Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

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Wollomo
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Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Servus in die Runde. Nun lese ich hier schon seit einiger Zeit brav mit, weil mich das Thema Onlinehandel doch sehr interessiert und ich trotz fast ohne Onlineshop doch einige Dinge auch für den Offlinebereich lernen konnte.

Kurz zur Ausgangssituation.
Meine Eltern haben vor über 25 Jahren mit der Vermarktung selbsterzeugter Lebensmittel begonnen. Erweitert wurde das Sortiment auch mit zugekauften Spezialitäten. Der Laden läuft sehr gut und ist auch rentabel. Seit ein paar Jahren habe ich das Geschäft übernommen und möchte das natürlich auch weiterhin ausbauen.
An das Thema Onlinehandel haben wir uns bisher noch nicht direkt gewagt. Zwar haben wir zwei Onlinehändler beliefert, deren Geschäft war aber nicht von Erfolg gekrönt. Nach 3 Monaten bzw. 14 Monaten war jeweils Ende. Deren Herangehensweise war für mich jeweils von Anfang an aber sehr fraglich. Seit ein paar Jahren wurde unsere Homepage auch um einen kleinen Onlineshop erweitert. Jedoch bieten wir darin nur Gutscheine und Patenschaften an. Das läuft auch so weit völlig problemlos und sehr gut. Weite Teile des Sortiments auch Online anzubieten haben mich aus mehreren Gründen bisher immer abgehalten richtig durchzustarten.

1. Bei Lebensmitteln sind der Produktpreis und teilweise auch die Spanne recht gering. Offline ist das überhaupt kein Problem. Hier kommt man mit relativ geringen Margen bzw. Spannen aus. Online stelle ich mir das aber ziemlich schwierig vor einen Artikel, auf den ich im Laden eine Spanne von 1€ habe, im Shop zu verkaufen. Im Onlinehandel kommt eben zum Produktpreis dann doch noch die Kommissionierung, Verpackung und der Versand mit drauf. Den Produktpreis auf Onlinepreise anzupassen schreckt evtl. den ein oder anderen möglichen Offline – Kunden ab und hält ihn vom Kauf im stationären Ladengeschäft ab.
2. Mit 4,9 Sternen bei Google haben wir mit ein paar hundert Bewertungen mittlerweile einen exzellenten Ruf. Ein wenig habe ich Angst mir das durch bockige Onlinekunden zu versauen. Im Ladengeschäft lassen sich dann doch kleinere Probleme kurz und schmerzlos lösen und der Kunde ist glücklich. Ob das Online genauso gut funktioniert, bezweifle ich stark. Andererseits hätte ich natürlich auch für den Onlineshop bereits eine super Vertrauensbasis und müsste nicht bei 0 beginnen.

Auf der anderen Seite steht eigentlich alles. Wir haben ein umfangreiches Lager, einen sehr soliden Personalstamm, eine breite Produktpallette und eben einen guten Ruf. Die Investitionen für den Onlineshop wären überschaubar. Ich bräuchte einen zusätzlichen Packtisch und ein wenig Technik.

Was denkt ihr. Wie würdet ihr euch an meiner Stelle mit einem solch niedrigpreisigem Sortiment trauen? Über eure ehrliche und offene Einschätzung bin ich euch sehr dankbar.


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Baam
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Versuch es doch unter einem anderen Shopnamen und dann halt mit entsprechend höheren Preisen. Dann fällt 2. schon mal weg und 1. lässt sich steuern.
Krosser87
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Wenn die Marge so gering ist, dann handelt es sich vermutlich um erzeugte Lebensmittel und keine verarbeiteten wie z.b. Käse, Marmelade etc. oder?

Ansonsten wächst der Konsum in asiatischen Länder sehr stark, die importieren dort sehr gerne europäische/deutsche Lebensmittelt - eventuell ein Ansatz für dich.
bauti
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Bei mir war es ähnlich. Der Familenbetrieb mit Ladengeschäft besteht seit Jahrzehnten und ich hab vor 12 Jahren mit dem Onlinehandel begonnen. Mein Sortiment ist allerdings sehr gut für online geeignet.

Das Ladengeschäft profitiert sehr stark vom Onlinehandel. Man könnte nicht so viel Werbung machen wie der Onlineshop als Werbung fürs Ladengeschäft bringt.

Deshalb würde ich keinen anderen Namen wählen.

