Moin in die Runde,

ein Kunde hat bei mir was bestellt und mit Paypal etwas über 30 Euro bezahlt.
Leider hat er eine völlig falsche Lieferadresse bzw. die richtige Adresse (abweichend von seiner eigenen Adresse) aber mit falschem Namen im Kundenkonto angebeben, also DHL schickt zurück:

Sendung nicht zustellbar, da Empfänger unter der angegebenen Adresse nicht zu ermitteln (Gebäude/Hausnummer unbekannt).

Ich hab den Kunden angerufen, der sagt am Telefon: Adresse richtig, und da ein kleiner Fehler im Straßenamen war, ala: kölnerstr. statt Kölner Str. hab ichs nochmals an die korrigierte Schreibweise der Straße verschickt, Ergebnis:

Sendung nicht zustellbar, da Empfänger unter der angegebenen Adresse nicht zu ermitteln (Gebäude/Hausnummer unbekannt).

Bis dahin also hab ich durch die Dämlichkeit des Kunden zweimal sinnlos neues Porto a 5 Euro brutto bezahlt, zweimal Retourenentgelt DHL a 4 Euro netto, macht also schlappe 19,52 Mehrkosten, und diese sind durch die Sendungsnummern und die Verläufe der zwei Fehllieferungen nachweisbar.

Nach dem zweiten Versand und dem Erhalt der Versandbestätigung schreibt der Kunde dann die Mail: Achtung, die Adresse lautet nicht so: xxxxxxxxalte Adresse, sondern: in Großbuchstaben: XXXXXXXXXX neue Adresse. Kein Wort der Entschuldigung, keine Erklärung, das schlaue Schweinchen hat die Adresse auch flugs in seinem Kundenkonto korrigiert, nur in die abgeschlossene Bestellung kann er natürlich nicht rein und die Adresse dort korrigieren.

Also schreibe ich ihm, dass er nach Abzug der von ihm verursachten Portokosten die Sendung gern ein drittes Mal geschickt bekommen kann, und dann widerruft er- die Ware hab ich ja schon wieder zurück.

Daraufhin stellt er bei paypal einen Konflikt und Antrag auf Käuferschutz, er habe die Ware nicht erhalten, was ja bis dahin auch stimmt.

Ich lade also zum Konflikt beide Sendungsnummern hoch, schildere den Fall nochmals und weise auf die auch in der Zahlungsbestätigung von Paypal aufgeführte falsche Adresse hin, und nun kommtss.

Paypal "löst" den fall, inden es die volle Rechnungsumme erstattet und schreibt:

Wir haben diesen Fall geprüft und zu Gunsten des Käufers entschieden. Der Käufer hat angegeben, dass er den Artikel nie erhalten hat, und der bereitgestellte Lieferbeleg konnte nicht verifiziert werden.

Ich frage mich, ob dort noch irgendjemand die Mails liest, die der Verkäufer zum Fall hochlädt, und wieso diese Idioten dann so entscheiden???

Ich könnte im hohen Bogen kotzen.....

Das ist so bei PP. Die Rücksendekosten interessieren die nicht. Wenn man die abzieht und der Kunde macht einen Fall auf: Pech gehabt. Er bekommt dann den Gesamtbetrag erstattet.
Müsste man theoretisch einklagen, macht man aber natürlich nicht.

Paypal interessiert nur ob die Sendung angekommen ist.

Ums mit einem krassen Beispiel zu erklären:
Wenn man jetzt bspw. Ware in die USA sendet und der Kunde hat auf eigenen Wunsch eine 200 Euro teure Turboexpress-Versandmethode gewunschen, und der Kunde verweigert dann die Annahme der Sendung, so wird Paypal eindeutig auf der Seite des Kunden stehen.

Denn die einzige Frage lautet: "Hat der Kunde die Ware erhalten (und das mit einem mustergültigen Übernahmebeleg)?"

Solange diese Frage nicht mit einem eindeutigen JA und einem mustergültigen Übernahmebeleg (den es oftmals nicht in dieser Form gibt) beantwortet werden kann, kriegt er die Kohle zurück.
Alles rundherum interessiert dort niemanden.

Das könnte in gewissen unglücklichen Fällen soweit gehen, dass ein Paket z.B. bei der Post zur Abholung durch den Kunden bereitliegt (weil der Kunde nicht zuhause war und daher eine Abholverständigung bekam). Da die Frage somit nicht mit "JA" beantwortet werden kann, wird u.U. die Kaufsumme erstattet, und 1 Stunde nach der Erstattung holt der Kunde dann sein KOSTNIX-Paket von der Post.

Ich denke, das geht sogar so weit, dass wenn der Kunde etwas falsches, kaputtes oder gar nix zurück schickt (also einen leeren Karton), dass selbst dann PP erstatten wird. Denn das Paket ist ja angekommen.

