer haftet beim Versand?
Wenn der Kunde mit PP bezahlt hat und das Paket bei dir eingetroffen ist, erstattet PP den Betrag. Denen ist das egal, was im Paket war und in welchem Zustand.
Re: Wer haftet beim Versand?
Wir planen ein neues Geschäftsmodell.
Passt schon, mach mal.Ist es jetzt möglich, die Haftung auszuschließen?
Re: Wer haftet beim Versand?
Wenn du beispielsweise einen Service zum Graden von Sammelkarten anbieten willst und die Kunden dir ihre Karten zusenden sollen, dann kannst du die Sache mit der schlechten Verpackung sicher vertraglich regeln. Du könntest beispielsweise vorgeben, dass die Karten auf eine bestimmte Art zu verpacken sind. Kunde verpackt anders => er haftet für den Schaden.
Praktisch würde ich aber drei Herausforderungen sehen:
1. Du wärst Vertragspartner des Paketdienstleisters und müsstest jeden Schaden abwickeln. Viel Ärger.
2. Die Frage des Wertes. Der Kunde sagt: "Das war eine perfekte Karte, 500 EUR!". Der Paketdienstleister sagt: "Die war vorher schon nicht 1a, 20 EUR" oder gar: "Ein bedrucktes Stück Karton, 50 Cent", und dann viel Spaß damit, beide Seiten irgendwie zusammenzubringen. Eine Handelsrechnung, die z.B. DHL gern als Wertnachweis fordert, gibt es ja nicht. Dazu kommen eventuelle Haftungsausschlüsse der Paketdienste für Sammelartikel (https://www.paketda.de/verschicken/geld ... paket.html).
3. Alles müsste dokumentiert werden, am besten per Video aus mehreren Perspektiven: die Sendung, der Öffnungsvorgang, der Inhalt.
Praktisch würde ich aber drei Herausforderungen sehen:
1. Du wärst Vertragspartner des Paketdienstleisters und müsstest jeden Schaden abwickeln. Viel Ärger.
2. Die Frage des Wertes. Der Kunde sagt: "Das war eine perfekte Karte, 500 EUR!". Der Paketdienstleister sagt: "Die war vorher schon nicht 1a, 20 EUR" oder gar: "Ein bedrucktes Stück Karton, 50 Cent", und dann viel Spaß damit, beide Seiten irgendwie zusammenzubringen. Eine Handelsrechnung, die z.B. DHL gern als Wertnachweis fordert, gibt es ja nicht. Dazu kommen eventuelle Haftungsausschlüsse der Paketdienste für Sammelartikel (https://www.paketda.de/verschicken/geld ... paket.html).
3. Alles müsste dokumentiert werden, am besten per Video aus mehreren Perspektiven: die Sendung, der Öffnungsvorgang, der Inhalt.
Re: Wer haftet beim Versand?
fuzzy hat geschrieben: ↑16. Jun 2023 04:39 Wenn du beispielsweise einen Service zum Graden von Sammelkarten anbieten willst und die Kunden dir ihre Karten zusenden sollen, dann kannst du die Sache mit der schlechten Verpackung sicher vertraglich regeln. Du könntest beispielsweise vorgeben, dass die Karten auf eine bestimmte Art zu verpacken sind. Kunde verpackt anders => er haftet für den Schaden.
Praktisch würde ich aber drei Herausforderungen sehen:
1. Du wärst Vertragspartner des Paketdienstleisters und müsstest jeden Schaden abwickeln. Viel Ärger.
2. Die Frage des Wertes. Der Kunde sagt: "Das war eine perfekte Karte, 500 EUR!". Der Paketdienstleister sagt: "Die war vorher schon nicht 1a, 20 EUR" oder gar: "Ein bedrucktes Stück Karton, 50 Cent", und dann viel Spaß damit, beide Seiten irgendwie zusammenzubringen. Eine Handelsrechnung, die z.B. DHL gern als Wertnachweis fordert, gibt es ja nicht. Dazu kommen eventuelle Haftungsausschlüsse der Paketdienste für Sammelartikel (https://www.paketda.de/verschicken/geld ... paket.html).
