Wissen eure Mitarbeiter wie viel Umsatz ihr macht?

[Olikun]

Hallo ihr Lieben,

meine Frage heute.
Wissen eure Mitarbeiter wie viel Umsatz ihr macht?
bzw.
Macht ihr aus dem Umsatz ein Geheimnis?


Und damit meine ich natürlich nicht der Mitarbeiter der in der Buchhaltung sitzt
Sondern eher normale wie Lagermitarbeiter oder die in der Produktion.

[Fotoshooter]

Ja und nein. Grundsätzlich gehen wir damit nicht hausieren, d.h. nicht jeder in der Firma weiß das. Aber es ist auch kein Geheimnis. Umsatz ist eben nicht gleich Gewinn.
Bestimmte Mitarbeiter einer Abteilung wissen den Umsatz und haben entsprechende "Vorgaben" in welche Richtung der Umsatz gehen sollte.

[HT2019]

Bestimmte Mitarbeiter einer Abteilung wissen den Umsatz und haben entsprechende "Vorgaben" in welche Richtung der Umsatz gehen sollte.

Ist bei uns genau so.

[regalboy]

Alle kennen den Umsatz, aber keiner den Gewinn.

[Lena_1977]

Den Gewinn kennt nur die Buchhaltung und zum Teil einige Führungskräfte.
Der Versand usw. kann sich die Umsatz aber anhand der Systemzahlen schon errechnen,
die merken auch schnell schlechte/gute Zeiten....

[Mount7]

Ja, unser Mitarbeitenden kennen alle wichtigen Kennzahlen und werden regelmäßig darüber unterrichtet. Außerdem sind sie auch direkt am Erfolg beteiligt. Und sie wissen auch, was ihre Kollegen und Kolleginnen verdienen.

[Olikun]

Ja, unser Mitarbeitenden kennen alle wichtigen Kennzahlen und werden regelmäßig darüber unterrichtet. Außerdem sind sie auch direkt am Erfolg beteiligt. Und sie wissen auch, was ihre Kollegen und Kolleginnen verdienen.

oh das ist sehr interessant.
Mit "direkt am Erfolg beteiligt" hatte ich auch schon gespielt.

Was für Zeug verkauft ihr und wie machst du es bzwl. "direkt am Erfolg beteiligt"?

[Mount7]

Über eine Gewinnbeteiligung die je nach prozentualem EBIT höher oder niedriger ausfällt. Ab 5% EBIT 13. Monatsgehalt ab 10% ebite 14. Monatsgehalt, ab 15%...
Dazu eine klare Gehaltsstruktur, die offen und mMn ziemlich fair ist.
Das führt dazu, das unsere Mitarbeitenden manchmal(!) wirtschaftlicher mit unseren Mitteln umgehen als das Führungsteam

[Ach]

Ich hatte bei den Lockdowns die Transparenz eingeschränkt. Die Lockdowns hatten unsere verschiedenen Geschäftsbereiche teilweise extrem positiv, teilweise extrem negativ beeinflusst. Und da hatte ich gemerkt, dass Panik und Hochmut in der Luft lagen. Und insgesamt Missgunst.

Jetzt führe ich die Transparenz wieder ein. Im Handel sehen alle alle Zahlen, die mit Einkauf/Verkauf zu tun haben.
In der Installation gebe ich Einblick bis zum EBIT.

Ja, unser Mitarbeitenden kennen alle wichtigen Kennzahlen und werden regelmäßig darüber unterrichtet. Außerdem sind sie auch direkt am Erfolg beteiligt. Und sie wissen auch, was ihre Kollegen und Kolleginnen verdienen.

Das wünsche ich mir auch manchmal. Aber im Nachhinein dürfte das eher schwer einzuführen sein.

[regalboy]

....

Ja, unser Mitarbeitenden kennen alle wichtigen Kennzahlen und werden regelmäßig darüber unterrichtet. Außerdem sind sie auch direkt am Erfolg beteiligt. Und sie wissen auch, was ihre Kollegen und Kolleginnen verdienen.

