Hallo,
ich bin langsam am verzweifeln hier.
Ab nächstem Jahr kann ich die Kleinunternehmerregelung nicht mehr in Anspruch nehmen. Ich verkaufe sowohl regelbesteuerte Artikel, als auch differenzbesteuerte Artikel nach der Gesamtdifferenz(!!)
Die letzten Tage habe ich komplett damit verbracht, alle möglichen Buchhaltungsprogramme und Lösungen durchzuprobieren, auf der Suche nach einem Programm, welches die Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz unterstützt.
Und ich bin ein wenig entsetzt. Die ganzen als "Lösung für jeden Selbstständigen und Gewerbetreibenden" beworbenen Programme wie sevDesk, lexoffice, debitoor und was es nicht alles noch gibt sind in der Hinsicht komplett unbrauchbar.. Die allermeisten Programme bieten von vornherein überhaupt keine Möglichkeit, die Differenzbesteuerung zu beachten. Ein bis zwei Programme gibt es, die zwar eine Möglichkeit für die Differenzbesteuerung haben, aber eben nur der der Einzeldifferenz, da man bei jeder Rechnung/ jedem Beleg den Einkaufspreis für den Artikel angeben muss. Das ist bei mir schlicht nicht möglich, deshalb ja die Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz.
Gibt es hier vielleicht irgendjemanden, der auch die Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz anwendet und ein Programm kennt, welches den Sachverhalt in der Buchhaltung umsetzen kann?
Vielen Dank
Buchhaltungssoftware für Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz
Re: Buchhaltungssoftware für Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz
Moin Alex,
willkommen im Club ;o)
Leider ist die Differenzbesteuerung und erst recht die Gesamtdifferenz ein Stiefkind was Softwarelösungen angeht.
Eine automatische Lösung kann ich leider nicht vorschlagen.
Aktuell macht unsere Buchhaltung jetzt der Steuerberater. Vorher haben wir selbst gebucht mit "Lexware Buchhalter". Sollte aber auch in anderer Software funktionieren die manuelles buchen zu lässt. (Cloud Lösungen funktionieren evtl. nicht)
Da wir aus unseren Ankäufen keine einzelnen Artikel haben die im Verkauf über 500 Euro liegen, wenden wir bzw. der Steuerberater die einfache Lösung am Monatsende an ;o) Gilt aber evtl. nur für unsere Branche - evtl. nochmal beim Steuerberater fragen.
SKR 03
Verkäufe 8193 abzgl. Einkäufe 3200 = Differenz
Differenz umbuchen auf 8195 - funktionierte bei Lexware nur über Zwischenbuchungen über Konto 1360
Für die Faktura nutzen wir zur Zeit Billbee - die einzige Cloudlösung die es für uns halbwegs praktikabel macht. Regelbesteuerung und Differenzbesteuerung kann allerdings nicht auf einer Rechnung gemischt werden. (Auch nicht Versandkosten) Ob man dies darf oder nicht steht auf einem anderem Blatt. Da gibt es leider auch widersprüchliche Aussagen.
Vorschläge für alternative Software nehme ich gerne entgegen. Ich habe schon so ziemlich alles bekannte getestet. Wenn Differenzbesteuerung unterstützt wird, dann leider nur Einzeldifferenz mit Eingabe von EK Preisen.
Einen schönen Tag wünscht
Deniyela
willkommen im Club ;o)
Leider ist die Differenzbesteuerung und erst recht die Gesamtdifferenz ein Stiefkind was Softwarelösungen angeht.
Eine automatische Lösung kann ich leider nicht vorschlagen.
Aktuell macht unsere Buchhaltung jetzt der Steuerberater. Vorher haben wir selbst gebucht mit "Lexware Buchhalter". Sollte aber auch in anderer Software funktionieren die manuelles buchen zu lässt. (Cloud Lösungen funktionieren evtl. nicht)
Da wir aus unseren Ankäufen keine einzelnen Artikel haben die im Verkauf über 500 Euro liegen, wenden wir bzw. der Steuerberater die einfache Lösung am Monatsende an ;o) Gilt aber evtl. nur für unsere Branche - evtl. nochmal beim Steuerberater fragen.