3. Alles müsste dokumentiert werden, am besten per Video aus mehreren Perspektiven: die Sendung, der Öffnungsvorgang, der Inhalt.
Genau hier ist das Problem.
Ich kann einfach dem Kunden sagen, er muss sich selbst um den Hinversand kümmern.
Somit würde er haften, bis das Paket bei mir eingetroffen ist.
Das wäre aber nicht so der Servicegedanke, wie ich mir das vorstelle.
Der Kunde soll wählen können, wie bei Amazon, ob er ein eigenes Label nutzt oder direkt ein Label über die Schnittstelle generiert.
Wenn ich aber die komplette Haftung habe, wäre es schwierig.
Re: Wer haftet beim Versand?
Schau dir doch mal an, wie die ganzen (Zahn)gold Ankäufer das machen, da kann man auch Versandtaschen und Label von denen bekommen. Vielleicht hilft/inspiriert das ja ?
Re: Wer haftet beim Versand?
In der Tat ein schwieriges Thema. Wobei wuehler ja noch nicht verraten hat, wieso der Kunde Ware an ihn schickt.
Handelt es sich um (1) Ankauf? Oder um, wie bereits vermutet, "Aufpeppen" der Ware, also eine Art (2) "Reparatur".
Dazu gibt es dann ja Analogien zu bestehenden Geschäftsabläufen.
(1) Siehe z.B. momox oder rebuy
Der Kunde schickt ja nicht blind hin, sondern gibt vorher über eine Online Abfrage an, welche Artikel er in welchem Zustand einsendet und erfährt, mit welchem Preis er zu rechnen hat.
Das kann dann analog wie eine Retoure behandelt werden. Geht das Paket verloren, kann wuehler mit der prognostizioerten Ankaufsrechnung den Verlust beim Logistiker anmelden. Wenn Artikel fehlen, dann wird das gegenüber dem Kunden so behandelt wie eine Retoure, die unvollständig ankommt.
(2) Im Prinzip ist das ja doch wie (1), fällt mir beim Schreiben erst auf.
Der Kunde gibt an, was er zurückschickt. Da müsste dann halt wuehler auch den (Zeit) Wert des Gegenstandes bei der Anmeldung abfragen, um bei Verlust gegenüber dem Logistiker etwas an der Hand zu haben.
Und wenn Artikel im Paket fehlen, siehe Retourenproblematik bzw. (1)
Eine generelle Abwälzung des Versandrisikos auf den Kunden geht imho keinesfalls.
Also auch wenn der Kunde ein eigenes Versandetikett wählt, muss vorher geklärt werden, was eingeschickt wird.
Soweit meine Gedanken zur weiteren Ideenfindung bzw. weiteren Diskussionsgrundlage.
Handelt es sich um (1) Ankauf? Oder um, wie bereits vermutet, "Aufpeppen" der Ware, also eine Art (2) "Reparatur".
Dazu gibt es dann ja Analogien zu bestehenden Geschäftsabläufen.
(1) Siehe z.B. momox oder rebuy
Der Kunde schickt ja nicht blind hin, sondern gibt vorher über eine Online Abfrage an, welche Artikel er in welchem Zustand einsendet und erfährt, mit welchem Preis er zu rechnen hat.
Das kann dann analog wie eine Retoure behandelt werden. Geht das Paket verloren, kann wuehler mit der prognostizioerten Ankaufsrechnung den Verlust beim Logistiker anmelden. Wenn Artikel fehlen, dann wird das gegenüber dem Kunden so behandelt wie eine Retoure, die unvollständig ankommt.
(2) Im Prinzip ist das ja doch wie (1), fällt mir beim Schreiben erst auf.