Wegen der Bewertungen musst du dir keine Sorgen machen wenn du aktiv um Bewertungen fragst solltesn die paar Problemkunden nicht ins Gewicht fallen. Vorausgesetzt natürlich der Service passt. Die Kunden die in meinem Onlineshops kaufen, sind bei weitem angenehmer als die Kunden die bei mir über Plattformen kaufen.

Die schlechte Marge würde ich versuchen über die Versandkosten auszugleichen. Du kannst ja auch mehr verlangen als Kosten für dich anfallen. Wenn du höhere Preise online hast, als im Ladengeschäft, befürchte ich auch dass du Ladenkunden verschreckst.

Oder du gibst im Onlineshop zusätzlich zum Onlinepreis noch einen günstigen Abholpreis an. Kann natürlich auch sein dass dies den einen oder anderen Onlinekunden abschreckt.

Unterschätze aber nicht den Aufwand im Büro für Kundenafragen, Versandprobleme und ähnliches.

Wenn du persönlich Kapazitäten frei hast würde ich es probieren.
Roemer
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Das ist dann rentabel, wenn man bereits fertige "Körbe" zusammenstellt und mit Mindestbestellwert und Versandkostenfreigrenze arbeitet.

Wir bestellen immer mehr frische Lebensmittel online. Neben Fisch/Meeresfrüchte und Fleisch mittlerweile auch Obst und Gemüse. Letzteres stammt aus Südeuropa (Saisonware) - zur Zeit halt eher Zitrusfrüchte.
In D bekommt man z.B. keine vernünftigen Tomaten mehr im Markt. Wenn man einmal Obst/Gemüse im normalen Supermarkt in Portugal gekauft hat, ist man fast entsetzt über den qualitativen Unterschied.

Der These, daß in D nur die C-Ware aus Spanien landet, würde ich nicht widersprechen wollen.
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fossi
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Ich würde es versuchen, aber unter echtem Namen und mit normalen Preisen.
Das kann sehr gute Werbung für den Laden vor Ort sein und mit einem Shop ist "vorbestellen & abholen" ein Kinderspiel.
Wenn dann noch hin und wieder eine externe Bestellung dazu kommt, hast du schon gewonnen.

Eine Sache kann man mit niedrigen Margen aber vergessen: einen Schnellstart mit viel Marketing.
Ich würde in deinem Fall bezahlte Werbung weglassen und die Seiten gemütlich über organisches Ranking arbeiten lassen.
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Wir haben diese Zusammensetzung mit Laden und Online auch. Wobei es bei uns "nur" Handelsware ist. Als wir vor über 17 Jahren die Laden übernommen haben waren die Tageseinnahmen um die 30 €. Da blieb für eine wirtschaftliche Weiterführung nur der Onlinehandel. Jetzt versenden wir 30.000 Pakete im Jahr.
Auf jeden Fall sollte es immer die offensichtliche Verbindung der beiden Vertriebskanäle geben. Die profitieren dann auch von einander. Ich bin immer wieder erstaunt wie viele hunderte KM manche fahren, um die Sachen bei uns im Laden anzusehen und zu kaufen.
Wenn ihr die Sachen selbst herstellt und verarbeitet würde ich das im Shop sehr stark ausführen, mit Bildern, Videos, Texten ext.. Es gibt mittlerweile viele Kunden die sowas gern unterstützen und bewusst nur dort einkaufen.
Wie Fossi sagt, Marketing würde ich weglassen, eher das Geld für einen schönen, modernen Shop ausgeben mit vielen Infos und viel Content für Google.
Bei den Preises ist das natürlich knifflig. Im Shop die "vielen" Nebenkosten nicht außer acht lassen. (Hosting, Zahlungsdienstleister, Versand, Retouren,ect.)
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Gaertner
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Mein Metzger hat Online vor einigen Jahren auch begonnen. Dies hat bei ihm auch zusätzlich zu Kundschaft im Laden geführt und er macht doch mittlerweile einiges online und hat sich eine gute Community aufgebaut mit Tastings, Kursen etc.!
Er hat aber die Plattformen wieder rausgeschmissen, machte nur ärger.
Wollomo
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Erst einmal einen großen Dank für eure Einschätzungen und Meinungen.
Versuch es doch unter einem anderen Shopnamen und dann halt mit entsprechend höheren Preisen. Dann fällt 2. schon mal weg und 1. lässt sich steuern.
Hier müsste ich dann in der Tat bei 0 Beginnen. Das wäre aber sicherlich die einfachste Möglichkeit um das Preisproblem zu umgehen.