Das wünsche ich mir auch manchmal. Aber im Nachhinein dürfte das eher schwer einzuführen sein.

Du kannst das doch jederzeit ändern, bzw. den Angestellten anbieten.

[Ach]

Ich meinte insbesondere die Transparenz über die Löhne der anderen.

[Andre (KM)]

Moin,
ein spannendes, aber auch nicht ganz triviales Thema.
Ich hatte ähnliches letztens gefragt: viewtopic.php?f=114&t=60316&p=741176&hi ... 3F#p741176

Die exakten Zahlen kenne nur ich, die reinen Umsatzzahlen kann sich aber jeder Büromitarbeiter über die Software ansehen.

oh das ist sehr interessant.
Mit "direkt am Erfolg beteiligt" hatte ich auch schon gespielt.

Was für Zeug verkauft ihr und wie machst du es bzwl. "direkt am Erfolg beteiligt"?

Wir werden dieses Jahr auch eine Erfolgsbeteiligung einführen. Hier gibt es viele Möglichkeiten, alles hat seine Vor- und Nachteile. Mir schwebte anfangs eine reine Gewinnbeteiligung vor. Das hat aber den Nachteil, dass man auch den exkaten Gewinn veröffentlichen muss. Und diese Kennzahl könnte leicht Missverstanden werden nach dem Motto "Oh, dass ist ja das private Taschengeld vom Chef". Daher habe ich davon Abstand genommen.

Wir werden nun folgendes machen:
für jede Buchung fließen 0,15 Euro in einen "Gewinntopf". Dieser Gewinntopf wird mit der EBIT-Marge multipliziert. Diese Summe wird an die Mitarbeiter ausgeschüttet: 50 % nach Betriebszugehörigkeit, 50 % nach Gehalt.

So wird jeder bedacht, es ist leicht verständlich (je weniger Kosten und mehr Umsatz, destö höher die EBIT-Marge, desto höher der Bonus) und trotzdem muss der exakte Gewinn nicht veröffentlicht werden.

[Mount7]

Ich meinte insbesondere die Transparenz über die Löhne der anderen.

Ja, dass ist im Nachhinein schwierig, wir haben eine Transparenzklausel von Anfang an in allen Arbeitsverträgen drinnen.

[regalboy]

Ich meinte insbesondere die Transparenz über die Löhne der anderen.

Ja, dass ist im Nachhinein schwierig, wir haben eine Transparenzklausel von Anfang an in allen Arbeitsverträgen drinnen.

Zusatzvereinbarung zum Arbeitsvertrag ist doch schnell geschrieben?

[Ach]

Ja, dass ist im Nachhinein schwierig, wir haben eine Transparenzklausel von Anfang an in allen Arbeitsverträgen drinnen.

Zusatzvereinbarung zum Arbeitsvertrag ist doch schnell geschrieben?

Geschrieben schnell, aber unterschrieben nicht so schnell

[Mount7]

Vielleicht noch am Rande, ich kenne keine guten Mitarbeitenden der nicht gerne für ein erfolgreiches Unternehmen arbeitet. Hohe Gewinne heißt unterm Strich nämlich Arbeitssicherheit. Wenn es gut läuft, muss man sich keine Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz machen.
Und wenn man offen, ehrlich und auf Augenhöhe kommuniziert, fair bezahlt und Mitarbeitende am Erfolg beteiligt sind, dann hab ich es noch nicht erlebt, dass Mitarbeitenden einem den Erfolg im negativen Sinne neiden.

[Olikun]

Vielleicht noch am Rande, ich kenne keine guten Mitarbeitenden der nicht gerne für ein erfolgreiches Unternehmen arbeitet. Hohe Gewinne heißt unterm Strich nämlich Arbeitssicherheit. Wenn es gut läuft, muss man sich keine Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz machen.

