Amazon und seine Willkür. Was würdet Ihr tun?

28. Okt 2019 22:32

Hallo Zusammen,
ich hab gerade den Fall, dass ein Matratzenschoner nach 1,5 Jahren Nutzung reklamiert wurde vom Käufer, da er nicht mehr wasserdicht sei. Die Käuferin macht zudem einen Schaden in Höhe von 30 Euro geltend, weil Sie in dieser Höhe Reinigungskosten hatte. Der Matratzenschoner hatte einen Neupreis von 36 Euro incl. Versandkosten.
Nach Eintritt der Beweislastumkehr haben wir die Reklamation abgelehnt und auch für etwaige Folgeschäden sehen wir uns nicht in der Verantwortung.
Und was macht Amazon? Belastet uns den vollen Kaufpreis und die Reinigungskosten in Höhe von 30 Euro.
Hatte jemand schonmal einen ähnlichen Fall? Ich möchte das so nicht akzeptieren.
Beste Gruesse,
Wellenreiter

28. Okt 2019 22:45

Ja ähnlich.

Über Amazon kannst du es vergessen.

Also: Mahnung -> oder direkt Inkasso und Mahnbescheid.

28. Okt 2019 22:47

Ein schönes Beispiel für die unterschiedliche Interessenlage von Amazon als Handelsplattform und den darauf agierenden Händlern. Die Kundin wird weiter über Amazon kaufen und dort für Verkaufsprovisionen sorgen.

Amazon ist allerdings nicht Gott und spricht nicht Recht. Da bleibt dir wohl nur der Weg über Mahnung/Inkasso gegen die Endkundin.

28. Okt 2019 22:51

Wie ist denn das rechtlich zu bewerten, dass Sie die Entschädigungszahlung von Amazon erhalten hat? Können wir diese trotzdem bei der Käuferin geltend machen oder müssen wir uns hier an Amazon halten, was wohl aussichtslos wäre...?
Welpe, hast Du Deinem Kunden seinerzeit einen Brief dazu geschrieben (zur Begründung der Forderung) oder nur Rechnung gesandt?

28. Okt 2019 22:55

Da die Käuferin zurzeit das Geld hat wurde ich es bei Ihr anfordern.

Nur Rechnung geschickt, Mahnbescheid und jetzt als nächstes wird es gerichtlich entschieden.

29. Okt 2019 07:49

Wellenreiter hat geschrieben: ↑28. Okt 2019 22:32
Hatte jemand schonmal einen ähnlichen Fall? Ich möchte das so nicht akzeptieren.
Beste Gruesse,
Wellenreiter

Vor ca 3 Wochen zuletzt. Dosierpumpe für 300 € würde nach 14 Monaten zu 100 % erstattet. Käufer hat einfach "defekt" angegeben, was aber nicht stimmte. Das "defekt" scheint einfach der Schlüssel zur 100% Erstattung zur sein.
Ich habe mehrere Tickets geöffnet um zu erfahren auf welcher Richtlinie diese Erstattung erfolgte. Die Ticket werden jedesmal geschlossen mit dem Hinweis auf eine Richtlinie die besagt, dass eine Rückgabe 30 Tage möglich ist, in besonderen Fällen bis 90 Tage. Wenn man die Ticket wieder eröffnet und darauf hinweist, das der Zeitraum doch um ein vielfaches überschritten sei, werden diese wieder wieder mit Hinweis auf diese Richtlinie geschlossen. Manchmal wird das Ticket an eine Fachgruppe geroutet, um dann dort mit Hinweis auf diese Richtlinie geschlossen zu werden. Das ist vollkommen krank, also ob man mit einem 5 jährigen Kind spricht, statt mit einem ausgebildeten Support. Da werden einfachste Dinge nicht verstanden oder mit Absicht ignoriert. Ich habe aber aus den Tickets nun mitgenommen, dass es keine Grundlage für diese Erstattungen gibt, sondern es sich um reine Willkür handelt, man aber nicht bereit ist, den Verkäufer für dieses handeln gegen dt. Recht und sogar gegen eigene Amazon Richtlinien, zu entschädigen.

29. Okt 2019 07:54

Hallo Willi,

theoretisch kannst du dein geld beim Käufer versuchen zurück zu holen - das problem was ich nur sehe ist: Wendet er sich an Amazon, dann kann das ggfls. sein, dass du hier entweder verwarnt oder gesperrt werden wirst. Die ein oder andere Nachricht hatte ich hier schon in Facebook-Gruppen gesehen, dass der Account wegen nichtigkeiten dicht gemacht wird.

Für solche Fälle preise ich einfach 2% extra mit in meine Preise ein, und fahre damit gut. Wobei mir auch jede unrechtmäßige Erstattung und das hinterherlaufen gegen den Strich geht.

29. Okt 2019 09:24

daytrader hat geschrieben: ↑29. Okt 2019 07:49
Wellenreiter hat geschrieben: ↑28. Okt 2019 22:32
Hatte jemand schonmal einen ähnlichen Fall? Ich möchte das so nicht akzeptieren.
Beste Gruesse,
Wellenreiter
Vor ca 3 Wochen zuletzt. Dosierpumpe für 300 € würde nach 14 Monaten zu 100 % erstattet. Käufer hat einfach "defekt" angegeben, was aber nicht stimmte. Das "defekt" scheint einfach der Schlüssel zur 100% Erstattung zur sein.
Ich habe mehrere Tickets geöffnet um zu erfahren auf welcher Richtlinie diese Erstattung erfolgte. Die Ticket werden jedesmal geschlossen mit dem Hinweis auf eine Richtlinie die besagt, dass eine Rückgabe 30 Tage möglich ist, in besonderen Fällen bis 90 Tage. Wenn man die Ticket wieder eröffnet und darauf hinweist, das der Zeitraum doch um ein vielfaches überschritten sei, werden diese wieder wieder mit Hinweis auf diese Richtlinie geschlossen. Manchmal wird das Ticket an eine Fachgruppe geroutet, um dann dort mit Hinweis auf diese Richtlinie geschlossen zu werden. Das ist vollkommen krank, also ob man mit einem 5 jährigen Kind spricht, statt mit einem ausgebildeten Support. Da werden einfachste Dinge nicht verstanden oder mit Absicht ignoriert. Ich habe aber aus den Tickets nun mitgenommen, dass es keine Grundlage für diese Erstattungen gibt, sondern es sich um reine Willkür handelt, man aber nicht bereit ist, den Verkäufer für dieses handeln gegen dt. Recht und sogar gegen eigene Amazon Richtlinien, zu entschädigen.

Vor allem mal an das Bundeskartellamt melden. Man könnte meinen Amazon nutzt hier seine Marktmacht aus um das einfach auszusitzen.

29. Okt 2019 09:30

Baam hat geschrieben: ↑29. Okt 2019 09:24 Vor allem mal an das Bundeskartellamt melden. Man könnte meinen Amazon nutzt hier seine Marktmacht aus um das einfach auszusitzen.

Melden würde ich es auch. Schon alleine, dass es in die Statistik mit einfließt. Für deinen konkreten Fall werden die dich aber auf den Zivilrechtsweg verweisen.

29. Okt 2019 10:59

daytrader hat geschrieben: ↑29. Okt 2019 07:49
Ich habe mehrere Tickets geöffnet um zu erfahren auf welcher Richtlinie diese Erstattung erfolgte.

Mal mit Natália und Jakub am Telefon gesprochen?

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