Logistikforum für Deutsche Post, DHL, Hermes, GLS, UPS, DPD, Delivery, Verpackungsfragen, Tipps beim Import / Export von Waren.
- Diskussionsforum -
Forum für Versand und Logistik im E-Commerce.
Der Versand von Waren ist einer der wichtigesten Aufgaben im Onlinehandel.
In diesem Logistikforum geht es um Logistiker-Erfahrungen mit DHL Paket, Deutsche Post, Hermes Versand, GLS Versand, DPD Versand, UPS Versand, Paketpreise, Versandkosten, Verpackungen, Tracking / Sendungsverfolgung und mehr.
Erfahrungsaustausch und Vergleiche für Online Shops, Versender oder die Fachkraft für Lagerlogistik.
koshop hat geschrieben: ↑11. Apr 2023 14:58
Man kann auch die schweren Pakete für mehrere Zustellbezirke gesammelt in einen gesonderten Transporter laden, der dann für die 2-Mann Zustellung zuständig ist. Die Zusatzkosten dafür wären sicherlich überschaubar.
Das macht UPS bereits heute. Es gibt die "normalen" UPS-Step Vans mit 2-Mann Besatzung (die bringen z.B. Fahrräder und Groß-TV) und es gibt 7,5-Tonner mit Hebebühne für die richtig schweren Lieferungen. Ist zumindest hier in der Münchner Innenstadt so. Mag auf dem Land oder in der Kleinstadt anders sein, weil dort die Fahrstrecken für die Sonderzustellung zu lang sind und sich nicht rechnet oder zeitlich nicht funktioniert.
Dazu hat UPS hier auch für die kleinen Pakete Zustellung per Lastenfahrrad. Es wird morgens ein verschließbarer UPS-Anhänger am Straßenrand abgestellt und die Zusteller laden ihre Lastenräder dort ein.
Es geht schlicht um die Pakete die eben KEINE Sondergröße / Gewicht usw. haben sondern sich im Rahmen der gängigen Internationalen Regelungen / Gewohnheiten im Paketbereich bewegen.
Wenn wir jetzt einen 20kg Fleischwolf oder beispielsweise ein Gartenartikelhändler Produkte in seinem Bereich versendet ( die oft mal zw. 20-30kg wiegen) wird die Luft arg dünn.
Denn kein Kunde zahlt da nochmal 60-100€ Aufpreis für eine Speditionslieferung.
Oder Großimporteure die ihre festen Verpackungseinheiten containerweise ( Fossis Beispiel ala 4 Stühle) bestellt bzw. auf Lager haben. Dürfen alles umpacken und umlabeln.
Von dem bereits angesprochenen größeren Mengen an nötigem Verpackungsmaterial sowie dem zusätzlichen Wegeaufwand um sich den Kram dann selbst einzeln zu besorgen ganz zu schweigen.
xMerchant hat geschrieben: ↑11. Apr 2023 15:51
Das macht UPS bereits heute. Es gibt die "normalen" UPS-Step Vans mit 2-Mann Besatzung (die bringen z.B. Fahrräder und Groß-TV) und es gibt 7,5-Tonner mit Hebebühne für die richtig schweren Lieferungen.
Ich kenne das nur so, dass Speditionssammelverkehre immer nur mit einem Mann besetzt sind – selbst die 12-m-Züge. Entweder bedient der Speditionsfahrer einen Hubwagen und eine Ladebühne oder benutzt den am Lkw angeflanschten Gabelstapler. Das klappt eigentlich ganz gut. Wer mit Flurförderzeugen routiniert ist, braucht eigentlich nicht zwingend einen zweiten Mann. Die Vorstellung, dass zwei Mann ein kleines Paket > 20 kg Seite an Seite synchron tragen, wäre absurd. In der Praxis wird einer im Fahrzeug bleiben, die Tür aufhalten oder schon mal den nächsten Kunden in der Straße ansteuern.
[...]nicht verstehen, weshalb sich hier einige dagegen sperren, dass die Paketdienste die bezahlten Zusatzleistungen dann endlich auch erbringen.
