Hallo zusammen

Ich betreibe einen Online-Shop in der Schweiz und kämpfe immer mehr mit Anbietern, welche Waren zu Dumpingpreisen auf den Schweizer Markt werfen. Teilweise ist es schon so extrem, dass ich die dort offerierten Endkundenpreise nicht mal im Einkauf erhalte. Beispiel: Ein Deutscher Anbieter verkauft Waren (z.B. Nahrungsergänzung oder Kosmetik) in die Schweiz. Aktuelles Beispiel: Ich verkaufe eine Kosmetik-Creme für CHF 25.- (das entspricht derzeit EUR 25.87). Der Deutsche Anbieter verkauft die selbe Creme für Fr. 15.50 was EUR 16.04 entspricht. Ich beziehe diesen Artikel bei meinem Lieferanten zu jedoch zu Fr. 17.50, womit mein Einkaufspreis also ca. EUR 1.50 über dem Endkundenpreis des Deutschen Händlers liegt. Gehe ich nun direkt zum Deutschen Hersteller des Produktes, werde ich wiederum an meinen Schweizer Lieferanten (Generalimporteur) verwiesen, weil zwischen diesen ein Abkommen besteht. So läufts derzeit mit immer mehr Produkten.

Deshalb zu meiner eigentlichen Frage: Attraktiv wäre für mich deshalb eine Dropshipping-Variante. D.h. ich biete Produkte in meinem Shop an und leite bei Bestellungen diese direkt an den Anbieter weiter. Dieser verschickt diese dann unter meinem Label und ich erhalte dafür eine Provision. In der Theorie klingt das sehr verlockend, denn ich brauche weder ein Warenlager, allfällige Bewilligungen noch habe ich Beschaffungskosten oder grössere Aufwände. Unter dem Strich verdiene ich also auch bei einer tieferen Marge mehr als bei Produkten mit einer etwas höheren Marche.

Mich würde deshalb mal interessieren, ob hier jemand diesen Weg fährt und falls ja, mit welchen Produkten.

Freue mich auf eine rege Diskussion.
LG Patrik

Kopernikus hat geschrieben: ↑20. Nov 2023 16:50 Gehe ich nun direkt zum Deutschen Hersteller des Produktes, werde ich wiederum an meinen Schweizer Lieferanten (Generalimporteur) verwiesen, weil zwischen diesen ein Abkommen besteht. So läufts derzeit mit immer mehr Produkten.

Das ist ein typisches Problem, wenn Hersteller eine Handelsstruktur aufrechterhalten wollen die nicht mehr zum Online Handel passt. Hatte ich mal bei einem Anbieter von Wolle, der wollte mich in Österreich nicht beliefern und ich sollte bei einem kleinen Einzelhändler in Öst. kaufen. Habe lieber über einen Deutschen Händler eingekauft, und später den Hersteller gewechselt.

Du kannst also versuchen ob du bei einem Händler in Deutschland einkaufen kannst der dir die Produkte mit geringem Aufschlag weiterverkauft.

Dropshipping: Innerhalb der Schweiz kannst du das schon machen, wenn du dich auf den Lieferanten verlassen kannst. Es besteht immer das Risiko, dass der Lieferant deine Kunden klaut. Also zB seine eigene Werbung in die Pakete legt. Ist Vertrauenssache.
Bei der Abwicklung ist die Frage ob der Profit für dich passt. Also ob es sich lohnt für die paar CHF Marge den Auftrag weiterzuleiten, Kundenservice zu bieten, das Produkt zu bewerben usw.
(wenn du den Versandauftrag vielleicht manuell eintragen musst kostet die Arbeitszeit auch etwas...).

Thomas-G hat geschrieben: ↑20. Nov 2023 18:08 Du kannst also versuchen ob du bei einem Händler in Deutschland einkaufen kannst der dir die Produkte mit geringem Aufschlag weiterverkauft.

Da gibts mehrere Probleme.

Erstens mögen nur wenige Deutsche Händler in die Schweiz liefern, schon 2x kein Dropshipping.
Bei den meisten Produkten steht der Mehraufwand (Verzollung usw) nicht im Verhältnis zum Gewinn.

Beim innergemeinschaftlichen Kauf zwischen EU-Staaten kann der Hersteller nichts verbieten.
Wird EU Ware aber ins Ausland, in dem Falle die Schweiz verbracht und ist die Ware nicht für den Vertriebsort gedacht, kann dir der Hersteller ganz empfindlich auf die Finger hauen.


Zur allgemeine Dropshipping-Frage: Ja, kann klappen, ist aber eher die Ausnahme.
In YouTube-Videos und bei irgendwelchen Coaches klingt das Geschäftsmodell immer ganz toll, funktioniert aber in Wirklichkeit nur in sehr wenigen Fällen.

hatte mir auch mal Gedanken über Dropshipping gemacht, weil ich ein gutes Angebot hatte
Habe dann aber doch abgelassen : fand zuviele Anbieter auf ebay, die ganz einfach zu viele waren und den Preis kaputt machten.
kann funktionieren auf einer platttform mit wenig Konkurenz

Die Margen bei Dropshipping sind in der Regel nicht wirklich gut - verständlich, wenn man den Ablauf überlegt. Und keine Arbeit macht es auch nicht - du musst gescheite Texte für die Artikel haben (nicht die Herstellertexte), schauen, dass der Hersteller brauchbare Bilder und brauchbare Informationen zu den Produkten hat (hat beileibe nicht jeder) und bei Retouren hast du die Ware in der Regel bei dir rumliegen (wenige Dropshippinghändler nehmen die Retouren zurück). Berechnet werden dir diese aber natürlich trotzdem.

Ich würde sagen: Versuch macht kluch.

LG Birgit

Kopernikus hat geschrieben: ↑20. Nov 2023 16:50 Attraktiv wäre für mich deshalb eine Dropshipping-Variante. D.h. ich biete Produkte in meinem Shop an und leite bei Bestellungen diese direkt an den Anbieter weiter. Dieser verschickt diese dann unter meinem Label und ich erhalte dafür eine Provision.

Das ist ein Teil des Geschäftsmodells von Galaxus. Allerdings gibt es dort kein Dropshipping zwischen D und SUI (das läuft über ein eigenes Lager), sondern nur innerhalb der Länder.