Gutscheine verkaufen für eigenen Shop

[Wuehler]

Hallo zusammen,

ich werde immer mal wieder gefragt, ob ich Geschenkgutscheine für meinen Shop anbieten.

Und ich würde das Thema gerne angehen.
Allerdings soll es professionell aufgebaut werden.

Was soll der Kunde bekommen?
Der Kunde soll folgende Wahlmöglichkeiten haben:
Digital, als Gutschein oder in Geschenkverpackung.

Digital und Gutschein sollen ohne zusätzliche Kosten bestellbar sein.
Geschenkverpackung würde einen Aufpreis kosten.

Geplant hätte ich Plastikkarten, weil ich Papiergutscheine nicht so schön finde.
Nachteil, es würde ein extra Drucker benötigt.

Was verspreche ich mir davon?

Kundenbindung
Mehr Kapital durch noch nicht eingelöste Gutscheine
Restbeträge auf dem Gutschein führt zu einer Folgebestellung.
Und möglicherweise auch ein Teil von Gutscheinen die niemals eingelöst werden.

Der letzte Punkt würde die Kosten decken, die die Gutscheine zusätzlich kosten würden.

Ich verspreche mir 50 Gutscheine pro Monat zu verkaufen.
An Weihnachten deutlich mehr.

Wie sind eure Erfahrungen damit?
Welche professionelle Plugins gibt es dafür?

Genutzt wird ein JTL Shop.
Hier würde das Plugin 2% der Gutscheinwerte kosten, was schon teurer werden kann.

Danke vorab

[bauti]

Ich würde nur digitale Gutscheine anbieten. Mit verschiedenen Layouts welche sich die Kunden selbst ausdrucken können.

Falls du unbedingt Gutscheinkarten möchtest könntest du es vermutlich auch so machen dass du einige hundert Karten bereits mit einem aufgedruckten code anschaffst und dann den jeweiligen code beim Verkauf mit dem jeweiligen Wert verknüpfst. So kenne ich es vom Ladengeschäft. So sparst du dir den speziellen Drucker. Auf den Karten steht aber dann der Wert allerdings nicht.

Zu Plugins kann ich nichts sagen. Aber mit den nicht eingelösten Gutscheinen solltest du die 2% locker reinspielen.

[Wuehler]

Ich würde nur digitale Gutscheine anbieten. Mit verschiedenen Layouts welche sich die Kunden selbst ausdrucken können.

Falls du unbedingt Gutscheinkarten möchtest könntest du es vermutlich auch so machen dass du einige hundert Karten bereits mit einem aufgedruckten code anschaffst und dann den jeweiligen code beim Verkauf mit dem jeweiligen Wert verknüpfst. So kenne ich es vom Ladengeschäft. So sparst du dir den speziellen Drucker. Auf den Karten steht aber dann der Wert allerdings nicht.

Zu Plugins kann ich nichts sagen. Aber mit den nicht eingelösten Gutscheinen solltest du die 2% locker reinspielen.

Ich finde digital nur dafür gut, weil es schnell geht.
So richtig toll ist es aber nicht.

Will Dinge immer etwas besser machen als Mitbewerber. Zumindest ist das der Anspruch.

Solch ein Drucker kostet etwa 1000€.
Die Kosten werden auf ein paar Jahre wieder eingespielt.
Deswegen ist jetzt schon denkbar, so etwas anzuschaffen.

[monami]

Gibt es keine Anbieter, die dir die Karten schon gedruckt mit Codes liefern? Dann brauchst du keinen Drucker.

[fuzzy]

https://www.wir-machen-druck.de kann das, da kann man eine Excel-Tabelle mit Codes abgeben, die dann als Barcodes oder QR-Codes auf die Karten gedruckt werden.

1000 Karten 4/4-farbig mit jeweils individuellem Barcode für 264,09 EUR netto.

[Wuehler]

https://www.wir-machen-druck.de kann das, da kann man eine Excel-Tabelle mit Codes abgeben, die dann als Barcodes oder QR-Codes auf die Karten gedruckt werden.

1000 Karten 4/4-farbig mit jeweils individuellem Barcode für 264,09 EUR netto.

Stimmt, das wäre für den ersten Test die beste Option.
Wenn das sehr gut anläuft kann man auch über einen Drucker immer noch Gedanken machen.


Bezüglich eines Plugins…
JTL Vouchers könnte das eventuell alles abbilden.
Finde nur 2% des Gutscheinwertes nicht zu unterschätzen.

Wenn 1000 Gutscheine mit etwa durchschnittlich 50€ Wert verkauft werden, dann sind wir bei 1000€ kosten.

Und wenn man einmal mit einer Software anfängt, dann kann man eventuell schwer umsteigen.

[aaha]

Bzgl. JTL-Vouchers habe ich einiges an Kritik im Hinterkopf. Aber schau dir mal das Gutschein-Plugin von CSS-Umsetzung (Andreas Petermann) an. Das macht auf mich einen sehr soliden Eindruck. Ist nicht billig, aber ich denke, seinen Preis wert und du willst damit ja schließlich auch Geld verdienen ...