SKR 03
Verkäufe 8193 abzgl. Einkäufe 3200 = Differenz
Differenz umbuchen auf 8195 - funktionierte bei Lexware nur über Zwischenbuchungen über Konto 1360
Für die Faktura nutzen wir zur Zeit Billbee - die einzige Cloudlösung die es für uns halbwegs praktikabel macht. Regelbesteuerung und Differenzbesteuerung kann allerdings nicht auf einer Rechnung gemischt werden. (Auch nicht Versandkosten) Ob man dies darf oder nicht steht auf einem anderem Blatt. Da gibt es leider auch widersprüchliche Aussagen.
Vorschläge für alternative Software nehme ich gerne entgegen. Ich habe schon so ziemlich alles bekannte getestet. Wenn Differenzbesteuerung unterstützt wird, dann leider nur Einzeldifferenz mit Eingabe von EK Preisen.
Einen schönen Tag wünscht
Deniyela
Re: Buchhaltungssoftware für Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz
Ja, es scheint so. Dabei gibt es doch durch das Internet mittlerweile so unglaublich viele Gebrauchtwarenhändler
Das mit dem Steuerberater habe ich mir auch schon überlegt, ist aber leider nicht machbar. Ich habe 400-600 Verkäufe (die meisten Transaktionen sind unter 5/10€) im Monat. Alleine das Erstellen der Buchungen vom Steuerberater würde wahrscheinlich mehr als die Hälfte meines monatlichen Gewinns verschlingen..Deniyela hat geschrieben: ↑5. Okt 2020 10:37 Aktuell macht unsere Buchhaltung jetzt der Steuerberater. Vorher haben wir selbst gebucht mit "Lexware Buchhalter". Sollte aber auch in anderer Software funktionieren die manuelles buchen zu lässt. (Cloud Lösungen funktionieren evtl. nicht)
Da wir aus unseren Ankäufen keine einzelnen Artikel haben die im Verkauf über 500 Euro liegen, wenden wir bzw. der Steuerberater die einfache Lösung am Monatsende an ;o) Gilt aber evtl. nur für unsere Branche - evtl. nochmal beim Steuerberater fragen.
Wieso sollte denn die "einfache" Lösung nur für eure Branche gelten?
Selbst buchen scheint mir hier wohl echt die einzige Lösung zu sein. Sicher, dass auf 8195 gebucht wird? Laut Internet ist:
8195 Erlöse Kleinunternehmer § 19 UStG
Da sollte die zu versteuernde Differenz doch nicht hin, oder?
Hast du dafür eine Quelle. (bzw. das "Blatt") Bis jetzt habe ich nämlich nur gelesen, dass das kein Problem ist.Deniyela hat geschrieben: ↑5. Okt 2020 10:37 Für die Faktura nutzen wir zur Zeit Billbee - die einzige Cloudlösung die es für uns halbwegs praktikabel macht. Regelbesteuerung und Differenzbesteuerung kann allerdings nicht auf einer Rechnung gemischt werden. (Auch nicht Versandkosten) Ob man dies darf oder nicht steht auf einem anderem Blatt. Da gibt es leider auch widersprüchliche Aussagen.
Vielen Dank für die Antwort! Es beruhigt, einen Mitleidenden gefunden zu haben
Re: Buchhaltungssoftware für Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz
Moin Alex,
Bastellösung - nicht immer 100 % gesetzeskonform oder direkt Steuerberater.
Viele machen Einnahme-Überschuss-Rechnung und schreiben erst gar keine Rechnungen.
Wir bilanzieren da sieht die Sache leider anders aus.
Ich meine ich hätte das auch bei irgendeiner IHK gelesen. Wenn ich den link finde post ich ihn noch.
Einen schönen Tag wünscht
Deniyela
Das wundert mich auch immer wieder das es da nichts gibt. Aber aus Erfahrungen mit Händlerkollegen gibt es die Typen:Ja, es scheint so. Dabei gibt es doch durch das Internet mittlerweile so unglaublich viele Gebrauchtwarenhändler
Bastellösung - nicht immer 100 % gesetzeskonform oder direkt Steuerberater.
Viele machen Einnahme-Überschuss-Rechnung und schreiben erst gar keine Rechnungen.
Wir bilanzieren da sieht die Sache leider anders aus.
