Selbstständigkeit… Was kommt auf mich zu?

[Wolkenspiel]

Der jetzige Job ist nicht schlecht und sorgt zumindest für einen Teil meiner Fixkosten und trockenen Toast im Kühlschrank, aber ob ich das ewig so mache, ist fraglich.
Ohne meinen Shop, den ich in den Abendstunden noch beackern muss, kämen wir nicht rund.

Du verdienst nicht genug, um Frau (wobei sie ja auch einen Job hat), zwei Kinder und Raten für ein Haus in der Eifel bezahlen zu können? Verkaufst du dich unter Wert? Oder hast du unverhältnismäßig hohe Fixkosten?

[Roemer]

Früher (Nuller-Jahre) kam es darauf an, woher das höhere Einkommen kommt. Ist es die Selbstständigkeit wird daraus die Höhe der Beiträge errechnet.
Dann zahlt man natürlich auch gleich den "AG-Anteil" mit. Wird wohl heute immer noch so sein.
Mit Ende 20J. sollte man dann doch zu den Privaten gehen.

Man sollte nicht versuchen die KK zu hintergehen. Die haben einen direkten Draht zum FA, der aufgrund der persönliche Steuer-ID super direkt ist.

[Wolkenspiel]

Früher (Nuller-Jahre) kam es darauf an, woher das höhere Einkommen kommt. Ist es die Selbstständigkeit wird daraus die Höhe der Beiträge errechnet.
Dann zahlt man natürlich auch gleich den "AG-Anteil" mit. Wird wohl heute immer noch so sein.

Naja, wie du an meinem Beispiel siehst, eben nicht. Ist gerade mal ca. 13 Jahre her. Und von Hintergehen ist ja hier nicht Rede.

[Mozartkugel]

Du verdienst nicht genug, um Frau (wobei sie ja auch einen Job hat), zwei Kinder und Raten für ein Haus in der Eifel bezahlen zu können? Verkaufst du dich unter Wert? Oder hast du unverhältnismäßig hohe Fixkosten?

Darf ich fragen, warum du keine GmbH hast?

[Wolkenspiel]

Weil ich das nicht möchte?

[regalboy]

Weil ich das nicht möchte?

2, 3 Worte über die Beweggründe wäre voll nice gewesen.
(ich vermute u.a. die nicht gewollte Offenlegung der Jahresabschlüsse als GmbH)

[Wolkenspiel]

Nö, ich will einfach frei über meine Kohle verfügen können. Spontan.

[euromann]

Same

[Investor]

Früher (Nuller-Jahre) kam es darauf an, woher das höhere Einkommen kommt. Ist es die Selbstständigkeit wird daraus die Höhe der Beiträge errechnet.
Dann zahlt man natürlich auch gleich den "AG-Anteil" mit. Wird wohl heute immer noch so sein.
Mit Ende 20J. sollte man dann doch zu den Privaten gehen.

Bei mir war das damals als AN noch so das die Arbeitszeit zählt: 1 Stunde mehr im Angestelltenverhältnis=Hauptjob. Das Gewerbe ist dann ohne weitere Berechnung. Hat auch die KK nie interessiert und keine Steuerbescheide angefordert. Ist aber jetzt auch schon ewig her.

In der GKV zahlt man als selbstständiger ja auch Beiträge für Gewinne aus Aktien, Miete usw.; da müsste ja eigentlich jeder normale AN der hier höhere Einnahmen als aus nichtselbstständiger Tätigkeit hat auch zur Kasse gebeten werden, das passiert aber nicht.

[fossi]

...verdienst nicht genug, um Frau (wobei sie ja auch einen Job hat), zwei Kinder und Raten für ein Haus ...

Beim Weg aus der Selbstständigkeit hat man vielleicht noch Altlasten und hohe Fixkosten, welche nicht sofort abstellbar sind.
Wenn die Frau zudem nur ein mickriges Elterngeld bekommt (berechnet aufgrund ihrer Teilzeitanstellung als Pflegekraft), zeitgleich alle Kosten explodieren (unser großes fürs Gewerbe gedachtes Haus braucht beispielsweise 3500ltr Heizöl im Jahr) und obendrauf sowas wie nötige KFZ Reparaturen anfallen, wird es schnell knapp bei der privaten Einnahmen/Ausgaben-Rechnung.

Und ja, vielleicht verkaufe ich mich aktuell ein wenig unter Wert, aber dafür hat der Job Vorteile (nah gelegen + Homeoffice-Möglichkeit + nette Kollegen).
Ob das aber auf Dauer ist, steht ein wenig in den Sternen. Leider darf ich nicht darauf eingehen. Schweigeklausel und so.


