Eine Frage: Wer hat schon mal einen Stand auf einem Weihnachtsmarkt gehabt oder dies in Erwägung gezogen?
Ich meine natürlich nicht die Elektronik- und Kinderwagenhändler unter Euch. Wer hat Erfahrungen gesammelt was Umsätze angeht?

Wir haben das in 2009 gemacht. 2 Wochenenden, jeweils Freitag bis Sonntag von 10 - 18 Uhr, mit 2 Leuten. Selbstgemachte Deko, Weihnachtsgestecke, Geschenkartikel, Prosecco. Wir hatten am Ende nicht mal die Standgebühr raus.
Die Leute kaufen, wenn überhaupt, Artikel bis max. 5 Euro, überlegen lautstark, wo es die angebotenen Sachen wohl billiger gibt (in unserem Fall lieblos hingeklatschte Adventskränze bei Blumen R'isse).
Kommt wohl stark auf dein Sortiment an. Für uns nie wieder!!

Welches Sortiment konkret wurde angeboten?

Markovka hat geschrieben: Die Leute kaufen, wenn überhaupt, Artikel bis max. 5 Euro, überlegen lautstark, wo es die angebotenen Sachen wohl billiger gibt

Naja, ich habe ein Geschenk dieses Jahr auf dem Weihnachtsmarkt gekauft - leider fehlt nach Zusammenbau ein Teil. Keine Rechnung, kein Beleg, kein Hinweis auf den Verkäufer

Ich kauf da auch nix mehr

Weihnachtsmärkte können sich extrem lohnen.
Allerdings gibt es auch da ziemliche Unterschiede.

Natürlich kommt es auf die Stadt an.
Welche Stadt in deinem Gebiet umsatzstark ist, wird Dir hier aber wohl auch keiner sagen können (oder wollen).
Kleiner Tipp: Frankfurt oder Düsseldorf ist nicht unbedingt besser als Oberhausen

Dann gibt es in der jeweiligen Stadt auch wieder Unterschiede zwischen verschiedenen Märkten.

Und dann gibt es auf dem jeweiligen Markt wieder Unterschiede zwischen den Standorten.
Auch hier zwei Tipps: Zugige Ecken vermeiden, Glühweinstand direkt neben an ist nicht zweckdienlich.

Desweiteren musst Du Dich wohl auch "von unten" hoch arbeiten, dich bei den Veranstaltern bekannt machen, zeigen, dass Du zuverlässig bist, dein Stand und Warenangebot tipptopp ist, um überhaupt erstmal lukrative Standorte zu bekommen. Das dauert. Jahre u.U.
Für die Märkte 2011 sollte das Meiste übrigens schon gelaufen sein.

Also ich habe noch nie Geschenke auf dem Weihnachtsmarkt gekauft - Kann aber auch daran liegen, dass ich "mit Sachen zum hinstellen" nicht allzu viel anfangen kann.
Die goldenen Zeiten sind aber auch für die Glühweinleute langsam aber sicher vorbei denke ich..

Bei bei uns in Kiel war mehr als tote Hose.. Stände hatten teilweise garnicht erst aufgemacht.

Muss nicht bei jedem gewerblichen Stand ein Zettel mit Impressum hängen?
Das ist doch sogar schon auf Flohmärkten der Fall, oder?

Ich kann dir sagen, wer gut über die Runden kam: die Dame mit den Laubsäge-Lichtbögen und die mit der hausgemachten Marmelade. Die Lichtbögen wurden wohl (ich kenn mich da nicht so aus) aus bestimmten Gründen sehr günstig angeboten und die Kunden wussten das. Die Marmelade, Gelee, Likör etc. ging für unter 5 Euro das Glas, das nehmen die Leute "mal eben" mit.
Was wir gut verkauft haben waren kleine Schneeeulen für 4,90 €, vermutlich auch nur Dank Harry Potter.
Die anderen Stände waren alle ziemlich schlecht besucht, sogar der Champignon-Mann hatte schlechte Laune. 2010 waren nur noch halb so viele Stände auf dem Markt, das sagt ja schon was.
Nach unserer Beobachtung ist es so, dass die Stände mit Ware nur Staffage sind für die Fress- und Trinkbuden.
Btw. B'ad Sassen'dorf ist Kurort. Das Durchschnittsalter muss um die 70 liegen. Jede Menge Leute mit Langeweile in den Kurkliniken und Besucher, die noch kleine Mitbringsel brauchen könnten (dachten wir).