Wenn die Marge so gering ist, dann handelt es sich vermutlich um erzeugte Lebensmittel und keine verarbeiteten wie z.b. Käse, Marmelade etc. oder?
Nicht nur. Wir haben selbst erzeugte Lebensmittel in der Ursprungsform sowie verarbeitete Lebensmittel. Aber selbst da sind die Margen eben überschaubar. Nehmen wir mal Nudeln. Die kosten mich knapp 2€/Packung netto in der Erzeugung. Im Laden stehen die dann für 3,40€ brutto (3,18€ netto). Das ist für den Laden eine annehmlich Marge, für den Onlinehandel halte ich die aber für zu klein. Natürlich gibt es auch Produkte bei der das ganze deutlich besser aussieht.
Ansonsten wächst der Konsum in asiatischen Länder sehr stark, die importieren dort sehr gerne europäische/deutsche Lebensmittelt - eventuell ein Ansatz für dich.
Den Gedanken hatte ich auch schon. Als Neuling im Onlinehandel würde ich jedoch Anfangs die Finger davon lassen. Das ist mir dann doch zu komplex. Später, wenn das alles mal steht und funktioniert, kann man das evtl. auch in diese Richtung ausbauen. Selbstverständlich sind wir dann aber wieder beim Preisproblem.
Die schlechte Marge würde ich versuchen über die Versandkosten auszugleichen. Du kannst ja auch mehr verlangen als Kosten für dich anfallen. Wenn du höhere Preise online hast, als im Ladengeschäft, befürchte ich auch dass du Ladenkunden verschreckst.
Das wäre natürlich ein gangbarer Mittelweg. Wobei ich auch hier Zweifel habe wie verwöhnte Amazon Prime Kunden darauf reagieren.
Ein Kompromiss wie 6,90€ Versandkosten und ab 50€ Versandkostenfrei wäre evtl. ein gangbarer Kompromiss.
Wir bestellen immer mehr frische Lebensmittel online. Neben Fisch/Meeresfrüchte und Fleisch mittlerweile auch Obst und Gemüse. Letzteres stammt aus Südeuropa (Saisonware) - zur Zeit halt eher Zitrusfrüchte.
In D bekommt man z.B. keine vernünftigen Tomaten mehr im Markt. Wenn man einmal Obst/Gemüse im normalen Supermarkt in Portugal gekauft hat, ist man fast entsetzt über den qualitativen Unterschied
Ich behaupte mal, genau die Nische besetzen wir! Die Kunden schätzen unsere Qualität und das besondere Sortiment, dass es eben nicht in jedem Supermarkt gibt.
Ich würde es versuchen, aber unter echtem Namen und mit normalen Preisen.
Das kann sehr gute Werbung für den Laden vor Ort sein und mit einem Shop ist "vorbestellen & abholen" ein Kinderspiel.
Wenn dann noch hin und wieder eine externe Bestellung dazu kommt, hast du schon gewonnen.
Der Werbeeffekt ist sicherlich hervorragend. Das ist auch für mich das starke Argument für normale Preise und dem bisherigen Namen. Im Onlineshop kann ich sicherlich nicht das komplette Sortiment abbilden. Von kühlpflichtigen Waren möchte ich (anfangs) die Finger lassen. Meine Kühlungen dokumentieren ständig die Temperatur und anschließend soll ich die Pakete auf ungewisse Reise mit DHL & Co. schicken? Vorbestellungen an sich wären kein Problem, wenn dann nicht noch in irgendwelchen Bemerkungen bei der Bestellung Dinge aufgezählt werden die eben gerade nicht verfügbar sind oder im Onlineshop abgebildet werden. Das endet dann in einer Brieffreundschaft mit den Kunden.
Eine Sache kann man mit niedrigen Margen aber vergessen: einen Schnellstart mit viel Marketing.
Ich würde in deinem Fall bezahlte Werbung weglassen und die Seiten gemütlich über organisches Ranking arbeiten lassen.
Das ist auch meine Einschätzung und für mich auch nicht ganz nötig. Der Shop müsste sowieso erst einmal ruhig anlaufen um zu sehen wie man die Abläufe optimieren kann. Außerdem habe ich ja auch nicht die klassischen Keywords wie "Apple IPhone 16 Pro max" sondern Dinge wie "hausgemachte Eiernudeln" . Der einfach nur sehr billig einkaufen möchte wird sowieso nicht bei mir bestellen, alles andere sollte mit SEO relativ gut machbar sein.
Wir haben diese Zusammensetzung mit Laden und Online auch.
Dein Beispiel wäre das wohin ich möchte. Ein positiver Werbeeffekt für den Laden + zusätzliche Einnahmen sind mein Ziel.
Mein Metzger hat Online vor einigen Jahren auch begonnen. Dies hat bei ihm auch zusätzlich zu Kundschaft im Laden geführt und er macht doch mittlerweile einiges online
Vor den Metzgern habe ich am meisten Respekt. Das ist wirklich krass mit welchem Aufwand die ihre Produkte vermarkten. Alleine die Verpackung (isoliert + gekühlt) und der Expressversand muss ja Unmengen an Geld verschlucken. Anscheinend funktioniert es aber. Dein Metzger ist nicht zufällig nördlich von Augsburg?
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Gaertner
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

