Ich führe eine in Deutschland inländische Transportdienstleistung für ein österreichisches Unternehmen durch. Ich hole die Ware in Schwerin ab und nehme die mit zu meinem Standort. 2-3 Tage später holt die Firma aus Österreich die Ware bei mir ab und transportiert diese zu ihrem Firmensitz nach AT. Ich mache also einen rein inländischen Transport:
Strecke Schwerin - Dresden 2x 400km

Bei Rechnungsstellung and das AT Unternehmen 800km*0,30€/km = 240€
Muss ich für diese Transportleistung USt. berechnen oder nicht?

Meine Tendenz sagt mir NEIN, weil in der EU gilt, dass Leistungen an Unternehmen für das Unternehmen dort steuerbar sind, wo der Leistungsempfänger (Auftraggeber) seinen Sitz hat.

Was meint ihr?
Gibt es evtl. irgendwelche Sonderregelungen bei Transportdienstleistungen, wenn nicht würden alle ausländischen Speditionen in Deutschland inländische Transporte durchführen ohne dafür USt. abzuführen. Könnte mir gut vorstellen, dass es deswegen irgend eine Sonderregelung gibt.

Rex hat geschrieben: ↑30. Dez 2020 13:06 ...
Meine Tendenz sagt mir NEIN, weil in der EU gilt, dass Leistungen an Unternehmen für das Unternehmen dort steuerbar sind, wo der Leistungsempfänger (Auftraggeber) seinen Sitz hat.
...

Es darf doch nur grundsätzlich nur dann steuerfrei sein, wenn in ein anderes EU-Land verbracht wird!?

Wenn der Kunde als EU-Ausänder bei dir Ware kauft und die nach München direkt zu seinem Kunden liefern lässt ist es doch auch NICHT steuerfrei.

Transportdienstleistung , hier müsste für mein Verständnis Reverse Charge zur Anwendung kommen (ergo 0% USt)

regalboy hat geschrieben: ↑30. Dez 2020 14:05

Rex hat geschrieben: ↑30. Dez 2020 13:06 ...
Meine Tendenz sagt mir NEIN, weil in der EU gilt, dass Leistungen an Unternehmen für das Unternehmen dort steuerbar sind, wo der Leistungsempfänger (Auftraggeber) seinen Sitz hat.
...

Es darf doch nur grundsätzlich nur dann steuerfrei sein, wenn in ein anderes EU-Land verbracht wird!?

Wenn der Kunde als EU-Ausänder bei dir Ware kauft und die nach München direkt zu seinem Kunden liefern lässt ist es doch auch NICHT steuerfrei.

Mich betreffend findet kein Kauf statt. Ich transportiere die Ware innerhalb Deutschlands von A nach B für das AT Unternehmen. Die Rechnung für den Transport stelle ich direkt an das AT Unternehmen.

@macribet: Ja so müsste es sein.

Alternativ könnte ich die Ware natürlich kaufen und mit Aufschlag 240€ an das AT Unternehmen verkaufen. Diese holen die Ware dann bei mir ab und verbringen selbst nach AT. Dann dürfte auch keine USt. anfallen.

Rex hat geschrieben: ↑30. Dez 2020 14:19 ....
Alternativ könnte ich die Ware natürlich kaufen und mit Aufschlag 240€ an das AT Unternehmen verkaufen. Diese holen die Ware dann bei mir ab und verbringen selbst nach AT. Dann dürfte auch keine USt. anfallen.

Das zieht aber auch einen Rattenschwanz nach sich von "Ertragsverschlechterung", weil du ja mit mehr Umsatz nur unwesentlich mehr Gewinn machst bis zu Haftungs- / Gewährleistungs und Registrierungsfragen (z. B. in Bezug auf Entsorgungskosten in Österreich, kann man aber sicherlich auch vertraglich ausschließen).

Und immer noch die Umsatzgrenzen innerg. Erwerb und Lieferung vom Statistischen Bundesamt im Auge behalten.
Für die Warenversendung liegt der Wert bei 500.000 Euro und für den Wareneingang bei 800.000 Euro.

Das stimmt natürlich. Ich berechne denen einfach 240€ für Erbringung einer 4h Dienstleistung, Rechnung direkt an AT und gut.

Transportdienstleistung ist wohl gar nicht so ohne. Da braucht man ggf. vorher noch eine Aufsichtsrechtliche Genehmigung für die Durchführung des gewerblichen Gütertransportes. Keine Ahnung wie streng es bei gelegentlicher Durchführung (2-3x im Jahr) gehandhabt wird.

Rex hat geschrieben: ↑30. Dez 2020 14:39Ich berechne denen einfach 240€ für Erbringung einer 4h Dienstleistung,

800km in 4h? Reschpeggt...

Aber wieso 30ct pro km?
Jedes Auto kostet mehr, dazu der Fahrer?

och, manche Frachten sind noch selbstmörderischer ge'rechnet'...