Hallo zusammen,

ich habe über die Suchfunktion keine zufriedenstellende Antwort gefunden.

Wir wohnen in einem typischen Hochhaus in der Stadt. Hier ist reines Wohngebiet und es gibt keine Geschäfte in unmittelbarer Umgebung.

Die Hausverwaltung untersagt eine Kennzeichnung nach außen hin - was ich in der Wohnung mache - solange kein Kundenverkehr stattfindet - ist ihnen egal.

Die Baubehörde der Stadt untersagt an der Adresse eine gewerbliche Nutzung.

Ich habe jetzt gehört, dass man sich z.B. als Handelsvertreter anmelden kann - dann ist das der Baubehörde egal.

Darf ich als Handelsvertreter dann aber einen "typischen" Onlineshop betreiben?

Ich habe auch bereits nach kleinen Büros, Lagerflächen o.ä. gesucht, aber das wären zum Start richtig hohe Kosten .

MinaPi hat geschrieben:Die Baubehörde der Stadt untersagt an der Adresse eine gewerbliche Nutzung.

Ist bei dir die Baubehörde für Gewerbeanmeldungen zuständig?

Sowohl in Hamburg als auch jetzt in Niedersachsen hatten wir keine Probleme, das Gewerbe in einem reinen Wohngebiet anzumelden. Die Baubehörde war da gar nicht beteiligt.

Interessiert doch keinen Mensch.

(sofern nicht jede 10 Minuten Paletten im Hof abgeladen werden)

Okay - meine Gründungsberaterin meinte die Bauaufsicht in Mainz sei da sehr streng und dann müsse ich Bußgeld bezahlen (und natürlich die Adresse ändern).

MinaPi hat geschrieben:Gründungsberaterin

Ohje!

Also ich bin extrem mit ihr zufrieden (was allerdings auch daran liegt, dass sie mir Branchenwissen vermitteln kann, das ich nicht habe).

MinaPi hat geschrieben:Also ich bin extrem mit ihr zufrieden (was allerdings auch daran liegt, dass sie mir Branchenwissen vermitteln kann, das ich nicht habe).

Ja, dann ist es ja gut. Hoffe die restlichen Aussagen entsprechen dann eher der Realität.

Was ist denn das für eine Gründungsberaterin? Vom Amt?

Die Frage war nicht, "Wie findet Ihr meine Grüündungsberaterin?"

Wie Du das Gewerbe nennst, ist doch deine Sache. Melde es doch als freiberuflicher Handelsvertreter an.

Wenn Du natürlich große Warenmengen bewegst wirds schwierig. Aber dann geht das ja sowieso nicht mehr aus der Wohnung heraus.

Du darfst ein Gewerbe überall anmelden..., Auflagen können dir bei Dienstleistungen & Handel gemacht werden, aber viele, haben ja Ihr Gewerbe daheim angemeldet und das Lager im Gewerbegebiet etc.

Musst halt, wenn du versendest immer abwägen, wo das ist, im 8 Stock, oder im Erdgeschoss wo eh wenige wohnen...

Meistens dauert's ja erstmal bis da die Massen zusammen kommen ...

Wir haben Gewerbefreiheit. D.h. dein Gewerbe muss angemeldet werden. Wenn es nicht rechtens wäre, wird es Dir aber wieder direkt untersagt. Klingt seltsam, ist aber so.

Jetzt bist Du mit dem Gewerbeamt klar, die genehmigen das. Dann bekommt die Bauaufsicht eine Mitteilung. Möglich, dass die es nicht interessiert. Ich hatte auch einmal ein Gewerbe in einem reinen Wohngebiet gemeldet, niemand kam vorbei.

Bei meinem jetzigen Ladengeschäft schauen sie sich die Parkplatzsituation, Fluchtwege etc. an. Wenn Du lediglich ein Büro hast, wird es von Amts wegen sicherlich keine Probleme geben.

Allerdings ist es oft auch Auslegungssache, wie der Sachbearbeiter das sieht. Wo ich wohne finden sich jedenfalls einige Gewerbe (Büros) in reinen Wohngebieten, auch in größeren Mietshäusern.

Unabhängig von einer Gründungsberaterin würde ich auf dem zuständigen Amt einfach mal vorab freundlich nachfragen. Oder mal googeln, ob in deiner Stadt schon jetzt solche Gewerbe gemeldet sind.

Um es mal aufzuklären: Das Bauamt bekommt selbstverständlich eine Kopie von der Gewerbeanmeldung.

Einen Onlineshop sehe ich aber eher unproblematisch. Das fällt doch eher unter Telearbeitsplatz.

