Hallo,

wir sind auf der Suche nach einer WaWi und ein Tool für die Verkaufsabwicklungen. Momentan läuft bei uns alles Manuell, benutzen lediglich SevDesk für die Rechnungsstellung. Haben aber keine WaWi oder automatische Abwicklungen. das möchten wir ändern. Momentan sind wir nur auf ebay vertreten. Möchten aber später auch über unseren eigenen Shop verkaufen und dann auch über Amazon, Kaufland usw.

Ich bin da recht überfordert mit all den verschiedenen Anbietern da draußen. Vielleicht kann uns jemand bei der Wahl des richtigen Systems helfen. Zuerst haben wir an Billie oder Dreamrobot gedacht. JTL und Plantymarkets scheint etwas zu komplex zu sein. zumindest auf dem ersten Blick.

Wir hätten folgende Anforderungen:

- automatische Lagerverwaltung, mit Warnung bei einer bestimmten Mindestmenge . eventuell wäre es ganz gut wenn man 2 oder 3 lager Verwalten könnte in der Zukunft
- Senden der Rechnungen an SevDesk bzw Anbindung von SevDessk - auch per Exsprt wenn es nicht automatisch geht.
- Anbindung an Shopify
- Automatischer Versand von Rechnungen und eMails an Käufer nach bestimmten Regeln
- Automatische Erstellung von Versandscheinen (DPD, DHL, Speditionsversand ) zusammen mit dem dazu passenden Lieferschein oder Pick&Pack Liste - würde die Arbeit sehr erleichtern.
- Mehrere Benutzer möglich
- Zahlungsausgleich mit PayPay (nicht notwendig aber es wäre hilfreich)
- vernünftiger Support
- wichtig: Stücklistenverwaltung in Verbindung mit ebay soll funktionieren. Manche Angebote sind Sets die aus mehreren Artikeln zusammengestellt werden müssen , die dann auf der Pick & Pack Liste oder auf dem Lieferschein mit Lagerplatz angezeigt werden sollen.

Unsere Idee ist zudem auch, dass auch wenn ein ebay Angebot auch nur ein Artikel enthält, würden wir dennoch so vorgehen, dass die ebay Angebote immer Stücklisten-Artikel sind. Hintergrund: Das ebay Angebot ändern wir immer wieder oder legen mehrere Angebote (oder Varianten) mit demselben Artikel bei ebay an um zu testen welches Angebot am besten funktioniert. Diese Angebote sollen dann (z.B: als Sückliste) auf ein und denselben Artikel in der WaWi zugreifen, damit die Lagerverwaltung richtig funktioniert. Sobald sich ein Angebot verkauft soll dann die WaWi dann auf denselben oder dieselben Lagerartikel zugreifen. ich hoffe, dass war halbwegs verständlich erklärt.

Wa würdet Ihr uns empfehlen? Billie, DremRobot, JTL?!

Vielen Dank im Voraus,
Paul

Wir sind dieses Jahr auch das Thema Wawi angegangen, daher kleiner Erfahrungsbericht, aus meiner persönlichen Sicht, das kann sich sicherlich bei jedem Fall unterscheiden.

Wir waren bis dato eine ganze Zeit bei Billbee und sehr glücklich mit der Lösung. Ein wirklich gutes Tool, faires Pricing, guter und schneller Support, kaum Probleme. Das einzige, der Warenwirtschaftspart ist bei Billbee für uns zu klein und nicht ausreichend gewesen.

Wir haben uns dann durch Plenty, JTL, Afterbuy und noch ein Open Source Ding (Name vergessen) gearbeitet. Dreamrobot haben wir nicht getestet, kann ich also nix zu sagen.

JTL fanden wir gut, aber doch auch sehr komplex und mit etlichen Stunden Einarbeitung verbunden, insgesamt hat uns nicht gepasst, dass wir gefühlt etliche Module einzeln buchen mussten, die Anbindung zu Shopify war für uns eher schlecht als recht und sah wie eine Notlösung aus. Insgesamt war JTL für uns dann zu überdimensioniert und komplex, und vom Pricing her dann auch nicht zu rechtfertigen, wobei ich denke, dass JTL definitiv eine der besten Wawi's auf dem Markt hat, wenn man denn etwas "mehr" möchte.

Plenty war für uns eine Katastrophe. Ich kenne Plenty noch von früher in denen ich Kunden beraten habe und einige davon waren bei Plenty. Jetzt wo man auch mal selbst auf der Seite steht mit Plenty zu arbeiten, sind mir die Haare ausgefallen. Ich habe Aggressionen beim Nutzen von Plenty bekommen, von denen ich nicht wusste, dass diese überhaupt entstehen können. Es ist langsam, träge, mit Fehlern überhäuft, das Interface ist nicht intuitiv, der Support ist grottenschlecht, gefühlt will niemand bei Plenty das Produkt verbessern, wir sind nach 3 Wochen nur noch froh gewesen den Test abgebrochen zu haben, es gab bei uns keinen Tag an dem es mehrheitlich glatt und problemfrei lief.