Die von uns beauftragten Paketdienste erbringen die bezahlten Zusatzleistungen. Jedes Mal, für jedes bezahlte Sperrgut-Paket und für jedes bezahlte Paket bis 30 kg. Ich kann jetzt hier natürlich nur für DPD und GLS sprechen. Und selbst UPS bekam das hin.
kreien hat geschrieben: ↑11. Apr 2023 16:24
Die Vorstellung, dass zwei Mann ein kleines Paket > 20 kg Seite an Seite synchron tragen, wäre absurd.
Führt zu seltsamen Rückenverrenkungen.
Wir schaffen 20 bis 30 kg in ca. 40x30x25 cm Paketen. Da bräuchte der Vordermann dann entweder Fersenstahlkappen oder die beiden tragen das händchenhaltend mit Tragegurt.
Ja normalerweise schon. Oder glaubst du wirklich das Kunden für n 50-100€ Artikel bereit sind da fast nochmal dasselbe an Versand zu zahlen?!
Klar macht das kein Unterschied bei hohen Warenwerten, aber es gibt auch viele relativ niedrigpreisige Produkte wo es dann eben problematisch wird.
Woody-HH hat geschrieben: ↑11. Apr 2023 17:26
Die "zierliche Dame" ist z.B. unsere Postzustellerin. Die hat auf Brief gelernt, jetzt muss sie auch Pakete.
Gut, um Briefe in Schlitze zu stecken muss man jetzt wahrscheinlich den Beruf Postbote (ist das überhaupt ein Ausbildungsberuf?) nicht jahrelang studieren...
Aber es gibt ja noch andere reine Briefdienste, wenn man Veränderungen nicht mitgehen mag.
Sondern macht was? Auf den Kauf komplett verzichten? 120km in die nächste Stadt fahren, in der der Artikel eventuell erhältlich ist?
Das mache ich tatsächlich jetzt schon viel häufiger, seitdem der Palettenversand bei vielen 3-stellig kostet. Aber ich hab es ja nur 20 km bis zur nächsten Landeshauptstadt.
Nur weil ein Paket schwerer als 20kg ist, wird es auch zukünftig nicht gleich Speditionsware. Da gibts noch jede Menge Möglichkeiten dazwischen. Von der Lieferung bis Bordsteinkante anstelle Haustüre bis hin zur Lieferung in den Paketshop oder die Packstation bis zur Zusatzleistung DHL 2-Mann Service den es seit einiger Zeit gibt.
daytrader hat geschrieben: ↑11. Apr 2023 17:46
Gut, um Briefe in Schlitze zu stecken muss man jetzt wahrscheinlich den Beruf Postbote (ist das überhaupt ein Ausbildungsberuf?) nicht jahrelang studieren...
Ja, "Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen" ist tatsächlich eine 2-jährige Ausbildung.
Eine Ex von mir hat das vor ein paar Jahren gemacht, um danach festzustellen, das sowieso jeder Depp bei ihnen eingestellt und per 3 Tage Crashkurs angelernt werden kann. Der Unterschied besteht nur aus 1-2€ mehr je Stunde für ausgelernte Kräfte. Dafür bekommen die aber auch schwierigere Touren zugeteilt.
Ich finde es echt erstaunlich, dass sich hier das Maul zerrissen wird, ob ein Zusteller 2x 15 oder 1x 30kg in den 5. Stock tragen muss.
Erschreckender finde ich, dass ein Minister sich um diese Belange kümmert, normal regelt der Markt sich von alleine.
Aber ja, ich finde die Idee gut. DHL praktiziert das glaube ich ab 30Kg schon stellenweise.
Durch den täglichen Kontakt zu den Zustellern hat man schon mitbekommen, was die nervt... z.B. Hundefutter in 30Kg Säcken oder die neuen Badmöbel.
Was ich aber am erschreckendsten finde... ihr seid alle Unternehmer und viele haben Mitarbeiter, sicherlich auch über Mindestlohn.
Aber auf 4 Seiten beschwert sich keiner darüber, dass nach der letzten 30% Lohnerhöhung jetzt erneut 15% im Raum stehen
Es nützt der Putzfrau absolut gar nichts, wenn diese nun 14€ pro Stunde bekommt und dadurch logischerweise beim Bäcker mehr fürs Brötchen bezahlen muss. Der einzige Nutznießer ist hier der Staat, der deutliche Mehreinnahmen generiert und die Rentenkassen auffüllt... schön verpackt als soziale (un)Gerechtigkeit.
