Künstlersozialabgabe

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terrenal (RIP)
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Künstlersozialabgabe

über das Thema bin ich grade mal zufällig gestolpert .... :shock:
(ich bin da nicht Mitglied oder versichert - allein schon weil ich noch nach früherem Stand dachte es wäre fürs web gar nicht möglich)

kurz gefaßt - wer öfter künstlerische Leistungen in Auftrag gibt - wie regelmäßige Werbung, Webdesign u.ä. der hat dort eine Abgabe zu zahlen. Das weiß der normale Mitteleuropäer aber nicht und offenbar viele Steuerberater auch nicht.

ein paar Infos hier --> http://www.ihk-koeln.de/Navigation/Fair ... abgabe.pdf" target="_blank
http://www.kunstrecht.de/kuenstlersozialkasse.html" target="_blank

aus designer Sicht: http://www.bdg-designer.de/pages/ksvg01.htm" target="_blank

Jahrelang hab ich von Kollegen, die freie Künstler sind, gehört es sei enorm schwer sich dort zu registrieren und zu versichern - nach dem was ich da jetzt lese sieht es so aus als ob in größerem Umfang sogar reine Webprogrammierungen oder unmittelbare Druckaufträge abgabenpflichtig werden.
Und das ganze kann mit derzeit 5,1% des Auftragswerts noch fünf Jahre nachgefordert werden.

wer sich die ersten polemischen Seiten antun oder überspringen will kann auch hier mal gucken
http://www.mediengestalter.info/forum/4 ... 018-1.html" target="_blank


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Ralf
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Re: Künstlersozialabgabe

Ich bin vor einigen Monaten mal zufällig auf ein Urteil gestoßen, wo es um die Mitgliedschaft in der KSK ging. Da hatte sich die KSK mit aller Macht dagegen gesträubt, weil doch Webseitendesigner keine Künstler wären. Der betroffene Designer hat aber schließlich gewonnen und die KSK musste ihn aufnehmen, weil er darlegen konnte, dass seine Haupttätigkeit die künstlerische Gestaltung ist und die technische Umsetzung dann nur eine Nebensache (ungefähr vergleichbar bei Malern, mit welcher Technik sie denn ihre Ideen auf das Medium bringen). Also die Argumentation, dass der handwerkliche Aspekt im Hintergrund steht.

Nun wollen die das anscheinend anders - oder wie soll man das verstehen? Ich schreibe gegenüber meinen Kunden (auch aus diesem Grund), dass ich kein Grafiker bin und mit meinen Seitengestaltungen keine künstlerischen Ansprüche erhebe, sondern lediglich Seiten technisch umsetze. Aber für wen es von Vorteil wäre, kann das ja anders thematisieren ...
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terrenal (RIP)
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Re: Künstlersozialabgabe

nicht ganz anders - wenn ich die Proteste dagegen richtig lese ist die Mitgliedschaft in der KSK nach wie vor nicht einfach

aber unabhängig davon soll eben auch auf Leistungen von Gewerbebetrieben die Abgabe erhoben werden (die selbst gar keinen Anspruch hätten als steuerlich vorteilhafte Freiberufler zu gelten oder sich darüber zu versichern)
http://www.kskontra.de/index.htm" target="_blank

bei der Erhebung der Abgabe werden also andere Maßstäbe angelegt - und ob der Hinweis auf überwiegende Beratung oder rein technische Leistungen da hilft ist offenbar noch offen. Das neue Verfahren gilt ja erst seit diesem Jahr und da wird sich noch einiges tun denk ich.
Die Webdesigner, die sich da in die Kasse geklagt haben haben da bös was losgetreten.

Wer also öfter mal print- oder webdesign in Auftrag gibt oder Fotos und Bildbearbeitung kann schon mit überraschender Post rechnen. (gelegentliche Einzelaufträge sind wohl nicht betroffen)
Ralf
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Re: Künstlersozialabgabe

Wenn ich mir das so ansehe, fallen mir GEZ und die Zwangsmitgliedschaft in der IHK sein. Ich denke mal nicht, dass meine Auftraggeber in die Situation kommen werden, für meine Leistungen auch noch derartige Abgaben leisten zu müssen. Aber ich werde wohl in meinen Rechnungen noch deutlicher den Aspekt der Programmierung herausstellen, um solchen Ansinnen gleich den Boden zu entziehen.
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Andy73
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Re: Künstlersozialabgabe

KSK, das ist echt ein Fall für sich. Ich kenne sehr viele Freiberufliche Musiker und Autoren die ständig mit der KSK zu kämpfen haben.
Ein Blick in http://www.kskforum.de" target="_blank sagt eigentlich alles.
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office-care
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Re: Künstlersozialabgabe

und ich kenne einige, die mal Fotograf oder so gelernt haben, inzwischen ganz was anderes machen, gut verdienen, aber trotzdem die staatlichen Zuschüsse für Krankenkasse und Altersvorsorge über die KSK abgreifen.
Von daher finde ich schon, dass der Staat schauen muss, wie er das wieder refinanziert. Aber so ist das immer mit Subventionen aller Art, dass halt Missbrauch normal ist.

Das ist ein ähnlicher Subventionstopf wie bei den Beamten, Bauern, etc. Es gehört nicht ins System. Wer selbständig ist, und das sind Künstler nun mal, muss halt auch selber schauen, wie er klar kommt. Mir hilft ja auch keiner, meine Krankenversicherung billiger zu bekommen oder zahlt mir einen Zuschuss dazu.

Klaus-Dieter
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Andy73
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Re: Künstlersozialabgabe

Du hast schon Recht, da findet auch Missbrauch statt. Allerdings bekommt die KSK das früher oder später heraus und dann wird es recht teuer für die Betroffenen. Die KSK ist aber leider extrem langsam ( in allen Dingen). Von der Anmeldung als Versicherter bis hin zur Antragsannahme, können schon mal 4-6 Monate vergehen. So was darf nicht sein.
si_re
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Re: Künstlersozialabgabe

Ich hol das alte Thema mal wieder raus. Weiss jemand wie ich die Abgabe richtig verbuchen muss (SKR04)?
Ich tippe mal auf 6170 (Sonstige soziale Abgaben). Laut meinem Programm würde es dann in der EÜR auf S.1 120 (Ausgaben für eigenes Personal) wieder auftauchen.
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