Wir liegen im ähnlichen Preisbereich mit 1000 - 1500 Rechnungen im Monat. Der Steuerberater bekommt am Monatsende eine Datev konforme CSV Datei, die eingelesen wird. Die Rechnungen werden auf ein Sammelkonto gebucht und mit den Zahlungseingängen die Endsumme abgeglichen, da aufgrund der Menge einzelne Buchungen nicht bezahlbar sind. Einfach mal klären ob das möglich ist. Wir zahlen ca. 250 + MwSt. im Monate für die komplette Buchhaltung.Das mit dem Steuerberater habe ich mir auch schon überlegt, ist aber leider nicht machbar. Ich habe 400-600 Verkäufe (die meisten Transaktionen sind unter 5/10€) im Monat. Alleine das Erstellen der Buchungen vom Steuerberater würde wahrscheinlich mehr als die Hälfte meines monatlichen Gewinns verschlingen..
Wir verkaufen Sammlerartikel ich bin mir nicht sicher ob das auch bei anderen Gegenständen so anwendbar ist. Um wirklich auf der sicheren Seite zu sein ist der Steuerberater der richtige weg.Wieso sollte denn die "einfache" Lösung nur für eure Branche gelten?
Sorry ist schon so lange her das ich selbst gebucht habe. 8191 ist natürlich richtig.Selbst buchen scheint mir hier wohl echt die einzige Lösung zu sein. Sicher, dass auf 8195 gebucht wird? Laut Internet ist:
8195 Erlöse Kleinunternehmer § 19 UStG
Da sollte die zu versteuernde Differenz doch nicht hin, oder?
Das genau ist das Problem da kannst Du 100 Leute fragen und die sagen alle was anderes. davon ab das die meisten Fakturaprogramme es erst gar nicht mischen können. Da wir nur Differenzbesteuerte Artikel haben kämpfe ich nur mit der extra Rechnung für die Versandkosten.Hast du dafür eine Quelle. (bzw. das "Blatt") Bis jetzt habe ich nämlich nur gelesen, dass das kein Problem ist.
Ich meine ich hätte das auch bei irgendeiner IHK gelesen. Wenn ich den link finde post ich ihn noch.
Gerne, ich verfluche den Tag als die auf die Idee gekommen sind unsere Branche zur Differenzbesteuerung zu verdonnern. Die das ausgeklügelt haben sind natürlich die jenigen die genug Kleingeld für eigene Software haben.Vielen Dank für die Antwort! Es beruhigt, einen Mitleidenden gefunden zu haben
Einen schönen Tag wünscht
Deniyela
Re: Buchhaltungssoftware für Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz
Der Link ist auf die Versandkosten bezogen.
https://www.hk24.de/produktmarken/berat ... el-1167726
Wir verkaufen nur differenzbesteuerte Artikel daher kann ich nur für die Versandkosten sprechen. Aber wie schon geschrieben wer beides auf eine Rechnung schreiben kann tut das meistens auch ;o)
Versandkosten sind da auch so ein heikles Thema ;o)
https://www.hk24.de/produktmarken/berat ... el-1167726
Wir verkaufen nur differenzbesteuerte Artikel daher kann ich nur für die Versandkosten sprechen. Aber wie schon geschrieben wer beides auf eine Rechnung schreiben kann tut das meistens auch ;o)
Versandkosten sind da auch so ein heikles Thema ;o)
Re: Buchhaltungssoftware für Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz
Ich muss auch nur eine EÜR machen, wollte aber eigentlich gerne "richtige" Buchführung machen. Schon alleine weil das mit EÜR und GoBD ja immer so eine Sache ist...Deniyela hat geschrieben: ↑5. Okt 2020 16:07 Moin Alex,
Das wundert mich auch immer wieder das es da nichts gibt. Aber aus Erfahrungen mit Händlerkollegen gibt es die Typen:
Bastellösung - nicht immer 100 % gesetzeskonform oder direkt Steuerberater.
Viele machen Einnahme-Überschuss-Rechnung und schreiben erst gar keine Rechnungen.
Wir bilanzieren da sieht die Sache leider anders aus.