[Wolkenspiel]

Ich weiß nicht, ob das nicht etwas aus der Zeit gefallen ist, eine Plastikkarte für einmalige Benutzung zu verschicken. Ich bin echt kein Ökofreak, aber das sprengt für mich alles. Die kann man ja noch nichtmal wieder aufladen.
Üblich sind Gutscheine in digitaler Form und alternativ zum Ausdrucken. Da kann man schöne Designs anbieten, unter denen der Kunde sich dann sein Lieblingsmotiv aussuchen kann. Ich weiß auch nicht, warum man sich unterscheiden will. Ein Gutschein wird gekauft, weil man ein Guthaben für diesen Shop verschenken möchte und nicht, weil der Gutschein so viel toller aussieht als von dem anderen Shop.
Das CSS-Plugin von Andreas Petermann hatten wir auch in Benutzung, als wir noch den JTL Shop hatten. Das hat gut funktioniert. Nie im Leben würde ich Provision für Gutscheine an JTL abgeben, das ist wirklich eine Frechheit.
Aber Gutscheine anbieten sollte man unbedingt, vor allem, wenn man sogar danach gefragt wird. Wir verkaufen die zu Hauf und nur ein Teil wird eingelöst. Es ist wirklich das beste Produkt, das man verkaufen kann. Geld verdienen ohne u.U. eine Leistung zu erbringen. Irre.

[Ach]

Ich würde auch von Plastik Abstand nehmen. Das ist komplett unpopulär, auch alle "großen" sind in den letzten Jahren vom Plastik weg.
Und natürlich ist es auch unnötiger Müll.
Wenn du es physisch machen willst, nimm besser Pappe. Mach es doch in der Größe der Sammelkarten, dann kann der beschenkte es zusammen mit den Karten aufbewahren.

[Wuehler]

Also man muss auch bedenken, was ich verkaufe.
Leute die Plastik einsparen wollen, kaufen bestenfalls keine meiner Produkte…

Viele wünschen sich ein physisches Produkt, was man verschenken kann.

Es soll natürlich beides möglich gemacht werden. Eine Wahlmöglichkeit zwischen Digital und einer Karte in welcher Form auch immer.

Das mit Andreas Petermann schaue ich mir mal an.

Danke für den Tipp

Und eine Plastikalternative wäre wahrscheinlich die Option, die sinnvoll wäre.
Es soll auch gegen Aufpreis direkt die Geschenkverpackung mit dabei sein.

[lallekalle]

Zu den Plastikkarten gibts ja auch sogenannte "ECO-Plastikkarten" welche aus recyceltem Kunststoff bestehen oder Biologisch Abbaubar sind. Druckt man einen kleinen Hinweis drauf, dann hat der Endkunde kein ganz ungutes Gefühl.

Von Amazon habe ich gerade Gutscheine bestellt - diese kamen in einer hochwertigen Box bestanden aber nur aus einem verbogenen Karton - zum verschenken wäre mir persönlich offen gesprochen eine Plastikkarte lieber gewesen

Für Plastikkarten gibts auch ein paar Geschenkverpackungen wie z.B. Blechdosen u.s.w - dazu noch einen passenden gedruckten Einleger und dann wird das ganze ganz hübsch.

Wir selbst drucken mittlerweile unsere Gutscheine und Lose (wir packen zu jeder Bestellung ein Los dazu bei dem der Kunde etwas gewinnen kann) selbst und schneiden diese mit einem Docucutter zurecht.

Tatsächlich würde ich aber über eine Onlinedruckerei gehen, mir Motive mit verschiedenen Gutscheincodes und Beträge dann drucken lassen.

[lallekalle]

Ist mir gerade eingefallen: Theoretisch könnte man hier auch Metall-Visitenkarten verwenden. Die kommen insbesondere wenn man z.B. Schwarze nimmt und diese graviert ebenfalls aufgrund des Farbumschlages ganz edel daher. Das könnte auch eine schöne Option sein! Gravieren könnten wir...

[Wollomo]

Falls du unbedingt Gutscheinkarten möchtest könntest du es vermutlich auch so machen dass du einige hundert Karten bereits mit einem aufgedruckten code anschaffst und dann den jeweiligen code beim Verkauf mit dem jeweiligen Wert verknüpfst. So kenne ich es vom Ladengeschäft. So sparst du dir den speziellen Drucker. Auf den Karten steht aber dann der Wert allerdings nicht.

Dafür gibt es ja dann die Möglichkeit die Kunststoffkarte in eine Papierkarte zu kleben und mit Hand den Wert des Gutscheins auszufüllen. Der Beschenkte weiß dann was er erhalten hat und kann sich die Karte in sein Portemonnaie stecken.

[Wollomo]

Ich biete beides für mein Ladengeschäft an - Digital (zum selbst ausdrucken) und auch die klassische Karte in der per Hand der Wert eingetragen wird und dazu auf Wunsch ein schönes Kuvert bei dem der Kunde aus ein paar Motiven aussuchen kann. Zu 80% verkaufen wir die Gutscheine im Laden selbst, einfach weil die Leute die Gutscheine beim Einkauf gleich mitnehmen. Andere bestellen Online für zu Beschenkende in unserer Region . Beides ganz gut!

