Kann Paketdienst Zollkosten auf Zollkonto buchen?

[roman]

Ich muß vorausschicken:
Mit Drittlandimport, Zoll etc. habe ich fast nie was zu tun, weil ich Waren generell nur in der EU einkaufe.

Fallweise importiere ich aber, innerhalb Europas, dann doch mal etwas, z.B. irgendein Betriebsmittel.

Import per Paketdienst (GLS, DPD... ) mit dem ein Vertrag besteht.
Paketdienst sende ich für die Verzollung die Daten (EORI, Handelsrechnung etc.), die importieren/verzollen das, und schicken mir dann Tage/Wochen, nachdem ich das Paket erhalten habe, eine Rechnung über die Steuern (Einfuhrumsatzsteuer, Zoll) zusätzlich auch noch Abwicklungsgebühr.

Jetzt wollen die allerdings auch noch einen zusätzlichen Aufschlag auf Steuer/Zoll, weil sie hier ja angeblich gegenüber dem Zollamt in Vorleistung treten müssen.

Was ich mich frage:
Wäre es prinzipiell auch möglich dass der Paketdienst das so verzollt dass nicht der Paketdienst die Einfuhrsteuern bezahlt (und mir weiterverrechnet), sondern dass der Paketdienst das so organsiert dass mein Finanzamts-/Zollkonto direkt mit diesen Abgaben belastet wird (und ich das dann direkt ans Finanz-/Zollamt zahle)?

Weil dann müßte der Paketdienst nicht mehr in Vorleistung treten und mir für diese Vorleistung nicht eine Gebühr berechnen (sondern nur mehr die Gebühr für die Verzollung selbst).

PS: Es geht hier zwar um Österreich, aber Zollwesen ist eh weitgehend harmonisiert. Daher wäre ich auch schonmal mit DE-Antworten zufrieden

[regalboy]

In Deutschland gibt es Aufschubkonten dafür.

Die Kannst du dem Paketdienst mitteilen.

ABER: Sie müssen mit etlichen Formularblättern an verschiedene Hauptzollämter eingerichtet werden, es müssen (beim Zoll, nicht EUSt) Sicherheiten hinterlegt werden.

Auch könnte das Vorhandensein von Aubschubkonten eher zu Zollprüfungen führen.
(Wenn der Zoll in die Firma kommt und für mehrere Jahre alle Zollvorgänge der Firma (Import / Export) prüft.

Und dann sind die Paketdienstleister so kreativ und lassen sich die Belastung über das kundeneigene Aufschubkonto mit einer Service-Gebühr vergolden.

[roman]

@regalboy

Aufschubkonto ist ein Begriff mit dem man arbeiten kann, danke.
Habe ich jetzt was dazu gefunden, gibt's auch bei uns.

Hört sich aber nicht sehr prickelnd an: Antrag stellen, Sicherheitsleistung hinterlegen etc.
Da komme ich als Gelegenheitsimporteur bloß vom Regen in die Traufe, habe ich das Gefühl

Ich hätte gehofft, man kann das einfach auf mein Finanzamtskonto (wo ESt, USt, Lohnnebenkosten, Kammerumlage etc. drüberlaufen) draufbuchen.
Also die belasten das Konto mit EuSt&Zoll, ich sorge dafür dass es ausgeglichen wird (bzw. habe ich dort eh meist ein nennenswertes Guthaben).
Aber Zoll ist scheinbar eine Klasse für sich.

[AndreasSt]

@roman

Frag einmal bei deinem Lieferdienst, ob sie eine EV-Verzollung durchführen können und ob sie dafür ein Vollmachtsformular haben.

EV-Verzollung bedeutet, dass die Einfuhrumsatzsteuer mit Hilfe der EORI-Nr. und der UID auf das Finanzamtskonto gebucht wird. Funktioniert so bei meinen US-Importen über FedEx (wenn sie es schaffen, die Lieferung der richtigen Firma zuzuordnen). Für Zoll und Abwicklungsgebühr bekomme ich immer noch einen Rechnung von FedEx, aber üblicherweise ist die EUSt der größte Teil und der wird dann direkt mit dem Finanzamt verbucht, so dass dafür keine Zahlung nötig ist. Mit Aufschubkonten kenne ich mich nicht aus.