Afterbuy hatten wir noch auf der Agenda, aber auch hier haben wir am Ende abgebrochen. Die Shopify Anbindung war nicht wirklich gut, das Interface sieht aus wie vor eine Anwendung von vor 30 Jahren, Support war langsam und irgendwie haben wir uns nicht wirklich heimisch mit dem Tool gefühlt, es hat einfach nicht gefunkt. Was aber gut und lobenswert ist, sind die Tutorial Videos auf YouTube, es wird wirklich viel erklärt, sodass man eher selten auf den Support angewiesen war, nur Spezialfälle mussten wir anfragen.

Letztendlich wollten wir die Suche nach einer neuen Wawi abbrechen und hatten schon Lösungen mit Billbee geplant, da sind wir zufällig über Baselinker gestolpert.

Baselinker ist aus Polen, bietet aber guten Support in DE/EN falls nötig und war für unseren spezifischen Fall ein Glückstreffer. Wir sind hauptsächlich Online, auf Shopify + einigen Marktplätzen, die Anbindungen hier sind sauber und ohne Probleme aufgesetzt, Tickets werden bei uns auch 6 Monate nach Vertragsstart innerhalb von 24 Stunden beantwortet, Baselinker hat eine Schnittstelle zu SevDesk, die Produktverwaltung ist mMn gut gelöst, man kann sich auch in benutzerdefinierten Feldern austoben wie man möchte, es gibt ein gutes Mapping-System um Kerninformationen automatisch an Marktplatz Infos anzudocken. Automatisierungen sind gut und auch verständlich gelöst, dass selbst unser Prakti ohne große Einarbeitung neue Flows bauen konnte.

tl:dr für uns als reiner Onlinehändler, der noch eher im kleinen Segment unterwegs ist (400-500 Bestellungen im Monat), ist Baselinker in super Tool. Wir haben bis heute den Umzug nicht bereut und konnten etliche Themen besser als bei Billbee abdecken.

"Möchten aber später auch über unseren eigenen Shop verkaufen und dann auch über Amazon, Kaufland usw."

Unter diesem Aspekt würde ich JTL empfehlen.

Um es ganz kurz zu fassen: die meisten Händler entscheiden sich aktuell für JTL oder PlentyMarkets.

Die anderen Lösungen haben zwar genauso ihre Daseinsberechtigung, aber sind oft eingeschränkt beispielsweise im Multichannelbetrieb, oder Shopanbindungen.
Zudem bringen JTL sowie Plenty jeweils ein hauseigenes Shopsystem mit, was für die Belange der meisten Händler völlig ausreicht.

Entscheide dich nur nicht zu schnell, sondern teste lieber 1-2 Tage länger. Ein Systemwechsel im Nachhinein ist meistens ein Mega-Aufwand und nicht mal eben in 2 Tagen erledigt.

Zitat fossi
"Entscheide dich nur nicht zu schnell, sondern teste lieber 1-2 Tage länger. Ein Systemwechsel im Nachhinein ist meistens ein Mega-Aufwand und nicht mal eben in 2 Tagen erledigt."

Ein ganz, ganz wichtiger Rat! Kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen.
Wenn Dein Geschäft eine gewisse Größe erreicht hat, ist ein spätere Wechsel die Hölle.

fossi hat geschrieben: ↑30. Aug 2023 21:35 Um es ganz kurz zu fassen: die meisten Händler entscheiden sich aktuell für JTL oder PlentyMarkets.

Wer Plentymarkets ansieht: Unbedingt frühzeitig im Forum mitlesen was da so los ist.
Entscheidungen wie die Zwangsumstellung der Auftragsansicht haben dieses Jahr für extremen Unmut gesorgt.

Sobald weitere Systeme, etwa ein externer Shopify Shop, dazukommen sollte man auch sehr genau testen wie das in der Praxis funktioniert. zB ob die Aufträge mit den richtigen USt. Einstellungen von einem System ins andere kommen.

Der mitgelieferte Shop bei Plenty ist ausreichend, ja. Aber: Wenn er langsam ist dann ist er mal für Monate langsam (bei allen Plenty Kunden!), während die Programmierer versuchen das mit der x-ten Version des "Shopboosters" wieder schnell zu machen. Da kann man nicht einfach einen besseren Server buchen oder selbst etwas optimieren. Außerdem wird der aktuelle Plentyshop seit ein paar Jahren nicht mehr weiterentwickelt (aber noch supportet). Was dann kommen wird ("progressive web app") wissen nur die Marketing Leute...