Ich habe bereits mit dem Sachbearbeiter der Bauaufsicht geredet und der hat gesagt es ist ihm egal, ob das nur ein Schreibtischplatz "Computerarbeit" ist oder ob ich da Handel betreibe - sobald ich "arbeite" sei es keine reine Wohnnutzung mehr und er würde es untersagen...

MinaPi hat geschrieben:Ich habe bereits mit dem Sachbearbeiter der Bauaufsicht geredet und der hat gesagt es ist ihm egal, ob das nur ein Schreibtischplatz "Computerarbeit" ist oder ob ich da Handel betreibe - sobald ich "arbeite" sei es keine reine Wohnnutzung mehr und er würde es untersagen...

Ist der Jahrgang 1940 oder so?

Was machen denn die ganzen Homeoffice Worker ?

Das habe ich noch nie gehört. Bauaufsicht... was haben die damit zu tun??

Ich bin in grauer Vorzeit auch zuhause gestartet, da legte das Amt Wert darauf, dass kein Kundenverkehr statt fand. Stand im Gewerbeschein "Handel ... - ohne Lager und Kundenverkehr -".

Also ich denke Du machst auf jeden Fall nur Dropshipping, das bei Dir zuhause überhaupt kein Versand statt findet, richtig?

babys hat geschrieben: Was machen denn die ganzen Homeoffice Worker ?

Ohje, ich habe zwar früher meist nicht Homeoffice gearbeitet, aber hatte schonmal Firmenhandy und Firmenlaptop dabei. Und das ganze ohne der Bauaufsicht zu melden. Das waren wilde Zeiten, früher

Baurecht ist zwar Ländersache. Aber in der Regel heisst es:

Ein reines Wohngebiet ist ein reines Wohngebiet. Jede gewerbliche Nutzung ist dann untersagt.

Dagegen ist in einem allgemeinen Wohngebiet einiges erlaubt. Bei uns gibt es Ingenieurbüros, Pflegedienst, Tierarzt, Baufirma, Internethandel


Homeoffice Worker sind nicht gewerblich tätig. Sie sind Angestellte.

Ich will ohne Lager anfangen - für ein paar Kisten Kosmetik brauche ich kein Lager - bzw. ich habe privat schon ein ganzes Regal voll Kosmetik weil ich so gerne neue Sachen teste - da fallen 3 Kisten mehr auch nicht auf

Wenn es dann so 20 Bestellungen pro Tag werden muss ich mir sowieso was suchen - da weiß ich dann aber auch, dass das Konzept funktioniert ^_^

Achja weil gefragt wurde: die Gründungsberatung vom Amt habe ich sehr schnell beendet und mir dann einen privaten gesucht

"So einfach machen " würde ich hier gar nichts. Unser Gewerbeamt nimmt JEDE Anmeldung entgegen, frei nach dem Motto " Gewerbesteuern sind immer gut". Die prüfen weder, ob Du in einem reinen Wohngebiet sitzt oder was für einen "Verkehr" Du hast.
Wenn aber irgendwer nachprüft - ob nun eine andere Behörde, oder ein Nachbar, den es nervt, dass nun tgl. der Paketfritze vor der Türe steht, hast Du den Ärger an der Backe, weil sich das Gewerbeamt auf die Aussage zurückzieht, dass der Gewerbetreibende vorab klären muss, ob er das dort überhaupt machen darf.
Konkreter Fall bei uns: in einem reinen Wohngebiet werden weder Architekten (nur Fremdaufträge, keinen Kundenverkehr) noch Gartenarchitekten (nur Außentermine, nur Planerstellung im Büro) geduldet. Beide Fälle wollten das in einem selbstgenutzen Einfamilienhaus machen, bei Dir kommt erschwerend hinzu, dass Du nur Mieter und noch dazu in einem Mehrfamilienhaus bist, Dich kann das ganz klar den Mietvertrag kosten.

http://www.frag-einen-anwalt.de/Gewerbe ... 69021.html

Habe etwas gegoogelt. Erlaubt ist es nicht. Aber wie aus dem Link ersichtlich ist, wird es stellenweise einfach geduldet. Hängt wohl wirklich vom Sachbearbeiter ab.

Vielleicht findest Du hier noch ein paar Informationen:
http://www.hannover.ihk.de/ihk-themen/p ... chten.html

Danach wäre es interessant, sich mal auf dem Bauamt, nicht bei der Bauaufsicht (ist jedenfalls bei uns getrennt), den Bebauungsplan anzusehen.