roman hat geschrieben: ↑24. Feb 2024 12:35
Wenn das die Option war um vermischen Lagerbestand zu verhindern, war das sicherlich ein (Mit-)grund warum ich mich damals für eigene Strichcodes entschied.
Vermischte Lagerbestände sah ich als Drohung an. Allein schon wegen der Möglichkeit dass mir "schlechte" Ware untergejubelt wird. Das Steuerthema hatte ich da noch gar nicht so am Schirm.
Ich konnte viele Probleme mit Amazon/FBA jahrelang dadurch vermeiden, dass ich nur eigene Produkte mit eigener Marke/EAN bei Amazon verkauft habe. So war auch der "Bestandstausch" kein Thema. Das ganze "mehrere Händler teilen sich eine Artikelseite" war sowieso immer ein rotes Tuch für mich, aber das ist ein anderes Thema.
Meine ersten Commingling Umsätze hatte ich erst, also sich ein Vendor (="Verkauft von Amazon") unberechtigterweise bei meinem Listing angehängt hat. Das habe ich auch sofort so wie in der Vergangenheit gemeldet - aber erstmals wurde das Listing nicht entfernt. Ich musste erst eine Testbestellung machen, es nochmal melden, und dann wurde es entfernt. Und in den 2 Wochen die dadurch verloren wurden wurde leider Ware "getauscht".
Interessant ist dabei, dass meine Ware ein A6 Etikett mit Bild, Produktinfos und EAN Code hat - das Produkt vom Vendor war NUR mit einem "ASIN Aufkleber" (Barcode und darunter die ASIN) versehen, NICHT mit meiner EAN! Ich bin nicht ganz sicher, ob dieser ASIN Aufkleber den Bestandstausch verhindert. Das nachgemachte Produkt hätte auch nie so von FBA akzeptiert werden dürfen, schließlich haben alle rechtlich nötigen Infos gefehlt, die Verpackung sah ganz anders aus - sprich da läuft grundsätzlich etwas falsch.
roman hat geschrieben: ↑24. Feb 2024 13:50
Damals ging es um Zahlen die nach Frankreich gemeldet werden. Pikanterweise waren darin aber komplett falsche Zahlen: Anstatt dem geringen FR-Umsatz war ein x-fach höherer Umsatz genannt (vermutlich der Gesamtumsatz für viele/alle Länder). War damals eh ein Thema in den Foren, weil scheinbar viele Verkäufer betroffen waren.
Ein wichtiger Grund warum ich den Amazon (!) Verkauf nach Frankreich schon vor 1-2 Jahren eingestellt habe waren genau diese (oft falschen) Meldungen, bei Frankreich vor allem auch in Verbindung mit EPR.
Tidibee hat geschrieben: ↑24. Feb 2024 23:29
Ich glaube auch, dass es bei dieser ganzen Geschichte im ersten Schritt genau darum geht, die eklatanten Ungereimtheiten zu finden. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sich auch bei den Steuerbehörden im Laufe der nächsten Jahre eine gewisse Routine in Bezug auf E-Commerce einstellen wird (bzw es Schwerpunktgruppen dazu geben wird) und da wird dann sicher genauer hingeschaut.
Die Finanzbehörden werden sicher in den nächsten 10-20 Jahren ein effektives Kontrollsystem für die von den Marktplätzen gemeldeten Umsätze einrichten. Bis dahin wird wohl eher mit Stichproben gearbeitet (man wählt ein paar Händler zufällig aus, vergleicht bei denen in einem zufällig gewählten Monat die BH Daten mit den Marktplatz Daten, und rechnet mit dem Steuerberater herum um zu sehen ob die Daten plausibel sind...).
Bei mir ist das zum Glück ohne Beanstandungen ausgegangen, aber das hängt wohl auch mit der freundlichen Zusammenarbeit von Steuerberatern und Finanzamt im ländlichen Österreich zusammen.