eine Kühlungen dokumentieren ständig die Temperatur und anschließend soll ich die Pakete auf ungewisse Reise mit DHL & Co. schicken?
Er versendet mit GO, und natürlich hat er auch höhere Versandkosten und Mindestbestellwerte.
Außerdem besondere Kartons/Isolierung welche er zurücknimmt und auch einen Gutschein dafür ausgibt
Dein Metzger ist nicht zufällig nördlich von Augsburg?
Nein, Sachsen.
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

GO ist bekannt als zuverlässiger Dienst für Kühlprodukte. Das merken wir als Empfänger :-). Den nutzen alle.
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Die schlechte Marge würde ich versuchen über die Versandkosten auszugleichen. Du kannst ja auch mehr verlangen als Kosten für dich anfallen. Wenn du höhere Preise online hast, als im Ladengeschäft, befürchte ich auch dass du Ladenkunden verschreckst.
##
Das wäre natürlich ein gangbarer Mittelweg. Wobei ich auch hier Zweifel habe wie verwöhnte Amazon Prime Kunden darauf reagieren.
Ein Kompromiss wie 6,90€ Versandkosten und ab 50€ Versandkostenfrei wäre evtl. ein gangbarer Kompromiss.
Wobei die 6,90EUR sicher heute nicht mehr kostendeckend sind.
Das Problem sind die künstlich durch Paketdienste niedrig gehaltenen Kleinstpakete (teils umsatzsteuerfrei).
Dem Kunden wird immer noch suggeriert ,das alles was über 5EUR Versand ist totaler Wucher ist.
Die Wahrheit ist aber eben eine Versandpauschale eher 8-9EUR mindestens kosten müsste.

Paket kostet heute im Vertrag schnell 4-6EUR netto
Dazu Karton und Füllmaterial 1-2EUR
Zahlungsart kosten
von der Arbeitszeit fürs Picken und Verpacken ganz zu schweigen...

Ich würde an Deiner stelle relativ hohe Versandkosten ansetzten und eben ab 30EUR weniger und ab 50EUR vielleicht ganz ohne.
Bei den Versand kosten würde ich jedoch detailierter schreiben wie z.B. (Versandkosten inkl. Verpackung / Handling...)
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

fossi hat geschrieben: 4. Jan 2024 08:35 Eine Sache kann man mit niedrigen Margen aber vergessen: einen Schnellstart mit viel Marketing.
Ich würde in deinem Fall bezahlte Werbung weglassen und die Seiten gemütlich über organisches Ranking arbeiten lassen.
Ich würde bei Namensgleichheit die Marketing-Methoden, mit denen du aktuell deine Kundschaft bekommst, auch für den Shop nutzen. Insbesondere alles, was Du an Online-Werbung machst, sollte auch zum Shop führen.

Bei uns war ein guter Teil des Umsatzes, den der Online-Shop gebracht hat, stationärer Umsatz (Info/Reservierung online, Kauf/Abholung stationär).
Wenn Google LIA mit deinen Lebensmitteln geht, würde ich auch dort Anzeigen buchen.