Ich habe das Gefühl, dass früher gute Dinge einfach schlechter gemacht werden, weil die Unternehmenspolitik das so will.

Bei JTL habe ich mir die Website angesehen, aber da ist mir die Software Architektur nicht geheuer (Microsoft SQL auf einem Windows Server, Windows Clients... "Cloud" Lösung mit Übertragung der kompletten Bildschirminhalte...), und die Kosten sind völlig unklar ("gratis" ERP, mit Kosten für alle möglichen Module...).

Wesentlich mit entscheidend ist der Support. Es läuft nie alles reibungslos. D.h., man benötigt eine funktionierende Strategie, wie bei Problemen vorgegangen wird. Jetzt egal ob Herstellersupport, Agentur, intern oder wie auch immer.

Als Informatiker empfehle ich meinen Kunden generell flexibel zu bleiben, wenn mein ganzes Business von einer Software abhängt. D.h., im Hinterkopf immer eine Exit-Strategie haben (Anbieter bankrott, zu teuer etc.). Bedeutet, wie bekomme ich meine Daten in vernünftiger Form in ein anderes System, Anpassung der Prozesse usw. und das in einem vertretbaren Zeitrahmen.
Dies geht ohnehin oft einher mit der Backupstrategie.

Wobei gerade die angesprochene Exit-Strategie durch für so ein System wie JTL spricht: Ich kann die Wawi von JTL hosten lassen oder ich setze eben den MS-SQL Server selber auf. Dann habe ich auch immer 100% Zugriff auf meine Daten. Wobei der Remote-Zugriff auf einen entfernten Rechner sehr gut funktioniert. Es ist schneller, die wenigen Änderungen des Bildschirminhalts zu übertragen, als wenn u. U. alle Datenbankzugriffe über das Internet laufen müssen.

Als abschreckendes Beispiel was passieren kann, wenn man auf ein SAAS System setzt, kann ich nur auf den Thread hier verweisen: auktions-verkaufsabwicklungen-f7/actind ... 48882.html

Wobei man ehrlicherweise auch sagen muss: Auch wenn man z. B. JTL lokal sehr gut hosten kann - inzwischen sind so viele Funktionalitäten in die Cloud gewandert (Shipping, EasyAuction, usw.) dass man ohne diese Cloud-Anbindung auch nicht wirklich produktiv arbeiten kann.

Xantiva hat geschrieben: ↑1. Sep 2023 12:29 Wobei gerade die angesprochene Exit-Strategie durch für so ein System wie JTL spricht: Ich kann die Wawi von JTL hosten lassen oder ich setze eben den MS-SQL Server selber auf.

Grundsätzlich sympathisch (selbst hosten), aber die Abhängigkeit von Windows/Microsoft Systemen klingt für mich einfach schrecklich. Da fühle ich mich so 20 Jahre zurückversetzt (damals hatten wir noch so einen Small Business Server für Email und Dateien im Büro stehen...).

JTL zum selbst hosten auf Linux Servern und mit Web Client - und ich wäre dabei

Thomas-G hat geschrieben: ↑1. Sep 2023 11:06 Wer Plentymarkets ansieht: Unbedingt frühzeitig im Forum mitlesen was da so los ist.
Entscheidungen wie die Zwangsumstellung der Auftragsansicht haben dieses Jahr für extremen Unmut gesorgt.

Ohja, kann ich bestätigen.
Die neue Übersicht ist zwar total flexibel anpassbar, aber doch ziemlicher Murks.
Wollte vor wenigen Tagen beispielsweise mir die Aufträge der letzten 30 Tage eines gewissen Artikels über eine bestimmte Plattform anzeigen lassen.
Pustekuchen. Vorher kommte man ein Start- + Enddatum eingeben, jetzt ist nur noch ein Datum zur Wahl und das nicht "ab" sondern "exakt".
Bastel ich an den Filtern rum, wird hingegen wieder garkein Datum gefressen, also einfach Alles von diesem Jahr gezeigt.
Und nein: die Statistik bei den Artikeln ist auch nicht immer brauchbar. Sobald man einen Artikel hat, der noch als Bundle oder anders angeboten wird, funktioniert die Anzeige nicht mehr vernünftig. So geht das weiter und ich stolpere bei Plenty von einem Bug zum nächsten. Es läuft halt, aber mit Problemchen.

fossi hat geschrieben: ↑1. Sep 2023 23:17 Pustekuchen. Vorher kommte man ein Start- + Enddatum eingeben, jetzt ist nur noch ein Datum zur Wahl und das nicht "ab" sondern "exakt".
Bastel ich an den Filtern rum, wird hingegen wieder garkein Datum gefressen, also einfach Alles von diesem Jahr gezeigt.
Und nein: die Statistik bei den Artikeln ist auch nicht immer brauchbar. Sobald man einen Artikel hat, der noch als Bundle oder anders angeboten wird, funktioniert die Anzeige nicht mehr vernünftig. So geht das weiter und ich stolpere bei Plenty von einem Bug zum nächsten. Es läuft halt, aber mit Problemchen.

