Hallo!

Ein Kunde hat am 16.12. bei mir eine Mutterpflanze bestellt. Die war aber leider unansehnlich, weil sie nicht oft gekauft wird. Deswegen habe ich sie erst einmal nicht liefern lassen sondern eine neue mitbestellt, die sollte am 18. bei uns ankommen. Sie kam aber nicht, weil auch die Gärtnerei die Bestände vor Weihnachten/Neujahr heruntergefahren hat. Deswegen mussten wir ihm mitteilen, dass wir die Pflanze jetzt zwischen den Jahren nicht liefern können, eben weil jetzt Feiertage sind und einfach nichts geht. Zudem sind -10 Grad.

Wie auch immer, der nette Mann meint er könne jetzt Schadensersatzansprüche geltend machen und ich müsste die Differenz tragen, wenn er sich die Pflanze in einem Geschäft teurer kauft. Denn ich hätte nicht rechtzeitig geliefert.

Ist das so?

Ja und nein. Zuerst müsstest du wirksam in Verzug gesetzt werden.

Grundsätzlich ist es schon so, dass man bei Nichterfüllung des Kaufvertrags einen Schadenersatz in Höhe der Mehraufwendungen für die Ersatzbeschaffung geltend machen kann.
Es muss dann aber auch konkret Ersatz beschafft werde.

Letztendlich kommt es aber immer auf die Gesamtumstände an.

Ist ein gültiger Kaufvertrag überhaupt bereits geschlossen? Könnt ihr gar nicht liefern oder erst zu einem späteren Zeitpunkt? Falls ihr jetzt z.B. nur wetterbedingt nicht liefern könnt, wegen Minusgraden: Wird auf der Homepage darauf hingewiesen, dass bei Frost keine Lieferung möglich ist?

Usw...

Wie hoch soll denn der Schadenersatz sein, bei so einer Pflanze?

Gut, ich habe ihm jetzt die Differenz angeboten von meinem VK zum UVP des Herstellers. Ansonsten soll er mich verklagen. Ist halt einfach schwierig zwischen Weihnachten und Neujahr mit den verderblichen Sachen.

wieso sagst du eigentlich Schadenersatz zu bevor das Thema richtig geklärt ist?

Versteh ich nicht. Dann hättest du ja gar nicht fragen müssen.

dance hat geschrieben:wieso sagst du eigentlich Schadenersatz zu bevor das Thema richtig geklärt ist?

Versteh ich nicht. Dann hättest du ja gar nicht fragen müssen.

Weil Aqua-Olli eben so ist.

Weil ich es erledigt haben wollte. Und weil ich so bin, genau. Heute war ein sehr fordernder Tag, wahrscheinlich nicht nur bei mir. Und diesen Leckerbissen hatten mir die Mitarbeiter zuletzt überreicht.

Aber trotzdem ist die Frage zu klären ja ganz spannend. Die angegebene Lieferzeit war überschritten. Hätte ich zahlen müssen oder hätte ich den Kunden vertrösten dürfen? Die meisten Kunden hätten ja dafür Verständnis gehabt, aber dieser hat wohl irgendwann mal was von Schadensersatz gelesen.

Wie kommt bei dir der Vertrag zustande?

Mit der Bestellung, wenn ich nicht binnen 2 Tagen zurücktrete. Der Vertrag hat wohl Gültigkeit.

Aqua-Olli hat geschrieben:Mit der Bestellung, wenn ich nicht binnen 2 Tagen zurücktrete. Der Vertrag hat wohl Gültigkeit.

Gerade bei deinem Sortiment, wo es ja, wie du immer wieder postest, immer mal zu Verzögerungen kommt, solltest du dies aber dringend ändern!

Das wurde mir so nahe gelegt. Längere Fristen könnten zur Abmahnung führen. Sonst würde ich da, weil für die Fische ja bis 5 Tage Lieferzeit angegeben werden, halt auch 5 Tage reinschreiben.

Ich bin ja bekennender amazon Verweigerer. Meine Frau bestellt da aber ab und zu was.

Und da habe ich gerade mal geschaut.
Bei der Bestellung bekommt man eine Bestellbestätigungsmail, da heißt es:

Bitte beachten Sie: Diese E-Mail dient lediglich der Bestätigung des Einganges Ihrer Bestellung und stellt noch keine Annahme Ihres Angebotes auf Abschluss eines Kaufvertrages dar. Ihr Kaufvertrag für einen Artikel kommt zu Stande, wenn wir Ihre Bestellung annehmen, indem wir Ihnen eine E-Mail mit der Benachrichtigung zusenden, dass der Artikel an Sie abgeschickt wurde.

Und bei einem BVuchhändler heißt es:

Laut § 2 unserer allgemeinen Geschäftsbedingungen kommt der Vertrag erst zustande, wenn wir Ihren Auftrag durch eine Versandbestätigung oder Auslieferung der Ware annehmen.

So solltest du das auch machen!

Ich hätte den Vertrag storniert, mich entschuldigt und keine weitere Diskussion dazu veranstaltet. Selbst wenn der Vertrag zustande gekommen sein sollte: Wer glaubt denn im Ernst, dass der klagt? Vor deinem Amtsgericht? Und wenn er es wirklich macht, kann man es kurz bewerten und ggf. anerkennen. Oder Bei 20 Euro sind die Gerichtskosten wie hoch?

Aqua-Olli hat geschrieben:Gut, ich habe ihm jetzt die Differenz angeboten von meinem VK zum UVP des Herstellers.

Du bist die Härte, Olli
Das Ganze ist - mit Verlaub - sowas von lächerlich. Und Du gehst drauf ein.
Oh Mann, Oh Mann.

Ich habe ihm jetzt ja die 5,04 Euro Unterschied angeboten. Wenn er die nicht akzeptiert gibt es nichts.
@Seife: Ich möchte gerne mein Bewertungsprofil bewahren. Das ist mir im Zweifel auch 5 Euro wert. Und vermutlich hat der Kunde ja sogar Recht. Von daher ist dies grundsätzlich wohl interessant zu diskutieren. Weißt du die korrekte Antwort?

Und wenn er Dir jetzt trotzdem eine schlechte Bewertung schreibt, weil in seinen Augen "Schadenersatz" über 5 Euro hinaus geht?
Dann hast Du Dich erpressen lassen für nix.

Dein Beitrag könnte von meiner Frau stammen. Ja, aber, wenn...

Dann habe ich halt Pech und zu der Roten noch einen Döner mit Cola verzockt! Aber ich habs probiert.

Man muss halt mit dem "aber wenn "immer abwägen, ob es sich lohnt, die Seele zu verkaufen.
Deine Frau ist eine weise Frau.

Wolkenspiel hat geschrieben:Man muss halt mit dem "aber wenn "immer abwägen, ob es sich lohnt, die Seele zu verkaufen.
Deine Frau ist eine weise Frau.

Du hast mit Beidem Recht! Mit Letzterem manchmal.

Ist ein Streitwert in Höhe eines Döners wirklich Chefsache? Warum lässt Du das nicht einfach Deine Mitarbeiter erledigen, schont doch ungemein die Nerven, oder?