Ich verkaufe auch "Sammlerartikel". (Sammelkarten um genau zu sein)
Das Problem habe ich schon seit Anfang an, egal bei welchen Sachen Anwalt A sagt das, Anwalt B das andere. So auch bei Steuerberatern. Sehr ärgerlich
Danke für den Link, da steht es tatsächlich so. Also wieder ein Problem, auf das es keine eindeutige Lösung gibt
Re: Buchhaltungssoftware für Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz
Wirklich? Ich würde nicht freiwillig Bücher führen, wenn ich nicht müsste. Das Schöne an der EÜR ist doch, dass es gerade *keine* Buchführung ist und die Grundsätze ordnungsgemäßer *Buchführung* deshalb nicht berücksichtigt werden müssen. Wer aber freiwillig Bücher führt, obwohl er gar nicht müsste, hängt bei den GoB voll mit drin.
Re: Buchhaltungssoftware für Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz
Das denken immer alle, aber zumindest da sind sich nach meinen Recherchen Anwälte wie Steuerberater alle einig. Die GoBD gelten auch für Unternehmer, die nur eine EÜR erstellen müssen.fuzzy hat geschrieben: ↑5. Okt 2020 16:52Wirklich? Ich würde nicht freiwillig Bücher führen, wenn ich nicht müsste. Das Schöne an der EÜR ist doch, dass es gerade *keine* Buchführung ist und die Grundsätze ordnungsgemäßer *Buchführung* deshalb nicht berücksichtigt werden müssen. Wer aber freiwillig Bücher führt, obwohl er gar nicht müsste, hängt bei den GoB voll mit drin.
Und zumindest bei der Buchhaltung ist sehr einfach klar, wie man die GoBD jetzt richtig umsetzt. Bei der EÜR ist mir das nicht
Re: Buchhaltungssoftware für Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz
Die GoBD gilt für alle ;o)
Da gibt es sicherlich Software evtl. Lexware oder direkt über den Steuerberater.
Wenn Du Bilanzierung vermeiden kannst tue das auch - kostet beim Steuerberater nur extra. Ordentliche Aufzeichnungen für Dich kannst Du sicher auch mit der EÜR machen. Kenne mich leider nicht damit aus, da wir vor 20 Jahren durch eine Falschberatung direkt mit Bilanzierung angefangen haben und dann immer über der Grenze lagen.
Einen schönen Tag wünscht
Deniyela
Da gibt es sicherlich Software evtl. Lexware oder direkt über den Steuerberater.
Wenn Du Bilanzierung vermeiden kannst tue das auch - kostet beim Steuerberater nur extra. Ordentliche Aufzeichnungen für Dich kannst Du sicher auch mit der EÜR machen. Kenne mich leider nicht damit aus, da wir vor 20 Jahren durch eine Falschberatung direkt mit Bilanzierung angefangen haben und dann immer über der Grenze lagen.
Einen schönen Tag wünscht
Deniyela
Re: Buchhaltungssoftware für Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz
Auf nicht buchführungspflichtige Unternehmer kann dann ja nur die Geschichte mit der Speicherung und Unveränderbarkeit der Daten und der Ermöglichung des digitalen Zugriffs fürs Finanzamt zutreffen. Im Grunde muss es reichen, die Belege auch digital geordnet zu archivieren. Kein Buchen, keine Konten.
Was nicht heißt, dass man das intern nicht trotzdem machen kann, weil es übersichtlicher ist, aber offiziell gegenüber dem Finanzamt würde ich niemals freiwillig Bücher führen, immer nur "geordnete Ablage".
Was nicht heißt, dass man das intern nicht trotzdem machen kann, weil es übersichtlicher ist, aber offiziell gegenüber dem Finanzamt würde ich niemals freiwillig Bücher führen, immer nur "geordnete Ablage".
Re: Buchhaltungssoftware für Differenzbesteuerung nach Gesamtdifferenz
https://www.d-velop.de/blog/compliance/ ... bd-luegen/fuzzy hat geschrieben: ↑5. Okt 2020 17:25 Auf nicht buchführungspflichtige Unternehmer kann dann ja nur die Geschichte mit der Speicherung und Unveränderbarkeit der Daten und der Ermöglichung des digitalen Zugriffs fürs Finanzamt zutreffen. Im Grunde muss es reichen, die Belege auch digital geordnet zu archivieren. Kein Buchen, keine Konten.
Was nicht heißt, dass man das intern nicht trotzdem machen kann, weil es übersichtlicher ist, aber offiziell gegenüber dem Finanzamt würde ich niemals freiwillig Bücher führen, immer nur "geordnete Ablage".
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