Ich finde es echt erstaunlich, dass man eine - durchaus kontroverse - Diskussion als "sich das Maul zerreissen" abkanzelt, nur weil man einen anderen Fokus auf ein Thema hat.
Noch dazu, weil es noch nicht mal so ist, dass das kein Thema war.
Noch dazu, weil der andere Fokus noch nicht mal der Thread-Topic ist.
Aber ansonsten hast du mit dem Mindestlohn schon recht. Allerdings darf Hubertus das gar nicht und er wird sich damit eine blutige Nase holen.
Mein Senf zu Mindestlohn und den jüngsten Ideen aus Berlin:
Zunächst mal hat prinzipiell sicher niemand irgendetwas gegen mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Dafür hat der Staat aber nur gewisse Rahmenbedingungen zu schaffen - es sei denn, er wollte ein anderes System schaffen. Die ganzen Mindestlöhne sind ja nur vor dem Hintergrund der Inflation notwendig. Normalerweise bekommt man mehr Lohn/Gehalt, wenn man sich in der Firma bewährt hat, befördert oder abgeworben wird etc. Die Regierung hat nicht die Aufgabe, die Löhne zu bestimmen, sondern die Inflation zu bekämpfen! Sie tut mit solchen Maßnahmen aber genau das Gegenteil. Die Erhöhung des Mindestlohns wird in höheren Lohnklassen für Unzufriedenheit sorgen. Wer bisher 14 Euro bekam, wird dann auch mehr wollen, und das schaukelt sich dann hoch, natürlich auch bei den Preisen. Sparen ist sowieso zu einem Fremdwort geworden bzw. gilt nur für die Bürger, die bei Energie, Urlaub, Spaß sparen sollen, es sei denn sie sind reich. Der Staat aber, der hat's ja - ich will gar nicht auf all das eingehen, wo er es ohne Gegenleistung ausschüttet, weil man sich ja sofort verdächtig macht, irgendwo zu stehen, wo man nun sicher nicht steht. Und wenn er es nicht hat, dann druckt er es, Inflation und andere Folgen kann man ja auf andere schieben, damit hat man selber ja niemals nie nichts zu tun.
Was die Pakete anbelangt - wir versenden oft Reissäcke, das sind dann jeweils knapp über 20kg mit Versandmaterial. Ich bin 60 und schleppe solche Säcke und Pakete fast jeden Tag, wenn's schnell gehen muss auch mal einen links und einen rechts. Meine Frau trägt schon auch mal ein Dutzend von der Straße ins Lager und hat sich noch nie beklagt. Es kann doch nicht wahr sein, dass die Regierung auch hier bestimmen will, dass auch solche Leute schwere Pakete zustellen können, die dafür schlicht nicht gebaut und nicht geeignet sind. Natürlich verkaufen sie es uns anders, mit hehren Worten von "Solidarität" und "Gerechtigkeit", aber es ist wahrscheinlich wieder "Diskriminierung", wenn man jemandem sagen muss "du bist dafür leider nicht stark genug". Ein Versanddienstleister bietet eine Leistung an oder eben nicht - das ist doch ihm überlassen. Die Preise werden vom Markt bestimmt. Wer kein Personal dafür findet oder das nicht anbieten will, lässt es bleiben. Wenn ich alt bin, schlecht sehe, schnell reisekrank bin usw., müssen die mich dann trotzdem als Astronaut einstellen und mit zum Mond nehmen? Umgekehrt wird doch kein Mensch gezwungen, so einen Job anzunehmen. Okay, das alles steht unter Vorbehalt, weil es bei uns ja so nicht läuft. Die Regierung reguliert alles, bestimmt dadurch letztlich auch die Preise und übt u.U. indirekt Zwang aus, weil jemand, der sowas ablehnt, dann womöglich keine Sozialleistungen mehr bekommt.