Der Kunde gibt an, was er zurückschickt. Da müsste dann halt wuehler auch den (Zeit) Wert des Gegenstandes bei der Anmeldung abfragen, um bei Verlust gegenüber dem Logistiker etwas an der Hand zu haben.
Und wenn Artikel im Paket fehlen, siehe Retourenproblematik bzw. (1)
Eine generelle Abwälzung des Versandrisikos auf den Kunden geht imho keinesfalls.
Also auch wenn der Kunde ein eigenes Versandetikett wählt, muss vorher geklärt werden, was eingeschickt wird.
Soweit meine Gedanken zur weiteren Ideenfindung bzw. weiteren Diskussionsgrundlage.
Re: Wer haftet beim Versand?
Es ist eine Veredelung der Ware.
Der Kunde gibt auch an, was er einschickt.
Allerdings ist das Werttechnisch schwierig, da die Artikel schnell auf hohe Sammlerwerte kommen.
Da sind mehrere tausend Euro pro Paket keine Seltenheit.
Der Kunde gibt auch an, was er einschickt.
Allerdings ist das Werttechnisch schwierig, da die Artikel schnell auf hohe Sammlerwerte kommen.
Da sind mehrere tausend Euro pro Paket keine Seltenheit.
Re: Wer haftet beim Versand?
Und ich denke, wenn man es dem Kunden gegenüber transparent machen will, könnte man noch die Öffnung des Paketes als Video aufnehmen und jedem Kunden zusätzlich als Service beim Eintreffen zur Verfügung stellen. Wäre gleichzeitig vielleicht gleich ein Alleinstellungsmerkmal !?
Kann man ja mit dem 4 Augen Prinzip so bewerben und bringt eine gewisse Sicherheit für beide Seiten !?
Könnte mir sogar vorstellen, dass eine Software mit Onlineanbindung für sowas durchaus eine Geschäftsidee sein könnte ?
Kann man ja mit dem 4 Augen Prinzip so bewerben und bringt eine gewisse Sicherheit für beide Seiten !?
Könnte mir sogar vorstellen, dass eine Software mit Onlineanbindung für sowas durchaus eine Geschäftsidee sein könnte ?
Re: Wer haftet beim Versand?
Ein Fachanwalt kann da wahrscheinlich fundierte Auskunft geben. Vielleicht eine gute Investition in die Geschäftsidee?
Re: Wer haftet beim Versand?
Für mich als Kunde ergibt sich da kein Mehrwert, wenn ich mir - wie vorgeschlagen - vorschreiben lassen muss, mit dem und in welcher Verpackung ich versende, damit ich ein Label bequem ausdrucken kann und am Ende doch selbst hafte. Der "Mehrwert" des bereitgestellten Labels wird durch die möglichen weiteren Einschränkungen negiert. Da ist es für mich als Kunde bequemer, ich verpack das Zeug selbst und bring es zum Versender in meiner Nähe.
Re: Wer haftet beim Versand?
Also die Auswahloption ein Label in der Filiale generieren zu lassen, ein vorgefertigtes Label mit der richtigen Adresse direkt auszudrucken oder gar direkt von DHL abholen zu lassen, wäre kein Mehrwert?Kaluna hat geschrieben: ↑16. Jun 2023 08:35Für mich als Kunde ergibt sich da kein Mehrwert, wenn ich mir - wie vorgeschlagen - vorschreiben lassen muss, mit dem und in welcher Verpackung ich versende, damit ich ein Label bequem ausdrucken kann und am Ende doch selbst hafte. Der "Mehrwert" des bereitgestellten Labels wird durch die möglichen weiteren Einschränkungen negiert. Da ist es für mich als Kunde bequemer, ich verpack das Zeug selbst und bring es zum Versender in meiner Nähe.
Und das sogar noch günstiger als wenn man es in der Filiale kauft?
Und dann kann der Kunde sogar noch wählen, ob er ein eigenes Label kauft.
Was will man mehr?
Habe andere Ansichten von Mehrwert
Re: Wer haftet beim Versand?