2. Mit 4,9 Sternen bei Google haben wir mit ein paar hundert Bewertungen mittlerweile einen exzellenten Ruf. Ein wenig habe ich Angst mir das durch bockige Onlinekunden zu versauen. Im Ladengeschäft lassen sich dann doch kleinere Probleme kurz und schmerzlos lösen und der Kunde ist glücklich. Ob das Online genauso gut funktioniert, bezweifle ich stark. Andererseits hätte ich natürlich auch für den Onlineshop bereits eine super Vertrauensbasis und müsste nicht bei 0 beginnen.
Ich glaube nicht, dass Du online die 4,9 halten kannst. Auf dem Niveau sind nach meiner Beobachtung wirklich nur sehr wenige stationäre Betriebe mit persönlicher, enger Kundenbeziehung.
Andererseits wäre es nicht schade, auf 4,8 zu fallen. Unser Marketingberater warnte uns sogar, unser Ranking (wir sind bei 4,8) auf 4,9 zu verbessern, weil 4,8 in der Kundenwahrnehmung ähnlich gut, aber glaubwürdiger sei.
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Wollomo hat geschrieben: 4. Jan 2024 10:37 Das wäre natürlich ein gangbarer Mittelweg. Wobei ich auch hier Zweifel habe wie verwöhnte Amazon Prime Kunden darauf reagieren.
Ein Kompromiss wie 6,90€ Versandkosten und ab 50€ Versandkostenfrei wäre evtl. ein gangbarer Kompromiss.
Ohne das irgendwie belegen zu können, glaube ich nicht, dass das ein Problem ist.
Der Amazon-Prime Kunde zahlt ja auch für eine Flasche Wasser im Supermarkt 1,19, € beim Dönermann 2 € und im Restaurant 7.
Ich vermute, mit der richtigen Darstellung wird der Kunde auch bereit sein, in einem besonderen Shop auch besondere Versandkosten zu zahlen.

Auch Versandkosten je Artikel (statt je Bestellung) etablieren sich ja zunehmend.
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Wollomo hat geschrieben: 3. Jan 2024 18:55 1. Bei Lebensmitteln sind der Produktpreis und teilweise auch die Spanne recht gering. Offline ist das überhaupt kein Problem. Hier kommt man mit relativ geringen Margen bzw. Spannen aus. Online stelle ich mir das aber ziemlich schwierig vor einen Artikel, auf den ich im Laden eine Spanne von 1€ habe, im Shop zu verkaufen. Im Onlinehandel kommt eben zum Produktpreis dann doch noch die Kommissionierung, Verpackung und der Versand mit drauf. Den Produktpreis auf Onlinepreise anzupassen schreckt evtl. den ein oder anderen möglichen Offline – Kunden ab und hält ihn vom Kauf im stationären Ladengeschäft ab.
Geringe Spannen sind ein massives Problem. Besonders weil Kunden möglichst keine Logistik- und Versandkosten zahlen wollen.

Bei den internen Logistikkosten ist es einfach, dass man sich selbst belügt, und den Aufwand unterschätzt. Ich nutze zB einen externen Logistiker, bei dem kostet jedes Stück das bearbeitet wird knapp 1 EUR netto im Handling (ein Teil fürs Einlagern, ein Teil fürs Picken). Das wäre bei der Packung Nudeln schon mal deine Spanne.

Versandkosten die sowohl die immer weiter steigenden Paketdienst Kosten, Kartonagen, Packen, Picken usw. abdecken müssten über 10eur kosten, das ist für Kunden dann eher ungewohnt, sagen wir so.

Ich würde im Webshop nur Produkte anbieten die aus Logistiksicht sinnvoll zu handeln sind, also wie schon jemand geschrieben hat Produktsets, die mindestens 30+ EUR kosten, und die man vorpacken kann. Logistik-/Versandkosten sollten dann zu einem Teil im Produktpreis sein, und zu einem Teil kann man sie extra anführen. zB 5,90 Versand, ab 90 EUR Versandkostenfrei oder so.
Die Versandkosten werden rein psychologisch bestimmt - was empfinden Kunden als normalen Preis für den Versand eines Paketes.

Mit Produktsets kannst du auch das Problem mit der Online/Offline Vergleichbarkeit lösen, und du kannst eben einfach auf sinnvolle Werte kommen. Biete Probiersets an, 5 Sorten Marmelade im Set oder so, 7 Arten Nudeln in einer Box.... Nach meiner Erfahrung kaufen Kunden sehr gerne solche Sets, auch wenn sie die Produkte einzeln wählen könnten. Ein Online Kunde will auch nicht bei 500 verschiedenen Produkten die Detailseite lesen und sich die perfekte Produktauswahl zusammenstellen - sondern ein paar Sets in den Warenkorb legen und fertig.