Ich glaube nicht, dass heutzutage der "sichere Arbeitsplatz" für Mitarbeiter sooo wichtig ist wie vor 10 oder 20 Jahren oder so.
Die Welt ist heute schnelllebiger.
Wer eine neue/andere Arbeit finden möchte, der findet auch problemlos was neues... egal ob Büro oder Produktion oder Gastronomie (da ganz besonders).
Gesucht wird doch in jeder Branche

[regalboy]

Vielleicht noch am Rande, ich kenne keine guten Mitarbeitenden der nicht gerne für ein erfolgreiches Unternehmen arbeitet. Hohe Gewinne heißt unterm Strich nämlich Arbeitssicherheit. Wenn es gut läuft, muss man sich keine Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz machen.
Und wenn man offen, ehrlich und auf Augenhöhe kommuniziert, fair bezahlt und Mitarbeitende am Erfolg beteiligt sind, dann hab ich es noch nicht erlebt, dass Mitarbeitenden einem den Erfolg im negativen Sinne neiden.

Man muss leider auch mit der Dummheit oder Einfältigkeit der Angestellten rechnen.

Wenn der Angestellte als Beispiel 2.000,- Euro monatlich überwiesen bekommt, und ja bereits alle Krankenkassen, Renten- und Arbeitslosenversicherungen + Steuern bezahlt sind, dann versteht er nicht unbedingt, dass ein privat versicherter Chef, der 4.000,- Euro überwiesen bekommt eigentlich nur fast das gleiche verdient.
Die doppelten Arbeitsstunden, Verantwortung, Haftung noch gar nicht mit rein gerechnet.

Oder wenn der Angestellte denkt, dass der Tankgutschein + Firmenhandy + Firmenlaptop gehaltstechnisch ja "nur" dem 1:1 Wert der monatlichen Kosten / Kaufkosten entsprechend würde aber nicht bedenkt, dass er das sonst von seinem privaten versteuerten Einkommen bezahlen müsste und er dafür "das doppelte" verdienen müsste.

Um den Bogen zu bekommen: Wenn eine Firma bei mehren Millionen Euro Umsatz 200.000 Euro oder 500.000 Euro Gewinn macht, hört sich das natürlich gut an, aber das geht ja dann auch in Rücklagen, Risiko, Investitionen, etc. rein.

[Wolkenspiel]

Ich finde es auch schwierig, da vermeintliche Gerechtigkeit walten zu lassen. Ich habe Mitarbeiter, die mitdenken, sich einbringen, engagiert sind, die Arbeit sehen und Ideen haben. Die nie krank sind, ihre Pausen brav ausstechen und im Bedarfsfalle ungefragt auch mal länger bleiben. Die privat Fortbildungen machen und mich dafür lediglich um zusätzliche Urlaubstage fragen. Dann wiederum habe ich andere, die nur das machen, was ihnen gesagt wird, fünfmal am Tag mit handy je 10 Minuten auf dem Klo verschwinden und für Arzttermine Krankmeldungen einreichen.

Und ehrlich gesagt weigere ich mich, diese zwei Spezies gleich zu bezahlen, geschweige denn, ihnen denselben Anteil am Gewinn zu überlassen, gesetzt den Fall ich hätte solch ein System. Ich möchte mit denen auch nicht ausdiskutieren müssen, warum sie weniger verdienen als der andere.

[Ach]

Und ehrlich gesagt weigere ich mich, diese zwei Spezies gleich zu bezahlen, geschweige denn, ihnen denselben Anteil am Gewinn zu überlassen, gesetzt den Fall ich hätte solch ein System. Ich möchte mit denen auch nicht ausdiskutieren müssen, warum sie weniger verdienen als der andere.

Wir haben bei uns in der Führungsebene zwei widerstreitende Ansätze.
Position 1: möchte, dass das unterschiedlich vergütet wird und dass diese unterschiedliche Vergütung vertraulich behandelt wird, um Diskussionen zu vermeiden.
Position 2: möchte, dass das unterschiedlich vergütet wird und dass das möglichst auch jeder weiß, damit man drauf angesprochen wird und dem Mitarbeiter dann sagen kann, was er für mehr Geld an Mehrleistung bringen müsste.