Das ist alles nur noch der blanke Irrsinn, und es ist ja nur die Spitze des Eisbergs. Für mich ist völlig klar, dass es hierzulande noch auf Jahre hinaus weiter bergab gehen wird. Es scheint ja alles gesellschaftlicher Konsens zu sein. Wer es anders sieht, wird in eine bestimmte Ecke geschoben, auch wenn er eher aus der entgegengesetzten kommt (früher war das die Schmuddelecke, die Zeiten ändern sich). Ich sehe auch weit und breit keine Interessenvertretung der kleinen Unternehmer und noch nicht einmal des Mittelstands. Es läuft alles so durch, die Jugend scheint eh völlig desinteressiert, und die Medien sind voll auf Linie. Ich hoffe, mich zu täuschen, werde mir die weitere Entwicklung aber bald lieber aus der Ferne ansehen. Für meine Frau und mich ist das Ende der Fahnenstange erreicht, wir können und wollen nicht mehr einen Schritt vor uns zwei zurück, wie das seit Jahren läuft. Die Zeit ist reif für grundlegende Veränderungen (für die wir allerdings auch gute Voraussetzungen haben).
Volle Zustimmung, was mich beim Heil'schen-Mindestlohnvorstoß zusätzlich stört: Die Tarifautonomie war bisher ein hohes Gut, und aus gutem Grund ist die Mindestlohnkommission paritätisch aus Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern besetzt (nebst einem wissenschaftlichen Beirat und einem Vorsitz). Die Tarifparteien mögen es für gewöhnlich nicht sonderlich, wenn da jemand in die Verhandlungen quatscht – musste der Bundeskanzler ja beim Versuch einer konzertierten Aktion durchaus auch zur Kenntnis nehmen.
Was grätscht ein Bundesarbeitsminister denn da jetzt im Rahmen einer politischen Einflussnahme mit seinen Erwartungen rein und greift den Ergebnissen vor – die Mindestlohnkommission hat doch noch gar nicht getagt. Herr Heil hat kein Mandat diesbezüglich.
Zum Thema Pakete:
Mit der 20 kg Grenze löst man die strukturellen Probleme in der Branche nicht, man macht es nur für die Verbraucher teurer.
Zum Thema Mindestlohn:
Bisher hatten wir die Löhne der Minijobber / Hilfskräfte am Mindestlohn x X orientiert und die Löhne der anderen Mitarbeiter an der Bezugsgröße der Sozialversicherung x X, das haut seit Oktober nicht mehr hin.
Wie handhabt ihr das?
Und zum Thema Sozialabgaben:
Da gehört aus meiner Sicht nicht beim Mindestlohn differenziert, sondern der Minijob abgeschafft und Werkstudenten & Schüler miteinander gleichgestellt.
Stattdessen führen die neue Bürokratien ein, wir dürfen wohl ab Juli die Geburtsdaten der 5 jüngsten Kinder unserer Angestellten erheben und verarbeiten.
Dann wollen die noch bei Doppelverdienern Lohnsteuerklasse 3/5 abschaffen...
Und Kindergeld (Steuerrecht) mit Kinderzuschlag (Sozialleistung) in ein neues bürokratisches Verfahren überführen...
Bislang war es ja nur Gerede von Herrn Heil, aber wie groß schätzt ihr die Chance ein, das die 20kg Grenze kommt?
Bei Herstellung in Asien muss man mit 3-4 Monate ab Bestellung bis Lieferung rechnen und selbst dann ist oft noch eine Lagerreserve da.
Entsprechend sollte man frühzeitig über andere Set-Größen bzw Gebinde nachdenken.
Verstehe die Aufregung gar nicht. Als ich damals geschrieben habe, dass bei uns eine Oma für Hermes Pakete ausfährt und mir diese leid tut, wurde mir hier erklärt, dass die das freiwillig macht, weil´s Spaß macht und sie so eine sinnvolle Beschäftigung hat. Jetzt ist es bei jüngeren Leuten ist auf einmal Drama und diese sollen ein Paket ja zu zweit anheben. Irre.
Die von uns beauftragten Paketdienste erbringen die bezahlten Zusatzleistungen. Jedes Mal, für jedes bezahlte Sperrgut-Paket und für jedes bezahlte Paket bis 30 kg. Ich kann jetzt hier natürlich nur für DPD und GLS sprechen. Und selbst UPS bekam das hin.