Unterschätze den Aufwand für die Content Erstellung im Shop nicht. Wenn du ein Produkt im Laden verkaufst stellst du es ins Regal und fertig. Im Webshop können schon mal ein paar Stunden Arbeit anfallen, um gute Fotos und einen kreativen Beschreibungstext zu erstellen, alle rechtlich nötigen Infos (!) abzubilden (also quasi alles was sonst auf der Verpackung steht) etc.
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Thomas-G hat geschrieben: 4. Jan 2024 13:20
....Die Versandkosten werden rein psychologisch bestimmt - was empfinden Kunden als normalen Preis für den Versand eines Paketes....
Aber irgendwann muß dieses mal angehoben werden.
Als wir noch DM hatten kam im kritschen Bereich von 7.90DM der EURO und der Versand kostete dann 3,90EUR / 4.90EUR.
Dies wird nun aber nicht passieren und irgend wann kostet das 5 kg-Paket nunmal wirklich 10EUR, auch wenn es teuer aussieht.
Alles wird seit Jahren durch den Markt kübstlich niedrig gehalten oder eingepreisst.
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Gaertner hat geschrieben: 4. Jan 2024 10:45
eine Kühlungen dokumentieren ständig die Temperatur und anschließend soll ich die Pakete auf ungewisse Reise mit DHL & Co. schicken?
Er versendet mit GO, und natürlich hat er auch höhere Versandkosten und Mindestbestellwerte.
Außerdem besondere Kartons/Isolierung welche er zurücknimmt und auch einen Gutschein dafür ausgibt
Dein Metzger ist nicht zufällig nördlich von Augsburg?
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Hi Gärtner,

der Metzger ist bestimmt in C und fängt mit G an, der kommt mir bekannt vor :)
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Roemer hat geschrieben: 4. Jan 2024 11:06 GO ist bekannt als zuverlässiger Dienst für Kühlprodukte. Das merken wir als Empfänger :-). Den nutzen alle.
Ich habe selbst eine ehemalige Praktikantin die jetzt selbst erzeugtes Fleisch mit GO versendet. Alleine die Versandkosten sind aber zweistellig, dazu eben noch die isolierte Versandverpackung und das Kühlmittel.
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Ach hat geschrieben: 4. Jan 2024 13:04
Ich glaube nicht, dass Du online die 4,9 halten kannst. Auf dem Niveau sind nach meiner Beobachtung wirklich nur sehr wenige stationäre Betriebe mit persönlicher, enger Kundenbeziehung.
Andererseits wäre es nicht schade, auf 4,8 zu fallen. Unser Marketingberater warnte uns sogar, unser Ranking (wir sind bei 4,8) auf 4,9 zu verbessern, weil 4,8 in der Kundenwahrnehmung ähnlich gut, aber glaubwürdiger sei.
Entschuldige, wir sind eigentlich 2x bei Google angegeben und haben jeweils 4,9 und 4,8 Sterne. Beides ist eigentlich sehr gut mit authentischen Bewertungen von echten Nutzern untermauert. Das merkt man eigentlich auf den ersten Blick. Über den Google Eintrag erhalte ich auch sehr viele neue Besucher im Laden.

Mir kommt spontan eine Idee - ich benenne einen Google Eintrag mit 4,9 Sternen einfach in den Onlineshop um (Firmennamen Onlineshop). Bisher läuft der auf "Firmennamen Landwirtschaft". So könnte man evtl. schon mal einen Teil abfangen. Der Einheitliche Firmennamen insgesamt wäre mir aber trotzdem noch lieber als einen komplett neuen zu kreieren.
Wollomo
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Re: Ladengeschäft um einen Onlineshop erweitern?

Thomas-G hat geschrieben: 4. Jan 2024 13:20
Geringe Spannen sind ein massives Problem. Besonders weil Kunden möglichst keine Logistik- und Versandkosten zahlen wollen.

Bei den internen Logistikkosten ist es einfach, dass man sich selbst belügt, und den Aufwand unterschätzt. Ich nutze zB einen externen Logistiker, bei dem kostet jedes Stück das bearbeitet wird knapp 1 EUR netto im Handling (ein Teil fürs Einlagern, ein Teil fürs Picken). Das wäre bei der Packung Nudeln schon mal deine Spanne.

Genau das ist ja der größte Hemmschuh den ich habe. Mir sind die Kosten für das Picken und Packen völlig bewusst und hätte die jetzt auch grob auf 1€ pro Artikel geschätzt.
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