Warn-App NINA: die können's einfach nicht.

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Crassiflo
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Warn-App NINA: die können's einfach nicht.

Gestern war ich gegen 19:35 in Berlin auf dem Stadtring unterwegs, als ich eine riesige schwarze Wolke sehen konnte, die über Neukölln stand. Ganz offesichtlich ein fetter Brand. Später dann in Treptow roch man einen leichten Geruch nach brennendem Plastik.
Hab dann im Garten mit einem Freund ein Bier getrunken, und dann kam doch tatsächlich um 20:52 die Warnung:
Bildschirmfoto 2023-06-01 um 09.05.42.png
Bildschirmfoto 2023-06-01 um 09.05.42.png (128.82 KiB) 1384 mal betrachtet
zu dem Zeitpunkt war der Qualm so gut wie verzogen, und die Meldung einer extremen Gefahr ohne jede lokale Eingrenzung auf den Brandort einfach nur lächerlich.
Die (das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ) sind einfach rundum unfähig.
Was soll eine solche völlig unspezifische Warnung denn ausrichten?
Anstatt zu melden, dass wegen des (vor eineinhalb Stunden aufgetretenen) Qualms die Fenster zu schließen seien, und vor allem Gebiete um Berlin-Neukölln betroffen sein könnten, eine solch dämliche Meldung?
Im Erlassen immer neuer Vorschriften und Gesetze ist die Bundesregierung sicher Spitze, ansonsten scheint mir der ganze Staat und insbesondere Berlin geher komplett gescheitert zu sein...


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Ach
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Re: Warn-App NINA: die können's einfach nicht.

Immer, wenn's draußen ein bischen pustet, bekomm ich Unwetter-Warnungen. Eine App von Landratten für Binnenlandratten.
Buchmerlin
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Re: Warn-App NINA: die können's einfach nicht.

Manchmal hilft es ja, so was zu melden. Cell-Broadcasting ist noch recht neu. Aber sehr sinnvoll. Als Nina und Katwarn neu waren, habe ich auch manchen Unsinn gemeldet. Und es wurde besser.
Man kann über vieles rummaulen und das auch so stehenlassen, mache ich auch. Aber bei solchen Dingen, die ganz konkret Leben retten können, ist es im Interesse ALLER, daß das besser wird. Und das wird es nicht, wenn man festgestellte Fehler hier postet.

Ich kann mich auch gerne, oft und schnell aufregen über öffentlich verzapften Blödsinn. Weil der einfach zu oft vorkommt. Aber hierbei muß das anders laufen. Helft denen, die das machen, zu lernen!
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Ach
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Re: Warn-App NINA: die können's einfach nicht.

Na, mich amüsiert das einfach.
Die Meldungen haben ja ihre Berechtigung. Für den einen oder anderen Binnenländer kann es ja durchaus hilfreich sein, wenn Nina ihn bei Wind an die Hand nimmt. Nur für die Ureinwohner ist's halt albern.
kreien
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Re: Warn-App NINA: die können's einfach nicht.

Es gibt aber durchaus gelungene Beispiele: Die WarnWetter-App vom Deutschen Wetterdienst (DWD) ist klasse, die App hessenWARN informiert nicht nur schneller als NINA, sondern auch zuverlässig bei Chemieunfällen (Frankfurt-Fechenheim ist gleich nebenan¹) und hat noch weitere Features wie Produktrückrufe, Vermisstenmeldungen und Betrugsprävention.

Beispiel-Produkt-Rückruf:
hessenWARN_Produktrückruf - Kopie.jpg



¹ Mindestens zwei Mal im Jahr ist irgendetwas: Sirenenalarm und App-Benachrichtigung wegen Chlor, Ammoniak, Formaldehyd, Oleum, Salzsäure, Schwefelsäure, Schwefel, Chlorwasserstoff, Farbstoffe, WK-II-Bomben. Wenn du gemäß Störfallverordnung einen persönlichen Ansprechpartner für Rückfragen im Chemie-Betrieb genannt bekommst, weißt du, dass du im Zweifel live dabei bist :daumenhoch:
wup-berlin
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Re: Warn-App NINA: die können's einfach nicht.

Hallo,

das Problem ist, das die Geo Basis völlig unbrauchbar ist. Basis sind die ersten 5 Ziffern der Gemeindekennziffer. Berlin hat mit 11000000 nur eine Kennziffer. Es gibt keine Möglichkeit ein Stadtteil direkt anzusprechen. Auch gibt es keine Möglichkeit die Größe des Schadensgebietes anzugeben.

Bei den Flächengemeinden führt es teilweise zu recht großen und noch ungenaueren Warngebieten.

Man müsste den Schadensort über Geodaten und dann einen Umkreis oder eine Fläche (z.B. oval in Windrichtung) definieren. Ist vom System aber nicht möglich.

Dazu kommt, dass das BBK nur als Verteiler fungiert. Die reichen alles ungeprüft durch, so dass die Meldungen eine sehr unterschiedliche Qualität haben.

Ausgereift ist das ganze für die heutige Zeit nicht wirklich. Da wäre viel mehr möglich.

Gruß aus der Hauptstadt
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Crassiflo
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Re: Warn-App NINA: die können's einfach nicht.

Mir gehts vor allem darum, dass es fast eineinhalb Stunden, genauer 77 Minuten gedauert hat, bis der Alarm ausgelöst wurde.

Da war das Ereignis fast schon vorbei.

Und solch eine schwachsinnige Ansage, man solle sich "in bekannten Warnmedien" informieren ist einfach nur eine Blamage.
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Crassiflo
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Re: Warn-App NINA: die können's einfach nicht.

Die völlig sinnlose Warnmeldung war auch in der Berliner Zeitung Thema:
Über das kürzlich eingeführte Cell Broadcast verschickten das Land Berlin und die Feuerwehr Warnungen auf Handys der Anwohner – allerdings erst eine Stunde und 40 Minuten nach Ausbruch des Feuers, und auch nur auf Telekom-Anschlüsse. Vodafone-Nutzer bekamen nichts.

Ein weiteres Problem: Die Warnung „Extreme Gefahr“, „Gefahr durch Großbrand - Informieren Sie sich in bekannten Warnmedien“ war so unpräzise, dass zahllose Neugierige bei der 112 anriefen und nach Angaben von Feuerwehrleuten die Notrufannahme an den Rand ihrer Kapazitäten brachte.

Messungen im Umfeld ergaben allerdings einen niedrigen Schadstoffgehalt in der Umgebungsluft. Auch konnte eine Umweltgefährdung durch Kontamination des Neuköllner Schifffahrtskanals mit Löschwasser nach Angaben eines Feuerwehrsprechers ausgeschlossen werden.
Tolle Leistung kann ich da nur sagen, und hoffentich vergeigen die Heiopeis es bei einer echten Gefahrenlage wie damals beim Hochwasser an der Ahr es nicht wieder genauso wie hier.
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