Wie auch immer: im Thema geht es ja eigentlich um den anderen Weg in die Selbstständigkeit rein.
Wenn das keine Schnappsidee mit Sprung ins kalte Wasser ist, sondern ein nebenher stark gewachsenes Nebengewerbe, dann spricht doch eigentlich nur wenig dagegen.
Risiken gibt es immer, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

[Ewok96]

Poah also die Frage würde ich mir nicht mal stellen wenn ich 10 % von deinen Einnahmen oder Umsätzen hätte ...

[Wuehler]

Poah also die Frage würde ich mir nicht mal stellen wenn ich 10 % von deinen Einnahmen oder Umsätzen hätte ...

Das sieht zwar viel aus, ist auch sehr viel für ein Einzelunternehmen wahrscheinlich.
Viel von dem Geld sehe ich aber nichts, weil es immer wieder in die nächsten Produkte investiert wird.
Und dann kommt noch das Finanzamt und dann bleibt gar nicht mehr so viel übrig…

[regalboy]

Poah also die Frage würde ich mir nicht mal stellen wenn ich 10 % von deinen Einnahmen oder Umsätzen hätte ...

Das sieht zwar viel aus, ist auch sehr viel für ein Einzelunternehmen wahrscheinlich.
Viel von dem Geld sehe ich aber nichts, weil es immer wieder in die nächsten Produkte investiert wird.
Und dann kommt noch das Finanzamt und dann bleibt gar nicht mehr so viel übrig…

Es zwingt dich aber keiner, in die nächsten Produkte zu investieren.

Bzw. kannst du ja auch tun, der Gewinn ist aber trotzdem da.

Und aus dem Einzelunternehmen kannst du ja das Geld raus nehmen, das du selbst zu leben brauchst.
Müssen ja keine 10.000 Euro pro Monat sein, wie du vorher glaube ich selbst schon gesagt hast.

[Mozartkugel]

Und dann kommt noch das Finanzamt und dann bleibt gar nicht mehr so viel übrig…

Ich finde es auch erschreckend wenig was nach Steuern bei uns übrig bleibt?! Oder sagen wir es mal so... was alles an Geldern abfließt, wer alles die Hand aufhält und wie wenig letztendlich übrig bleibt!

Dabei sind wir von den Verkaufspreisen schon die teuersten und auch sonst haben wir eher geringe Fixkosten, gute Einkaufspreise und Margen etc. Es gibt wohl nur einen Ausweg... mehr verkaufen, mehr Umsatz damit unser Krümelanteil eben auch etwas steigt.

Deshalb auch meine Frage mit der GmbH... man zahlt ja etwa 15% weniger an Steuern. Klar sind die Kosten wohl etwas höher, aber beim EU landet man ja sowieso schnell in der Bilanzierungsplicht usw.

[Ewok96]

Also eine Lösung gäb es da schon Mozartkugel und die wird auch gerne genutzt: Ins Ausland mit deutlich niedrigerem Einkommenssteuersatz und keinem Soli Zuschlag ^^

[Andre (KM)]

Also eine Lösung gäb es da schon Mozartkugel und die wird auch gerne genutzt: Ins Ausland mit deutlich niedrigerem Einkommenssteuersatz und keinem Soli Zuschlag ^^

Das steht ja jedem frei ins Ausland zu ziehen. Erfahrungsgemäß ist es aber dann auf ewig doch nicht so geil auf Zypern oder Malta abzuhängen.

[koshop]

Deshalb auch meine Frage mit der GmbH... man zahlt ja etwa 15% weniger an Steuern. Klar sind die Kosten wohl etwas höher, aber beim EU landet man ohnehin schnell in der Bilanzierungspflicht usw.

Die Körperschaftssteuer ist zwar nur 15%, aber dafür bekommt man als Einzelunternehmer die Gewerbesteuer wieder zurück, als GmbH nicht.
Außerdem kann man seit der Steuerreform 2008 auch als Einzelunternehmer einbehaltene Gewinne nur mit 28,25% versteuern.:

https://www.haufe.de/finance/haufe-fina ... 04938.html

[Mozartkugel]

Wie bekommt man als Einzelunternehmer die Gewerbesteuer wieder zurück?

[koshop]

Wie bekommt man als Einzelunternehmer die Gewerbesteuer wieder zurück?

Einkommenssteuererklärung Anlage G.

Steuerermäßigung nach § 35 EStG (Zeilen 18-24). Damit wird die Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer angerechnet.

Beispiel: Gewerbesteuerhöhe 10.000 EUR, EKST 40.000 EUR. Dann zahlt man nur 30.000 EUR Einkommensteuer.

[Roemer]

Das wissen Vollkaskohändler natürlich eher selten