So ist es leider mit PayPal, hatte schon oft genug ähnliche Fälle.

Rechtlich könnte man sogar behaupten "das ist richtig so": bei Widerruf darf dem Kunden kein Nachteil entstehen und er muss nur (je nach WRB) die Rücksendekosten tragen. Da er die Ware aber nie erhalten hat.

Weshalb das so ist, steht auf einem anderen Blatt und wäre gerichtlich zu klären, denn PayPal ist keine Rechtsinstanz: da zählt nur "zugestellt / nicht zugestellt". Ob sich der ganze Ärger und Aufwand wegen ein paar unnötig angefallen Versandkosten lohnt, ist eher fraglich.

Mein Tipp: Ärger runterschlucken, Kunden ggfs sperren, Krönchen richten - Weitermachen!

@Wolkenspiel
Aus eigener Erfahrung: Ja, korrekt.

Wobei er es auch ohne Rückversand erstattet bekommt, wenn der Verkäufer mit dem Rücksendekosten nicht in Vorleistung tritt.

Der Fairness halber ist aber zu sagen dass im Zuge einer telefonischen Intervention manchmal ein gewissen Entgegenkommen seitens Paypal möglich ist.

sorry, was hast du von PayPal erwartet ?
doch nicht etwa diese 19,-+ EUR ?
PayPal hat zwar eine ewig lange AGB aber der Verkäufer-Schutz und der Käufer-Schutz ist nicht so lang - kann man schon mal lesen
Paket wurde versendet und zugestellt (an Dich) - folglich alles ok

p.s.
bei amazon erstatte ich dem Kunden den Warenwert ohne Versandkosten und bitte ihn um eine neue Bestellung, falls er noch Interesse hat.
bei ebay und kostenlosem Versand zahle ich die Versandkosten
(bei diesem kostenlosen Versand muß man aber auch mal Ehrlich sein: im kostenlosen Versand habe ich ja Versandkosten im Preis drin - wenn Kunden mehrere Artikel kaufen und ich nur 1 Paket sende, habe ich die mehreren eingerechneten Versandkosten in meiner Tasche - dann kann ich auch mal einen Rückversand zahlen - was zumindest bei mir seltener vorkommt

Wolkenspiel hat geschrieben: ↑27. Sep 2019 12:11 Ich denke, das geht sogar so weit, dass wenn der Kunde etwas falsches, kaputtes oder gar nix zurück schickt (also einen leeren Karton), dass selbst dann PP erstatten wird. Denn das Paket ist ja angekommen.

PayPal kann nicht in das Paket hineinschauen - deshalb fordert PayPal in diesem Fall eine Strafanzeige wenn nix drin ist und ein Gutachten wenn die Ware beschädigt ist und wird dann erstatten.
Es kann ja auch die Möglichkeit sein, daß unterwegs jemand das Paket aufmacht , die Ware entnimmt und dann wieder zuklebt
(aus welcher Kasse? wenn Zugriff auf die des Rücksenders ist, dann wohl von dort - ansonsten hat PayPal auch eine Kasse, aus der manchmal etwas gezahlt wird)
Diese Entscheidungs-Wege stehen allerdings nicht in der AGB

Ich finde PayPal sehr übersichtlich, auch wenn ich öfters Sauer bin, wenn Entscheidungen nicht zu meinen Gunsten sind

fossi hat geschrieben: ↑27. Sep 2019 12:21 Mein Tipp: Ärger runterschlucken, Kunden ggfs sperren, Krönchen richten - Weitermachen!

Das ist aber nett gesagt, zumindest ist der Kunde schon im Shop gesperrt, und ich hänge gerade in der Warteschleife bei Painpal..mal sehen, ob es da Einsicht gibt.

Übrigens haben die da schon seit ewiger Zeit eine Ansage eines Deppen auf dem Band: Willkommen bei PaypOAl, unglaublich, wie blöde muss ein Konzern sein, der jemanden so blöde falsch einehochoffizielle tausendfach gespielte Bandansage sprechen lässt und niemand kontrolliert das.

Update: nach ca. 20 Minuten Wartezeit hat sich ein Mitarbeiter gemeldet, sich den Fall kurz angesehen und mir eine Erstattung meiner vergeblichen Versandkosten zugesprochen. Er wollte sich sogar bei der Kundin melden....

Jetzt muss ich nich mal mehr mein Krönchen richten, hab jede Menge Zeit verplempert, aber da bin ich altmodisch nachtragend- sowas geht gar nicht!

wow !
es geschehen Wunder !
(jetzt wird die PayPal-Kasse aber wieder leer sein und andere Antragsteller werden 4 Monate warten müssen )
wirklich toll ! kannst ja einen ausgeben !