Eingelöst werden ca. 70%, der Rest ist wirklich purer Gewinn!

Täglich haben wir durchschnittlich 5 Gutscheine mit einem Durchschnittsbetrag von ca. 50€.

Was viele beim Thema Gutscheine überhaupt nicht bedenken - Es ist pure Werbung. Jemand, der u.U. noch nie bei dir eingekauft hat erhält einen Gutschein und wird quasi "gezwungen" bei dir einzukaufen. Hier hat man auf alle Fälle die Chance einen neuen (Stamm)kunden zu gewinnen!

Außerdem bietet man anderen Firmen, Vereinen und Co. die Möglichkeit einfach an ein Geschenk zu kommen. Bei uns ist es nicht unüblich, dass Firmen auf Weihnachten mal schnell 50. 100 oder gar 200 Gutscheine im Wert von ca. 50€ für ihre Mitarbeiter kaufen.

[Lena_1977]

und das bißchen Buchhaltung nicht vergessen - Ablaufdatum, Mwst. beim einlösen usw...

[Wollomo]

Warum soll das ein Problem sein?
Laut meinem Steuerberater wird der Gutschein ohne Mwst verkauft. Beim Einlösen im Laden ist das dann quasi wie eine Zahlungsart neben Karte und Bar. Bei mir im Laden gibt es eine bunte Mischung aus 7% und 19% Artikeln.
Die eingelösten Gutscheine werden auf dem Gutscheinkonto gegengerechnet.

Das Ablaufdatum ist ja auch variabel zu sehen. Entweder du pochst auf das feste Ablaufdatum oder zeigst dich flexibel. Wir zeigen uns relativ flexibel - warum auch nicht?

[Xantiva]

Und was ist mit dem Wert der 30% nicht eingelösten Gutscheine? Die musst Du auf jeden Fall versteuern.

Auf Anraten meiner Steuerberaterin werden die Gutscheine zwar mit 0% auf dem Bon ausgegeben, aber in der Buchhaltung direkt mit 19% versteuert. Löst einer den Gutschein ein, dann wird der wieder rausgebucht (es gibt die 19% zurück) und ob der nun Artikel mit 7 oder 19% dann kauft wird ganz normal versteuert. So kann niemand (das FA) meckern, dass für die Einnahmen keine Steuern abgeführt werden.

[fuzzy]

Ich würde (bei Mehrzweckgutscheinen) zunächst ohne MwSt "Kasse" an "Ausgegebene Geschenkgutscheine" (SKR03: 1796) buchen, bei Einlösung "Ausgegebene Geschenkgutscheine" an "Umsatzerlöse", bzw. bei Verjährung "Ausgegebene Geschenkgutscheine" an "Erträge steuerfrei".

Umsatzsteuer wird bei Einlösung fällig, aber nicht bei Nichteinlösung. Versteuert wird der Betrag bei Verjährung natürlich trotzdem als Ertrag. Aber sonst ist der Mehrzweckgutschein einfach nur ein Zahlungsmittel wie Bargeld, bei dessen Verkauf kein Erfolgskonto berührt wird.

Wenn du bei nicht eingelösten Mehrzweckgutscheinen 19% abführst, zahlst du m.E. zu viel. Einzweckgutscheine sind natürlich anders zu behandeln, aber wenn bei Ausstellung des Gutscheins der MwSt-Satz noch nicht feststeht, kann es kein Einzweckgutschein sein.

[Wuehler]

Grundsätzlich gibt es bei mir im Shop keine Artikel mit einem verminderten Steuersatz.
Folgendes Problem taucht nun auf.

Wenn ein Kunde in Deutschland den Gutschein an jemanden z.B. aus Österreich weiter gibt, würden Probleme entstehen.

Kann das Plugin die Gutscheineinlösung auf das jeweilige Land beschränken, wo der Gutschein erworben wurde?

Ich würde schon eher Einzweckgutscheine ausgeben, weil es für die Buchhaltung deutlich einfacher wäre und nicht wieder ein neues Konstrukt gestrickt werden muss.

[Wollomo]

Und was ist mit dem Wert der 30% nicht eingelösten Gutscheine? Die musst Du auf jeden Fall versteuern.

Auf Anraten meiner Steuerberaterin werden die Gutscheine zwar mit 0% auf dem Bon ausgegeben, aber in der Buchhaltung direkt mit 19% versteuert. Löst einer den Gutschein ein, dann wird der wieder rausgebucht (es gibt die 19% zurück) und ob der nun Artikel mit 7 oder 19% dann kauft wird ganz normal versteuert. So kann niemand (das FA) meckern, dass für die Einnahmen keine Steuern abgeführt werden.

Alte Gutscheine werden nach Ablauf vom Steuerberater immer mal wieder raus gebucht und sind eben dann eine Einnahme. Da darfst du mich jetzt aber nicht fragen wie genau gebucht wird. Einer Prüfung hat das aber schon stand gehalten.
In Eigeninitiative 0% auf den Bon zu drucken halte ich aber auch für verwirrend und nicht ganz korrekt...