Vorab: mir ist bewusst, dass die folgende Frage unserem Hocheffizienzerbsenzählersteuerstaates unwürdig ist, aber trotzdem:

Ich liefere an deutsche Kunden teilweise von Deutschland aus aber teilweise auch vom Ausland (z.B. aus einem polnischen Amazonlager).

Im 1. Fall gehen die 19% Umsatzsteuer direkt ans deutsche Finanzamt. Im 2. Fall gehen die 19% Umsatzsteuer über die OSS Meldung ans BZSt. Beides Male geht das Geld nach Deutschland.

Leider kann ich aus technischen Gründen die Fälle nicht automatisiert unterscheiden und würde daher alles wie in Fall 1 melden. Manuell wäre das ein zu großer Aufwand.

Mit wie vielen Jahre Knast muss ich rechnen, wenn ich das mache?

Vorab: Mit ist nicht bekannt wie hoch der "Strafrahmen" ist. Ich nehme an, sonst auch niemanden hier.

Diese Umsätze (Lieferung von PL nach DE, somit OSS-pflichtig) machen vermutlich einen nicht unwesentlichen Teil Deiner Amazon (PL-)Umsätze aus.

Da die Finanzämter hier von Amazon fleißg Daten bekommen, kann eine laufende große Abweichung halt schnell mal auffallen.

Nicht nur weil Amazon-Zahlen und Steuererklärung nicht so recht zusammenpassen, sondern weil Du ja auch laufend Ware von DE ins PL-Lager verbringst, diese aber - zumindest sieht es für die beteiligten Finanzämter so aus - scheinbar niemals verkauft wird.

Da das ganze vermutlich einen relevanten Teil Deiner Geschäftstatigkeit widerspielt, finde ich es nicht klug sowas vorsätzlich und dauerhaft (wenn auch aus nachvollziehbaren Gründen) falsch abzubilden.

Wenn das Finanzamt anlaßbezogen mal anklopft, wollen die halt viel mehr wissen als einem Lieb ist. Da tauchen dann gerne auch noch weitere Leichen im Keller auf.

roman hat geschrieben: ↑22. Feb 2024 13:21 Diese Umsätze (Lieferung von PL nach DE, somit OSS-pflichtig) machen vermutlich einen nicht unwesentlichen Teil Deiner Amazon (PL-)Umsätze aus.

Die "normalen" Lieferungen direkt über Amazon an Kunden wären davon nicht betroffen. Es ginge nur um Bestellungen in meinem Webshop, die ich über Amazon MCF an die Kunden schicke. Das ist aus mehreren Gründen sowieso nicht optimal, aber manchmal geht es nicht anders. Geschätzt wären das nicht mehr als 5% vom Umsatz der Lieferungen aus dem Ausland, die über OSS gemeldet werden.

Die Pro-Forma Rechnungen und damit die ZM wäre sogar korrekt, da Taxdoo das erledigt. Mein Problem ist, dass Billbee das Versandland bei den MCF Lieferungen nicht eintragen kann. Ich kann das somit nicht auf den Rechnungen vermerken und somit kriegt es das Buchhaltungsprogramm nicht mit.

Mit Verbringungen meinte ich sicherlich das selbe wie Du mit "Proforma und ZM".

Damit wollte ich sagen: Wenn man permanent Ware von DE nach PL verbringt, aber es dann dort kaum Umsätze/Abgänge gibt (weder über die PL-Erklärung noch über die PL-Lagersektion im OSS) dann wäre es vorstellbar dass irgendwo mal eine Warenlampe angeht.

Aber wenn es nur wenige Prozent "Schwund" sind, dann fällt das zumindest in dieser Hinsicht niemals auf.