Ich denke auch, dass obendrein immer noch das Wetter eine entscheidende Rolle spielt. Wenns schifft, mag keiner über den Weihnachtsmarkt bummeln und viele potentielle Käufer bleiben von Haus aus weg.

Bei uns im Ort gibt es einen relativ kleinen, aber feinen Weihnachtsmarkt, nur für ein Wochenende. Aber auch da waren im letzten Jahr deutlich weniger Stände, als davor. Und dass der Veranstalter 2008 Fressbuden aufgestellt hatte, ging diesmal komplett nach hinten los. Die "etablierten" hatten nämlich deswegen abgesagt.

Ich bin übrigens auch kein "Weihnachtsmarkt-Käufer", das einzige, was ich mir in schöner Regelmäßigkeit gönne, sind dänische Julnissen, da gibt es einen einzigen Stand und da wird jedes Jahr mindestens ein Paar gekauft. Wir trinken unseren Glühwein und das wars.

Überhaupt ist es immer sehr schwierig, eine Prognose abzugeben - es ist alles von zu vielen verschiedenen Faktoren abhängig.

Wir sind ja öfter auf Katzenausstellungen mit einem Gewerbestand. Manchmal haben wir auch nur ganz knapp unsere Kosten raus, obwohl wir sogar als Alleinstand da sind, andere Tage teilen wir uns die Halle mit anderen Ständen und es brummt - und das bei gleichem Sortiment. Ich habe noch nicht erkannt, woran es liegt.

Ich verkaufe in der Vorweihnachtszeit sehr viel Ware an solche Weihnachtsmarkt-Verkäufer und das scheint für die auch gut zu laufen.
Allerdings gehen nur preiswerte Artikel in nennenswerter Stückzahl über den Tisch.
Wenn der Pole/Vietnamese nebenan Schals aus Kunstseide anbietet für 50ct, dann kommt das nicht so gut...

Ich selbst würde mich da nicht hinstellen. Nicht, weil ich mir dazu zu gut wäre, aber es wäre mir einfach zu kalt

Hatte 2006 / 2007 den "städtischen Weihnachtsmarkt" auf dem Parkplatz genau vor unserer alten Lagerhalle.
Circa 20 Holzbuden, die zu 3/4 nur besetzt mit Fress- & Saufständen + wenige "Handarbeitsbuden".
Normale Marktleute mit Neuware, Textilien etc sind in Daun verboten!

Resultat: die Einzigen mit gutem Einkommen waren wohl wir.
Hatten ein Werbeschild "ab 10€ Einkaufswert 1 kostenloser Glühwein" vor die Tür gestellt und ordentlich Reste abverkauft.
Für die Standbetreiber war es allesamt eine Nullrunde oder als Werbekosten zu verbuchen.

rosi1980 hat geschrieben:Welches Sortiment konkret wurde angeboten?

ähm....das wurde doch geschrieben !

schade hat geschrieben:

rosi1980 hat geschrieben:Welches Sortiment konkret wurde angeboten?

ähm....das wurde doch geschrieben !

Das sollte für alle kommenden Posts gedacht sein, ergänzend zu meiner ersten Frage.

