Hallo, muss auf meiner Produktverpackung meine Anschrift stehen? Oder reicht es, wenn meine Anschrift auf der Rechnung ist (wird per Mail als PDF verschickt)?

Es muss die Anschrift des Herstellers oder bei Produkten aus Nicht-EU die Anschrift des Importeurs auf dem Produkt draufstehen.
https://www.it-recht-kanzlei.de/angabe- ... dukte.html

Ivomaa hat geschrieben: ↑2. Mär 2023 08:56 Hallo, muss auf meiner Produktverpackung meine Anschrift stehen? Oder reicht es, wenn meine Anschrift auf der Rechnung ist (wird per Mail als PDF verschickt)?

Laut Produktsicherheitsgesetz nicht nur auf der Verpackung, sondern vor allem auf dem Produkt selbst.

aaha hat geschrieben: ↑2. Mär 2023 09:00

Ivomaa hat geschrieben: ↑2. Mär 2023 08:56 Hallo, muss auf meiner Produktverpackung meine Anschrift stehen? Oder reicht es, wenn meine Anschrift auf der Rechnung ist (wird per Mail als PDF verschickt)?

Laut Produktsicherheitsgesetz nicht nur auf der Verpackung, sondern vor allem auf dem Produkt selbst.

Ech jetzt? Weder auf meinem Pc, noch auf dem Auto, noch auf irgendeinem Produkt in meinem Haushalt steht eine Adresse?

Ich sag nur, was im Gesetz steht, nicht, wer sich wie daran hält oder eben nicht.

Woody-HH hat geschrieben: ↑2. Mär 2023 10:07

Ech jetzt? Weder auf meinem Pc, noch auf dem Auto, noch auf irgendeinem Produkt in meinem Haushalt steht eine Adresse?

Bei solchen Produkten zählt wahrscheinlich die beiliegende Betriebsanleitung...

Naja, es ist schon komisch zu verstehen: auf keinem Haushaltsprodukt, sei es ein Teller, ein Glas, ein Mauspad, ein Kugelschreiber, ein Bilderrahmen oder irgendein Dekogegenstand, steht ein Hersteller. Das betrifft ja nicht nur Autos und PCs. Lediglich Gegenstände, für die eine Rezeptur existiert, also Lebensmittel und Kosmetika, sind anscheinend von dem Gesetz betroffen. Noch nicht einmal Textilien scheint es zu betreffen, hier reicht die Kennzeichnung der Materialien aus. Auch auf einer elektrischen Gesichtsreinigerbürste von Aldi, die ich gerade gekauft habe, steht kein Hersteller.
Also so pauschal scheint das nicht zu greifen. Und zu behaupten, alle würden das Gesetz mißachten, ist auch etwas zu einfach.

Ich war auch ein wenig "baff", als ich mich kurz mit dem Thema beschäftigt habe. Bei Pflanzen gibt es das gar nicht. Wüsste auch nicht, wer hier als "Hersteller" zu nennen ist? Derjenige, der die Vermehrung gemacht hat, oder der, welcher die Pflanze die meiste Zeit kultiviert hat, bis sie die aktuelle Größe erreicht hat. Das kann bei Pflanzen, die bspw. über 20 Jahre alt sind, ein recht komplexes Thema werden.
Bei Gemüse auf dem Wochenmarkt sehe ich das auch spannend. Muss dann alles, was der Gemüsebauer nicht selbst produziert hat, mit dem Herstellernamen gekennzeichnet sein?

Zitat aus dem IT-Recht-Kanzlei-Link von Koshop:

Die Notwendigkeit zur Angabe der Kontaktanschrift des Herstellers auf einem Produkt bzw. der Produktverpackung ergibst sich aus § 6 Abs. 1 ProdSG. Allerdings gilt das ProdSG nicht für alle Arten von Produkten. Gemäß § 1 Abs. 3 ProdSG gilt es nicht für Antiquitäten, für undefinedgebrauchte Produkte zur Verwendung für militärische Zwecke, für Lebensmittel, Futtermittel, lebende Pflanzen und Tiere, Erzeugnisse menschlichen Ursprungs und Erzeugnisse von Pflanzen und Tieren, die unmittelbar mir ihrer künftigen Reproduktion zusammenhängen, Medizinprodukte, Umschließungen (Druckgeräte, Verpackungen, Tanks) für die Beförderung gefährlicher Güter und Pflanzenschutzmittel. Für die genannten Produkte bzw. Produktgruppen gelten teils spezialgesetzliche Bestimmungen, auf die im Folgenden nicht eingegangen wird.

Gardenandmore hat geschrieben: ↑4. Mär 2023 08:33
Bei Gemüse auf dem Wochenmarkt sehe ich das auch spannend. Muss dann alles, was der Gemüsebauer nicht selbst produziert hat, mit dem Herstellernamen gekennzeichnet sein?

Bei deinen Pflanzen kenne ich mich nicht aus, beim Gemüse und Obst umso mehr.

Offenes Gemüse das im Supermarkt oder ganz normalen Wochenmarkt angeboten wird, muss nicht mit dem Hersteller wohl aber Herkunftsland und Handelsklasse deklariert werden. Auf die Umverpackung, also der Kiste Äpfel von der sich der Kunde dann seinen Apfel raus holt, muss sowieso der Inverkehrbringer mit drauf stehen. Sobald das Produkt aber fertig verpackt angeboten wird, also eingeschweißt im Beutel, Schale oder ähnliches, muss auch der Hersteller mit drauf!

Beim Gemüse und Obst ist es eben der Inverkehrbringer in den Handel. Kommt also die Gurke von Landwirt Daan Jansen aus Holland und wird in München von Gemüseverpackungsbetrieb GmbH eingepackt, so muss eben "Gemüseverpackungsbetrieb GmbH", Gurken, Herkunft: Holland, Handelsklasse I, und das Gewicht drauf stehen.

Wir hatten schon häufiger Nacharbeiten bei denen der Zoll die fehlende Kontaktadresse bemängelt hatte.
Es waren verschiedene Produkte betroffen, die in Asien gefertigt wurden.
Oft auch noch Warnhinweise - wie "Die Schere ist scharf und kann zu Verletzungen führen"

Komischerweise in den örtlichen 1 € Shops gibt es jede Menge ohne Hinweise - wo kein
Kläger da kein Richter.