hkhk hat geschrieben: ↑24. Mär 2023 16:30 Siegel selber entwerfen?
Frag mal catcat2, der macht das so, wenn man seinem Beitrag seinerzeit Glauben darf.

Jo. Warum auch nicht?
Jeder Honk kann sich in PS ein hübsches Logo basteln.
Dann setzt man sich eine nette Website auf, generiert sich da ne Handvoll Bildchen und Text per KI und schon hat man sein persönliches "Institut". Das dauert keinen Tag.

Aber OK: Wenn die Kundschaft das frisst und es sich rechnet, irgendwelche Siegel zu kaufen – why not?

@hkhk: Ich hab das früher mal getestet und es hat ein bisschen was gebracht. Ich hab das allerdings nur auf meinen eigenen Websites angezeigt und keine ext. Werbung damit gemacht.
Heute hab ich das Gedöhns nicht mehr drin, weil es mir egal ist, ob jetzt viel oder wenig gekauft wird.

kreien hat geschrieben: ↑20. Nov 2023 13:27 Man könnte auch so Spaßsiegel selbst erfinden …

… außerhalb der Dickschiffe TÜV, VDE, Geprüfte Sicherheit, Blauer Engel, Fairtrade, Stiftung Warentest und Ökotest nutzen sich diese zahlreichen unbekannten Siegel doch auch bei Verbrauchern ab.

Ich fände so eine Parodie grundsätzlich ganz witzig. Ein tolles Beispiel wäre "Empfehlung von Uwe" vom Shopblogger:
https://www.shopblogger.de/blog/archive ... n-Uwe.html
https://www.shopblogger.de/blog/archive ... n-Uwe.html

Nachtrag: Die 15 Fakesiegel sind angebracht, a/b Tests laufen, aber es dauert ein paar Tage, bis erste Ergebnisse kommen.

Um den Quatsch noch zu toppen, werden Artikel jetzt noch "weihnachtlich dekoriert". Zipfelmütze auf technisches Gerät und so Unsinn. Bei AMZ geht's durch. Hauptsache auffällig...

Nochmal ein Nachtrag:

Die A/B Tests mit den Siegeln liefen mehr als eindeutig.
ALLE Artikel mit "Test-Badge" hatten einen deutlichen Uplift.
Die Kunden sind da scheinbar nicht so kritisch und "wenn es da steht, wirds wohl stimmen".

Bei OTTO mussten wir allerdings zurückrudern und die Siegel wieder entfernen. Die haben ihre Styleguides nochmal überarbeitet und mahnen gerade alle Partnern ab, wieder auf normale Freisteller ohne Klimbim umzustellen.

Woanders treiben wir das Spielchen noch solange es geht mit und statten gerade weitere Artikel mit Testsiegeln aus.


PS: Der Verbraucherzentrale sind die Tests natürlich ein Dorn im Auge und man hat eine erste Klage rausgehauen.
> Klage gegen Warentest Online Institut GmbH
Vermutlich werden die aber nur ihren "Test" etwas genauer spezifizieren und weiter geht das Spielchen.

fossi hat geschrieben: ↑9. Apr 2024 11:55 Die A/B Tests mit den Siegeln liefen mehr als eindeutig.
ALLE Artikel mit "Test-Badge" hatten einen deutlichen Uplift.
Die Kunden sind da scheinbar nicht so kritisch und "wenn es da steht, wirds wohl stimmen".

Hätte ich nicht gedacht, dass wirklich so viele Leute so doof leichtgläubig sind, dies also überhaupt etwas, geschweige denn so viel, ausmacht.

Erklärt aber dann aber auch, warum auch immer so viele immer wieder auf Fake-/Billigdreck-/Chinashops reinfallen.

So sieht einer der A/B Tests aus.
Stammartikel mit mehreren Jahren Verkaufshistorie, vielen Bewertungen, kaum Saisonalität, also optimaler Kandidat für so einen Versuch.
Testlaufzeit waren 10 Tage, Siegel deckt ca. 15% vom Hauptbild ab.

Version A = ohne Siegel
Version B = mit Testsiegel Note 1,3

Wir haben zudem noch mit selbstgebastelten "Deutsche Marke" Badges und Pseudo-Produktanhängern gespielt.
Ich finde sowas total furchtbar, plumper geht Marketing nicht, aber die Kunden haben es gefressen > ebenfalls ein deutlicher Uplift.

Resultat: Das Internet entwickelt sich weiter, aber die Kunden möchten immer noch verarscht werden.

Ich finde ja solche Gütesiegel, sagen wir mal um das Wort Betrug nicht zu gebrauchen, sehr grenzwertig! Aber gut, das ist gängige Praxis. Ähnlich verhält sich das auch bei Influencern oder sogar (Fach)Zeitrschriften die irgendwelche Tests veröffentlichen. In meiner Branche schneidet bei Tests häufig der am besten ab, der auch die meiste Werbefläche bucht. Dafür nimmt dann die Zeitschrift auch noch 12,50€/Monat als Abo (eine Zeitschrift pro Monat).

Also Werbung mit "deutsche Marke" ist so erlaubt und unbedenklich? Oder ,,deutscher Hersteller"


Ich hätte ja jetzt wirklich Lust zu kleistern..

"Deutscher Hersteller" fand ich persönlich zu grenzwertig, da wir Produkte in Drittländern herstellen lassen und importieren.
Als Inverkehrbringer zählt man zwar quasi als Hersteller, aber wenn in den Kundenbewertungen später ständig "Chinaartikel" steht, schlägt es eher ins Negative um.

Was aber sollte daran falsch sein, wenn du eine Deutsche Marke besitzt und das entsprechend angibst?
Es ist ja nichtmal "Werbung mit Selbstverständlichkeiten" oder sowas, sondern in Wirklichkeit nur eine sinnfreie Worthülse, die den Kunden aber optisch positiv auffällt.

Bei der Art und Weise der Anbringung experimentieren wir selber noch ein wenig. Mal ist es eine Banderole, mal ein Anhänger, usw.

Alles kommt aus DE, bis auf ein Bauteil, welches selbst aber aus der EU kommt, nicht aus Europa etc.
Also könnten wir ja tatsächlich mit Deutscher Hersteller werben

Heutzutage ist man ja als Käufer auf Marktplätzen schon froh, wenn selbst deutsche Verkäufer sich überhaupt für das Produkt verantwortlich fühlen das sie verkaufen. Gibt inzwischen zu viele Händler die meinen die chinesische Firma von der sie den Krempel auf Alibaba gekauft haben wäre für alles zuständig.

Insofern kann so ein Zettelchen schon helfen. Deshalb würde ich das heue anders als vielleicht vor 15 Jahren nichtmal als "Kundenverarsche" abtun sondern fast schon als echtes "Alleinstellungsmerkmal" sehen.