Ich habe jetzt erstmal den DHL Außendienstler angefragt, inwiefern DHL hier Interesse hat, dieses Vorhaben umzusetzen.
Re: Wer haftet beim Versand?
Alles in Zukunft vorstellbar. Aber es gibt so viele Dinge, die die Konkurrenz sehr schlecht umsetzt, dass man mit einer funktionierenden durchdachten Website, den ganzen Markt aufmischt.vbc hat geschrieben: ↑16. Jun 2023 08:06 Und ich denke, wenn man es dem Kunden gegenüber transparent machen will, könnte man noch die Öffnung des Paketes als Video aufnehmen und jedem Kunden zusätzlich als Service beim Eintreffen zur Verfügung stellen. Wäre gleichzeitig vielleicht gleich ein Alleinstellungsmerkmal !?
Kann man ja mit dem 4 Augen Prinzip so bewerben und bringt eine gewisse Sicherheit für beide Seiten !?
Könnte mir sogar vorstellen, dass eine Software mit Onlineanbindung für sowas durchaus eine Geschäftsidee sein könnte ?
Alles von Anfang an perfekt umzusetzen, wäre zu viel Aufwand. Das muss nach und nach kommen, je nachdem wie der Service ankommt.
Re: Wer haftet beim Versand?
Nein.
Du kannst es mit einer Reklamation vergleichen. Wenn der Kunde selbst den Paketdienst beauftragt, trägt er auch das Transportrisiko. Die Versandkosten bekommt er gfs. erstattet, aber nicht etwaige Versicherungskosten.
Stellt der Händler ein Retourenlabel zur Verfügung, haftet der Händler auch für den Transport.
Das ist höchstricherlich entschieden.
Und gerade mit DHL würde ich niemals Ausnahmen verhandeln wollen. Es sei denn, der Vorstand unterschreibt
Re: Wer haftet beim Versand?
Früher, als Festplatten noch repariert wurden, war das mal so, dass die Festplattenhersteller eigene Transportverpackungen für die Rücksendung zur Verfügung gestellt haben – ohne Abruf der Herstellerverpackung gab es auch keine RMA.
So ließe sich das beim TE auch handhaben und das Risiko schlechter Verpackung erheblich reduzieren. Ich fände das als Endkunde schon angenehm, wenn mir jemand einen passenden Karton/gepolsterten Umschlag inkl. vorausgefülltem und bezahlten Rücksendelabel zur Verfügung stellt. Die Kartonagen kann man ja durchaus mehrfach verwenden.
Apropos: Früher hatten Endkunden bei Discountern die Möglichkeit, sich passende Kartons aus der dafür vorgesehenen Ecke mitzunehmen, das gibt es leider – allem Nachhaltigkeitsgelaber zum Trotz – nicht mehr, heute wird es zerrissen und weggeschmissen, vgl. arbeitssicherheit-und-umweltschutz-im-h ... ml#p651292, sodass die Verfügbarkeit von Verpackungsmaterial beim Endkunden heute nicht unbedingt besser ist.
So ließe sich das beim TE auch handhaben und das Risiko schlechter Verpackung erheblich reduzieren. Ich fände das als Endkunde schon angenehm, wenn mir jemand einen passenden Karton/gepolsterten Umschlag inkl. vorausgefülltem und bezahlten Rücksendelabel zur Verfügung stellt. Die Kartonagen kann man ja durchaus mehrfach verwenden.
Apropos: Früher hatten Endkunden bei Discountern die Möglichkeit, sich passende Kartons aus der dafür vorgesehenen Ecke mitzunehmen, das gibt es leider – allem Nachhaltigkeitsgelaber zum Trotz – nicht mehr, heute wird es zerrissen und weggeschmissen, vgl. arbeitssicherheit-und-umweltschutz-im-h ... ml#p651292, sodass die Verfügbarkeit von Verpackungsmaterial beim Endkunden heute nicht unbedingt besser ist.
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