Falls es noch jemanden interessiert (Post ist ja von 2010):

Mit meiner alten Firma waren wir 2009 auf dem Essener Weihnachtsmarkt. Sind damals mit viel Glück reingekommen. Eine Bude dort hat meine ich 3600 EUR brutto gekostet. Umsatz haben wir dort 13.000 EUR gemacht. Hat sich für uns natürlich gelohnt. Unser Sortiment waren Geschenkartikel wie bedruckte T-Shirts mit Funmotiven oder Motiv-Serien (Tiere, Auto, etc), sowie Tassen, Funschilder, Fanartikel sowie auch Metallschilder und Magnete mit Lizenzmotive. Ach ja... Wettermässig war der Dezember 2009 ideal, war zwar kalt aber kein Schnee und wenig Regen.

Ist aber sehr schwierig auf diese großen Märkte zu kommen. Du mußt da schon gute Referenzen aufweisen, Druck machen und dann hoffen, dass einer der Stammgäste dort absagt und dann dort reinrutschst. Aber wenn Du einmal drin bist, hast Du einen Stammplatz.

Am meisten Umsatz/Gewinn machen dort aber eh die Glühweinhändler Die verkaufen Ihre billige verpanschte Suppe zu Höchstpreisen....

Hallo

das Thema ist mir gerade so aufgefallen

wie kann ich evtl. helfen

wir machen seit ca 8 Jahren Märkte und hatten bis zu 6 verschiedene Städte

die letzten Jahre haben wir uns verkleinert und betreiben nur noch 3 Hütten

also ein wenig Erfahrung ist da

entweder hier oder per PM helf ich gern

Viele Grüße

Sugg

ICh danke Dir, aber wir haben uns für 2011 dagegen entschieden. Wir machen das mal wenn wir definitiv Geld "zu verschenken" haben und nichts besseres damit anzufangen wissen. Ehe wir damit auf die Schnauze fallen, denn wie ich erfahren haben kann das beim Weihnachtsmarkt durchaus passieren.

yup

das muss ich leider bestätigen
wir hatten 2010 50% von 2009
das sind richtige Schmerzen bei 3 Ständen
Personal Waren Standmiete
wir haben ca 7000€ reingebuttert !

Shit happens
neues Jahr neues Glück

Markt ist kein zuckerschlecken wie andere viell. denken!
und reich wird man davon nicht - es sei denn man verkauft Wurst oder Glühwein

Für Essen und Trinken haben die Leute auf Märkten immer Geld.
Wenn hier Kieler Woche ist (Großes Fest ) geben die Leute ohne mit der Eimper zu zucken 8 Mark für eine Bratwurst mit einem Stück Brot aus

Und genau deswegen machen wir das erst wenn wir soviel Geld über haben, dass wir nicht weinen weil das Geld futsch ist, sondern weil wir uns dann freuen können die Steuerlast gedrückt zu haben.

Schnaeppchenparadies hat geschrieben:Für Essen und Trinken haben die Leute auf Märkten immer Geld.

Das merkt man immer wenn Oktoberfest ist.......
Da ist der Preis wohl völlig egal, die Leute kaufen trotzdem.

absolut richtig

nur verstehe ich das mit der gedrückten steuerlast nicht erleuchte mich bitte

eigentlich mach ich Märkte um etwas zu verdienen!

dahinter steht aber auch bei uns einiges an Logistik und Vorplanung
und nat. auch Dollas oder Teuros!
weil auf Kommi gibt es nix

letztes Jahr war es arg wegen dem sch... Wetter
wenn dann 10 Reisebusse absagen sind das gerade bei unserem Sortiment echt Schmerzen
da ist der WE-Umsatz gleich mal auf 10% und das holt man nicht mehr raus

ach so noch ein Tipp
es gibt wie im Leben auch auf dem Markt ungeschriebene Gesetze
zu mindest bei uns !!!
also halt Dich drann solltest Du WM machen wollen
Marktleute helfen sich auch mal gegenseitig und das ist wichtig!
wie sonst auch
Neid muß man sich erarbeiten, Mitleid bekommst Du geschenkt.

VG
Sugg