Doch doch, einen Datumsbereich kann man schon auswählen, man muss nur links neben dem Datum auf "ist zwischen" umstellen Ich würde sagen die meisten Funktionen gibt es schon in der neuen UI. Nur ist halt vieles woanders. Und umständlicher zu bedienen. Und man MUSS sich die total flexible UI nun wirklich selbst bauen (also JEDES Element in der UI selbst platzieren), um halbwegs wie vorher arbeiten zu können. Und Plenty versteht bis heute nicht, warum die Kunden nun unzufrieden sind.

Das Problem ist: Ich wüsste jetzt nichts besseres. ERP Systeme müssen wohl komplex und umständlich zu bedienen sein, und Plenty möchte sich dem anpassen (grau in grau, minimalistisch und unglaublich viel Javascript auf Clientseite...). Wahrscheinlich bekommen US Firmen eine schönere/buntere UI hin, aber die haben dann Probleme mit diversen EU Regeln/Steuersachen.

Hallo zusammen,

wir arbeiten bereits seit über 10 Jahren mit JTL und sind insgesamt sehr zufrieden. Wenn du spezifische Fragen oder Unsicherheiten bezüglich JTL hast, würde ich dir empfehlen, an einem der JTL-Stammtische in deiner Nähe teilzunehmen.

Das ist eine großartige Gelegenheit, direkt mit den JTL-Entwicklern ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen mit Kollegen auszutauschen, die ebenfalls JTL verwenden. So kannst du dir ein umfassendes Bild machen und offene Fragen klären.

Nachdem ich recht viel über JTL gemeckert habe:

Soo komplex ist die Software von Grund auf eigentlich gar nicht. Das Problem ist, dass es kein Buch o.ä. oder einen geschlossenen Leitfaden für die Einrichtung gibt. Es gibt zu Einzelthemen gute Guides von JTL - mit denen man auch an das Ziel kommen kann. Meine Erfahrung war, dass man quasi zu jedem Schritt am Googeln ist und sich teilweise durch uralte Forenbeiträge durchwült, in der Hoffnung, die Lösung zu finden.

Wenn man die Arbeitsweise von JTL mal drauf hat, lässt das Googeln aber nach - und macht mitunter sogar wieder Spaß, wenn man doch etwas hinbekommt, von dem man dachte, dass es gar nicht geht.

Man bekommt mit JTL im Grunde ein Skelett, an das man nach seinen Bedürfnissen Muskeln dranpacken kann - deswegen macht ein Buch auch wenig Sinn, weil es schnell überholt sein wird und die Bedürfnisse viel zu unterschiedlich sind. JTL ist in viele Richtungen offen - was es mitunter wohl etwas schwer macht, Updates auszuliefern, die bei allen funktionieren... Das ist der nervende Punkt im Betrieb. Ansonsten nutze ich die Software gerne.

Ist Billbee zu empfehlen? Wir möchten darüber 2 WooCommerce Shops und unsere Ebay Verkäufe damit abwickeln?

Angelina hat geschrieben: ↑13. Nov 2023 15:00 Ist Billbee zu empfehlen? Wir möchten darüber 2 WooCommerce Shops und unsere Ebay Verkäufe damit abwickeln?

Für diesen Anwendungsfall könnt ihr problemlos Billbee nutzen. Nur wenn es komplexer wird, sollte man ggf. umplanen.

Wir haben Anfang des Jahres mit Billbee angefangen zu arbeiten.
Die WaWi ist klein und ausbauffähig aber funktionabel.
ich habe mir von einem Kollegen eine App entwickeln lassen mit welcher ich eine Digitale Möglichkeit habe zu Picken inklusive Scan vom Lagerplatz/Produkt. Irgendwann wollen wir die App mal veröffentlichen aber die Billbee API ist so naja, da musste er mit vielen Tricks arbeiten die erstmal verbessert werden müssen vor einer Veröffentlichung. Picklisten kann man sich in Billbee ausdrucken lassen, aber dann läuft man halt wie 1990 mit nem Stück Papier durchs Lager und muss alles manuell abgleichen